Mein Flaschengeist
Von Christine Stutz
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Über dieses E-Book
Neugierig öffnet sie die Flasche und trifft auf den Flaschengeist Marli. Dem Bruder des berühmten Dschinn.
Marli bringt Andreas Leben gehörig durcheinander und rettet ihr und ihren Eltern das Leben.
Denn ihre ältere Schwester ist Drogen abhängig und will um jeden Preis an ihr Erbe ran.
Andrea muss dringend etwas unternehmen. Zu Glück steht ihr Marli zur Seite.
doch dann kommt ihre Schwester hinter Marlis Geheimnis. Die Lage spitzt sich zu...
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Buchvorschau
Mein Flaschengeist - Christine Stutz
Mein Flaschengeist
Titelseite
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
Epilog
Impressum
Mein
Flaschengeist
1 Kapitel
1 Kapitel
„Verdammte Scheiße. Das ganze Leben ist beschissen." fluchte ich unanständig. Ich schrie gegen die laute Brandung an, wissend, niemand würde mich hören. Mir liefen die Tränen übers Gesicht, ohne dass ich es stoppen konnte. Ich hatte gewusst, es war ein Fehler, Lukas mit hierher zu bringen. Ich hatte geahnt, dass er ein gefundenes Fressen für meine große Schwester Lydia sein würde. Lukas war so ein Weichei. Auch nur ein weiterer Kerl, der seinen Schwanz nicht in der Hose behalten konnte! Kaum hatte er Lydia gesehen, da war ich vergessen. Weil sie ihn ran ließ, anders als ich, dachte ich wütend.
Endlich hatte ich mal einen netten, ordentlichen, gutaussehenden Mann gefunden, der nicht schwul war und dann kam natürlich meine liebreizende Schwester und nahm ihn mir wieder weg! Wieder schrie ich gegen die Brandung an. Mein Leben machte keinen Spaß mehr! Wozu sollte ich mich weiter quälen. Mich wollte doch eh kein Mann haben. Alle wollten sie immer nur Lydia. Was würde wohl passieren, wenn ich mich jetzt in das Wasser stürzen würde? Ob es überhaupt jemand von der großartigen Party, hinten im riesigen Strandhaus bemerken würde? Ich zweifelte stark daran. Denn wiedermal war es nur meine gutaussehende, elegante Schwester Lydia, die alle Blicke auf sich zog. Meine Eltern fielen mir ein. Sie würden sich Sorgen machen. Aber sie würden die einzigen sein, dachte ich. Die anderen interessierten sich nicht für mich. Ihr Mittelpunkt war meine beliebte Schwester.
Frustriert hatte ich mich vorhin auf die Suche nach meinem Freund gemacht. Lukas würde mich trösten, so hoffte ich. Ich hatte Lukas mit hierhergebracht, um ihn meinen Eltern vorzustellen. Lukas, jung, nett und ebenfalls Maschinenbau- Student, so wie ich. Wir beide konnten, wenn wir fertig waren mit dem Studium, Vaters Firma übernehmen. Ich hatte also den idealen Mann gefunden. Den Mann fürs Leben. Das glaubte ich jedenfalls bis vorhin.
Bis ich Lukas fand. Lydias Zunge, tief in seinem Hals. Sein bestes Stück tief in Lydia steckend. Sie lagen beide im Bootshaus und rammelten wie die berühmten Karnickel! Es hatte abartig ausgesehen. Angewidert drehte ich mich wieder zum Meer. Ich liebte das Meer. Es war so beständig. Es sah gut aus, einladend. Es war, als würde es mich rufen. Leise konnte ich nun meinen Namen rufen hören. Immer wieder Andrea.
„Blöde Kuh sagte ich zu mir selbst. „Das war doch nicht der erste Mann, den Lydia dir ausgespannt hat
. Sagte ich mir weiter. Ich erinnerte mich an Marko. Mit Marko war ich damals so gut wie verlobt, als Lydia ihn sich schnappte. Sie zerstörte unsere Beziehung und drei Wochen später hatte sie Marko fallen lassen. Warum tat sie das? Warum nahm meine Schwester mir immer wieder die Männer weg? Ich wusste keine Antwort auf diese Frage. Ich sollte wirklich ins Wasser gehen, dass beendete wenigstens den stechenden Schmerz tief in mir, überlegte ich.
Ein bunter, glänzender Gegenstand zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Das Meer schwemmte etwas an, es schien, als würde es mir etwas schenken wollen, dachte ich. Ich stoppte nachdenklich. Dann zog ich meine Schuhe aus und stapfte in das seichte Wasser.
Der Gegenstand entpuppte sich als Flasche, als eine sehr alte Flasche. Sie sah wunderschön aus und schien mal ziemlich teuer gewesen zu sein, überlegte ich. Jetzt war sie schmutzig und war mit Algen überzogen. Ich schüttelte die Flasche heftig. Ob sich darin eine Flaschenpost versteckte? Ich verließ das Wasser und schüttelte weiter. Ich hob meinen Kopf. Irgendwie konnte ich eine Stimme leise, wütend, schimpfen hören. Ich war aber doch allein am Strand! Wer würde dann hier schimpfen. Ich besah mir die Flasche etwas genauer. Irgendwie fiel mir plötzlich diese sechziger Jahre Sitcom ein. Bezaubernde Jeanne. Ein Schmunzeln kam über meine Lippen. Ob jetzt auch ein Flaschengeist aus der Flasche kommen würde, wenn ich sie öffnete, überlegte ich. Nun, auf einen Versuch kam es an, dachte ich. Ich zog und zerrte an dem Verschluss. „Verdammt noch mal! Nach links drehen" hörte ich eine leise, verärgerte Stimme. Hastig drehte ich den Verschluss nach links. Mit einem satten Plop hielt ihn in der Hand.
Dann schrie ich auf. Aus der Flasche kam Rauch! Mächtig viel Rauch! Ich ließ die Flasche fallen und wollte rennen, einfach nur weg von dieser merkwürdigen Flasche. Doch meine Füße waren wie festgenagelt. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war erstarrt. Hilflos musste ich zusehen, wie sich im Rauch eine Gestalt bildete. Ein Mann kam nun aus dem Rauch und reckte sich ausgiebig. Er trug orientalische Kleidung, die seinen muskulösen Körper betonte. Der Mann war groß, sehr groß, lange, schwarze Haare, die zu einem Zopf gebunden, in seinem Nacken endeten. Der Mann sah umwerfend aus. Im wahrsten Sinne, umwerfend. Denn ich fiel vor Schreck der Länge nach in den weichen Sand. Jetzt kam er zu mir und beugte sich herunter. Er schien ziemlich wütend zu sein, als er auf die Flasche deutete. „Schön, dass sie mich gefunden und befreit haben, Lady! Aber mussten sie so dermaßen schütteln? Wissen sie, wie es jetzt in meiner Wohnung aussieht? Ich muss alles wieder aufräumen und an seinen Platz stellen! schnauzte er mich an. Ich konnte nur nicken, zu mehr war ich nicht fähig. Der Mann reckte sich erneut und wieder konnte ich das Spiel seiner Muskeln bewundern. Er grinste jetzt. „Aber was will man auch schon von Sterblichen verlangen
seufzte er dann. Er reichte mir seine Hand. Panisch wich ich aus und kroch so schnell davon, wie ich nur konnte. Der Mann lachte jetzt und schnippte mit den Fingern. Ich schwebte zu ihm. „Nimm die Flasche!" befahl er mir nun. Ich schüttelte meinen Kopf heftig. Diese komische Flasche würde ich nie in meinem Leben noch einmal berühren! Die Flasche war garantiert verflucht. Vielleicht wurde ich jetzt ins Innere gesogen. In einem der vielen Märchen war davon mal die