Gegen jegliche Vernunft
Von Dani Collins
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Über dieses E-Book
So berühmt, so reich und so verboten sexy! Für die junge Unternehmerin Cinnia Whitley ist Henri Sauveterre nicht nur der Mann ihrer Träume, gemeinsam setzen sie vor brennender Leidenschaft jedes Bett in Flammen. Das Problem? Seit einem dramatischen Erlebnis in der Vergangenheit sind für den prominenten Tycoon feste Bindungen tabu. Aber dass er auch keine Gefühle zu haben scheint, ist für Cinnia das Signal, ihrem Mr. Perfect Adieu zu sagen. Doch schlimm genug, dass sie ihn nicht vergessen kann, ihre hitzige Affäre hat auch süße Folgen …
Dani Collins
Dani Collins verliebte sich in der High School nicht nur in ihren späteren Ehemann Doug, sondern auch in ihren ersten Liebesroman! Sie erinnert sich heute immer noch an den atemberaubend schönen Kuss der Helden. Damals wurde ihr klar, dass sie selbst diese Art von Büchern schreiben möchte. Mit 21 verfasste sie ihren ersten Roman und übte trotz verschiedener Bürojobs seither unerbittlich. Sie probierte sich an verschiedenen Genres, kehrte aber immer wieder zu ihrer Leidenschaft, den Liebesromanen, zurück. Oft dient ihr als Inspiration ihre eigene Überzeugung, dass man sein Happy End findet, wenn man bereit ist, sich voll und ganz reinzuhängen. Sie selbst hatte damit Glück, mit ihrem Mann lebt sie heute am idyllischen Christina Lake in Kanada. Ab und an gelingt es Doug, seine Frau von einer Schreibpause zu überzeugen. Das gemütliche Dachbodenbüro wird meist verlassen, um ihre zwei erwachsenen Kinder zu besuchen.
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Buchvorschau
Gegen jegliche Vernunft - Dani Collins
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Dani Collins
Originaltitel: „His Mistress with Two Secrets"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2303 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rita Koppers
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733708658
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Als Cinnia die Klinik betrat, hätte sie versehentlich fast die Frau, die hinter der Tür stand, umgerannt. Zerstreut murmelte sie eine Entschuldigung. Sie glaubte, die Frau schon einmal gesehen zu haben, aber wo? An eine so große Frau, die mit wachsamem Blick ausgerechnet an diesem Hintereingang stand, hätte sie sich bestimmt erinnert.
Moment mal. War sie eine Securitymitarbeiterin? Vielleicht kam sie ihr deshalb so bekannt vor. Nachdem zwei Jahre lang ernst blickendes Wachpersonal jeden ihrer Schritte überwacht hatte, war es wohl nicht das Gesicht, an das sie sich erinnerte, sondern vielmehr die Haltung.
Wäre die Frau jemand, der auf einen Patienten wartete, gab es dafür eine sehr bequeme Lounge im vorderen Teil der Klinik. Den Hintereingang hingegen nahmen Menschen wie Cinnia, die sich durch die Tiefgarage ins Gebäude schlichen, in der Hoffnung, dass ihr Besuch bei dem Spezialisten für Pränatalmedizin streng vertraulich bleiben würde.
Cinnia machte sich keine weiteren Gedanken darüber, wer die berühmte Patientin sein könnte. Sie hatte Wichtigeres zu tun. Heute sollte eine Ultraschalluntersuchung gemacht werden, um herauszufinden, warum sie so schnell zunahm.
Falls der Arzt mit seiner Vermutung recht hatte, müsste sie ihre gesamte Zukunft neu überdenken …
Zwillinge? Nein. Mehrfachgeburten waren nur bei Müttern erblich. Nicht jedoch bei einem Vater mit einem eineiigen Bruder und zwei jüngeren, eineiigen Schwestern.
Oder doch?
Bei Henri war sie sich da nicht so sicher. Der setzte sich gerne mal über das Übliche hinweg. Das war ihr sehr bewusst.
Cinnia vermisste weder ihn noch das Leben, das er führte, ständig bewacht von seinem Security-Team.
Warum also durchpflügte sie jeden Morgen das Internet nach ihm und las alles, was sie in den Klatschspalten über ihn finden konnte? Davon zu erfahren, dass Henri wieder zu seinem alten Lebensstil zurückgekehrt war und sich mit immer neuen Frauen traf, war reine Selbstzerstörung, wobei allerdings nicht viel darüber geschrieben stand. Denn sein Zwillingsbruder Ramon stahl ihm die Show. Er fuhr immer noch Rennen, während seine zweite Leidenschaft die Frauen waren.
Auch wenn die Sauveterres die Medien beherrschten, war Cinnia während ihrer Zeit mit Henri aufgefallen, dass Ramon immer für Schlagzeilen sorgte, als wollte er bewusst die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Ihre Trennung von Henri lag bereits zwei Monate zurück. Das war Schnee von gestern und interessierte die Presse nicht mehr. Deshalb war es wohl Angelique, die Ramon diesmal mit seinen Eskapaden aus der Schusslinie halten wollte.
Es war auffällig, wie sehr die Brüder ihre jüngeren Schwestern beschützten. Trella war als Kind gekidnappt worden und litt noch immer unter den Folgen. Im Moment beherrschte nur Angelique die Schlagzeilen, was an ihrer Beziehung mit dem Prinzen von Zhamair lag – und der mit dem Prinzen von Elazar, konnte man den Klatschgeschichten Glauben schenken.
Cinnia runzelte die Stirn. Immer noch war sie sicher, dass etwas an dem Foto von Angelique und dem Prinzen von Elazar, das sie kürzlich in einem Klatschmagazin gesehen hatte, nicht gestimmt hatte. Ob es doch Trella auf dem Foto gewesen sein könnte? Aber das schien unmöglich, weil Angeliques Zwillingsschwester seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war.
Endlich bemerkte die Krankenschwester sie, die gerade am Telefon war. Cinnia winkte ihr und versuchte zu lächeln.
Die Krankenschwester bedeutete einer Kollegin, dass Cinnia da war. Die Frau nickte, drehte sich zu dem Schrank um und nahm ihre Akte heraus.
Cinnia lockerte ihren Schal und knöpfte ihren Mantel auf. Sie war froh, dass sie bei dem scheußlichen Wetter nicht komplett nass geworden war. Selbst für einen Februar in London war es viel zu kalt und regnerisch.
Hinter ihr wurde die Tür zum Untersuchungsraum geöffnet. Erschrocken trat sie zur Seite und drehte sich um.
„Entschuldigung", sagte die Frau.
„Meine Schuld …, begann Cinnia, dann wurde sie blass, als sie die Modelfigur und die aristokratischen Züge erkannte. „Ich habe gerade an dich gedacht.
„Cinnia!" Angelique strahlte, und sie umarmten sich wie Schwestern, die sich lange aus den Augen verloren hatten. Überwältigt legte sie den Arm um Cinnia und merkte erst jetzt, dass sie in anderen Umständen war.
Cinnia spürte, wie Henris Schwester sich versteifte, als sie ihren Babybauch bemerkte.
Sag ihm nichts, dachte Cinnia panisch.
Sie lösten sich voneinander. Cinnia wusste, dass in ihrem Blick Entsetzen lag. Dabei sollte sie doch eigentlich glücklich sein, ein Baby zu bekommen …
„Ach herrje, flüsterte Cinnia jetzt. „Ich dachte, du wärst Angelique.
Eigentlich hatte Cinnia die Zwillinge immer leicht auseinanderhalten können. Aber sie war so überrascht über ihr Treffen gewesen, dass sie Trella mit Angelique verwechselt hatte. Trella verließ nie das Anwesen in Spanien, ohne dass eines ihrer Geschwister sie begleitete.
Hieß das, dass auch Henri hier war? Verängstigt blickte Cinnia sich um, sah aber nur den weiblichen Wachtposten.
Natürlich – deshalb war ihr die Frau bekannt vorgekommen. Sie hatte sie bereits in Sus Brazos gesehen, dem Familiensitz der Sauveterres in Spanien. Und vor ihr stand Trella, das erkannte sie an deren Benehmen. Angelique war ein wenig reservierter, so wie Henri, während Trella die gleiche Wärme ausstrahlte wie Ramon.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass es nicht nur seltsam war, Trella ohne ein Familienmitglied in der Öffentlichkeit zu sehen, sondern obendrein noch in dieser Klinik.
„Oh mein Gott."
Was machte die normalerweise so zurückgezogen lebende Trella in London? Noch dazu mit einem Fläschchen Vitamine für Schwangere in der Hand und einem zutiefst schuldbewussten Blick? Wie sollte eine Frau, die wie eine Nonne lebte und nur weibliche Bodyguards hatte, überhaupt schwanger werden? Henri würde durchdrehen.
Schnell versteckte Trella das Fläschchen hinter ihrem Rücken und öffnete den Mund, doch es kam nur ein leises „Ähm" heraus.
Sprachlos starrte Cinnia sie an und merkte, dass Trellas Augen schmal wurden, als ihr jetzt richtig bewusst wurde, wo sie waren und warum.
„Alles … okay bei dir?", fragte Cinnia zögernd. Sie wusste nicht genau, was Trella hatte durchmachen müssen, als sie gekidnappt worden war, nur, dass sie lange Zeit Angst vor Männern gehabt hatte. Und vor vielen anderen Dingen.
Trella stieß ein hysterisches Lachen aus und verdrehte die Augen. Du siehst ja, weshalb ich hier bin, schien ihr Blick zu sagen.
Stirnrunzelnd betrachtete sie dann Cinnias Bauch. „Ist es …"
Von Henri. Das hatte sie fragen wollen.
Tränen traten in Cinnias Augen. Bitte sag ihm nichts, flehte sie innerlich.
Fast hätte sie selbst hysterisch aufgelacht, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Trella straffte sich und warf ihre dunklen Locken zurück.
„Wir tun so, als hätten wir uns nicht gesehen." Sie war eine atemberaubende Frau von Mitte zwanzig, doch jetzt wirkte sie wie eine Neunjährige, die ihre gestohlenen Bonbons versteckte und vorgab, nichts in ihrer Hand zu halten.
Ganz die Schwester, von der Henri Cinnia erzählt hatte, der Wildfang, der ihn verrückt gemacht hatte, weil sie sich als Kind immer in Schwierigkeiten gebracht hatte, die ihr Bruder aus dem Weg hatte räumen müssen.
Am liebsten hätte Cinnia sie wieder umarmt. Sie war so stolz auf Trella.
Wie gern hätte sie diesen Augenblick mit Henri geteilt, weil sie instinktiv wusste, dass es ein Zeichen für Trellas Heilungsprozess war. Eine positive Nachricht, die er nach dem Schock so dringend brauchte.
Oder auch nicht. Er kümmerte sich um seine Mutter und seine Schwestern, und mehr Verantwortung war er nicht bereit zu tragen. Deshalb lehnte er auch kategorisch ab, zu heiraten und sich fortzupflanzen.
Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich dich nie heiraten werde.
Wieder zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
„Ms. Whitley, sagte die Krankenschwester hinter ihr. „Sie sind an der Reihe.
„Es ist wirklich gut, dich zu sehen, meinte Cinnia zu Trella und streckte die Hände aus, um sie noch einmal zu umarmen. „Ich habe euch alle vermisst.
„Ich würde dich ja bitten, allen Grüße von mir auszurichten, aber …" Cinnias Stimme verlor sich.
Trella umarmte sie fest, Dann löste sie sich langsam von ihr. „Wir beide können ja in Verbindung bleiben, bot Trella mit einem verschwörerischen Lächeln an. Dann wurde sie wieder ernst. „Kann ich dich anrufen? Ich würde gern wissen, warum …
Cinnia wusste, dass sie die Schwangerschaft vor Henri nicht geheim halten konnte. Aber sie wollte sich erst einen Plan zurechtlegen, bevor er es erfuhr, damit er sich nicht in die Enge getrieben fühlte. Auf der anderen Seite stand Trella ihren Geschwistern viel zu nahe, als dass sie ihre eigene Schwangerschaft lange vor ihnen verbergen könnte. Wenn sie erst einmal damit herausgeplatzt war, würde Cinnias Zustand auch schnell bekannt werden.
Aber wenn sie ein bisschen Zeit herausschinden könnte, um sich vorzubereiten und herauszufinden, ob sie tatsächlich Zwillinge erwartete …
Sie nickte. „Wenn du am Wochenende noch in London bist, könnten wir zusammen essen gehen."
1. KAPITEL
Zwei Jahre vorher …
Cinnia hatte kein Interesse daran, zur High Society Londons zu gehören. Ganz im Gegensatz zu ihrer Mitbewohnerin Vera, die dafür über Leichen gehen würde. Überglücklich, dass sie Karten für die Eröffnung des neuen Promi-Nightclubs in London ergattert hatte, fragte sie Cinnia, ob sie sie begleiten würde.
„Ich habe ihm von deinem Titel erzählt, sagte Vera. „Nur deshalb hat er zugestimmt, dass wir kommen können.
„Der Titel, der meinem Großonkel gehört, den ich jedoch nie kennengelernt habe."
„Vielleicht habe ich ein bisschen übertrieben, wie gut du ihn kennst. Aber ich habe ihm auch von dem alten Diadem deiner Großmutter erzählt. Und da sein Motto 20er Jahre lautet und es einen entsprechenden Dresscode gibt, hat er gesagt, dass er uns gern als Gäste dabei haben will. Wir sollen als Erste auf die Tanzfläche gehen, die Stimmung ein bisschen anheizen … so etwas in der Art."
Cinnia wollte eigentlich nicht. Ihr Job ließ ihr nur am Wochenende Zeit dazu, ihre eigenen Pläne voranzutreiben. Sie hatte sich den September als Ziel gesetzt, und es gab noch vieles, das sie bis dahin erledigen musste.
„Du arbeitest zu viel, stöhnte Vera. „Sieh es doch als Chance, unter all den Prominenten dort potentielle Kunden zu treffen.
„Aber so funktioniert das nicht."
Cinnias Mutter hingegen sah das ganz anders, als sie mit ihr telefonierte und bat: „Sag mir, dass ich das Diadem nicht tragen darf, dann kann ich Vera erzählen, dass es zwecklos ist."
„Unsinn. Wir holen auch mein Kleid vom Speicher. Es wird Zeit, dass beides wieder einmal von Nutzen ist."
„Als wir pleite waren, hast du dich geweigert, das Diadem aus dem Bankschließfach zu holen, damit ich es verkaufen kann. Und jetzt erlaubst du mir, es in einem Nachtklub zu tragen?", fragte Cinnia misstrauisch.
„Dafür habe ich es doch aufbewahrt, damit ihr Mädchen es zu einer besonderen Gelegenheit tragen könnt. Geh hin und vergnüge dich. Bestimmt sind auch ein paar nette Männer dort."
„Du meinst wohl, reiche Ehemänner? Die werden nicht an der Bar verkauft, Mum."
„Natürlich nicht. Aber Möglichkeiten gibt es immer", fügte sie scharf hinzu.
Ihre Mutter drängte sie ständig, sich einen reichen Mann zu angeln. Und dafür gab es einen Grund. Die