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Bettina findet ihr Glück: Der Bergpfarrer 243 – Heimatroman
Bettina findet ihr Glück: Der Bergpfarrer 243 – Heimatroman
Bettina findet ihr Glück: Der Bergpfarrer 243 – Heimatroman
eBook114 Seiten1 Stunde

Bettina findet ihr Glück: Der Bergpfarrer 243 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Auf dem Berg zügelte die junge Frau das Pferd und stieg aus dem Sattel. Sie band die Stute an einen Busch und ging ein Stück nach vorne, bis sie am Rand der Schlucht stand. Von hier oben hatte sie einen herrlichen Blick hinunter ins Tal. Bettina Rohwald sah rechts den Turm der Kirche von St. Johann, der aus dem Grün der Talsenke ragte, linker Hand, aber noch weiter entfernt, konnte sie die Gebäude der Fabrik erkennen. Auf dem Dach des hohen Werkkomplexes standen die riesigen Buchstaben, die schon von weithin verkündeten, dass es sich um die ›Glaswerke J. F. Rohwald‹ handelte. Sie setzte sich hin und atmete tief durch. Der Anblick der Fabrik war ihr von Kindesbeinen an vertraut. Gleich daneben lag die Villa, in der Bettina geboren und aufgewachsen war. Schon als sie in die Schule kam, wusste sie alles über Glas, konnte sie die einzelnen Komponenten bestimmen, die man zur Herstellung dieser zerbrechlichen Materie brauchte. Gegründet hatte die Werke der Urgroßvater, Johann Franz Rohwald, und seitdem waren sie im Familienbesitz. Bisher hatte es immer einen männlichen Erben gegeben, doch Bettina bildete eine Ausnahme. Als einzige Tochter von Bärbel und Richard Rohwald war sie nach dem Tode des Vaters die Inhaberin geworden und musste mit Geschick und vielleicht auch ein wenig Glück dafür sorgen, dass die Fabrik weiterhin bestehen blieb, und die achthundert Menschen, die sie beschäftigte, Arbeit und Brot hatten. Bettina verweilte noch einen Augenblick, dann kehrte sie zu ihrem Pferd zurück und ritt nach Hause. Hannelore Bergmann, Köchin und Haushälterin in einem, erwartete sie schon. Franz, ihr Mann, nahm der jungen Frau das Pferd ab und führte es in den Stall. »Ich hab' auf der Terrasse gedeckt«, sagte Hannelore.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Nov. 2019
ISBN9783740956752
Bettina findet ihr Glück: Der Bergpfarrer 243 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Bettina findet ihr Glück - Toni Waidacher

    Leseprobe:

    Maxl, das Waisenkind

    Leseprobe

    Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. Während eines Sommerurlaubs lernt der junge Förster Hannes Burger die bildhübsche Städterin Sonja Rosen kennen. Obwohl er seit Langem mit Marett, einem Dirndl aus seinem Dorf, verlobt ist, folgt er der schwarzhaarigen Sonja in die Stadt und verlebt hier eine Zeit unbeschwerten Glücks. Aber dann folgt die Ernüchterung, denn er sieht Sonja an der Seite eines anderen Mannes. Voll Reue kehrt Hannes in die Heimat zurück, fest dazu entschlossen, Marett um Verzeihung und einen neuen Anfang zu bitten. Nur mit ihr, so weiß er jetzt, kann er glücklich werden. Doch kaum ist er zu Hause angekommen, erkennt er, dass er zu lange gewartet hat: Marett hat ihr Jawort einem anderen gegeben …

    Der Bergpfarrer

    – 243 –

    Bettina findet ihr Glück

    Doch Sebastian misstraut dem jungen Mann

    Toni Waidacher

    Auf dem Berg zügelte die junge Frau das Pferd und stieg aus dem Sattel. Sie band die Stute an einen Busch und ging ein Stück nach vorne, bis sie am Rand der Schlucht stand. Von hier oben hatte sie einen herrlichen Blick hinunter ins Tal. Bettina Rohwald sah rechts den Turm der Kirche von St. Johann, der aus dem Grün der Talsenke ragte, linker Hand, aber noch weiter entfernt, konnte sie die Gebäude der Fabrik erkennen. Auf dem Dach des hohen Werkkomplexes standen die riesigen Buchstaben, die schon von weithin verkündeten, dass es sich um die ›Glaswerke J. F. Rohwald‹ handelte.

    Sie setzte sich hin und atmete tief durch. Der Anblick der Fabrik war ihr von Kindesbeinen an vertraut. Gleich daneben lag die Villa, in der Bettina geboren und aufgewachsen war. Schon als sie in die Schule kam, wusste sie alles über Glas, konnte sie die einzelnen Komponenten bestimmen, die man zur Herstellung dieser zerbrechlichen Materie brauchte.

    Gegründet hatte die Werke der Urgroßvater, Johann Franz Rohwald, und seitdem waren sie im Familienbesitz. Bisher hatte es immer einen männlichen Erben gegeben, doch Bettina bildete eine Ausnahme. Als einzige Tochter von Bärbel und Richard Rohwald war sie nach dem Tode des Vaters die Inhaberin geworden und musste mit Geschick und vielleicht auch ein wenig Glück dafür sorgen, dass die Fabrik weiterhin bestehen blieb, und die achthundert Menschen, die sie beschäftigte, Arbeit und Brot hatten.

    Bettina verweilte noch einen Augenblick, dann kehrte sie zu ihrem Pferd zurück und ritt nach Hause.

    Hannelore Bergmann, Köchin und Haushälterin in einem, erwartete sie schon. Franz, ihr Mann, nahm der jungen Frau das Pferd ab und führte es in den Stall.

    »Ich hab’ auf der Terrasse gedeckt«, sagte Hannelore.

    Bettina nickte dankend. Sie durchquerte die Halle und das Wohnzimmer.

    Hier war immer noch alles so, wie es zu Lebzeiten der Eltern eingerichtet worden war. Bettina lächelte den Fotos auf dem Kaminsims zu und trat durch die Tür nach draußen.

    Der große Tisch war gedeckt, die Tageszeitung lag bereit und Hannelore kam eben mit der Kaffeekanne, die einen silberfarbenen Überzug hatte, der verhindern sollte, dass der Inhalt allzu schnell abkühlte. Aus einem kaum sichtbaren Lautsprecher erklang Radiomusik.

    »Danke«, sagte Bettina, nachdem die ältere Frau eingeschenkt hatte. »Dann wollen wir’s uns mal schmecken lassen.«

    Sie setzte sich und nahm eine Semmel aus dem Korb.

    »Wo steckt denn Franz?«

    »Der kommt sicher gleich«, erwiderte Hannelore und setzte sich.

    Sekunden später kam ihr Mann hinzu.

    »Na, hast’ die ›Mary‹ ein bissel getrieben?«, fragte er lächelnd. »Das hat ihr sicher gut getan.«

    Die junge Frau machte ein schuldbewusstes Gesicht.

    »Ich komme ja leider viel zu selten dazu, sie zu bewegen.«

    »Auf der Weide hat sie genug Auslauf«, meinte Franz. »Ich nehm’ sie hin und wieder an die Longe, damit sie net ganz einrostet.«

    Bettina seufzte.

    »Die vielen Termine schaffen einen«, sagte sie. »Ich weiß gar net, wie Vater das immer gemacht hat.«

    Hannelore bedachte sie mit einem vielsagenden Blick.

    »Dein Vater hatte deine Mutter an seiner Seite«, bemerkte sie. »Du hast außer uns niemanden …«

    Der Vorwurf war leise, dennoch unüberhörbar.

    »Die Semmeln sind aber lecker«, wechselte Bettina Rohwald rasch das Thema.

    Die Haushälterin verzog den Mund zu einem leicht spöttischen Lächeln. Ihr war bewusst, warum die junge Frau auswich.

    »Pfarrhausbrötchen«, ging sie dennoch auf die Bemerkung ein. »Das Rezept habe ich von der Frau Tappert.«

    »Macht das denn net wahnsinnig viel Arbeit?«, erkundigte sich Bettina, froh darüber, dass das andere Thema erledigt zu sein schien.

    »Überhaupt net!« Hannelore schüttelte den Kopf. »Ich mach’ den Teig abends fertig und forme die Semmeln, die dann über Nacht in den Kühlschrank kommen. Heut’ Morgen hab’ ich sie dann noch ein bissel geh’n lassen und dann gebacken.«

    »Toll!«

    Franz hatte sein Frühstück schon beendet und wollte wieder an die Arbeit, sodass die beiden Frauen alleine waren.

    Hannelore Bergmann blickte Bettina direkt an. Sie kannte ihre ›Chefin‹ seit der Geburt und war weit mehr, als nur eine Angestellte.

    Ersatzmutter, Freundin, Vertraute, das waren wohl eher die richtigen Bezeichnungen für das Verhältnis, das auch Franz mit einbezog, der in der Rohwaldvilla als Hausmeister, Stallbursche und Chauffeur fungierte.

    »Im Ernst, Bettina«, nahm Hannelore das Thema wieder auf, »meinst’ net, dass es an der Zeit wär’?«

    Die junge Frau machte ein unwilliges Gesicht.

    »Zeit zum Heiraten ist immer noch«, wehrte sie ab.

    »Schon. Aber dazu muss erst einmal ein Mann her! Doch wie willst’ den finden, wenn du dich immer nur hier in der Villa verkriechst und nie ausgehst?«

    Bettinas schönes Gesicht versteinerte noch mehr, und Hannelore hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen.

    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich hätt’ net an alte Wunden rühren sollen.«

    Bettina Rohwald zwang sich zu einem Lächeln.

    »Schon gut«, erwiderte sie. »Ich muss mich jetzt fertig machen und in die Fabrik. Wir seh’n uns heut’ Mittag.«

    »Vergiss net den Termin heut’ Abend«, rief Hannelore ihr nach.

    In der Terrassentür drehte sich die junge Frau um.

    »Welchen Termin?«

    Die Haushälterin lächelte.

    »Du hast sie schon wieder vergessen…«

    »Was denn? Hilf mir mal auf die Sprünge.«

    »Die Einladung bei den Moosers.«

    Bettina verdrehte die Augen.

    »Vergessen?«, rief sie. »Nee, ganz bestimmt net. Nur verdrängt!«

    Sprach’s und war verschwunden.

    Hannelore machte sich daran, den Tisch abzuräumen. Dabei dachte sie über das eben geführte Gespräch nach.

    Vielleicht, so hoffte sie, hatte der liebe Gott ein Einsehen und ließ Bettina heute Abend einen Mann kennen lernen …

    *

    »Endlich Feierabend!«, verkündete Bettina Rohwald und reckte sich in ihrem Bürosessel.

    Hans Birchler, ihr Prokurist, der diesen Posten auch schon bei Richard Rohwald innehatte, nickte.

    »Ja, es war ein harter Tag. Aber dafür ist jetzt Wochenende.«

    Er packte seine Sachen zusammen und verabschiedete sich. Bettina warf einen letzten Blick in die Runde, bis sie das Büro ebenfalls verließ.

    Wenn sie jetzt doch bloß wirklich Feierabend hätte!

    Ein wohliges Schaumbad, dann mit einem Glas Wein, eingekuschelt in den Bademantel auf dem Sofa liegen und einen romantischen Film im Fernsehen anschauen. Das hätte ihr gefallen. Aber da war ja

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