Die vertauschte Braut
Von Christine Stutz
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Über dieses E-Book
Ganz anders ihre Zwillingsschwester Kathleen. Sie lebt in London, ist begehrt und umschwärmt. Kathleen nutzt ihre Schönheit, um eine möglichst gute Partie zu machen. Reich und hochrangig soll ihr zukünftiger Mann sein.
Als Kathleen Anträge von zwei hochrangigen Männer erhält, sendet sie ihre Zwillingsschwester Tallin zum Grafen Sebastian. Tallin soll sich als Kathleen ausgeben und den Grafen hinhalten. Währenddessen versucht Kathleen ihr Glück beim Prinzen Armier.
Doch Graf Sebastian hat die Nase gestrichen voll. Als Tallin bei ihm im Schloss ankommt, wartet bereits der Priester. Ehe Tallin alles aufklären kann, ist sie mit Sebastian verheiratet!
Sebastian hält sie im Schloss gefangen und weigert sich, Tallin zuzuhören. Immer wieder versucht sie, Sebastian die Wahrheit zu sagen, vergebens.
Dann wird auf Sebastian geschossen. Tallin opfert sich für den Grafen, indem sie sich verliebt hat.
Alles könnte gut sein. Doch dann taucht Kathleen wieder auf!
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Buchvorschau
Die vertauschte Braut - Christine Stutz
Die vertauschte Braut
Titelseite
Impressum
Die
Vertauschte
Braut
1, Kapitel
„Geliebte Schwester! Ich brauche unbedingt deine Hilfe, es geht um Leben und Tod!" rief Kathleen theatralisch.
Tallin verdrehte ihre Augen, als sie die leicht genervte Stimme ihrer Zwillingsschwester vernahm, die jetzt den Raum betrat und ihren teuren Mantel achtlos aufs alte, verschlissene Sofa legte. „Ich bin ohne dich aufgeschmissen! sagte Kathleen wieder. „Nur du kannst mir helfen!
Sie kam nun zu Tallin herüber und legte ihre kalte Hand auf deren Schulter. Tallin erschauerte.
„Du bist kalt, Kathleen, wir haben doch bereits April und du frierst immer noch?" fragte Tallin ihr identisches Ebenbild. Sie nahm die Hand ihrer Schwester und rieb sie besorgt etwas. Kathleen glich ihr, wie ein Ei dem anderen, doch wer die Frauen kannte, wusste, verschiedener konnten sie beide nicht sein.
Genervt entwand Kathleen sich ihrer Schwester und stellte sich vor dem Kamin in Position. Tallin seufzte still auf, schon immer war ihre Schwester darauf aus gewesen, gesehen zu werden, jede ihrer Gesten war eingeübt. Selbst die Haltung ihres Kopfes war einstudiert.
„Also, was oder wer ist es diesmal?" fragte Tallin wieder und widmete sich wieder ihrer Näharbeit. Sie entzündete eine weitere Kerze, um mehr Licht zu haben.
„Ich hoffe es ist nicht gewaltig großes. Ich muss mit dieser Arbeit bis Freitag fertig werden, Nanny und ich brauchen das Geld dringend für die Miete. Der miese Kerl kommt Sonnabend, um sie einzutreiben." Erklärte Tallin. Sie zog die Nadel elegant durch die Naht und nickte zufrieden.
Der widerliche Vermieter hatte Tallin unter Druck gesetzt, hatte die rückständige Miete verlangt, oder eine andere, ganz besondere Art, der Bezahlung. Angewidert schluckte sie. Kathleen öffnete jetzt ihren Pompon und legte einen kleinen Beutel mit Münzen auf den Tisch. „Das hier sollte allemal reichen, um die Miete zu zahlen und Nanny das Leben für eine Woche zu sichern. Ich brauche dich umgehend in Devenport. Du musst eine Verabredung für mich übernehmen." Sagte sie so, als sei es das natürlichste der Welt, dass Tallin sie begleiten würde.
Kathleen griff nach dem Beutel und nahm ihn wieder an sich, als Tallin entschieden ihren Kopf schüttelte. Gehässig ließ sie den Beutel in der Luft schweben.
Tallin wusste, ihre Schwester konnte wirklich nichts Gutes im Schilde führen, wenn sie sich ihrer Zwillingsschwester bedienen musste. Ansonsten verleugnete Kathleen ihre Schwester. Sie wollte allein glänzen in ihrer Schönheit. Niemand sollte wissen, dass es sie zweimal gab.
„Entweder du hilfst mir, oder ich verliere meinen guten Ruf in London, dann benötige ich das Geld selbst." Kathleen lächelte, als Tallin nach dem Beutel griff, sie kannte den Vermieter und wusste, welche Gegenleistung er von Tallin verlangt hatte, falls sie die Miete nicht zahlen konnte. Und Tallin war viel zu prüde, um diesem Mann entgegenzukommen. Kathleen, schmunzelte. Wie gut sie Tallin doch kannte.
„Also, sag schon, was ist es denn diesmal, Schwester. Ich habe furchtbare Angst um dich, Schwester. Immer wieder bringst du dich in die schlimmsten Situationen. Immer auf der Jagd nach der besten Partie. Die Männer werden noch dein Untergang sein. Sagte Tallin, Sie steckte den Geldbeutel in ihre Tasche bevor ihre Schwester es sich wieder überlegen konnte. „Hat Mutter uns nicht gelehrt, dass Liebe das Wichtigste ist im Leben?
Doch Kathleen winkte ab. „Werde erwachsen, Schwester! So etwas wie Liebe gibt es nicht! antwortete Kathleen sarkastisch. Dann seufzte sie auf. „Es dreht sich um Graf Sebastian. Ein bemerkenswerter Mann, in der Tat. Und er hat mir einen Heiratsantrag gemacht, ich sagte, ich würde es mir überlegen. Er erwartet Freitagabend meine Antwort.
Erklärte Kathleen und ignorierte die Worte ihrer Schwester. Kathleen versuchte ein Lächeln, um ihre Schwester zu überreden. „Ein wirklich gutaussehender Mann, der leider wenig Geduld hat. Er ist sehr temperamentvoll und leicht aufbrausend. Mit ihm kann ich nicht so umspringen wie mit den anderen." Kathleen warf ihre Hände in großartiger Pose in die Luft. Tallin kannte das bereits und seufzte still.
Kathleen fluchte leise auf. „Ich war fast drauf und dran, seinen Antrag anzunehmen, der Graf ist sehr vermögend, hat ein großes Schloss und viele Angestellte, musst du wissen. Ein schönes Stadthaus, und gesellschaftlich steht er sehr gut da. Eine sehr gute Partie, also." Kathleen schwieg, Ruhe kehrte in der kleinen Stube ein.
Tallin wusste aus Erfahrung mit ihrer Schwester, der Rest der Geschichte war nicht so besonders schön. Sie kannte den Charakter ihrer, leider, leichtlebigen Schwester zur Genüge.
„Gestern wurde ich von Prinz Armier zu einer kleinen Parisreise eingeladen. Ein Traumprinz und noch ungebunden. Ich habe also gute Chancen, eine richtige Prinzessin zu werden. Was ist eine Gräfin schon gegen eine Prinzessin! Stell dir vor. Prinzessin Kathleen!" Kathleen träumte schmunzelnd. Dann wandte sie sich erneut zu Tallin. „
„Du musst für mich nur zu Sebastian fahren, dich als mich ausgegeben, und ihn vertrösten, sagen wir um drei Wochen. Das bekommst du bestimmt hin. In drei Wochen weiß ich, ob es dem Prinzen ernst ist mit mir." Kathleen sah nun bittend zu ihrer Zwillingsschwester, die grübelnd ihre Augen zusammenzog. Sie zog einen Schmollmund, etwas, dass bislang immer geholfen hatte. Doch nicht diesmal.
„Kathleen, dieser Graf Sebastian wird es merken, wenn er dich wirklich liebt, wird er den Unterschied bemerken. Und das sofort. Ich bin das genaue Gegenteil von dir und kann mich nie so geben wie du es vermagst. Ich kann keinem Mann um den Bart gehen, so wie du. Ich bin noch keinem Mann zu nahegekommen. Wir beide, wir sind wie zwei Seiten derselben Medaille, wie Vater immer zu sagen pflegte." Sagte Tallin und seufzte jetzt laut auf. Sie vermisste ihren Vater schrecklich. Warum nur musste er so früh sterben? Er war