Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ein Stern für alle Zeiten: Der neue Sonnenwinkel 44 – Familienroman
Ein Stern für alle Zeiten: Der neue Sonnenwinkel 44 – Familienroman
Ein Stern für alle Zeiten: Der neue Sonnenwinkel 44 – Familienroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Ein Stern für alle Zeiten: Der neue Sonnenwinkel 44 – Familienroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Der freundliche junge Mann drückte Roberta das wirklich ein wenig zerfleddert aussehende Paket in die Hand und sagte: »Sehen Sie sich bloß einmal an, welche Umwege es genommen hat. Dabei sollte es doch überhaupt kein Problem sein, ein Paket von New York hierher zu schicken. Das hier ist doch nicht das Ende der Welt.« Das machte keinen Sinn. Sie kannte niemanden in New York, der ihr ein Paket schicken würde. Sie hatte überhaupt keine Verbindungen nach Amerika, sah man mal ab von Dr. Enno Riedel, ihrem Studienfreund, von dem sie die Praxis übernommen hatte. Doch der lebte in Philadelphia, und mit dem hatte sie kaum noch Verbindung, seit sie auch das Doktorhaus gekauft hatte. Weihnachten flatterten Karten aus Philadelphia ins Haus, mit Fotos einer Familie, der anzusehen war, dass sie in ihrem neuen Leben längst angekommen war und den Sonnenwinkel hinter sich gelassen hatte. »Und Sie sind sich sicher, dass das Paket auch für mich bestimmt ist?«, erkundigte Roberta sich aus diesen Gedanken heraus. Der freundliche junge Mann lachte. »Eindeutig, Frau Doktor, Ihr Name steht klar und deutlich darauf.« Mit diesen Worten drückte er ihr das Paket in die Hand und dann verabschiedete er sich mit den Worten: »So, und jetzt muss ich weiter.« Roberta konnte sich gerade noch bedanken, dann sah sie ihm nach, wie er eilig zu seinem Auto rannte, einstieg und davonfuhr. Sie war mit dem Paket aus Amerika allein, und das trug sie in ihr Wohnzimmer, setzte sich wieder, warf einen Blick auf das braune Packpapier. Der junge Zusteller hatte nicht übertrieben, hinter diesem Paket lag tatsächlich ein großer Umweg, viele Stempel deuteten darauf hin, dass es fehlgeleitet worden war. Sie blickte auf den Absender. International Star Registry Office, las sie, und das verwirrte sie ein wenig. Jetzt war ihre Neugier doch geweckt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Jan. 2019
ISBN9783740940638
Ein Stern für alle Zeiten: Der neue Sonnenwinkel 44 – Familienroman

Mehr von Michaela Dornberg lesen

Ähnlich wie Ein Stern für alle Zeiten

Titel in dieser Serie (63)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ein Stern für alle Zeiten

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ein Stern für alle Zeiten - Michaela Dornberg

    Der neue Sonnenwinkel

    – 44 –

    Ein Stern für alle Zeiten

    Noch in ihrer Trauer erfährt Roberta das größte Glück der Liebe

    Michaela Dornberg

    Der freundliche junge Mann drückte Roberta das wirklich ein wenig zerfleddert aussehende Paket in die Hand und sagte: »Sehen Sie sich bloß einmal an, welche Umwege es genommen hat. Dabei sollte es doch überhaupt kein Problem sein, ein Paket von New York hierher zu schicken. Das hier ist doch nicht das Ende der Welt.«

    Seine Worte rauschten an ihr vorbei, sie bekam nur Wortfetzen mit – Paket – Umwege – New York …

    Das machte keinen Sinn. Sie kannte niemanden in New York, der ihr ein Paket schicken würde. Sie hatte überhaupt keine Verbindungen nach Amerika, sah man mal ab von Dr. Enno Riedel, ihrem Studienfreund, von dem sie die Praxis übernommen hatte. Doch der lebte in Philadelphia, und mit dem hatte sie kaum noch Verbindung, seit sie auch das Doktorhaus gekauft hatte. Weihnachten flatterten Karten aus Philadelphia ins Haus, mit Fotos einer Familie, der anzusehen war, dass sie in ihrem neuen Leben längst angekommen war und den Sonnenwinkel hinter sich gelassen hatte.

    »Und Sie sind sich sicher, dass das Paket auch für mich bestimmt ist?«, erkundigte Roberta sich aus diesen Gedanken heraus. Der freundliche junge Mann lachte.

    »Eindeutig, Frau Doktor, Ihr Name steht klar und deutlich darauf.«

    Mit diesen Worten drückte er ihr das Paket in die Hand und dann verabschiedete er sich mit den Worten: »So, und jetzt muss ich weiter.«

    Roberta konnte sich gerade noch bedanken, dann sah sie ihm nach, wie er eilig zu seinem Auto rannte, einstieg und davonfuhr.

    Sie war mit dem Paket aus Amerika allein, und das trug sie in ihr Wohnzimmer, setzte sich wieder, warf einen Blick auf das braune Packpapier. Der junge Zusteller hatte nicht übertrieben, hinter diesem Paket lag tatsächlich ein großer Umweg, viele Stempel deuteten darauf hin, dass es fehlgeleitet worden war.

    Sie blickte auf den Absender. International Star Registry Office, las sie, und das verwirrte sie ein wenig. Jetzt war ihre Neugier doch geweckt. Da das Paket gut verschnürt war, stand sie auf, holte eine Schere, und dann öffnete sie das Paket. Es war ein wenig mühsam, auf jeden Fall war es sehr ordentlich verpackt. Zum Vorschein kam ein sehr hübsch gerahmtes Bild, das gleichfalls die Aufschrift International Star Registry trug, daneben fand sich ein eindrucksvolles Siegel, und neben einem Datum gab es einen in englischer Sprache geschriebenen Text, dem sie entnehmen konnte, dass es einen Stern gab, der genau bezeichnet war, der nun für immer den Namen ›Roberta und Lars‹ trug. Der beigefügten Sternenkarte schenkte sie kein Interesse, doch dem Briefumschlag, der zu Boden geflattert war. Den hob sie auf, öffnete ihn, und dann begann ihre Hand zu zittern, denn sie erkannte die schöne, ausgeprägte Handschrift von Lars, und das zerriss sie beinahe. Es dauerte eine Weile, ehe sie sich auf die Zeilen konzentrieren konnte.

    Meine Liebste, leider hat es mit Deiner Reise nach New York nicht geklappt, und so kann ich Dir unseren Stern nicht persönlich übergeben, der für alle Ewigkeit unseren Namen tragen wird, und auf dem wir für immer vereint sind. Ich werde niemals aufhören Dich zu lieben, auf ewig Dein, Lars.

    Sofort kamen die Erinnerungen. Er hatte sie zu seiner Preisverleihung nach New York eingeladen, und sie war dieser Einladung nicht gefolgt. Sie erinnerte sich, als sei es gestern gewesen. Sie war nicht zu ihm geflogen, weil der kleine Philip im Doktorhaus gewesen war. Doch das war nicht der Grund allein, sie war auch ein wenig verärgert gewesen, weil Lars immer sein Ding machte und nicht auf ihre Wünsche eingegangen war.

    Wie töricht sie doch gewesen war!

    Wo immer er auch gewesen war, hatte er an sie gedacht, und sie hatte sich verhalten wie ein kleines, trotziges Mädchen.

    Ein Stern, der ihren Namen trug, der sie für immer vereinte. Lars war aus ihrem Leben verschwunden, doch der Stern würde für immer bleiben und sie an das Wunder der Liebe erinnern, das sie mit Lars erleben durfte.

    Es gab eine Sternenkarte, doch Roberta war nicht in der Lage, sich anzusehen, welchen Platz am Himmel ihr Stern hatte.

    Sie legte ganz vorsichtig das Bild auf den Tisch, dann griff sie erneut nach seinem Foto, das sie fest an sich gepresst hatte, ehe der Paketbote sie gestört hatte.

    »Liebster, Liebster.« murmelte Roberta, dann war sie nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Sie musste weinen, doch es waren keine erlösende Tränen, sondern die eines tiefen Schmerzes.

    Warum war das Schicksal so grausam gewesen, ihr die Liebe ihres Lebens zu nehmen?

    Warum wusste sie nichts über sein Schicksal, das vollkommen ungeklärt war?

    Würde es sie erleichtern, ein Grab auf einem Friedhof zu haben, an dem sie um ihn weinen, an dem sie stumme Zwiesprache mit ihm halten konnte?

    Ganz behutsam meldete sich eine leise Stimme in Roberta, die ihr zuflüsterte, dass es doch ein gutes Zeichen war, nichts über sein Schicksal zu wissen statt über einer Endgültigkeit zusammenzubrechen. Das bedeutete doch, dass es noch immer Hoffnung gab.

    Es war ein sehr schwacher Trost, und deswegen versuchte Roberta, solche Gedanken zu verscheuchen, weil sie bitter erfahren musste, dass es nichts brachte, sich einer solch trügerischen Hoffnung hinzugeben.

    Es war wie ein süßes, betäubendes Gift, nach dessen Genuss man gelähmt erwachte und der Realität ins Gesicht sehen musste.

    Ihr Verstand hatte ihr längst gesagt, dass sie sich damit abfinden musste, dass Lars irgendwo im arktischen Eis für immer verschollen war und dass es bei diesen unwirtlichen klimatischen Verhältnissen keine Überlebenschancen gab. Auch nicht für jemanden, der sich dort auskannte.

    Erinnerungen wachten auf. Die konnten schön, aber auch wie Fesseln sein, wenn man sich deren Endlichkeit bewusst machte.

    Jetzt gab es also einen Stern, der ihren Namen trug, es gab eine letzte Nachricht, die wie ein Zeichen aus dem Jenseits wirkte. Das erschütterte Roberta, und wenn sie ganz ehrlich war, dann freute es sie nicht wirklich, weil es sie tief erschütterte und wieder alle Wunden aufriss, die begonnen hatten, ganz langsam zu verheilen.

    Wie sehr er sie doch geliebt hatte!

    Warum war ihr das nie so richtig bewusst geworden? Warum hatte sie mit ihren törichten Wünschen alles vergiftet, statt einfach nur abzuwarten? Sie wollte jetzt nicht schon wieder an diese Geschichte vom Fischer und seiner Frau denken, die unersättlich mit ihren Wünschen gewesen war, bis ihr zum Schluss nichts mehr geblieben war. Es war nicht wirklich vergleichbar, weil sie niemals mehr gewollt hatte als ihn. Halt nur nicht als Liebespartner, sondern als Ehemann, als den Vater ihrer gemeinsamen Kinder.

    Er hatte es ebenfalls gewollt!

    Warum war das Schicksal so grausam gewesen, ihn ihr dann zu nehmen, ehe sie auf dem Gipfel ihrer Liebe, ihrer Wünsche angekommen waren?

    Diese Fragen würde ihr niemand beantworten, und so würde es für immer in ihrem Leben bleiben. Es würde schmerzen, unerfüllte Sehnsüchte hinterlassen.

    Sie konnte nur froh sein, ihren Beruf zu haben, mit dem sie sich ablenken konnte. Roberta wusste nicht, was sonst geschehen würde.

    Nach unendlich langer Zeit konnte sie sich alles ansehen, auch die Karte mit dem eingezeichneten Stern, und so wusste sie jetzt, dass sie ihn nicht immer, aber in klaren Herbstnächten sehen konnte.

    Darauf kam es nicht an, sie musste ihn nicht sehen, schon allein das Gefühl, dass es einen Stern gab, der ihren und den Namen des geliebten Mannes trug, das reichte aus.

    Sie nahm sein Foto wieder in die Hand, betrachtete es eine ganze Weile, dann küsste sie es und murmelte: »Danke, mein Liebster, danke für alles.«

    Roberta war ihm in diesem Augenblick sehr, sehr nahe, umgekehrt konnte es ja nicht sein, zumindest nicht für sie. Sie war da ganz anders als ihre Freundin Nicki, die an Verbundenheit von Seelen, an Geisterscheinungen, an parapsychologische Phänomene glaubte.

    Ihre Freundin Nicki!

    Sie musste mit ihr reden, ihr erzählen, was sich ereignet hatte. Wenn jemand sie verstand, dann war es Nicki.

    Auch wenn Nicki mit ihrer ungewollten Schwangerschaft gerade ziemlich viel eigene Probleme hatte, darauf wollte Roberta jetzt keine Rücksicht nehmen, weil Nicki es auch nicht akzeptieren würde, dass sie sich mit ihren Problemen allein herumschlug. Sie waren allerbeste Freundinnen, die miteinander alles teilten, die immer füreinander da waren. Daran würde sich niemals etwas ändern, zwischen sie passte kein Blatt Papier.

    Sie drückte auf die Taste mit der gespeicherten Nummer, und dann war sie maßlos enttäuscht, dass nicht Nicki sich meldete, sondern die Stimme auf ihrem Anrufbeantworter.

    »Nikola Beck, hallo, Sie hören nur meine Stimme, doch bitte legen Sie nicht auf, sondern hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer, damit ich zurückrufen kann. Danke, auf bald.«

    Roberta war so enttäuscht, dass sie keine Nachricht hinterlassen konnte, sie legte einfach auf. Dann erhob sie sich, ging nach nebenan in ihre Praxis und holte sich einige Akten. Sie hatte sich zwar vorgenommen, sich privat nicht mehr mit den Krankheiten ihrer Patientinnen und Patienten zu beschäftigen, doch das war es, womit sie sich ablenken konnte. Da hatte jeder Mensch so seine eigenen Methoden. Nicki begann zu essen, von Claire wusste sie, dass die sich beim Marathonlauf entspannen konnte, ihr half Arbeit.

    Die Sonne schien noch immer ins Zimmer, und es war auch nicht die Jahreszeit, in der sie ihren Stern eventuell sehen konnte, dennoch ging sie zunächst auf ihre Terrasse und schaute in den klaren blauen Himmel.

    Er hatte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1