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Lieb und lustig – doch ohne Vater: Mami 1952 – Familienroman
Lieb und lustig – doch ohne Vater: Mami 1952 – Familienroman
Lieb und lustig – doch ohne Vater: Mami 1952 – Familienroman
eBook102 Seiten1 Stunde

Lieb und lustig – doch ohne Vater: Mami 1952 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»Ich würde ihn sowieso nicht heiraten. Ich kann das einfach nicht!« Sarah schlug wie zur Bekräftigung ihrer Worte mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, daß der Kaffee in ihrer Tasse überschwappte. Barbara, ihre Vertraute und beste Freundin, hob nur die Brauen. Sie kannte Sarahs Temperamentsausbrüche und nahm sie nicht wirklich ernst. »Noch hat er dich ja gar nicht gefragt. Aber ehrlich gesagt, ich wäre nicht so dumm, ihm eine Abfuhr zu erteilen. Welcher Mann ist schon bereit, eine Frau mit drei Kindern zu heiraten, zumal, wenn er an jedem Finger mehrere haben kann?« Sarah riß ihre blauen Augen ungläubig auf. Es verschlug ihr für einen Moment die Sprache. Als sie sich erholt hatte, klang ihre Stimme atemlos, als wäre sie gerannt. »Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, daß du so etwas sagst, oder? Er mag die Kinder doch gar nicht. Wie kann ich da auch nur für eine Sekunde denken, ich könnte mit ihnen zu ihm ziehen?« »Du weißt doch gar nicht, ob er sie mag. Bisher hast du es ja immer vermieden, daß sie mal Zeit füreinander hatten. Ich verstehe gar nicht, warum du ihn jetzt als Monster hinstellst. Verliebt hast du dich anders angehört.« »Ach, Quatsch! Verliebt!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Feb. 2019
ISBN9783740942236
Lieb und lustig – doch ohne Vater: Mami 1952 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Lieb und lustig – doch ohne Vater - Annette Mansdorf

    Mami

    – 1952–

    Lieb und lustig – doch ohne Vater

    Kann sich das vielleicht ändern?

    Annette Mansdorf

    »Ich würde ihn sowieso nicht heiraten. Ich kann das einfach nicht!«

    Sarah schlug wie zur Bekräftigung ihrer Worte mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, daß der Kaffee in ihrer Tasse überschwappte. Barbara, ihre Vertraute und beste Freundin, hob nur die Brauen. Sie kannte Sarahs Temperamentsausbrüche und nahm sie nicht wirklich ernst.

    »Noch hat er dich ja gar nicht gefragt. Aber ehrlich gesagt, ich wäre nicht so dumm, ihm eine Abfuhr zu erteilen. Welcher Mann ist schon bereit, eine Frau mit drei Kindern zu heiraten, zumal, wenn er an jedem Finger mehrere haben kann?«

    Sarah riß ihre blauen Augen ungläubig auf. Es verschlug ihr für einen Moment die Sprache. Als sie sich erholt hatte, klang ihre Stimme atemlos, als wäre sie gerannt.

    »Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, daß du so etwas sagst, oder? Er mag die Kinder doch gar nicht. Wie kann ich da auch nur für eine Sekunde denken, ich könnte mit ihnen zu ihm ziehen?«

    »Du weißt doch gar nicht, ob er sie mag. Bisher hast du es ja immer vermieden, daß sie mal Zeit füreinander hatten. Ich verstehe gar nicht, warum du ihn jetzt als Monster hinstellst. Verliebt hast du dich anders angehört.«

    »Ach, Quatsch! Verliebt! Das hält ein Jahr, wenn es gutgeht, und dann kommt der Alltag. Ich kann dann zusehen, wie ich klarkomme, muß repräsentieren für ihn und die Kinder erziehen… Nein, danke. So geht es uns doch gut.«

    »Ja, wirklich ein hartes Schicksal. In einer Vierzehn-Zimmer-Villa repräsentieren zu müssen, mit Haushälterin und Putzfrau…, nein, wirklich, unzumutbar…«, spöttelte Barbara.

    »Du willst mich nicht verstehen! Wechseln wir das Thema.«

    »Sei doch vernünftig, Sarah! Dieser Dr. Robert von Marquardt ist der Traummann schlechthin! Natürlich ist es eine alte Geschichte, Chef und Sekretärin, aber es klappt doch – zigtausendfach! Warum also nicht bei dir?«

    »Ich bin keine Sekretärin, ich bin Assistentin. Und mir ist dieses Klischee zuwider.«

    »Ich weiß, klingt nach ›Hollywood läßt grüßen‹. Die Presse würde sich die Hände reiben. Aber das stehst du doch locker durch. Dein Mann war ja schließlich auch oft in der Öffentlichkeit, und du hast…«

    »Laß Hans aus dem Spiel…«

    Sarahs Augen verschleierten sich bei der Erwähnung ihres verstorbenen Mannes. Hans und sie – das war eine Liebe gewesen, wie man sie wohl nur einmal im Leben erlebte, wenn überhaupt. Hätte er doch bloß besser auf sich aufgepaßt, dann wäre der Herzinfarkt sicher zu vermeiden gewesen. Aber er hatte gearbeitet wie ein Wilder, seine Arbeit geliebt. Sie hatten beide etwas erreichen wollen, für sich, für die drei Kinder. Und jetzt! Er hatte Gott sei Dank gut vorgesorgt, so daß sie keine materielle Not litten, aber allein war sie trotzdem. Noch heute tat es wirklich weh, daran zu denken, was hätte sein können.

    »Du bist noch zu jung, um allein zu bleiben, Sarah. Das weißt du selbst. Und Robert könnte dir alles bieten, was du jetzt vielleicht mit Hans hättest, nein, noch viel mehr. Stell dir vor, auch für die Kinder wäre das eine tolle Chance. Cosi kann im Ausland studieren, Charly könnte…«

    »Ich kann schon selbst dafür sorgen, daß die Kinder bekommen, was sie brauchen. Und jetzt möchte ich das Thema wirklich beenden.«

    Sarah stand entschlossen auf. Sie hatte genug davon. Es war außerdem in der Tat ziemlich albern, darüber zu spekulieren, ob sie einen Heiratsantrag von Dr. Robert von Marquardt, ihrem Chef, annehmen würde oder nicht. Bisher war er ein paarmal mit ihr ausgegangen. Mehr nicht. Aber die Kinder… Er mochte Kinder offenbar nicht. Jedenfalls fragte er nie nach ihnen oder äußerte gar den Wunsch, sie näher kennenzulernen. Und das war für Sarah ausschlaggebend. Ihr Herz war vermutlich nur über die Kinder zu gewinnen. Sie liebte die drei über alles.

    »Na gut. Ich bin schon still. Aber versprich mir eines…«, insistierte Barbara und erhob sich ebenfalls.

    »Und was wäre das?«

    »Wenn er fragt, und er wird es tun, glaub mir, dann bitte dir Bedenkzeit aus. Sag nicht gleich nein.«

    »Warum nimmst du ihn nicht, wenn du ihn so toll findest?« seufzte Sarah halb lachend, halb genervt.

    »Weil er von dir hingerissen ist. Und das ist ja kein Wunder.«

    »Eine Frau mit drei Kinder. Und dazu noch so ein Kind wie Cosi.«

    Die beiden Frauen sahen sich an und brachen in Lachen aus.

    »Ich muß daran denken, wie wir in dem Alter waren. Wir haben Rosbach ganz schön aufgemischt, weißt du noch? Als der alte Herr Zander dich mit der Zigarette erwischte? Ich dachte, ihn trifft auf der Stelle der Schlag. Die brave, fleißige Sarah raucht! Und trägt Lippenstift und Lidschatten!«

    Sie kicherten.

    Sarah erinnerte sich gut. Sie waren damals allerdings schon zwei Jahre älter gewesen als ihre Tochter Cosina jetzt, also vierzehn. Rosbach…, ein kleiner Ort in Westfalen, den kein Mensch kannte, aber die Einwohner hielten sich für den Nabel der Welt. Den moralischen Nabel obendrein. Das hatte sich bis heute sicher nicht wesentlich geändert.

    Sarah rann ein Schauer über den Rücken. Nie wieder würde sie in so einem Ort leben wollen. Einer redete über den anderen, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand. Neubürger wurden mit Mißtrauen betrachtet und gnadenlos ausspioniert, bis man mehr über sie wußte als sie selbst. Grauenhaft…

    »Du mußt dort ja nicht mehr leben«, unterbrach Barbara Sarahs Gedanken tröstend und schmunzelte dabei. Ihr ging es keinen Deut anders.

    »Nein. Und das ist auch gut so. Ich könnte mir meine Kinder dort nicht vorstellen. Diese Enge…, o nein. Ich bin froh, daß ich nicht mehr dorthin muß. Keiner meiner Verwandten lebt mehr dort.«

    »Ich habe ja noch meine Patentante Maria dort. Aber wir telefonieren nur hin und wieder mal. Okay, dann gehe ich jetzt. Grüß die Kinder.«

    »Mache ich. Danke für deinen Besuch, Babsi. Laß uns mal wieder ausgehen.«

    »Ich ruf dich an. Halt dich wacker.«

    »Das tu ich. Du auch. Und mach mir schöne Entwürfe…«

    »Na klar. Du bist mein Star-Modell.«

    Barbara arbeitete als Designerin. Sie hatte sich schon einen Namen gemacht und brauchte nicht mehr ums Überleben zu kämpfen. Mit ihrem Talent und dem angeborenen Dickkopf hatte sie ihren Lebenstraum verwirklicht. Sarah bewunderte die Freundin sehr und trug ihre Mode aus Überzeugung. Für sie selbst wäre so eine Karriere nicht denkbar gewesen, denn der Preis, den Barbara dafür gezahlt hatte, war hoch. Kaum Freizeit, von Ehemann und Kindern ganz zu schweigen. Aber Barbara war auch ein ganz anderer Typ als sie. Vielleicht war das das Geheimnis ihrer seit der Kindheit andauernden Freundschaft. Immer schon hatte sie die dunkelhaarige hübsche Barbara mit dem entschlossenen Zug um den Mund bewundert. Barbara setzte sich durch, auch damals in der Schule, wenn ihr wieder einmal alles zu streng, zu eng und zu muffig wurde.

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