Abschied in ein neues Leben: Der neue Sonnenwinkel 58 – Familienroman
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Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Frau Dr. Ulrike Scheibler, die erfolgreiche Sachbuchautorin, betrat die Diele des von ihr gemieteten Hauses im Sonnenwinkel. Es gab keinerlei Anzeichen für irgendwas, dennoch spürte sie sofort, dass jemand im Haus gewesen sein musste. Es fühlte sich anders an als sonst. Es war verrückt, nicht nachvollziehbar, und dennoch war es so. Nachdem Ulrike sich von ihrem ersten Schock erholt hatte, setzte sie zögernd Schritt vor Schritt. Es war ein so unangenehmes Gefühl zu spüren, dass da jemand, der im Haus nichts zu suchen hatte, in ihre Intimsphäre eingebrochen war. Ulrike atmete tief durch, versuchte, die Gefühle, die sie gerade durchströmten, zu ignorieren. Es ging nicht. Zögernd betrat sie ihr Wohnzimmer. Alles sah aus wie immer, wie sie es verlassen hatte. Auch in der Küche war alles an seinem Platz, war nichts durchwühlt worden, und das setzte sich fort bis sie ihr Arbeitszimmer betrat, und da entdeckte sie es sofort, was die Begehrlichkeit des Einbrechers geweckt hatte. Ihr Computer fehlte. Auch hier war ansonsten alles unberührt, keine Schublade war aufgezogen, kein Fach war durchwühlt worden. Der Einbrecher hatte sich nicht einmal für ihren wertvollen Schmuck interessiert. Und das war es doch, worauf Einbrecher in erster Linie scharf waren, weil es sich am schnellsten und am leichtesten zu Geld machen ließ, und ja, Bargeld natürlich auch, und das lag ebenfalls herum. Ulrike brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Einbruch gehandelt hatte, es war einzig und allein um ihren Computer gegangen. Für das ›wie‹ hatte sie schnell eine Erklärung. Um ins Haus zu gelangen, hatte der Einbrecher, vielleicht war es auch eine Einbrecherin, so etwas gab es ja auch, die Terrassentür aufgehebelt. Aus den Medien erfuhr man ja immer wieder, dass auf diese Weise die Täter häufig in die Häuser gelangten.
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Rezensionen für Abschied in ein neues Leben
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Buchvorschau
Abschied in ein neues Leben - Michaela Dornberg
Leseprobe:
Die andere Frau
LeseprobeAls die Sonne sich im Osten über die karstige Spitze des Bacher schob, lag das schmale Seitental noch im dichten Nebel. Leise und weit entfernt drang das kratzige Lied eines Rotschwanzes durch den Dunst wie eine verlorene, vergessene Melodie. So erschien es Alexander von Jost jedenfalls in seiner weltabgeschiedenen Einsamkeit. Der ehemalige Diplomat seufzte. Wie war es nur dazu gekommen, wie hatte er sich in eine solch verflixte Lage bringen können? Noch immer erschien ihm seine Situation wie ein schlechter Traum. Er öffnete den Reißverschluss seiner Wetterjacke, denn mit der steigenden Sonne wurde es allmählich wärmer. Er hatte eine empfindlich kalte Oktobernacht hinter sich und fühlte sich völlig steifgefroren. Doch es empfahl sich nicht unbedingt, dies mittels einiger Freiübungen zu ändern. Sein verstauchter Fuß war nicht zu gebrauchen, stark angeschwollen und schmerzte bei der kleinsten Bewegung höllisch. Der schlanke, große Mann mit den klaren, rehbraunen Augen blickte sich aufmerksam um. Der Nebel löste sich allmählich auf, Konturen wurden sichtbar, das Vogelkonzert intensivierte sich. Die Lärchen am gegenüberliegenden Berghang leuchteten in tiefem Gold, dazwischen das intensive Grün der Bergkiefern. Graues Geröll, das sich im Bachbett am Fuß des Hanges fortsetzte, bildete dazu einen aparten Kontrast. Die Natur in den schmalen und oft abgelegenen Tälern rund um den Wörthersee hatte auch im Herbst ihren besonderen Reiz. Aus diesem Grund war er am Vortag zu einer längeren Wanderung gestartet, einem gut beschilderten Steig gefolgt und allmählich wieder mit sich selbst und der Welt in Einklang gekommen. Doch er hatte sich verschätzt, was die Entfernungen anging. Und er hatte nicht berücksichtigt, wie früh die Sonne im Oktober sank und die Dämmerung kam. An einer unübersichtlichen Stelle war er im abendlichen Zwielicht gestolpert und einen Hang hinabgestürzt. Nachdem Alexander den ersten Schrecken überwunden hatte, war ihm bewusst geworden, dass er seinen rechten Fuß nicht benutzen konnte.
Der neue Sonnenwinkel
– 58 –
Abschied in ein neues Leben
Pia reist in eine fremde Welt
Michaela Dornberg
Frau Dr. Ulrike Scheibler, die erfolgreiche Sachbuchautorin, betrat die Diele des von ihr gemieteten Hauses im Sonnenwinkel. Es gab keinerlei Anzeichen für irgendwas, dennoch spürte sie sofort, dass jemand im Haus gewesen sein musste. Es fühlte sich anders an als sonst. Es war verrückt, nicht nachvollziehbar, und dennoch war es so. Nachdem Ulrike sich von ihrem ersten Schock erholt hatte, setzte sie zögernd Schritt vor Schritt.
Es war ein so unangenehmes Gefühl zu spüren, dass da jemand, der im Haus nichts zu suchen hatte, in ihre Intimsphäre eingebrochen war.
Ulrike atmete tief durch, versuchte, die Gefühle, die sie gerade durchströmten, zu ignorieren. Es ging nicht.
Zögernd betrat sie ihr Wohnzimmer. Alles sah aus wie immer, wie sie es verlassen hatte. Auch in der Küche war alles an seinem Platz, war nichts durchwühlt worden, und das setzte sich fort bis sie ihr Arbeitszimmer betrat, und da entdeckte sie es sofort, was die Begehrlichkeit des Einbrechers geweckt hatte.
Ihr Computer fehlte. Auch hier war ansonsten alles unberührt, keine Schublade war aufgezogen, kein Fach war durchwühlt worden.
Der Einbrecher hatte sich nicht einmal für ihren wertvollen Schmuck interessiert. Und das war es doch, worauf Einbrecher in erster Linie scharf waren, weil es sich am schnellsten und am leichtesten zu Geld machen ließ, und ja, Bargeld natürlich auch, und das lag ebenfalls herum.
Ulrike brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Einbruch gehandelt hatte, es war einzig und allein um ihren Computer gegangen.
Doch wer …
Und wie …
Für das ›wie‹ hatte sie schnell eine Erklärung. Um ins Haus zu gelangen, hatte der Einbrecher, vielleicht war es auch eine Einbrecherin, so etwas gab es ja auch, die Terrassentür aufgehebelt. Aus den Medien erfuhr man ja immer wieder, dass auf diese Weise die Täter häufig in die Häuser gelangten. Und hier hatte man unbesorgt ungestört arbeiten können, denn man war geschützt durch hohe Bäume und Sträucher. Der Garten war nicht einsehbar.
Doch welche Rolle spielt das jetzt. Fakt war, dass jemand ins Haus gekommen war, um ihren Computer zu stehlen, den allein, sonst nichts.
Und da gingen jetzt bei Ulrike auch sämtliche Alarmglocken an. An ihrem Computer konnte nur eine einzige Person interessiert sein, und das war Sebastian, ihr Exfreund und jetzt konnte man auch sagen, ihr Exverleger, weil sie die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt hatte.
Ulrike bekam ganz weiche Knie, als ihr das so richtig bewusst wurde, und sie musste sich erst einmal setzen. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, die wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm durcheinanderschwirrten.
Was sollte sie jetzt tun?
Die Polizei rufen, damit die die Spuren sicherte, den Einbruch aufnahm?
So war es normalerweise auch. Aber hier würde man keine Spuren finden, weil es keine gab, allenfalls welche am Computer, doch den hatte er mitgenommen.
Und an der Terrassentür …, vielleicht, doch es war anzunehmen, dass er Handschuhe getragen hatte, um keine Spuren zu hinterlassen.
War es Sebastian selbst gewesen?
Kaum anzunehmen, denn jemand wie er machte sich nicht die Hände schmutzig.
Ihr war wirklich ganz elend zumute, dennoch konnte sie sich ein leises Lächeln der Schadenfreude nicht verkneifen. Sie versuchte, sich Sebastians Gesicht vorzustellen, wenn der feststellen musste, dass alle Mühe umsonst gewesen war, dass der Einbrecher einen Computer mit einer leeren Festplatte hatte mitgehen lassen.
Wenn man so wollte, hatte sie wirklich Glück im Unglück gehabt, weil sie sich endlich aufgerafft hatte, ihren eigentlichen Computer mit all den brisanten Daten, die jemand, der gewieft genug war, knacken konnte, in die Werkstatt nach Hohenborn gebracht hatte.
Ja, Hohenborn …
Sie hatte viele schöne Stunden dort verbracht, hatte sich mit ihrem neuen Leben nicht nur ausgesöhnt, sondern sie hatte sich fest vorgenommen, es anzunehmen. Und dann das jetzt.
Sollte sie Sebastian anrufen, ihm auf den Kopf zusagen, dass sie wusste, dass er hinter dem Einbruch stand, ihn damit konfrontieren, dass er den wertlosen Computer hatte stehlen lassen?
Es hatte Zeit. Vorrangig musste sie sich darum kümmern, dass die Terrassentür in Ordnung gebracht wurde. Es war zwar nicht anzunehmen, dass der Einbrecher noch einmal wiederkommen würde, aber …
Sie war fremd hier, kannte so gut wie niemanden. Wen sollte sie anrufen? Die Polizei auf jeden Fall nicht, denn Ulrike hatte sich entschlossen, die nicht zu informieren. Sie war keine rachsüchtige Furie, die sich daran erfreute, Sebastian eines auszuwischen.
Achim Hellenbrink fiel ihr ein, der war Architekt, kannte also genügend Handwerker. Doch sie hatte all seine Anrufe ignoriert, sich zwar vorgenommen, sich nun von sich aus zu melden. Doch da hatte sie noch nichts von dem Einbruch geahnt, und es jetzt zu tun, weil sie ihn brauchte. Nein, das ging überhaupt nicht.
Also, was sollte sie jetzt tun?
Noch während sie überlegte, klingelte ihr Telefon. Viel Lust sich zu melden hatte sie nicht, doch weil es nicht aufhörte und weil das Geklingele sie nervte, meldete sie sich mit nicht gerade freundlich klingender Stimme.
»Oh, störe ich dich?«, erkundigte sich der Anrufer, und Ulrike konnte es nicht fassen, es war Achim.
»Nein, Achim, du störst überhaupt nicht. Ich bin augenblicklich nur nicht gut drauf, weil bei mir eingebrochen wurde.«
Er war entsetzt, denn Einbrüche hatte es nur einmal gegeben, doch da hatte man der Einbrecherbande, die sich die wohlhabenden Bewohner des Sonnenwinkels ausgeguckt hatten, schnell das Handwerk gelegt. So etwas sprach sich in Ganovenkreisen sofort herum.
»Das tut mir leid, Ulrike. Wurde viel gestohlen? Haben die Einbrecher das Haus verwüstet? Hast du die Polizei bereits eingeschaltet?«
Es waren viele besorgte Fragen, auf die Ulrike nicht einging.
»Nur mein neuer Computer ist weg, doch um den ist es nicht schade, ich meine, es ist nur ein finanzieller Verlust, es sind noch keine Daten darauf. Mehr Sorgen macht mir die aufgehebelte Terrassentür. Kennst du einen Handwerker, der das wieder in Ordnung bringen kann?«
»Oh, das ist überhaupt kein Problem. Dazu brauchen wir keinen Handwerker, das kann ich machen. Wenn du magst, dann komme ich gleich vorbei, Ulrike.«
Die konnte ihr Glück nicht fassen.
»Das würdest du wirklich für mich tun, Achim?«
Diese Frage war unberechtigt, er hatte ihr seine Hilfe doch bereits angeboten.
Er bestätigte es noch einmal, versprach, sofort zu kommen, und Ulrike war unendlich erleichtert, als sie den Hörer auflegte. Sie freute sich merkwürdigerweise auf das Wiedersehen mit Achim, auch wenn sie sich das anders vorgestellt hatte.
*
Entweder war Achim Hellenbrink handwerklich besonders begabt, oder aber der Einbrecher war nicht mit brachialer Gewalt an das Öffnen der Terrassentür herangegangen. Wie auch immer, der Schaden war schnell behoben.
Ulrike hatte einen Tee gekocht, jetzt saßen sie sich gegenüber, sie bedankte sich noch einmal ganz überschwänglich für seine Hilfe, und er wollte wissen: »Warum schaltest du nicht die Polizei ein? Immerhin wurde etwas gestohlen, und ein Computer ist ja auch einiges, auch wenn es für dich nur der materielle Verlust ist, den du erlitten hast. Wenn du die Polizei einschaltest, kannst du den Schaden zumindest deiner Versicherung melden und bekommst ihn ersetzt.«
Ihm war anzumerken, dass er ihre Einstellung nicht verstand, und obwohl sie es eigentlich für sich behalten wollte, erzählte sie ihm, dass sie sich ganz sicher war, dass ihr Exfreund den Computer hatte stehlen lassen.
Das verstand Achim nun überhaupt nicht.
»Aber wozu? Glaubte er, darauf kompromittierendes Material zu finden, das er gegen dich verwenden kann?«
Ulrike schüttelte den Kopf, überlegte, wie viel sie ihm erzählten konnte, nein, die Frage war wohl eher, wie viel sie ihm erzählen wollte.
Sie mochte Achim, er war ein ausgesprochen sympathischer Mensch, und auch wenn sie vielleicht nur Freunde werden würden, hatte er die Wahrheit verdient.
»Nein, Achim, mein Exfreund …, nun, er ist auch der Verleger, bei dem all meine Bücher bislang veröffentlicht wurden. Das habe ich aufgekündigt, und ich