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Morgen wirst du um mich weinen: Fürstenkrone Classic 73 – Adelsroman
Morgen wirst du um mich weinen: Fürstenkrone Classic 73 – Adelsroman
Morgen wirst du um mich weinen: Fürstenkrone Classic 73 – Adelsroman
eBook120 Seiten1 Stunde

Morgen wirst du um mich weinen: Fürstenkrone Classic 73 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

Leises Lachen klang aus dem blauen Zimmer, und Amanda, die Zofe, lächelte, als sie dies hörte. Ja, Gräfin Ludovica war völlig verändert, wenn Baroness Ulrike zu Besuch auf Pallenberg war. »Ich möchte wissen, wo der Tee bleibt?«, hörte Amanda die Gräfin sagen. Die Zofe schnitt eine Grimasse. Himmel, den Tee hatte sie völlig vergessen! So rasch sie konnte, begab Amanda sich ins Souterrain, in dem die Wirtschaftsräume untergebracht waren. »Amanda kann nicht alles machen, Tante Ludovica.« Ulrike Baroness von Menden nahm die Zofe in Schutz. »Es ist an der Zeit, dass Otto wieder gesund wird.« »Papperlapapp«, murrte die alte Dame. »Was heißt hier gesund? Er soll sich zur Ruhe setzen. Immerhin ist er ein Jahr älter als ich.« Ulrike lachte über Tante Ludovicas Art, doch wer sie nicht kannte, konnte die Gräfin gut und gern für einen weiblichen Dragoner halten. Sie verstand es meisterhaft, ihr gutes Herz hinter einer rauen Schale zu verbergen. »Ich kann mir schon denken, warum Otto seinen wohlverdienten Ruhestand hinausschiebt, Tante Ludovica. Er hat einfach Angst davor, Pallenberg verlassen zu müssen. Es ist seit vierzig Jahren seine Heimat.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Nov. 2020
ISBN9783740973247
Morgen wirst du um mich weinen: Fürstenkrone Classic 73 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Morgen wirst du um mich weinen - Barbara Mellin

    Fürstenkrone Classic

    – 73 –

    Morgen wirst du um mich weinen

    Warum Ulrike an ihrer großen Liebe zweifelte

    Barbara Mellin

    Leises Lachen klang aus dem blauen Zimmer, und Amanda, die Zofe, lächelte, als sie dies hörte. Ja, Gräfin Ludovica war völlig verändert, wenn Baroness Ulrike zu Besuch auf Pallenberg war.

    »Ich möchte wissen, wo der Tee bleibt?«, hörte Amanda die Gräfin sagen.

    Die Zofe schnitt eine Grimasse. Himmel, den Tee hatte sie völlig vergessen! So rasch sie konnte, begab Amanda sich ins Souterrain, in dem die Wirtschaftsräume untergebracht waren.

    »Amanda kann nicht alles machen, Tante Ludovica.« Ulrike Baroness von Menden nahm die Zofe in Schutz. »Es ist an der Zeit, dass Otto wieder gesund wird.«

    »Papperlapapp«, murrte die alte Dame. »Was heißt hier gesund? Er soll sich zur Ruhe setzen. Immerhin ist er ein Jahr älter als ich.«

    Ulrike lachte über Tante Ludovicas Art, doch wer sie nicht kannte, konnte die Gräfin gut und gern für einen weiblichen Dragoner halten. Sie verstand es meisterhaft, ihr gutes Herz hinter einer rauen Schale zu verbergen.

    »Ich kann mir schon denken, warum Otto seinen wohlverdienten Ruhestand hinausschiebt, Tante Ludovica. Er hat einfach Angst davor, Pallenberg verlassen zu müssen. Es ist seit vierzig Jahren seine Heimat.«

    Ludovica Gräfin von Permont zupfte an den dunklen Spitzen des schwarzen Kleides. Sie trug mit Vorliebe Schwarz oder verschiedene Grautöne und ließ sich durch nichts und niemanden davon überzeugen, dass man in ihrem Alter auch noch andere Farben wählen konnte.

    »Das soll es auch bleiben.« Tante Ludovica räusperte sich. »Obwohl ich nicht die Absicht habe, Schloss Pallenberg zu einem Altersheim zu machen. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich dazu entschlossen, ihm das ehemalige Verwalterhaus zur Verfügung zu stellen. Natürlich werde ich auch eine kleine Miete von Otto verlangen. Er ist sehr stolz, musst du wissen.«

    Ulrike betrachtete die alte Dame liebevoll. Dass sie sogar daran dachte, den Stolz des alten Dieners nicht zu verletzen, zeugte besonders von ihrer großherzigen Gesinnung.

    »So, und jetzt lass uns nicht länger von Otto reden.« Tante Ludovica griff nach dem Gehstock aus Ebenholz, dessen reichverzierter Griff aus Elfenbein gefertigt war.

    »Was möchtest du, Tante Ludovica? Bitte, sag es, und ich hole es dir!«, rief die Baroness und wollte aufstehen.

    »Potzblitz und Hagelkorn!«, rief die Gräfin und klopfte mit dem Gehstock mehrmals auf den Boden. »Ich bin fünfundsechzig, aber noch nicht scheintot. Also werde ich mir meinen Sherry auch selbst holen.«

    »Verzeih …«, antwortete Ulrike leise und senkte den Kopf. »Es war gut gemeint …«

    »Das weiß ich«, gab die Gräfin zu. Es klang schon wieder versöhnlich. »Aber ich kann es nun mal nicht leiden, wenn man mich so behandelt, als gehörte ich schon zur Ausschussware. Wenn du erst mal in mein Alter kommst, wirst du auch merken, dass man sich noch viel jünger fühlt.«

    Gräfin Ludovica war eine große hagere Frau. Trotz ihres Alters zeigte sich in ihrem pechschwarzen, straff zurückgekämmten Haar noch kein einziger Silberfaden. Das lange schmale Gesicht war von tiefen Furchen durchzogen, den grauen Augen schien nichts zu entgegen, und die große hervorspringende Nase ließ den Betrachter sofort an einen Adler denken.

    »Nimmst du auch einen?«, fragte Tante Ludovica über die Schulter.

    »Danke, nein, es ist mir noch zu früh.«

    »Zu früh …, als ob es für einen Sherry je zu früh wäre«, nuschelte Tante Ludovica so leise, dass ihre Besucherin sie nicht verstehen konnte.

    »Verzeih, Tante Ludovica, ich kann nicht verstehen, was du sagst!«, rief Ulrike.

    »Oh, es war auch nichts Wichtiges«, antwortete die alte Dame und kam zum Tisch zurück. Sie pflegte den Sherry aus Weingläsern zu trinken. In diesen entfaltete sich die Blume besser, behauptete Tante Ludovica. Doch nicht nur Ulrike hatte den Verdacht, dass die Gräfin die etwas größeren Gläser aus einem ganz anderen Grund bevorzugte.

    Nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatte, nahm die alte Dame das Gespräch wieder auf. »Gerhard scheint es auf Capri zu gefallen. Er wollte heute zurückkommen, aber wie er mir vorhin am Telefon sagte, sind die Geschäfte noch nicht abgeschlossen.«

    »Er …, er kommt nicht?«, Ulrike, die seit fast einem Jahr mit Tante Ludovicas Neffen Gerhard Graf von Permont eng befreundet war, konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen.

    »Du machst dir Gedanken?«, die Gräfin runzelte die Stirn. »Das brauchst du nicht, Kind, denn Gerhard schlägt in die Familie der Permonts, und die sind absolut treu.«

    »Hoffentlich hast du recht!« Ulrike hielt es plötzlich nicht mehr im Sessel, sie musste sich bewegen, um ihrer Erregung Herr zu werden.

    Die Baroness wusste, wie anfällig Gerhard für weibliche Reize war, denn sie hatte ihn in Gesellschaft schöner Frauen häufig genug beobachtet.

    Ein ironisches Lächeln kräuselte Ulrikes Lippen, denn sie erinnerte sich daran, dass sie Gerhard darauf aufmerksam gemacht hatte. Wie sehr hatte er sich gegen diese Verdächtigungen gewehrt, tausend Eide hatte er ihr geschworen, dass Ulrike sich alles nur einbilde.

    Doch die Baroness hatte ein feines Gespür dafür. Außerdem war sie nicht das, was man eine außergewöhnliche Schönheit nannte. O ja, sie war nicht ohne Reiz, doch gegen manche Frauen wirkte sie einfach farblos.

    Die Baroness nahm einen kleinen Rokokospiegel von einer Kommode und betrachtete sich. Das halblange kastanienbraune Haar betonte die Blässe ihres Teints, und für Ulrikes Geschmack waren ihre braunen Augen viel zu sanft.

    Capri … Ulrike seufzte. Vielleicht hatte Gerhard dort eine glutäugige Schöne kennen- und liebengelernt? War das denn so ungewöhnlich?

    Die Baroness überhörte die Zofe Amanda, die den Servierwagen hereinschob. Als Amanda mit dem rollenden Gefährt an einen Sessel stieß und das Porzellan heftig aneinanderklirrte, zuckte Ulrike erschrocken zusammen.

    Der Rokokospiegel entglitt ihr und polterte auf die Kommode. Als die Baroness ihn wieder aufhob und zurückstellen wollte, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus.

    Drei große Risse durchzogen das Kristallglas.

    »Wie …, wie kann ich das nur wieder gutmachen?«, stammelte die Baroness und kam mit dem antiken Spiegel zu Tante Ludovica zurück. »Er ist mir aus der Hand gerutscht«, fügte sie entschuldigend hinzu.

    »Ach, das werde ich schon noch verkraften können«, antwortete die alte Dame und schmunzelte. »Die Permonts gehören ja nicht zu den Ärmsten im Lande.«

    »Das bringt Unglück«, orakelte Amanda, die den Tee servierte. »Bei uns zu Hause sagte man jedenfalls so. Drei Risse? Das bedeutet drei Monate oder drei Jahre Unglück.«

    »Vielleicht auch nur drei Tage?«, meinte Tante Ludovica bissig.

    »Vielleicht auch das«, antwortete Amanda ahnungslos.

    »Hören Sie auf, mir das Kind zu ängstigen«, wetterte die alte Dame plötzlich und klopfte mit dem Gehstock auf den Boden. »Ich will von diesem Aberglauben nichts hören. Haben Sie mich verstanden?«

    »Ja, aber ich wollte doch nur …«

    »Lassen Sie uns allein«, forderte Tante Ludovica herrisch.

    »Wie Sie wünschen, Gräfin.« Amanda neigte den Kopf und verließ rasch das blaue Zimmer.

    »Nimm das Geschwätz nicht ernst«, sagte Tante Ludovica jetzt. »Amanda ist abergläubisch, das ist alles. Mir ist schon so mancher Spiegel aus der Hand gefallen, aber ich hatte deshalb kein Pech.«

    »Ach, im Grunde bin ich auch nicht abergläubisch«, entgegnete Ulrike nachdenklich. »Doch warum passiert es ausgerechnet jetzt?«

    »Wie meinst du das?«, Tante Ludovica betrachtete nachdenklich ihr leeres Glas. Soll ich mir noch einen genehmigen?, fragte sie sich insgeheim. Nein, lassen wir es lieber, Ulrike könnte sich falsche Gedanken über mich machen.

    »Ich weiß auch nicht, wie ich es sagen soll …« Ulrike von Menden zögerte. Wenn sie ihre Befürchtungen artikulierte, stellte sie Tante Ludovicas Neffen nicht gerade ein gutes Zeugnis aus.

    »Zier dich nicht, mir kannst du alles sagen.« Die hellen grauen Augen fixierten die Baroness scharf.

    »Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich an Gerhard denke«, gestand Ulrike.

    »Er hat nur einmal angerufen, geschrieben hat er überhaupt nicht. Tante Ludovica, halte mich bitte nicht für hysterisch, aber ich werde den Gedanken nicht los, dass sich auf Capri irgendetwas ereignet hat …«

    »Eine Frau? Unsinn.« Leichte Unsicherheit im Ton der Gräfin klang mit.

    »Und jetzt die Geschichte mit dem Spiegel?«

    Ulrike schüttelte den Kopf. »Hoffentlich habe ich unrecht.«

    »Reden wir nicht mehr davon«, schlug die Gräfin leichthin vor. »Liebes Kind, ich verspreche dir, dass ich Gerhard zurückbeordern werde, sobald er noch mal anruft. Wird dir jetzt ein bisschen leichter ums Herz?«

    »Ja, es geht schon wieder.« Die Baroness riss sich zusammen. Hatte Tante Ludovica nicht recht? »Nimm

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