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Nelly soll lachen und glücklich sein: Mami Bestseller 80 – Familienroman
Nelly soll lachen und glücklich sein: Mami Bestseller 80 – Familienroman
Nelly soll lachen und glücklich sein: Mami Bestseller 80 – Familienroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Nelly soll lachen und glücklich sein: Mami Bestseller 80 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Zum wiederholten Male wischte sich Arvid von Rhunow schon den Schweiß vom Gesicht. Die Hitze war unerträglich. Stundenlang war er nun schon die Autobahn entlang, gefahren, bis er endlich Stralsund erreicht hatte. Der Stau auf dem Rügendamm war jedoch weniger lang gewesen, als er befürchtet hatte. Da konnte er vielleicht noch... Warum nur vielleicht? Er tat es einfach, er gönnte sich einen Abstecher nach Binz. Sein Vater würde trotz der Rapsernte noch zwei oder drei weitere Stunden ohne ihn auskommen, würde wahrscheinlich meckern und aus der Haut fahren, so wie immer, wenn ihm etwas nicht paßte. Er würde sich jedoch mit diesem Entschluß abfinden müssen. Schließlich hatte es ihm ja auch nichts ausgemacht, ihn für drei Tage zu einem Kongreß nach Breitingen zu schicken. Er würde ihn eben anrufen und sagen: »Hallo, Papa, ich fahre noch mal kurz ans Wasser. Sage Mama, daß sie nicht mit dem Abendessen auf mich warten soll.« Kurze Zeit später hatte er diesen Anruf erledigt, hatte das Gepolter seines alten Herrn zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder heraus gelassen, hatte sein Auto auf dem Parkplatz abgestellt und sich die vorsichtshalber mitgenommenen Badesachen geschnappt. Er besorgte sich anschließend noch Mineralwasser und zwei belegte Brötchen, mietete sich einen Strandkorb und setzte sich, nachdem er sich sozusagen strandfein gemacht und ausgiebig gebadet hatte, mit einem tiefen Seufzer hinein. Endlich Ruhe und frische Luft. Er verzehrte seinen Imbiß, trank das Wasser aus und lauschte dem Auf und Ab der Wellen. Dabei schlief er ein, allerdings nicht lange. Und es waren nicht die Wellen oder die Möwen, die ihn weckten, sondern ein Ball, der recht unsanft an seinem Kopf landete. »Himmel – Herrgott noch mal! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. März 2021
ISBN9783740977993
Nelly soll lachen und glücklich sein: Mami Bestseller 80 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Nelly soll lachen und glücklich sein - Karina Kaiser

    Mami Bestseller

    – 80 –

    Nelly soll lachen und glücklich sein

    Ein Kind vertreibt die Wolken der Vergangenheit

    Karina Kaiser

    Zum wiederholten Male wischte sich Arvid von Rhunow schon den Schweiß vom Gesicht. Die Hitze war unerträglich. Stundenlang war er nun schon die Autobahn entlang, gefahren, bis er endlich Stralsund erreicht hatte. Der Stau auf dem Rügendamm war jedoch weniger lang gewesen, als er befürchtet hatte. Da konnte er vielleicht noch...

    Warum nur vielleicht? Er tat es einfach, er gönnte sich einen Abstecher nach Binz. Sein Vater würde trotz der Rapsernte noch zwei oder drei weitere Stunden ohne ihn auskommen, würde wahrscheinlich meckern und aus der Haut fahren, so wie immer, wenn ihm etwas nicht paßte. Er würde sich jedoch mit diesem Entschluß abfinden müssen. Schließlich hatte es ihm ja auch nichts ausgemacht, ihn für drei Tage zu einem Kongreß nach Breitingen zu schicken. Er würde ihn eben anrufen und sagen: »Hallo, Papa, ich fahre noch mal kurz ans Wasser. Sage Mama, daß sie nicht mit dem Abendessen auf mich warten soll.«

    Kurze Zeit später hatte er diesen Anruf erledigt, hatte das Gepolter seines alten Herrn zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder heraus gelassen, hatte sein Auto auf dem Parkplatz abgestellt und sich die vorsichtshalber mitgenommenen Badesachen geschnappt. Er besorgte sich anschließend noch Mineralwasser und zwei belegte Brötchen, mietete sich einen Strandkorb und setzte sich, nachdem er sich sozusagen strandfein gemacht und ausgiebig gebadet hatte, mit einem tiefen Seufzer hinein. Endlich Ruhe und frische Luft. Er verzehrte seinen Imbiß, trank das Wasser aus und lauschte dem Auf und Ab der Wellen. Dabei schlief er ein, allerdings nicht lange. Und es waren nicht die Wellen oder die Möwen, die ihn weckten, sondern ein Ball, der recht unsanft an seinem Kopf landete.

    »Himmel – Herrgott noch mal! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?« Er sprang auf, als hätte ihn etwas gestochen, und starrte auf das kleine Mädchen, das ihn zu allem Übel auch noch auslachte.

    »Du freche Göre!« zischte er aufgebracht. »Wenn ich so etwas mit meinem Vater gemacht hätte, hätte er mich übers Knie gelegt.«

    Die Kleine, sie mochte etwa sieben oder acht Jahre alt sein, zeigte weder Reue noch Verständnis. Sie kicherte, näherte sich ihm wieselflink, griff nach ihrem Ball, der unmittelbar vor dem Strandkorb lag, und rannte dann davon. Sie kam jedoch nicht weit. Eine junge Frau hinderte sie daran, indem sie das Kind einfach festhielt.

    Arvid hatte sich unterdessen wieder hingesetzt und blickte zu den beiden, allem Anschein nach waren sie Mutter und Tochter. Er konnte nicht verstehen, was die Frau zu ihrem Kind sagte, aber den Gesten nach zu schließen, handelte es sich um eine Standpauke. Er grinste und schloß wieder die Augen.

    »Was willst du hier? Der Onkel pennt doch schon wieder«, wisperte die Kleine jetzt dicht neben ihm. Er öffnete die Augen wieder, schaute aber nicht das Kind an, sondern dessen Mutter. Erst nach einigen Sekunden kam ihm zum Bewußtsein, daß er die Frau wahrscheinlich anstarrte wie ein verliebter Teenager und nicht wie ein Mann von zweiunddreißig Jahren. Ein solcher sollte sich so gut beherrschen können, daß man ihm die Wirkung, die diese Frau auf ihn ausübte, nicht an der Nasenspitze ansah, der sollte gelassen sagen: »Ihre Tochter hat mir soeben einen Ball an den Kopf geworfen, junge Frau, und es nicht für nötig gehalten, sich zu entschuldigen.«

    Statt dessen brachte er keinen Ton heraus, hören konnte er jedoch noch, und so vernahm er, wie sie betreten sagte: »Guten Tag. – Bitte entschuldigen Sie die Ungezogenheit meiner Tochter. Sie hat es nicht böse gemeint.«

    »Nö, gar nicht«, setzte die Kleine treuherzig hinzu. »Ich wollte eigentlich nur die Wespe verscheuchen, die um Sie herum flog. Die hätte Sie ja stechen können.«

    Bekanntschaft in Badekleidung, dachte Arvid und schlüpfte hastig in Jeanshose und T-Shirt. Es war besser, wenn er sich anzog. Man mußte ihm seine – Gefühle – nun wirklich nicht... ansehen, auch wenn man ganz plötzlich seiner Traumfrau begegnet war. Er riß sich also zusammen und erwiderte freundlich: »Wenn das so ist, kleines Mädchen, dann bin ich dir für deine schnelle Hilfe durchaus dankbar. Was ist schon ein Treffer mit dem Ball gegen einen Wespenstich.«

    »Sag ich doch. Meine Oma meint auch immer, mit Insektenstichen ist nicht zu spaßen. Ich heiße übrigens Cornelia, aber alle sagen Nelly zu mir.«

    Die Kleine gefiel ihm, der verkniffene Zug um den Mund ihrer Mutter viel weniger. Und vielleicht tauchte auch bald ein Ehemann und Vater auf. Traumfrauen waren ja meist in festen Händen, diese bestimmt auch. Oder doch nicht? Arvid von Rhunow entschloß sich, das Terrain trotz allem zu sondieren und antwortete lächelnd: »Nelly ist ein sehr hübscher Name. Ich heiße Arvid... Arvid von Rhunow und wohne in Lüdersfelde.«

    Die Mutter des Kindes wurde nun zugänglicher.

    »Sarah Konrady«, sagte sie mit einem Anflug von Humor. »Damit Sie wissen, wessen Tochter Ihnen den Samstagnachmittag verdorben hat.«

    Der junge Landwirt bemühte sich, die schlanke und trotzdem an den richtigen Stellen gut gerundete Gestalt der Frau zu übersehen – was ihm natürlich nicht gelang. Er räusperte sich und entgegnete dann: »Nelly hat mir durchaus nicht den Nachmittag verdorben, ganz im Gegenteil. Ich bin ihr dankbar, daß sie... äh... die Wespe verscheucht hat. Wie wäre es, wenn ich sie und ihre Mutti zum Dank zu einem Eis einladen würde?«

    Die Blicke der Erwachsenen trafen sich, abschätzend, vorsichtig und doch mit einer gewissen Freude. Sarahs Antwort klang jedoch reserviert: »Wir kennen uns doch gar nicht...«

    »Wir können uns ja kennenlernen«, versetzte er unbekümmert. »Oder gibt es jemanden, der etwas dagegen haben könnte?«

    Ehe Sarah antworten konnte, zwitscherte Nelly munter drauflos: »Sie meinen, ob ich einen Papa habe, der...«

    »Cornelia!!«

    »Ich bin ja schon still, ich wollte ja bloß sagen, daß wir keinen...«

    Auch diesen Satz konnte sie nicht zu Ende sprechen, denn ihre Mutter sagte nervös: »Gut, gehen wir Eis essen. Nelly und ich, wir müssen uns allerdings noch umziehen und unsere Sachen zusammenpacken.«

    »Selbstverständlich, ich warte gern.« Arvid lächelte zuversichtlich und sagte dann so leise, daß nur Sarah ihn verstehen konnte: »Ich freue mich über unsere Bekanntschaft, ich habe nämlich auch keine...«

    *

    Nelly löffelte hingebungsvoll ihr Eis, ein großes Eis mit vielen Früchten, Schokoraspeln und Schlagsahne. Ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit war sie recht still, was jedoch nicht nur am Eis lag. Wenn ihre zurückhaltende Mama nun doch endlich einen Mann kennenlernen wollte, dann hatte sie, Nelly, vorläufig Sendepause. Sie beschränkte sich daher aufs Zuhören und erfuhr somit, daß der »nette Onkel« ein besserer Bauer war, der mit seinen Eltern in einem großen Haus wohnte, das dem Schloß im Märchen wahrscheinlich sehr ähnlich war.

    »Ich bin Sachbearbeiterin beim Landhandel in Tiemersdorf«, antwortete Sarah gleichmütig, viel zu gleichmütig fand Nelly. Wenn ihre Mutter nichts zu sagen wußte, mußte sie eben weitere und nähere Auskünfte geben. Mochte das Eis auch schmelzen, das machte ihr gar nichts aus. Mami brauchte einen Mann, Nelly einen Papa und die Oma einen guten Jungen, der handwerkliche Arbeiten übernehmen konnte. Ob dieser braunhaarige Onkel, der so lustig lächeln konnte, sich zu allem eignete, wußte sie noch nicht. Aber sie würde es herausbekommen, sofern ihre Mutter ihr die Gelegenheit dazu gab.

    »Wir wohnen auch in einem Haus«, erzählte sie eifrig. »Da hatte mein Opa früher seine

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