Schatten über der Felsenburg: Der neue Sonnenwinkel 52 – Familienroman
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Über dieses E-Book
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Roberta wusste, dass es unmöglich war, dass es überhaupt nicht sein konnte. Dennoch begann ihr Herz stürmisch zu klopfen. Realität und Wunschdenken vermischten sich miteinander. Staunen und Sehnsucht machten sich in ihr breit. Geblendet vom Sonnenlicht sah sie nur die Konturen des Mannes, der auf sie zugelaufen kam. Nur wenig später holte sie die Gegenwart wieder ein. Wellen der Enttäuschung durchfluteten sie, sie konnte nichts dafür, obwohl sie wusste, dass es nicht sein konnte. Natürlich war es nicht Lars, doch mit Konstantin von Cleven, der jetzt vor ihr stand, hatte sie auch überhaupt nicht gerechnet. Zum Glück bekam Konstantin nichts von ihrer Verwirrung mit. Er umfasste ihre Schultern, freute sich: »Roberta, wie schön. Erst sehen wir uns jahrelang nicht, und nun treffen wir in so kurzer Zeit zum zweiten Mal aufeinander, und wieder am See. Zu verstehen ist es. Der See übt auf einen eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Und wo ich gerade herkomme, dieser Platz ist beinahe mystisch, hat eine unglaubliche positive Energie. Ich fühlte mich angezogen, konnte an dieser Stelle überhaupt nicht vorübergehen.« Sie hätte ihm jetzt erzählen können, dass dort das Haus gestanden hatte, das ihr sehr vertraut gewesen war. Jetzt war nicht der Augenblick, vielleicht würde sie, wenn überhaupt, später darüber reden. Augenblicklich hatte sie Mühe, sich von dem, was da gerade gewesen war, zu erholen. Es war ein Zeichen dafür gewesen, dass ihre Gefühle in ihr noch immer tobten und dass der Verstand längst noch nicht die Oberhand gewonnen hatte, sonst hätte sie diese Vision nicht haben können. »Ich hoffe, dass du an diesem magischen Ort auch die richtigen Erkenntnisse gewonnen hast.
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Der neue Sonnenwinkel
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Buchvorschau
Schatten über der Felsenburg - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 52 –
Schatten über der Felsenburg
… aber eine wundervolle Versöhnung: und hätte der Liebe nicht!
Michaela Dornberg
Roberta wusste, dass es unmöglich war, dass es überhaupt nicht sein konnte. Dennoch begann ihr Herz stürmisch zu klopfen. Realität und Wunschdenken vermischten sich miteinander. Staunen und Sehnsucht machten sich in ihr breit.
Lars …
Geblendet vom Sonnenlicht sah sie nur die Konturen des Mannes, der auf sie zugelaufen kam. Nur wenig später holte sie die Gegenwart wieder ein. Wellen der Enttäuschung durchfluteten sie, sie konnte nichts dafür, obwohl sie wusste, dass es nicht sein konnte. Natürlich war es nicht Lars, doch mit Konstantin von Cleven, der jetzt vor ihr stand, hatte sie auch überhaupt nicht gerechnet.
Zum Glück bekam Konstantin nichts von ihrer Verwirrung mit. Er umfasste ihre Schultern, freute sich: »Roberta, wie schön. Erst sehen wir uns jahrelang nicht, und nun treffen wir in so kurzer Zeit zum zweiten Mal aufeinander, und wieder am See. Zu verstehen ist es. Der See übt auf einen eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Und wo ich gerade herkomme, dieser Platz ist beinahe mystisch, hat eine unglaubliche positive Energie. Ich fühlte mich angezogen, konnte an dieser Stelle überhaupt nicht vorübergehen.«
Sie hätte ihm jetzt erzählen können, dass dort das Haus gestanden hatte, das ihr sehr vertraut gewesen war. Jetzt war nicht der Augenblick, vielleicht würde sie, wenn überhaupt, später darüber reden. Augenblicklich hatte sie Mühe, sich von dem, was da gerade gewesen war, zu erholen. Es war ein Zeichen dafür gewesen, dass ihre Gefühle in ihr noch immer tobten und dass der Verstand längst noch nicht die Oberhand gewonnen hatte, sonst hätte sie diese Vision nicht haben können.
»Ich hoffe, dass du an diesem magischen Ort auch die richtigen Erkenntnisse gewonnen hast. Weswegen bist du eigentlich hier, Konstantin?«
Er erklärte Roberta, dass man nun endlich eine Entscheidung von ihm haben wollte, weil man im Falle seiner Absage auf einen anderen Bewerber zurückgreifen wollte.
»Ich bin ihre erste Wahl, was schmeichelhaft für mich ist, ich kann auch verstehen, dass man auf meine Antwort wartet. Ich hatte heute einen weiteren Termin, habe mir ein paar Stunden Zeit ausbedungen, und die habe ich genutzt, an den See zu kommen, den ich in allerbester Erinnerung hatte«, er strahlte sie an, »in erster Linie natürlich, weil wir uns hier begegnet sind, meine Liebe.«
Ihr war nicht nach Komplimenten zumuten, weil sie nicht einfach den Schalter umlegen konnte. Diese Vision würde sie verfolgen, denn sie hatte wirklich geglaubt, Lars zu sehen.
»Und hast du eine Entscheidung treffen können, Konstantin?« Roberta blickte ihn fragend an, und dabei wurde ihr bewusst, dass er ein wirklich sehr attraktiver Mann war. Nicht nur das, er war, und das wusste sie ja von früher, ein sympathischer Mann, auf den man sich verlassen konnte. Nicht zu vergessen, er hatte sich als Professor der Kardiologie einen Namen gemacht, das hatte sie natürlich alles sofort nachgelesen nach ihrer ersten schönen Begegnung. »Du solltest es dir genau überlegen, denn eine solche Chance bekommt man nicht so schnell wieder geboten. Es soll wirklich ›das‹ Zentrum werden, und wenn man dir überlässt, wie du es gestaltest, was du an medizinischen Geräten haben möchtest. Besser geht es nicht.«
Er nickte. Es gefiel ihm, dass Roberta das jetzt gesagt hatte, den auf ihr Urteil legte er großen Wert. Es war eine Bestätigung für das, wofür er sich entschieden hatte.
»Ich werde zusagen.«
Sie nickte.
»Glaub mir, Konstantin, das ist eine gute Entscheidung, ich bin mir sicher, dass du das nie bereuen wirst. Gut, Hohenborn ist nicht mein geliebter Sonnenwinkel. Doch auch da wohnt man gut. Ich denke, dass du umziehen wirst, oder?«
Das bestätigte er.
»Vom Sonnenwinkel bis Hohenborn, das ist ja nur ein Katzensprung. Ich glaube, dass ich wegen des Sees hier in Erlenried wohnen werde, so heißt der Sonnenwinkel ja offiziell, das habe ich schon erfahren.«
Sie wollte ihm seine Illusionen nicht rauben.
»Konstantin, ich denke, dass es einfacher sein wird, eine Wohnung in Hohenborn zu finden. Hier bei uns ist der Wohnraum knapp, die Leute ziehen nur selten weg, und wenn, dann gehen die Objekte unter der Hand weg, kommen überhaupt nicht erst auf den Wohnungsmarkt.«
Dem widersprach Konstantin.
»Oh, da habe ich andere Informationen, wenn ich zusage, dann kann ich schon im Sonnenwinkel wohnen, das wurde mir zumindest gesagt, und warum sollte ich Fehlinformationen erhalten.«
Das musste der Fall sein. Roberta war zwar nicht ständig unterwegs, aber durch die Patientinnen und Patienten erfuhr sie eigentlich immer, was sich im Sonnenwinkel alles ereignete, und von freien Wohnungen oder Häusern hätte sie gewiss erfahren.
»Und hat mir dir auch gesagt, wo das sein soll?«
»Aber ja, eines der Häuser kann man mieten, ungefähr in einem Monat, das andere soll zum Verkauf stehen, das allerdings ist noch nicht ganz sicher.«
Nun wurde Roberta neugierig, obwohl das eine Eigenschaft war, die man ihr normalerweise nicht zuschreiben konnte. »Und wo soll das sein?«
»Mieten kann man ein Haus auf einem Finkenweg, und kaufen eines auf dem Seeweg. Dieses Haus soll gerade erst komplett umgebaut worden sein, man hat es noch nicht bezogen.«
Zu einem Haus auf dem Finkenweg konnte Roberta nichts sagen. Sie wusste, dass man da sehr angenehm wohnte, doch das ließ sich über alle Straßen im Sonnenwinkel sagen. Es war etwas Besonderes. Aber auf dem Seeweg gab es nur ein einziges Haus, das umgebaut worden war. Und dieses Haus kannte sie nicht nur, sondern sie wusste auch, wer es beziehen würde. Und deswegen konnte das, was Konstantin da gerade gesagt hatte, überhaupt nicht stimmen.
Und das sagte sie ihm auch. »Konstantin, da musst du dich wirklich verhört haben.«
Er tat es ab.
»Ehrlich mal, Roberta, das Haus interessiert mich auch überhaupt nicht, denn kaufen möchte ich derzeit nichts. Ich weiß noch nicht, wohin meine Reise gehen wird, und da bindet man sich keinen Klotz ans Bein, ich lebe allein, und …« Er beendete seinen Satz nicht, doch der Blick, den er ihr dabei zuwarf, irritierte sie ein wenig. Konstantin machte sich doch wohl keine Hoffnungen?
»Nun, nimm erst einmal den Job an, dann kannst du dich um ein Haus oder eine Wohnung kümmern. Ich bin überzeugt davon, dass man noch weitere Optionen für dich in der Tasche haben wird. In der Nähe der Klinik gibt es übrigens sehr schöne Personalwohnungen, die …«
Er winkte ab, ließ sie ihren Satz nicht beenden.
»Roberta, bitte hör auf. So etwas wäre die allerletzte Option für mich. Dann würde ich lieber ins Hotel ziehen. Aber du hast recht, das ist jetzt nicht das, worüber ich mir den Kopf zerbrechen muss.«
Er blickte auf seine Armbanduhr.
»Ich muss zurück nach Hohenborn«, sagte er, »schade, sonst wäre ich gern mit dir in dieses großartige Restaurant gegangen.«
»Das können wir immer noch tun, und wenn du magst, ein Gästezimmer ist frei für dich.«
Roberta war großzügig, und er hätte das Angebot auch sehr gern angenommen, doch er musste noch heute zurück, wenn er sich mit der Klinikleitung und dem Bauträger für das Zentrum geeinigt hatte.
Er erklärte ihr, warum das nicht ging, und Roberta war ein bisschen enttäuscht. Konstantin war ein angenehmer Gesellschafter, sie war allein. Alma hatte mit ihrem Gospelchor einen Auftritt, und Pia hatte sie begleitet. Seit Alma mit ihr zu diesem Verkehrsübungsplatz ging, folgte Pia Alma wie ein kleines Hündchen, treu und ergeben. Es freute Roberta, dass es Alma gelungen war, das Vertrauen des Mädchens ganz zu gewinnen und dass Pia immer zutraulicher wurde.
Roberta und Konstantin gingen den Weg zusammen zurück, und sie unterhielten sich, was bei zwei Medizinern nicht verwunderlich war, über das neue Projekt. Roberta hatte da noch ein paar zusätzliche sehr gute Argumente, die er vorbringen musste.
Sie waren bei den ersten Häusern angekommen, Konstantin parkte dort, Roberta begleitete ihn, und dann verabschiedeten sie sich voneinander.
Er umarmte sie ein wenig zu lange, doch das war überhaupt nicht unangenehm. Bei ihm konnte man sich sicher sein, dass Konstantin niemals Grenzen überschreiten würde.
»Ich drück dir die Daumen, Konstantin, und bitte ruf mich an, wie es gelaufen ist.«
»Du wirst es als Erste erfahren, liebe Roberta«, versprach er. »Aber es kann nichts schiefgehen, die Entscheidung liegt bei mir, und wenn da nicht in letzter Sekunde Hürden auftauchen, werde ich bald ganz in deiner Nähe leben. Und weißt du was? Darauf freue ich mich …, sehr sogar.«
Eine letzte Umarmung, dann stieg er in sein Auto, fuhr los, Roberta winkte ihm nach, bis sein Auto um die Ecke gebogen war und nicht mehr zu sehen war.
Ein wenig nachdenklich machte sie sich auf den Heimweg. Und jetzt allein, gingen ihre Gedanken zurück zum See, zu dem Moment, da sie wirklich geglaubt hatte, Lars zu sehen. Mehr noch, sie hatte es gespürt. Was war bloß los mit ihr gewesen?
Mit ihrer Freundin Nicki musste sie überhaupt nicht darüber reden, denn deren Antwort glaubte sie zu kennen. Die würde ihr sagen, dass es ein Zeichen war, dass sie und Konstantin immer wieder aufeinander trafen, Nicki würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Konstantin die Nachfolge von Lars antreten sollte.
Nein!
In diese Richtung durften sich ihre Gedanken überhaupt nicht verlieren. Sie mochte Konstantin, sie freute sich wirklich, dass sie sich nach so vielen Jahren ausgerechnet am See getroffen hatten, dass er nun sogar ganz in ihrer Nähe arbeiten würde. Aber mehr war da nicht, und mehr würde es auch nicht werden. Roberta gehörte nicht zu den Menschen, die da anknüpften, wo