Heirate mich, Kerry Fraser!
Von Christine Stutz
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Über dieses E-Book
Hilfe bekommt sie von Adam Mc Kenzie. Einem netten Australier. Der Mann ist auf der Suche nach wichtigen Unterlagen und trifft dabei auf Kerry. Er ist augenblicklich fasziniert von der jungen Frau.
Eher der Tag um ist, ist Kerry mit dem fremdem Mann aus Australien verheiratet.
Voller Furcht folgt Kerry Adam Mc Kenzie in das fremde Land auf der anderen Seite der Erde.
Dort beginnt Kerrys größtes Abenteuer.
Sie muss um ihre Zukunft an Adams Seite kämpfen und ihre Schüchternheit überwinden.
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Buchvorschau
Heirate mich, Kerry Fraser! - Christine Stutz
Heirate mich,Kerry Fraser!
Titelseite
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
10 Kapitel
11 Kapitel
Impressum
Heirate mich,
Kerry Fraser!
1 Kapitel
1 Kapitel
Mister Tomtery stand am Zaun und sah mir düster hinterher. Er hob jetzt seine Hand und winkte mich zu sich. Doch ich reagierte nicht. Der Mann rief meinen Namen, doch wieder reagierte ich nicht und ging weiter. Der Mann sollte sich nichts einbilden, dachte ich finster. Er würde auch weiterhin einsam bleiben. Ich ging schneller. Der Mann machte mich nervös. Sein lüsterner Blick machte mir Angst.
Traurig ging ich den Weg hinunter zum Pfarrhaus. Ich war gerade noch einmal bei Vater gewesen. Ich wollte ihm wenigstens einen guten Morgen wünschen Es würde so ziemlich das letzte Mal sein, dass ich das tun konnte. In einer Woche kam der neue Pfarrer ins Haus. Bis dahin musste ich das kleine Haus geräumt haben. Wenigstens die Zeit hatte ich mir erkämpft. Vater war kaum tot, schon stand der neue Mann vor der Tür und verlangte Einlass! Ich war wehrlos dagegen. Deprimiert sah ich mich um. Jetzt im Winter sah hier alles trostlos aus. Doch es war meine Heimat. Hier war ich geboren worden. Hier war ich aufgewachsen. Es fiel mir schwer, Abschied zu nehmen. Ich war noch nie weit von hier fort gewesen, überlegte ich. Während meiner Ausbildung hatte ich die Woche über in der nächsten Stadt gewohnt. Doch am Wochenende war ich immer hier gewesen. Hier bei meinen Eltern. Sicher geborgen und behütet. Behütet vor allem was mich verunsichert hatte. Dann war Mutter verstorben und ich war ganz hierher zurückgezogen, um mich um Vater zu kümmern. Doch jetzt war auch Vater tot. Ein neuer Pfarrer kam, um die Gemeinde zu leiten. Kein Platz mehr für mich. Der neue Mann war verheiratet und hatte zwei Kinder. Das kleine Haus würde aus allen Nähten platzen.
Zum Glück hatte ich alles, was mir wichtig war, bereits verpackt. Das lagerte in einem Lager, bis ich eine Wohnung gefunden hatte. Den Rest würde übermorgen die Wohlfahrt abholen. Der Rest von über dreißig Jahren Leben und Wirken meiner Eltern, dachte ich wieder traurig. Ich musste mich in der Stadt nach Arbeit und Wohnung umsehen. Das würde ich morgen tun, dachte ich. Ich war jetzt zweiundzwanzig Jahre alt. Zeit, auf eigene Beine zu stehen, sagte ich mir still. Auch wenn es mir schwer fallen würde. Jetzt hielt mich hier in der kleinen Gemeinde nichts mehr. Ich hatte keine weiteren Verwandte hier, oder woanders. Ich war ganz allein auf der Welt. Wieder kamen mir die Tränen, die ich krampfhaft unterdrückte. Vielleicht war ein Neuanfang gar nicht so schlecht. Vielleicht wurde ich dadurch etwas selbstsicherer.
Die Schule in der Kreisstadt hatte mir auf meine Bewerbung geantwortet. Ich konnte mich dort übermorgen vorstellen. Ich sollte optimistisch in die Zukunft schauen. Das sagte ich mir nun zum zehnten Mal heute. Mister Tomtery gab es endlich auf, nach mir zu rufen und verschwand wieder in seinem Haus. Was für ein Glück, dachte ich. Der Mann war mir unheimlich. Er war der Grund, warum ich seit Vaters Tod kaum noch schlief. Immer in der Angst, der Mann könnte ungefragt in mein Haus eindringen.
Ich stockte. Vor der Tür des kleinen Hauses stand ein ziemlich großer Mann. Er klopfte unwirsch an die Tür und schimpfte leise vor sich hin. Was wollte der Mann so früh am Morgen hier, überlegte ich. War etwas Schlimmes passiert? Und selbst wenn. Jeder im Dorf wusste, dass Vater tot war. Niemand würde nach ihm verlangen! Neugierig ging ich näher. Der Mann war nicht von hier. Das sah ich sofort. Er war sehr groß und schlank, aber muskulös. Er trug einen dieser merkwürdigen Cowboyhüte. Allein das zeigte mir, dass der Mann nicht von hier stammte. Hier in den schottischen Highlands trug niemand solche Hüte. So etwas sah ich zum ersten Mal. Wieder schlug der Mann gegen die Tür und fluchte dabei leise.
„Kann ich ihnen helfen?" fragte ich leicht schüchtern, fast stotternd. Ich war Fremden gegenüber immer zurückhaltend. Ich wartete lieber ab, bevor ich etwas Verkehrtes sagte oder tat. Das lag an meinen Hemmungen, anderen Menschen gegenüber. Ein Fall von leichten Autismus. So hatten es die Ärzte meinen Eltern damals erklärt. Ich sprach nie viel, wenn ich auf andere Menschen traf. Das hatte mir den Spitznamen, stumme Kerry, eingebracht. Auch jetzt stand ich stumm dem Mann gegenüber.
Der große Mann schwang jetzt ärgerlich herum und sah auf mich herab. Nun, ich maß mal gerade eben hundert sechzig Zentimeter. Er war mindestens fünfundzwanzig Zentimeter größer als ich. Sofort zog ich mich wieder in mich zurück und ging auf Abstand. Der Mann bemerkte es grimmig. „Das kannst du hoffentlich wirklich, Kind! Ich will zum Pfarrer! Auf dem Schild steht, er hat von Neun bis Zwölf Sprechstunde! Jetzt ist es nach Neun. Doch der Mann ist nicht hier! Ich komme extra aus Perth! Ich meine Perth in Australien! Ich muss dringend mit dem Mann sprechen!" schnauzte mich der Mann verärgert an. Sein schwerer Dialekt gab meiner Einschätzung recht. Der Mann kam vom anderen Ende der Welt.
Kind? Hatte der Kerl mich tatsächlich Kind genannt? Ich wurde hochrot. Nur mit Mühe unterdrückte ich mein Stottern etwas. „Sie wollen den Pfarrer sprechen? Dann gehen sie den Weg hier fünfhundert Meter runter. Dann links auf den Friedhof! Das dritte Grab vom Tor aus. Da können sie mit dem Mann sprechen!" schnauzte ich stockend zurück. Was für eine Rede. Und das von mir! Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schob den Mann beiseite. Was für ein emotionaler Ausbruch meinerseits, dachte ich wieder überrascht. Dann schloss ich die Tür auf und ging ins Haus. Ich ließ den Mann einfach draußen stehen. Das tat ich leider oft mit fremden Menschen. Ich ließ sie einfach stehen.
Ich setzte mich an den Küchentisch und starrte auf den leeren Stuhl. Dort hatte Vater immer gesessen und seine Predigt für den kommenden Sonntag ausgearbeitet. Vater hätte gewusst, wie er mit dem Mann hätte reden müssen, überlegte ich. „Ach Dad, du fehlst mir so flüsterte ich heiser. Vaters Lieblingsspruch fiel mir wieder ein. „Ist bei uns der Himmel auch grau, so scheint woanders die Sonne.
Ich wischte mir mit dem Ärmel über das Gesicht. Mein Himmel war dunkelgrau. Verdammt war ich einsam.
„Würden sie eine Entschuldigung von meiner Seite akzeptieren? hörte ich eine dunkle Männerstimme sagen. Ich hob meinen Kopf. Der Mann war mir also ins Haus gefolgt. Ohne zu fragen! Er griff zur Teekanne und schenkte sich einen Becher voll. Dann setzte er sich mir gegenüber. Wir schwiegen beide und tranken unseren Tee. „Sie sind die Tochter? Ich war auf dem Friedhof Ich wusste nicht, dass ihr Vater vor fünf Tagen verstorben ist
sagte der Mann irgendwann. Ich suchte nach Worten. „Gestern war die Beerdigung sagte ich dann traurig. Wieder weinte ich. Ich wusste nicht, wie ich weiterreden sollte. Also schwieg ich lieber. Der Mann reichte mir ein Taschentuch. „Wie alt sind sie, Lady? Ich dachte zuerst, eine zwölfjährige würde vor mir stehen, entschuldigen sie bitte. Sie sind so winzig
sagte der Mann lächelnd. Er entlockte mir ein Schmunzeln. Er sah richtig gut aus, wenn er lächelte, dachte ich jetzt. Endlich nahm er den großen Hut ab. Ich konnte dunkelblonde Haare bewundern. Ziemlich lang. Im Nacken zu einem Zopf gebunden. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ein kantiges Kinn und eisblaue Augen. „Das Mc Kenzie Blau! sagte ich überrascht. Jetzt grinste der Mann breit. „Die Lady kennt sich aus. Alle Achtung. Adam Mc Kenzie. Angenehm
sagte der Mann lachend. Er deutete eine Verbeugung an.
„Sie sind also ein Mc Kenzie. Ich bin eine Fraser. Kerry Doug Fraser. Warten sie einen Moment. Ich werde eben meine Messer wetzen. Sagte ich schmunzelnd. Endlich ein Thema, über das ich reden konnte. Der Mann hob überrascht seine Augenbrauen. „Ich verstehe. Müssten wir jetzt nicht die Messer zücken und aufeinander losgehen?
fragte der Mann grinsend. Ich lächelte jetzt etwas verlegen. „Die Mc Kenzie sind damals wegen den Frasers ausgewandert. So erzählte man sich jedenfalls immer. Sagte ich jetzt. „Ja, so wurde es mir auch immer erzählt. Die Mc Kenzies leben seit über hundert Jahren in Australien.
Der Mann lächelte wieder freundlich. „Ich hoffe trotzdem, dass ich Hilfe von einer Fraser bekomme. Es ist sehr, sehr wichtig, müssen