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Geborgen in Vaters Armen: Sophienlust 263 – Familienroman
Geborgen in Vaters Armen: Sophienlust 263 – Familienroman
Geborgen in Vaters Armen: Sophienlust 263 – Familienroman
eBook121 Seiten1 Stunde

Geborgen in Vaters Armen: Sophienlust 263 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Diese vielen Lastzüge«, schimpfte Dominik von Wellentin-Schoenecker und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.Wolfgang Rennert, der Sohn der Heimleiterin des Kinderheims Sophienlust, lächelte leicht. »Warum bist du so ungeduldig?«, fragte er den Jungen, der von allen Nick genannt wurde.Der Sechzehnjährige errötete. »Wir sind bereits eine halbe Stunde länger unterwegs, als wir vorgehabt hatten«, sagte er dann.»Wartet jemand auf dich?«, neckte Herr Rennert ihn. Er war bester Laune. Zwar hatte er einige Geschäfte aufsuchen müssen, um das zu finden, was er gewollt hatte, aber schließlich hatte er doch die gesuchten Noten bekommen.Wolfgang Rennert war Musik- und Zeichenlehrer. Er unterrichtete die Kinder von Sophienlust und hatte vor, mit ihnen demnächst ein Singspiel einzustudieren.»Ich hab etwas für Pünktchen gekauft«, antwortete Nick kurz. Seine Hand griff dabei in die Hosentasche und umschloss fest das kleine Päckchen, das ein goldenes Kreuzchen enthielt. Nick wusste, dass Pünktchen sich schon lange ein solches Kreuzchen wünschte.»Natürlich, Pünktchen! Dann müssen wir uns selbstverständlich beeilen.Wolfgang Rennert trat stärker auf das Gaspedal. Wie alle Bewohner von Sophienlust wusste auch er, dass Nick mit Angelina Dommin besonders innig befreundet war. Zwar war Angelina, die von allen wegen ihrer unzähligen niedlichen Sommersprossen nur Pünktchen genannt wurde, erst dreizehn Jahre alt, aber sie hing ebenfalls ganz besonders an Nick.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Sept. 2018
ISBN9783740930813
Geborgen in Vaters Armen: Sophienlust 263 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Geborgen in Vaters Armen - Marisa Frank

    Sophienlust – 263 – Geborgen in Vaters Armen

    Sophienlust

    – 263–

    Geborgen in Vaters Armen

    Wo ist nur die Mami?

    Marisa Frank

    »Diese vielen Lastzüge«, schimpfte Dominik von Wellentin-Schoenecker und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

    Wolfgang Rennert, der Sohn der Heimleiterin des Kinderheims Sophienlust, lächelte leicht. »Warum bist du so ungeduldig?«, fragte er den Jungen, der von allen Nick genannt wurde.

    Der Sechzehnjährige errötete. »Wir sind bereits eine halbe Stunde länger unterwegs, als wir vorgehabt hatten«, sagte er dann.

    »Wartet jemand auf dich?«, neckte Herr Rennert ihn. Er war bester Laune. Zwar hatte er einige Geschäfte aufsuchen müssen, um das zu finden, was er gewollt hatte, aber schließlich hatte er doch die gesuchten Noten bekommen.

    Wolfgang Rennert war Musik- und Zeichenlehrer. Er unterrichtete die Kinder von Sophienlust und hatte vor, mit ihnen demnächst ein Singspiel einzustudieren.

    »Ich hab etwas für Pünktchen gekauft«, antwortete Nick kurz. Seine Hand griff dabei in die Hosentasche und umschloss fest das kleine Päckchen, das ein goldenes Kreuzchen enthielt. Nick wusste, dass Pünktchen sich schon lange ein solches Kreuzchen wünschte.

    »Natürlich, Pünktchen! Dann müssen wir uns selbstverständlich beeilen.«

    Wolfgang Rennert trat stärker auf das Gaspedal. Wie alle Bewohner von Sophienlust wusste auch er, dass Nick mit Angelina Dommin besonders innig befreundet war. Zwar war Angelina, die von allen wegen ihrer unzähligen niedlichen Sommersprossen nur Pünktchen genannt wurde, erst dreizehn Jahre alt, aber sie hing ebenfalls ganz besonders an Nick.

    Das ist eigentlich kein Wunder, dachte Wolfgang Rennert. Pünktchen ist eines der Dauerkinder von Sophienlust und lebt schon seit vielen Jahren in dem Heim. Hinter ihr liegt ein trauriges Schicksal, das sie aber überwunden hat.

    Pünktchen hatte bei einem Zirkusbrand ihre Eltern verloren. Danach war sie von den Verwandten, die sie schlecht behandelt hatten, ausgerissen und von Nick gefunden worden. Dieser hatte das damals noch kleine Mädchen zu seiner Mutter, Denise von Schoenecker, gebracht, die das Kinderheim Sophienlust verwaltete.

    Auch Nick dachte an Pünktchen. Er lächelte, als er sich Pünktchens Freude über das Geschenk ausmalte. Es war ein Versöhnungsgeschenk. Pünktchen war beleidigt gewesen, als er darauf bestanden hatte, Herrn Rennert in die Stadt zu begleiten.

    In Nicks Gedanken hinein rief Wolfgang Rennert plötzlich: »Nick, halte dich fest!«

    Nur der Haltegurt verhinderte, dass Nick nach vorn flog. Wolfgang Rennert war mit aller Kraft auf die Bremse getreten. Rechtzeitig kam sein Auto zum Stehen.

    »Um Gottes willen«, stammelte Nick. Er war bleich geworden. Der Unfall hatte sich direkt vor seinen Augen ereignet.

    Das Auto, von dem sie soeben überholt worden waren, war ins Schleudern geraten und gegen die Leitplanke geprallt.

    »Wir müssen helfen!« Nick schüttelte seine Lähmung ab und riss die Autotür auf. Er konnte seinen Blick aber nicht von dem beschädigten Wagen lösen. Die Fahrerseite war aufgerissen, die Fahrerin hing leblos aus dem Wagen. Ihre linke Hand berührte den Asphalt der Straße.

    »Dort vorn ist ein Notruf«, rief Wolfgang Rennert dem Sechzehnjährigen zu. »Ich kümmere mich um die Frau.«

    Nick konnte nicht antworten. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er wusste aber, was er zu tun hatte. Er achtete nicht weiter auf den Verkehr, sondern lief in riesigen Sprüngen zur Notrufsäule. Mit heiserer Stimme meldete er den Unfall. Er war sehr erregt, aber es gelang ihm, sachliche Angaben zu machen.

    Als Nick zur Unfallstelle zurückkam, musste er sich zuerst durch die Schaulustigen drängen. Wolfgang Rennert hatte sich über die Frau gebeugt. Jetzt sah er hoch, und Nick las in seinen Augen, dass für diese Frau jede Hilfe zu spät kam.

    Nick wollte sich abwenden, da hörte er leises Wimmern. »Ein Kind!«, rief er. Jetzt gab es für ihn kein Halten mehr. Er schubste einen Mann beiseite und versuchte schon die hintere Tür zu öffnen.

    In einem Kindersitz saß ein Kleinkind. Es hatte seine großen Augen weit aufgerissen und zitterte. Jetzt öffnete es den Mund, dann ging das Wimmern in einen schrillen Schrei über.

    »Es ist ja schon gut«, sagte Nick. Vorsichtig streckte er die Hand aus.

    Die Kleine zuckte zurück. Sekundenlang hörte sie auf zu schreien, dann begann sie wieder zu wimmern.

    »Das Kind hat sicher einen Schock«, sagte Wolfgang Rennert, der neben Nick getreten war.

    »Die arme Kleine!« Nick traten Tränen in die Augen. Ehe Wolfgang Rennert ihn zurückhalten konnte, kletterte er ins Auto. Er liebte Kinder und hatte schon öfters auf Spiel und Freizeit verzichtet, wenn es darum gegangen war, einem Kind zu helfen. Daher war er auch sehr stolz auf das Kinderheim Sophienlust, dessen Erbe er war. Denn dieses Kinderheim hob sich von den üblichen Heimen ab. Hier sorgten Frau Rennert und Schwester Regine dafür, dass die Kinder Liebe und Geborgenheit erhielten. Daher wurde Sophienlust auch das Heim der glücklichen Kinder genannt.

    Nick hatte seine Umwelt vergessen. Er sah nur noch das kleine Kind, das ihn mit weit aufgerissenen Augen, in denen die Angst stand, anstarrte. Sicher war die Kleine noch kein Jahr alt.

    »Du brauchst keine Angst zu haben. Jetzt passiert dir nichts mehr.« Nick sprach beruhigend auf das Kind ein. Es waren nicht die Worte, sondern der Klang seiner Stimme, der die Kleine aufhorchen ließ. Das tierhafte Wimmern verstummte. Die Kleine schluchzte nur noch hin und wieder auf.

    »Du bist sicher ein Mädchen«, sagte Nick. Er ließ sich von den Stimmen und Ratschlägen der Umstehenden nicht irritieren. »Ein ganz liebes Mädchen. Es war sehr gut, dass du so brav in deinem Sitz geblieben bist. So ist dir nichts passiert.«

    »Bav«, wiederholte die Kleine, die aufmerksam zugehört hatte. Ihre bisher zu Fäusten geballten Hände entspannten sich.

    Unwillkürlich lächelte Nick diesem entzückenden Kind, dessen Gesichtchen von blonden Löckchen umrahmt wurde, zu.

    Um die Mundwinkel der Kleinen zuckte es. Wollte sie wieder zu weinen beginnen? Einen Moment lang sah es so aus, doch dann wurde ein Lachen daraus. Die Kleine öffnete den Mund. Zwei kleine spitze Zähnchen wurden sichtbar.

    »Da, dada«, plapperte sie. Ihr Lächeln galt nur Nick. Als sie an ihm vorbeisah, erlosch ihr Lächeln sofort. Die Leute, die sich um das Auto drängten, machten ihr Angst. Wieder begann sie zu schreien und streckte dabei abwehrend ihre Händchen aus.

    Ärgerlich sah Nick sich um. »Können Sie nicht etwas zurücktreten? Sie sehen doch, das Kind hat Angst.«

    Die Menge dachte gar nicht daran, seiner Aufforderung nachzukommen. »Ein süßes Kind … Es schien unverletzt zu sein … Wie gut, dass es noch nicht begreift, dass es seine Mutter verloren hat …« So schwirrten die Stimmen durcheinander.

    »Nicht weinen«, bat Nick. Er streckte seine Hand aus, fuhr liebevoll über das Lockenköpfchen. Dann holte er ein Taschentuch hervor und putzte der Kleinen das Näschen.

    Wieder wechselte das Weinen zu einem Lächeln. Der Junge war glücklich darüber.

    Da die Kleine zu strampeln begann und ihm ihre Händchen vertrauensvoll entgegenstreckte, löste er den Gurt und hob die Kleine aus ihrem Sitz.

    Es war wie ein Wunder. Während die junge Frau tot am Straßenrand lag, war die Kleine völlig unverletzt. Willig ließ sie sich von Nick in die Arme nehmen. Dieser zögerte jedoch, mit ihr auszusteigen. Da begann das Kind nach ihrer Mama zu rufen. Nick zuckte zusammen. Erst jetzt fiel ihm die Tote wieder ein. Es war wie ein Albtraum, aber der schrille Ton des Martinshorn erinnerte ihn daran, dass alles Wirklichkeit war.

    Während Nick das kleine Mädchen in seinen Armen hin und her wiegte, bemerkte er, dass die Menge zurückgedrängt wurde. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Herr Rennert mit einem Polizisten sprach. Dann wurde die Autotür weiter aufgeschoben, ein Uniformierter sah in den Wagen. Bei seinem Anblick brüllte die Kleine wieder los.

    »Fehlt dem Kind etwas? Geben Sie es her.«

    Der Beamte wollte nach dem Baby greifen, doch Nick schüttelte abwehrend den Kopf.

    »Sie hat Angst. Ich kann sie sicher wieder beruhigen.«

    Wie zur Bestätigung schlang die Kleine ihre Ärmchen um Nicks Hals und schmiegte ihr Köpfchen an seine Schulter. Diese Vertrautheit veranlasste den Polizisten zu der Frage: »Kennen Sie das Kind?«

    »Nein, aber ich bin den Umgang mit Kindern gewohnt«, sagte Nick. »Meine Mutti ist Denise von Schoenecker. Sie leitet das Kinderheim Sophienlust.«

    Der Polizist nickte. Ihm war dieser Name nicht unbekannt. Er hatte schon viel von Denise von Schoenecker gehört, auch wenn er ihr selbst noch nie persönlich begegnet war. Er wusste, sie war dafür bekannt, dass sie das Kinderheim Sophienlust vorbildlich verwaltete und keine Strapazen scheute, wenn es darum ging, ein verlassenes oder gefährdetes Kind nach Sophienlust zu holen.

    Mit dem Kind im Arm stieg

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