Eine verhängnisvolle Affäre?: Der kleine Fürst 234 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Madeleine von Braunfels musste ihrem Sohn Alexander nur einen Blick zuwerfen, da wusste sie schon Bescheid. Sie unterdrückte einen Seufzer und beschloss, dieses Mal nicht ganz so schnell nachzugeben wie sonst. »Hallo, Mama«, sagte er mit diesem unbeschwerten Lächeln, das ihm regelmäßig alle Herzen zufliegen ließ. Auch sie konnte sich seiner Wirkung nicht entziehen, so war es schon immer gewesen. Er war groß, blond und blauäugig – der Traum aller Schwiegermütter, wie ihre Freundinnen gerne sagten. Dazu war er klug, charmant und witzig, er wusste sich zu kleiden und hatte meist gute Laune. Leider war er aber auch leichtsinnig. Er spielte gern im eleganten Casino der Stadt, er liebte große Autos, gutes Essen, Champagner, weite Reisen und natürlich schöne Frauen, und so gab er regelmäßig mehr Geld aus, als er besaß. Wenn seine Schulden zu groß wurden, kam er zu seinen Eltern, vorzugsweise zu seiner Mutter, die sich leichter erweichen ließ als sein Vater. »Hallo, Alex«, erwiderte sie. Sie würde sich dieses Mal dumm stellen. Sonst kam sie ihm auch schon einmal entgegen, so dass er seine Bitte gar nicht erst vortragen musste, aber sie fand, dass es allmählich an der Zeit war, ihrem Sohn klarzumachen, dass er nicht für alle Zeit so weitermachen konnte. Er war jetzt sechsundzwanzig Jahre alt, da durfte man erwarten, dass er allmählich begann, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Er arbeitete zwar in der familieneigenen Firma, aber die Spatzen pfiffen es von den Dächern, dass seine Arbeitstage kürzer waren als die aller anderen und dass ihm mehr an der Organisation seines Privatlebens lag als an der Erledigung der Aufträge auf seinem Schreibtisch. Da er jedoch so ein sonniges Gemüt hatte, war er in der Firma trotzdem beliebt. Nicht einmal die Angestellten, die seine Aufgaben stillschweigend mit übernehmen mussten, waren schlecht auf ihn zu sprechen, denn er zeigte seine Dankbarkeit auf vielfältige Weise. Großzügig war er schon als kleiner Junge gewesen. »Du bist ja sehr früh dran«
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Rezensionen für Eine verhängnisvolle Affäre?
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Buchvorschau
Eine verhängnisvolle Affäre? - Viola Maybach
Leseprobe:
Enttäuscht – verfolgt – verliebt!
LeseprobeAlexandra von Waldenburg sah sich im Spiegel an, dann schüttelte sie den Kopf. Nein, das war sie nicht! Hier hatte sie einfach zu tief in den Farbtopf gegriffen. Sie ging nicht zu einem Fernsehauftritt, wo sie wegen der vielen starken Scheinwerfer mehr als üblich geschminkt sein musste. Sie wollte zu Mike fahren, und der kannte sie eigentlich eher naturgelassen und würde sich sehr wundern, sie so zu sehen. Also herunter mit allem. Als Alexandra sich wenig später wieder ansah, war sie zufrieden. Ja, das war sie. Ein wenig Wimperntusche, Rouge und Lippenstift, das reichte vollkommen. Das passte auch zu der beigen Leinenhose, dem weißen T-Shirt und der leichten Sommerjacke. Und die Haare? Mit denen machte Alexandra auch kurzen Prozess und bürstete sie nur einfach glatt herunter. Jetzt konnte sie zufrieden sein. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, welche Schnapsidee sie in die Tat umsetzen wollte. Es war verrückt! Aber dennoch wusste Alexandra, dass sie, wenn sie es jetzt nicht tun würde, die Finger ganz davon lassen würde. Sehr eilig verließ sie ihre privaten Wohnräume und rannte die Treppe hinunter. Zum Glück sah sie niemanden vom Personal, der Köchin hatte sie Bescheid gesagt, dass sie zum Essen nicht daheim sein würde, und im Gegensatz zu Klara, die noch immer Urlaub hatte, schien es deren Vertretung nichts auszumachen. Im Gegenteil, Alexandra hatte den Eindruck, dass sie froh darüber war, wenn sie zum Essen nicht zu Hause war, das ersparte der Guten Arbeit. Für Klara war ihr Beruf im wahrsten Sinne des Wortes Berufung.
Der kleine Fürst
– 234 –
Eine verhängnisvolle Affäre?
Alexander hat Schulden und steht zwischen zwei Frauen
Viola Maybach
Madeleine von Braunfels musste ihrem Sohn Alexander nur einen Blick zuwerfen, da wusste sie schon Bescheid. Sie unterdrückte einen Seufzer und beschloss, dieses Mal nicht ganz so schnell nachzugeben wie sonst.
»Hallo, Mama«, sagte er mit diesem unbeschwerten Lächeln, das ihm regelmäßig alle Herzen zufliegen ließ. Auch sie konnte sich seiner Wirkung nicht entziehen, so war es schon immer gewesen.
Er war groß, blond und blauäugig – der Traum aller Schwiegermütter, wie ihre Freundinnen gerne sagten. Dazu war er klug, charmant und witzig, er wusste sich zu kleiden und hatte meist gute Laune. Leider war er aber auch leichtsinnig. Er spielte gern im eleganten Casino der Stadt, er liebte große Autos, gutes Essen, Champagner, weite Reisen und natürlich schöne Frauen, und so gab er regelmäßig mehr Geld aus, als er besaß. Wenn seine Schulden zu groß wurden, kam er zu seinen Eltern, vorzugsweise zu seiner Mutter, die sich leichter erweichen ließ als sein Vater.
»Hallo, Alex«, erwiderte sie.
Sie würde sich dieses Mal dumm stellen. Sonst kam sie ihm auch schon einmal entgegen, so dass er seine Bitte gar nicht erst vortragen musste, aber sie fand, dass es allmählich an der Zeit war, ihrem Sohn klarzumachen, dass er nicht für alle Zeit so weitermachen konnte. Er war jetzt sechsundzwanzig Jahre alt, da durfte man erwarten, dass er allmählich begann, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen.
Er arbeitete zwar in der familieneigenen Firma, aber die Spatzen pfiffen es von den Dächern, dass seine Arbeitstage kürzer waren als die aller anderen und dass ihm mehr an der Organisation seines Privatlebens lag als an der Erledigung der Aufträge auf seinem Schreibtisch. Da er jedoch so ein sonniges Gemüt hatte, war er in der Firma trotzdem beliebt. Nicht einmal die Angestellten, die seine Aufgaben stillschweigend mit übernehmen mussten, waren schlecht auf ihn zu sprechen, denn er zeigte seine Dankbarkeit auf vielfältige Weise. Großzügig war er schon als kleiner Junge gewesen.
»Du bist ja sehr früh dran«, fuhr Madeleine fort, während ihr all das blitzartig durch den Kopf schoss, »ich dachte, du kommst erst zum Abendessen.«
»Ach, ich dachte, du freust dich bestimmt, wenn ich früher komme. So haben wir noch ein bisschen Zeit, uns zu unterhalten.«
So machte er es jedes Mal: Er kam nicht direkt auf sein Anliegen zu sprechen, sondern auf Umwegen. Zuerst sorgte er für gute Stimmung, dann sagte er, wie viel er brauchte. Sie wusste, dass sie und ihr Mann Eduard ihm letzten Endes keinen Gefallen taten, wenn sie ihm stets von neuem aus seinen Schwierigkeiten halfen, aber sie brachten es trotzdem nicht fertig, ihn hängen zu lassen. Eduard noch eher, aber auch er knickte regelmäßig irgendwann ein, wobei er schwor, das sei aber nun wirklich das letzte Mal.
Natürlich nahm Alex diese Ankündigungen schon lange nicht mehr ernst.
»Dann setzen wir uns doch erst einmal«, schlug sie vor. Als das Hausmädchen erschien, bat sie um Kaffee, der gleich darauf serviert wurde.
»Was gibt’s Neues?«, fragte sie, während sie den ersten Schluck trank.
»Nicht viel«, antwortete Alexander unschlüssig.
Sie konnte in ihm lesen wie in einem Buch. Er hatte sich die Sache einfacher vorgestellt, das war offensichtlich. Zumindest hatte er darauf gehofft, dass sie es ihm leichter machen würde, nun sah er seine Hoffnungen enttäuscht.
»Wie läuft’s in der Firma?«, fragte sie. »Deinen Vater sehe ich kaum noch, er ist sehr eingespannt zurzeit wegen dieser neuen Geschäftsverbindungen nach China.«
Die Firma Braunfels stellte Spezialbohrer her, die imstande waren, sich auch durch härteste Gesteinsschichten zu bohren. Auf diesem Gebiet waren sie weltweit führend.
»Mhm«, machte Alexander, aber er ging nicht weiter auf die Bemerkung seiner Mutter ein. Wahrscheinlich wusste er über die Verbindungen nach China nichts.
Madeleine ertappte sich dabei, dass sie an sich halten musste, um ihm nicht entgegenzukommen. Dabei sah sie den weiteren Verlauf des Gesprächs ganz klar vor sich. Sie hätte sogar die Sätze aufschreiben können, die er sagen würde, die sie sagen würde …
Und natürlich würde sie ihm am Ende die Hilfe auch dieses Mal nicht verweigern, obwohl sie schon so manches Mal erschrocken war angesichts der Summen, die Alexander verspielte. Sie selbst führten schon aus geschäftlichen Gründen ein großes Haus, bewirteten häufig Gäste, mussten sich bei zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen blicken lassen und deshalb auch mit entsprechender Garderobe ausgestattet sein, die allein schon ein kleines Vermögen kostete. Die Kosten für dieses Leben waren also, wenn man alles zusammenrechnete, keineswegs gering. Aber wenn sie überschlug, was sie Alexander im Laufe der letzten Jahre zusätzlich zu seinem mehr als üppigen Gehalt überwiesen hatten, dann kam sie auf eine Summe, die ihr den Atem raubte und die nicht viel kleiner war als die, die Eduard und sie brauchten, wenn sie all ihren Verpflichtungen nachkommen wollten. Da konnte einem schon angst und bange werden für die Zukunft.
»Hast du wieder eine Freundin?«, fragte sie.
»Nee, im Augenblick will ich lieber meine Ruhe haben.«
Er rutschte auf seinem Sessel herum, seinen Kaffee hatte er noch nicht angerührt. Wie ein kleiner Junge, dachte sie, halb ärgerlich, halb gerührt. Ich sage nichts, und jetzt weiß er nicht, wie er die Sache ansprechen soll. Spätestens an dieser Stelle fragte sie sonst immer trocken: »Um wie viel Geld geht es?«
Dann zierte er sich noch ein bisschen, rückte aber schließlich mit einer Summe heraus, die