Freunde, Versöhnung und die große Liebe: Der neue Sonnenwinkel 51 – Familienroman
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Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Roberta blieb stehen, verharrte einen Augenblick lang bewegungslos, dann drehte sie sich langsam um. Unvermittelt ihren Namen zu hören, das hatte ganz merkwürdige Gefühle in ihr ausgelöst … Erstaunen, irgendwie auch Freude … Erinnerung. Roberta glaubte, die Stimme des Mannes zu kennen. Und dann standen sie sich gegenüber. Der Mann war ihr zuvor überhaupt nicht aufgefallen, weil Roberta sich zu sehr in ihre Gedanken verloren hatte, in sich gekehrt den ihr so sehr bekannten Weg gegangen war. Der Mann war groß, schlank, sportlich, trug eine graue Jeans, einen grauen grobgestrickten Pullover, darunter ein weißes Shirt, über allem eine schwarze lässig geschnittene Lederjacke. Es lag nicht an seiner Kleidung, die ihr gefiel, die sie an Lars erinnerte. Der war immer ähnlich angezogen gewesen und hatte wie dieser Mann lässig gewirkt. Nein, das alles nahm sie bewusst überhaupt nicht wahr. Sie schaute in sein schmales Gesicht, aus dem graue Augen sie musterten. Roberta war es, die sich zuerst fasste, das Schweigen beendete, indem sie sich ungläubig erkundigte: »Konstantin? Konstantin von Cleven?« Er strahlte sie an, sie hatte ins Schwarze getroffen, denn er machte einen Schritt auf Roberta zu, schloss sie überwältigt in seine Arme. »Bitte, kneif mich mal, damit mir bewusst wird, dass du es wirklich bist, dass ich nicht träume.« Seine Stimme war wohlklingend, klang jetzt ein wenig aufgeregt. Er blickte sie an. Es war ein offenes, gewinnendes Lachen, das plötzlich erklang, und es erinnerte Roberta an den Konstantin von früher. Roberta war fassungslos. Es konnte nicht wahr sein, dass sie sich ausgerechnet hier am Sternsee trafen, und das nach so vielen Jahren! Ihre Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit.
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Buchvorschau
Freunde, Versöhnung und die große Liebe - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 51 –
Freunde, Versöhnung und die große Liebe
Nur Stella ist nicht glücklich geworden
Michaela Dornberg
Roberta blieb stehen, verharrte einen Augenblick lang bewegungslos, dann drehte sie sich langsam um.
Unvermittelt ihren Namen zu hören, das hatte ganz merkwürdige Gefühle in ihr ausgelöst … Erstaunen, irgendwie auch Freude … Erinnerung.
Roberta glaubte, die Stimme des Mannes zu kennen.
Und dann standen sie sich gegenüber. Der Mann war ihr zuvor überhaupt nicht aufgefallen, weil Roberta sich zu sehr in ihre Gedanken verloren hatte, in sich gekehrt den ihr so sehr bekannten Weg gegangen war.
Der Mann war groß, schlank, sportlich, trug eine graue Jeans, einen grauen grobgestrickten Pullover, darunter ein weißes Shirt, über allem eine schwarze lässig geschnittene Lederjacke.
Es lag nicht an seiner Kleidung, die ihr gefiel, die sie an Lars erinnerte. Der war immer ähnlich angezogen gewesen und hatte wie dieser Mann lässig gewirkt. Nein, das alles nahm sie bewusst überhaupt nicht wahr. Sie schaute in sein schmales Gesicht, aus dem graue Augen sie musterten.
Roberta war es, die sich zuerst fasste, das Schweigen beendete, indem sie sich ungläubig erkundigte: »Konstantin? Konstantin von Cleven?«
Er strahlte sie an, sie hatte ins Schwarze getroffen, denn er machte einen Schritt auf Roberta zu, schloss sie überwältigt in seine Arme.
»Bitte, kneif mich mal, damit mir bewusst wird, dass du es wirklich bist, dass ich nicht träume.« Seine Stimme war wohlklingend, klang jetzt ein wenig aufgeregt.
Er blickte sie an. Es war ein offenes, gewinnendes Lachen, das plötzlich erklang, und es erinnerte Roberta an den Konstantin von früher.
Roberta war fassungslos. Es konnte nicht wahr sein, dass sie sich ausgerechnet hier am Sternsee trafen, und das nach so vielen Jahren!
Ihre Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit. Sie hatten gemeinsam Medizin studiert, sehr viel Zeit miteinander verbracht, sich ausgezeichnet verstanden, und sie waren sich auf eine scheue, unschuldige Weise nähergekommen. Doch dann war er nach Amerika gegangen, weil er ein Stipendium für Yale bekommen hatte. Dort hatte Konstantin sein Studium fortgesetzt, und auch sie hatte kurz darauf die Universität gewechselt, weil sie mit jemandem tauschen konnte. Das hätte sie besser nicht getan, denn dort war sie auf Max Steinfeld, ihren späteren Ehemann getroffen, und das Unheil hatte begonnen. Doch daran wollte Roberta sich jetzt wirklich nicht erinnern. Dafür freute sie sich über dieses unverhoffte Zusammentreffen mit Konstantin viel zu sehr.
Nachdem sie sich von ihrer ersten Überraschung ein wenig erholt hatten, stellten sie beinahe gleichzeitig die Frage: »Was machst du hier?«
Das war für Roberta nicht so leicht zu beantworten, denn es gab viel zu erzählen, und so schlug sie Konstantin vor, er möge sie doch begleiten.
Merkwürdigerweise sprachen sie beide auf dem Weg zum Doktorhaus nicht viel, beide waren sie wohl von dem unverhofften Zusammentreffen zu überrascht gewesen, und beide hingen sie ihren Gedanken nach, die in die Vergangenheit führte, die schon so viele Jahre zurücklag. Beide waren sie mehr als erfreut, sich getroffen zu haben.
Als sie am Doktorhaus angekommen waren, blieb Roberta stehen, wandte sich ihm zu und sagte voller Stolz: »Das ist mein Haus, hier wohne ich, und hier habe ich auch meine Praxis.«
Seine Gedanken überschlugen sich, er hätte mit allem gerechnet, gewiss nicht damit, dass diese hochbegabte Frau, die immer hoch hinaus wollte, in der Provinz landen würde. Mehr noch irritierte ihn der Name, der auf dem Praxisschild stand. Er schluckte, und seine Stimme klang enttäuscht, als er sich erkundigte: »Du bist verheiratet?«
Sie wusste für einen Moment nicht, was er mit dieser Frage bezweckte, dann schüttelte sie den Kopf und rief: »War, Konstantin, doch komm erst mal rein, ich denke, dass wir uns viel zu erzählen haben.«
Dieser Bitte kam er gern nach, drinnen hatte er nicht viel Zeit, sich in der wirklich hübsch eingerichteten Wohnung umzusehen, weil er deswegen nicht hier war.
Wenig später saßen sie sich gegenüber, tranken Wein, und dann begannen sie zu erzählen. Konstantin hatte ebenfalls eine Ehe hinter sich, war geschieden. Nach langjährigem Aufenthalt in Amerika war er nach Deutschland zurückgekehrt, war mittlerweile Professor, hatte eine große Karriere gemacht.
»Mittlerweile weiß ich, dass es nicht mein Ding ist«, erklärte er. »Ich habe ein Angebot ganz hier in der Nähe bekommen, ich soll für das Hohenborner Krankenhaus die Kardiologie aufbauen, das ist mein Fachgebiet. Es sind großartige Voraussetzungen, ich allein kann entscheiden. Hohenborn ist ja ganz nett, reißt einen nicht unbedingt vom Hocker, aber dieser See, der hat wirklich etwas. Man hatte mir empfohlen, mir den anzusehen, dass ich dabei dich treffen würde.« Er strahlte sie an. »Mensch, Roberta, ich kann es noch immer nicht fassen … dich ausgerechnet hier zu treffen. Du glaubst überhaupt nicht, wie sehr ich es schon bedauert habe, dass wir uns aus den Augen verloren haben.«
»Du hättest dich nur melden müssen, Konstantin.«
»Das habe ich, doch du warst nicht erreichbar.«
Ja klar, sie hatte, als sie die Uni gewechselt hatte, keine Nachsendeadresse hinterlassen. Auch sie hatte gern und oft an ihn gedacht, freilich kaum noch, nachdem das mit Max begonnen hatte und der neuen Clique, die sie rasch gefunden und zu der auch Enno Riedel gehört hatte, der hier ihr Vorgänger gewesen war.
Daran hielt er sich nicht lange fest, denn er wollte wissen, was sie hierher verschlagen, wie es ihr ergangen war.
Es gab viel zu erzählen, und er hörte gespannt zu. Sie sprach über die große Praxis, die sie ihrem Exmann überlassen und die er sehr schnell gegen die Wand gefahren hatte, das Angebot, sich hier niederzulassen.
»Und das hast du nie bereut, Roberta?«, erkundigte er sich ein wenig ungläubig.
Sie zögerte nicht mit ihrer Antwort, schüttelte den Kopf und sagte mit fester Stimme: »Konstantin, es war meine beste Entscheidung. Hier bin ich angekommen, und eigentlich ergreift man doch in erster Linie den Arztberuf, um den Patientinnen und Patienten nahe zu sein. Das ist man hier, denn natürlich gehören Hausbesuche zum Alltag. Es ist nichts mit geregelter Arbeitszeit, aber wenn das mein Ziel wäre, dann hätte ich Beamtin werden müssen.«
Sie erzählte auch von Claire, die jetzt bei ihr arbeitete, so wie es früher in der großen Praxis der Fall gewesen war.
»Claire hat sogar Jahre in Rom hinter sich, sie vermisst nichts von ihrem früheren Leben, ist hier ebenfalls angekommen.«
Er lachte.
»So, wie sich das alles anhört, dann habe ich ja überhaupt keine andere Wahl, als den Job in Hohenborn anzunehmen.«
»Konstantin, es ist ein sehr gutes Krankenhaus, und eine Kardiologie fehlt hier im ganzen Umkreis ganz dringend. Aber du darfst das alles hier natürlich nicht mit einer Universitätsklinik oder einem Spezialkrankenhaus in der Großstadt vergleichen. Eine Herausforderung ist es auf jeden Fall, und es liegt bei dir, was du daraus machst ….«, sie zögerte, dann fügte sie leise hinzu. »Ich würde mich auf jeden Fall freuen, dich in meiner Nähe zu haben. Es ist so unglaublich, dass wir uns ausgerechnet hier nach so vielen Jahren treffen, und ich weiß nicht, wie es dir geht. Ich habe das Gefühl, dich erst gestern zum letzten Male gesehen zu haben, sie ist wieder da, diese Vertrautheit.«
Das konnte er nur bestätigen.
»Mir geht es nicht anders, Roberta. Es ist eine so unglaubliche Freude, du hast dich überhaupt nicht verändert.«
Jetzt musste sie lachen.
»Nur dass ich älter geworden bin, was auch nicht zu übersehen ist, mein Lieber.«
Er erzählte von seinem Leben, sie von ihrem. Über Lars sprach sie nicht. Das war nichts, was man einfach so in den Raum warf. Irgendwann würde sie es Konstantin erzählen, doch das war ein Thema für sich.
Es war sehr aufregend.
Als Roberta sein Glas füllen wollte, wehrte er ab.
»Danke, das ist lieb gemeint, doch ich muss noch mit dem Auto fahren. Eigentlich wollte ich nach dem kurzen Abstecher zum See die Heimreise antreten, ich hatte im Hotel bereits ausgecheckt. Doch es dürfte kein Problem sein, wieder ein Zimmer zu bekommen.«
»Musst du nicht, Konstantin, du kannst in einem Gästezimmer hier bei mir übernachten. Und ich verspreche dir, dass meine Alma dir morgen früh ein Frühstück zubereiten wird, von dem du noch lange träumen kannst.«
Es hörte sich gut an, und er zögerte auch nicht lange, denn sie hatten sich noch eine ganze Menge zu erzählen.
»Das ist großartig. Gibt es hier ein Restaurant, in das ich dich einladen kann, Roberta?«
Sie nickte.
»Und was für eines, der ›Seeblick‹ ist ein Sternerestaurant, und die Wirtin ist sehr nett, ich bin mit ihr befreundet. Aber das können wir aufschieben, ein andermal hingehen, denn ich hoffe …«
Sie brach ihren Satz ab.
»Konstantin, wirst du den Job in Hohenborn annehmen und die Kardiologie aufbauen?«
Er zögerte kurz.
»Jetzt, da ich dich hier getroffen habe, würde ich natürlich sofort zusagen. Doch aus dem Alter für spontane Entscheidungen bin ich heraus. Ich habe da noch einiges zu überlegen. Und wir zwei, wir können uns doch auch unabhängig von diesem Job wieder treffen. Dafür würde ich alles tun, jetzt, da ich dich gefunden habe, möchte ich dich nicht wieder verlieren. Es fühlt sich alles so gut an, die alte Vertrautheit ist wieder da, und wir haben uns noch immer etwas zu sagen.«
Er fügte nicht hinzu, wie großartig er es fand, dass sie beide frei waren. Er wollte sie nicht erschrecken, und außerdem war auch das etwas, was man nicht übers Knie brechen konnte. Es waren viele Jahre vergangen, ihre Wege waren auseinandergedriftet, und auch wenn es sich