Eine Nanny zum Verlieben
Von Christie Ridgway
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Über dieses E-Book
Mick Hanson ist ein Traummann - aber für Kayla tabu! Denn der sexy Feuerwehrmann ist ihr Boss; sie arbeitet als Nanny für ihn und seine beiden Kinder. Das sagt sich Kayla immer wieder - erfolglos, denn ihre starken Gefühle für Mick kann sie nicht leugnen. Er jedoch scheint sie gar nicht als Frau zu sehen - bis sie überlegt, einen Job in Europa anzunehmen. Auf einmal ist er wie ausgewechselt! An ihrem Geburtstag lädt er sie zu einem romantischen Dinner ein und verführt sie zärtlich. Doch schon am nächsten Morgen verhält er sich, als wäre zwischen ihnen nichts geschehen …
Christie Ridgway
Bereits mit elf Jahren schrieb Christie Ridgway ihren ersten Liebesroman. Der Held war ihr Teenageridol, die Heldin sie selbst. Inzwischen gehört zu den USA Today-Bestsellerautorinnen. Sie lebt in Kalifornien und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Söhnen, ihren Hunden und ihrem Mann, in den sie sich schon auf dem College verliebte.
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Eine Nanny zum Verlieben - Christie Ridgway
Christie Ridgway
Eine Nanny zum Verlieben
IMPRESSUM
BIANCA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2010 by Christie Ridgway
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1818 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Stefanie Rudolph
Fotos: Fabrice Lerouge / Onoky / Picture Press
Veröffentlicht im ePub Format im 02/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86494-054-5
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY, STURM DER LIEBE
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1. KAPITEL
Bis jetzt war es ein netter Abend gewesen. Kayla James hatte das Geplauder mit ihrer Freundin Betsy entspannt genossen.
Doch dann setzte sich die zierliche Frau mit dem dunklen Pferdeschwanz plötzlich kerzengerade auf und blickte sie aus großen Augen an.
„Oh nein, das gibt’s ja nicht. Ich glaube, mir ist gerade klar geworden, warum du dich immer davor drückst, mit Männern auszugehen oder überhaupt welche kennenzulernen. Du hast die oberste Regel für Nannys gebrochen!"
Kayla wurde feuerrot und beugte sich hastig über die Schüssel mit Salzbrezeln auf dem Couchtisch. „Keine Ahnung, was du meinst", murmelte sie.
„Jetzt tu doch nicht so, erwiderte Betsy. Aufgeregt rutschte sie auf der Couch hin und her. „Du weißt genau, was ich meine!
Abwehrend schüttelte Kayla den Kopf. „Nur, weil ich letztes Wochenende nicht mit dir zu dieser Speed Dating Party wollte, musst du nicht gleich falsche Schlüsse ziehen."
„Wenn es nur das letzte Wochenende gewesen wäre, sagte Betsy. „Aber du bist schon seit Monaten mit keinem Mann ausgegangen. Dein ganzes gesellschaftliches Leben beschränkt sich auf die Abende mit uns Mädels von der Nannyagentur.
Dankbar stürzte sich Kayla auf das neue Thema. „Ich frage mich übrigens, wo Gwen bleibt. Sie meinte, sie könne zwar erst später, würde aber auf jeden Fall noch kommen. Die anderen haben heute ja keine Zeit."
Gwen war die Inhaberin der Nannyagentur, die junge Frauen wie Kayla und Betsy als fest angestellte Kindermädchen vermittelte.
„Sie wird schon noch auftauchen, erwiderte Betsy gleichmütig. „Kein Grund, das Thema zu wechseln.
Etwas verzweifelt griff Kayla auf die Ausrede zurück, die sie immer benutzte. „Ich bin mit meinem Job und dem College nebenher eben völlig ausgelastet."
„Mit dem College? Diese Ausrede zieht aber schon eine ganze Weile nicht mehr!"
Dagegen gab es leider nichts zu sagen. Kayla seufzte. Die Zeit, in der sie ihre Abende und Wochenenden mit Hausarbeiten und Lernen verbracht hatte, war vorbei. Vor zwei Monaten hatte sie das College erfolgreich abgeschlossen – mit fast siebenundzwanzig Jahren.
Seitdem lagen ihr ihre Freundinnen ständig in den Ohren, sie solle endlich das Leben genießen – und sich zum Beispiel öfter mal zu einem Date verabreden.
„Ich hätte euch gar nichts davon erzählen sollen, dass ich damit fertig bin", gab sie zurück.
„Dann hätten wir keine Abschlussparty für dich organisieren können. Und gib zu, du hattest Spaß. Aber seitdem ist echt nicht viel los bei dir. Wann hast du das letzte Mal was Schönes unternommen?"
„Heute. Ich war shoppen und habe BHs gekauft. Kayla griff nach ihrem Strickkorb, zog einen fast fertigen Handschuh heraus und hob ihn hoch. „Was meinst du, wird der Lee passen? Er ist schon ganz schön groß für seine acht Jahre.
Was tat man nicht alles, um endlich auf ein anderes Thema zu kommen?
„BHs?, fragte Betsy verwundert. Auf Lee, eins der beiden Kinder, die Kayla betreute, und seinen Handschuh ging sie gar nicht erst ein. „In welcher Farbe?
„Was hat die Farbe damit zu tun?"
Etwas mitleidig schaute Betsy sie an. „Sag bloß, du trägst weiße Baumwollunterwäsche."
Wieder wurde Kayla rot. „Das ist nun wirklich meine Sache, oder?"
„Na schön, dann erzähl mir von den BHs, die du gekauft hast."
„Sie waren für Jane."
„Für Jane! Janes erste BHs!"
War das vielleicht endlich etwas, womit sie Betsy von ihren bohrenden Fragen abbringen konnte? Etwas heikel war das Thema zwar auch, schließlich lautete die zweitwichtigste Regel für Nannys, die Kinder, auf die man aufpasste, nicht zu lieb zu gewinnen. Aber wenigstens verschaffte es ihr ein wenig Zeit, und vielleicht tauchte dann ja auch endlich Gwen auf.
„Ja, unfassbar, oder?, sagte sie. „Und ihre Freundinnen tragen auch alle schon einen. Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug.
„Oh ja. Betsy griff nach einer Salzbrezel und nahm dann wieder Kayla ins Visier. „Und du hast Mick und seinen Kindern jetzt schon sechs Jahre deines Lebens geschenkt.
Oh nein, da waren sie trotz Kaylas Bemühungen wohl wieder am Ausgangspunkt angelangt.
„Ich habe ihnen die Zeit nicht geschenkt. Es ist mein Job, mich um seine Tochter und seinen Sohn zu kümmern, und ich werde dafür bezahlt", erwiderte sie eine Spur zu laut.
Das Jobangebot damals war ideal für sie gewesen. Mick arbeitete als Feuerwehrmann und brauchte nach dem Tod seiner Frau jemanden, der im Haus wohnte und auf die Kinder aufpasste, wenn er Vierundzwanzigstundenschichten hatte. Andererseits war er wegen des Schichtplans manchmal auch tagsüber zu Hause, dadurch konnte Kayla in ihrer Freizeit Kurse am College belegen und auf ihren Abschluss hinarbeiten.
Aber den hatte sie jetzt in der Tasche – und die Kinder benötigten mit ihren elf und acht Jahren auch keine ständige Betreuung mehr. Kein Wunder, dass die anderen von der Nannyagentur der Meinung waren, sie bräuchte mal einen Tapetenwechsel.
Auf der Treppe zum Obergeschoss waren schwere Schritte zu hören, dann rief eine Männerstimme: „Lala?"
Das war der Name, mit dem Lee sie angeredet hatte, als er noch zu klein gewesen war, „Kayla", auszusprechen.
Kayla sprang auf, bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, um ihrer neugierigen Freundin nicht noch mehr Futter für Spekulationen zu liefern, und ging zum Fuß der Treppe.
„Sie haben gerufen, Boss?, fragte sie, Tonfall und Stimmlage der „bezaubernden Jeannie
, aus der alten Fernsehserie imitierend. Mick und sie duzten sich schon lange, und er gab ihr nie das Gefühl, der Boss zu sein, nach dessen Anweisungen sie sich zu richten hatte. Ganz im Gegenteil, er nahm so weit wie möglich Rücksicht auf sie – und wenn es etwas zu regeln gab, sprachen sie es gemeinsam durch.
Das war ja das Problem. Sie fühlte sich nicht als Angestellte, sondern als ob sie zur Familie gehörte. Und seit einiger Zeit entwickelte sie noch ganz andere Gefühle …
Deshalb hielt sie vorsichtshalber den Blick auf Micks Schuhe gerichtet, bis er die Treppe hinuntergekommen war. Offenbar hatte er gerade geduscht, denn ein verführerischer Duft umgab ihn. Sie bemühte sich, ihn nicht zu tief einzuatmen. Das edle Duschgel und passende Aftershave hatte sie ihm zu Weihnachten geschenkt. Vielleicht war es nicht besonders klug gewesen, einen Duft auszuwählen, der sie so anmachte …
„Hallo Betsy, begrüßte Mick ihre Freundin über Kaylas Schulter hinweg. „Ich lass euch gleich in Ruhe, ich muss nur kurz mit Kayla reden.
Leiser fügte er hinzu: „Können wir in die Küche gehen?"
Nun endlich blickte Kayla auf – und bereute es sofort. Als sie Mick vor sechs Jahren zum ersten Mal gesehen hatte, war er ein Mann mit Dreitagebart und Schatten unter den Augen gewesen, der sich müde durchs Leben schleppte und tiefe Trauer im Blick trug. Doch seitdem hatte sich viel geändert. Noch immer trug er sein dunkles Haar in einem einfachen, geraden Schnitt, doch ansonsten hatte er sich zu einem unglaublich attraktiven, humorvollen Mann entwickelt. In seinen braunen Augen blitzte oft der Schalk, und wenn er lächelte – was er oft tat – schmolz Kayla einfach dahin.
Vermutlich gab es immer noch schwere Stunden in seinem Leben – manchmal ertappte sie ihn dabei, wie er im dunklen Wohnzimmer saß und ins Leere starrte –, aber er hatte es geschafft, den größten Teil seiner Trauer zu verarbeiten und seinen Kindern ein toller und fröhlicher Vater zu sein.
Ein guter, warmherziger Mann.
Der sie mit ebenso wenig Interesse betrachtete wie das fünfzehnjährige Mädchen von nebenan, das manchmal als Babysitter eingesprungen war, wenn sich Kaylas Kurse mit seinem Dienstplan überschnitten hatten.
Sie folgte ihm in die Küche und gab sich Mühe, dabei nicht zu offensichtlich auf seine breiten Schultern zu starren, die in dem einfachen Sporthemd so überaus sexy aussahen. Die Farbe, ein warmes Elfenbeingelb, stand ihm perfekt – kein Wunder, sie und Jane hatten das Hemd gemeinsam ausgesucht, als Weihnachtsgeschenk von seiner Tochter. Und sie hatte gewusst, dass es zu seinem gebräunten Teint einfach umwerfend aussehen würde.
Als er sich in der Küche unvermittelt zu ihr umdrehte, hätte er sie beinah dabei ertappt, wie sie ihn verträumt anhimmelte. Er war zwar erst vierunddreißig, aber wenn er mitbekommen hätte, an was sein Kindermädchen dachte, wenn sie zusammen waren, hätte er wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen.
Schnell schaute sie zu dem großen Kalender hinüber, der mit Magneten am Kühlschrank befestigt war. Mick folgte ihrem Blick.
„Okay, wir haben alles im Griff, oder? Jane ist bei ihrer Freundin schräg gegenüber, sie kommt allein nach Hause, ruft dich aber kurz vorher an, damit du vor dem Haus auf sie wartest. Und Lee ist bei den Pfadfindern und wird von Jareds Mutter nach Hause gebracht."
„Geht klar."
Dieses Ritual führten sie so oder ähnlich jeden Tag aus. Vielleicht lag es daran, dass Mick seine Frau so unerwartet verloren hatte, oder daran, dass er als Feuerwehrmann jeden Tag mit Katastrophen zu tun hatte. Jedenfalls unterstützte ihn Kayla tatkräftig dabei, ihm zu jeder Zeit den Seelenfrieden zu geben, den er offenbar brauchte.
Tatsächlich lächelte er jetzt breit. „Dann habe ich ja keine Ausrede mehr, warum ich mich nicht mit den Jungs auf eine Pizza und ein paar Bier treffen sollte."
„Mir fällt keine ein, gab sie ebenfalls lächelnd zurück, obwohl sie sich bei diesen Gelegenheiten immer fragte, ob bei den Abenden mit den „Jungs
, wohl auch ein paar heiße Frauen dabei waren. Bis jetzt war Mick nur ein paar Mal ausgegangen, und dann auch nur, wenn seine Freunde ihn zu einem Date gedrängt hatten. Aber in letzter Zeit waren es mehr Verabredungen geworden. Offenbar öffnete er sich langsam für den Gedanken, wie schön es wäre, wieder jemanden an seiner Seite zu haben. Und in seinen Augen kam Kayla da als Kandidatin leider wohl überhaupt nicht infrage.
Als er die Hand ausstreckte und spielerisch an ihren blonden Haaren zog, wurde das wieder einmal überdeutlich. Das machte er auch oft genug mit seiner Tochter.
„Warum schaust du so traurig?"
Wieder bemühte sie sich um ein Lächeln. „Ach, das ist nur einer dieser Tage …"
„Oh ja, ich weiß, was du meinst. Mick schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. „Sie werden so schnell groß. Ich bin fast umgefallen, als Jane mir erzählt hat, was ihr heute gekauft habt. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich bin hundert Jahre alt.
„So ein Quatsch. Du bist nur ein paar Jahre älter als ich."
Er schüttelte den Kopf. „Schon. Aber gestern habe ich meinem kleinen Mädchen noch das Laufen beigebracht, und heute trägt sie … Er zog eine Hand aus der Tasche und machte eine vage Geste. „Du weißt schon.
Amüsiert über seine Verlegenheit beugte sie sich