Mami 1838 – Familienroman: Wenn Mami und Papi streiten …
Von Lisa Simon
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Unruhig wälzte sich die neunjährige Jana in ihrem Bett hin und her. Sie konnte keinen Schlaf nach dem Streit der Eltern am Abend zuvor finden, immer und immer wieder mußte sie an das wütende Schreien des Vaters und das Weinen der Mutter denken. Es war nicht das erste Mal gewesen, daß sich Robert und Silvia lautstark stritten, wenn sie meinten, daß die Kinder schliefen. Doch mit jedem Mal wurden die Streitgespräche heftiger und länger. Janas siebenjähriger Bruder Alexander, kurz Alex genannt, war wie so oft schon verstört in das Bett seiner älteren Schwester gekrochen, als die ersten lauten Worte unten aus dem Wohnzimmer zu hören waren.
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Mami 1838 – Familienroman - Lisa Simon
Mami –1838–
Wenn Mami und Papi streiten...
Roman von Lisa Simon
Unruhig wälzte sich die neunjährige Jana in ihrem Bett hin und her. Sie konnte keinen Schlaf nach dem Streit der Eltern am Abend zuvor finden, immer und immer wieder mußte sie an das wütende Schreien des Vaters und das Weinen der Mutter denken.
Es war nicht das erste Mal gewesen, daß sich Robert und Silvia lautstark stritten, wenn sie meinten, daß die Kinder schliefen. Doch mit jedem Mal wurden die Streitgespräche heftiger und länger.
Janas siebenjähriger Bruder Alexander, kurz Alex genannt, war wie so oft schon verstört in das Bett seiner älteren Schwester gekrochen, als die ersten lauten Worte unten aus dem Wohnzimmer zu hören waren. Nun schlief er fest, und Jana hatte nicht das Herz, ihn zu wecken und in sein eigenes Zimmer zu schicken.
Vorsichtig, um nicht den Kleinen zu wecken, schwang Jana die Beine aus dem Bett und schlich aus dem Zimmer. Nun war alles still in dem modernen Einfamilienhaus, denn es war weit nach Mitternacht.
Ganz leise öffnete Jana die Tür zum elterlichen Schlafzimmer und warf einen Blick auf die schlafende Mutter – der Platz des Vaters war leer. Doch das war kein Grund zur Besorgnis, denn nach einem Streit pflegte Robert Kirstein im Gästezimmer zu übernachten.
Beruhigt stellte Jana wenig später fest, daß auch der Vater schlief. Nach einem kurzen Abstecher in die Küche, wo sie einen Schluck Mineralwasser trank, ging Jana wieder zurück in ihr Zimmer. Alex hatte nicht mitbekommen, daß seine Schwester auf Erkundungsgang gewesen war.
Die größte Sorge der Geschwister war, daß sich die Eltern eines Tages scheiden lassen könnten; beide hatten Angst, daß es dazu kommen würde. Doch solange die Eltern unter einem Dach schliefen, konnten die Kinder beruhigt sein.
Zärtlich kuschelte sich Jana an Alex’ Rücken und schlief endlich auch ein…
*
Erschrocken sah Silvia Kirstein in den Badezimmerspiegel. Ihr Gesicht sah vom Weinen verquollen aus, und dabei hatte sie an diesem Vormittag einen wichtigen Gerichtstermin.
Die Kinder schienen zu ahnen, daß mit der Ehe etwas nicht stimmte, doch auch sie brauchten nicht zu sehen, daß ihre Mutter geweint hatte.
Silvia wusch sich das Gesicht mit viel kaltem Wasser und schminkte es danach. Nun sah man ihr kaum noch die Spuren der Nacht an.
Robert hatte schon längst das Haus verlassen, als Silvias Wecker klingelte. Der erfolgreiche Immobilienmakler zog es meistens vor, in einem Café zu frühstücken anstatt mit seiner Familie.
Bevor Silvia die Kinder weckte, bereitete sie das Frühstück vor und konnte dabei kaum die Tränen zurückhalten. Wie sollte das weitergehen mit Roberts ständigen Frauengeschichten?
Nicht, daß Robert jemals erwähnte, wo er seine Abende verbrachte – aber Silvia hatte schon so oft den Geruch eines billigen Parfüms oder Lippenstiftspuren an seinen blütenweißen Hemden gefunden, daß sie sich ausrechnen konnte, daß er mal wieder gelogen hatte, als er kurz anrief und behauptete, daß es wegen eines wichtigen Geschäftsessens später werden würde, bis er nach Hause kam.
Robert Kirstein hatte nie etwas abgestritten, wenn ihn Silvia auf seine Frauengeschichten ansprach – und das machte sie noch wütender. Nicht einmal den Versuch unternahm er, zu leugnen oder zerknirscht zuzugeben, daß so etwas nie wieder vorkommen würde.
Silvia hatte gerade ihr Jurastudium beendet, als ihr Robert Kirstein über den Weg gelaufen war. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt darunter gelitten, daß ihre große Liebe Stefan Winter, ebenfalls ehemaliger Jurastudent, sich von ihr getrennt hatte.
Im Gegensatz zu Silvia, deren Traum es war, eines Tages eine erfolgreiche Rechtsanwältin zu sein, wollte Stefan Richter werden. Um diesen Berufswunsch realisieren zu können, mußte er in eine andere Stadt ziehen.
Silvia hatte gebeten und gebettelt, doch zu bleiben, aber Stefan war damals so ehrgeizig gewesen, daß er nach dem Verstand und nicht nach dem Herzen entschied. Er schwor Silvia zwar, ihr zu schreiben oder anzurufen, doch schon nach wenigen Wochen verlief die Geschichte im Sande.
Als Silvia nur wenig später dann den gutaussehenden, zehn Jahre älteren Robert Kirstein kennenlernte, befand sie sich in einem seelischen Tief, so daß sie sich gerne von dem charmanten Immobilienmakler von ihrem Kummer ablenken ließ.
Als er sie bat, seine Frau zu werden, willigte sie sofort ein. Zu seiner großen Freude gestand ihm Silvia kurze Zeit später, daß sie schwanger war. Zwei Jahre später, nach Jana, wurde Alexander geboren, und die Familie war komplett.
Doch schon nach sehr kurzer Ehezeit stellte Silvia entsetzt fest, daß Robert sie betrog. Zunächst ließ sie nichts darüber verlauten, doch als Robert immer wieder Affären hatte, stellte sie ihn zur Rede.
Doch der wunderte sich, daß seine Frau solch einen Aufstand darüber machte und erklärte ihr kühl, daß es nichts zu bedeuten hätte – und schließlich würde das jeder Mann so machen.
Robert hatte Silvia nie soviel bedeutet wie Stefan, doch taten ihr die gefühllosen Worte weh. Sie wußte in diesem Moment, daß sich Robert nie ändern würde und sie damit leben mußte.
Als Alex drei Jahre alt war, eröffnete Silvia ihre eigene Anwaltskanzlei. Robert finanzierte großzügig Kanzleiräume und Mobiliar. Möglicherweise war dies eine Art Entschädigung für seine Seitensprünge, doch Silvia hatte nie danach gefragt. Sie genoß es, ihre Tage damit zu verbringen, in Not geratene Menschen vor dem Gericht zu vertreten. Natürlich hatte sie damals oft ein schlechtes Gewissen wegen der Kinder gehabt; sie konnte nicht mehr viel Zeit mit ihnen verbringen. Doch Alex ging bereits in den Kindergarten, und Jana würde im kommenden Jahr zur Schule kommen. Sie waren nicht mehr so klein, daß sie ihre Mutter rund um die Uhr brauchten.
Glücklich war Silvia schon lange nicht mehr, sie konnte sich zwar jeden erdenklichen Luxus für sich und die Kinder leisten, doch von Robert entfremdete sie sich immer mehr.
Nachdenklich stellte Silvia die Kaffeemaschine an. Vielleicht war eine Trennung doch besser als dieses ständige Hintergangenwerden? Schon lange sagte Silvia Robert ihre Meinung, was sie von seinen Seitensprüngen hielt, was zu immer heftigeren Streitgesprächen führte.
Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Flurspiegel, bevor sie ins obere Stockwerk ging, um Jana und Alex zu wecken. Als Silvia das Zimmer ihrer Tochter betrat, sah sie besorgt, daß Alex wieder bei seiner Schwester schlief.
Still blieb sie einen Moment im Türrahmen stehen und lehnte den Kopf an das kühle Holz. Immer, wenn sie und ihr Mann sich am Abend stritten, fand sie den Kleinen in Janas Bett. Wie oft hatte sie Robert gebeten, nicht so laut zu schreien, damit die Kinder nicht wach wurden – doch wenn er in Rage war, dachte er nie daran, Rücksicht zu nehmen.
Silvia machte sich keine Illusionen darüber, daß die Kinder ahnungslos waren, was die Ehe der Eltern betraf. Doch sie wußte nicht, ob es ratsam war, mit den Kindern darüber zu reden. Was sollte sie ihnen sagen? Daß ihr Vater nichts von ehelicher Treue hielt und es aus diesem Grund immer wieder zum Streit kam?
Nein, das konnte Silvia den Kleinen nicht antun. Bevor sie nun Jana und Alex sanft wachrüttelte, setzte sie eine fröhlichere Miene auf…
*
Alex war schon zu Hause, als Jana an diesem Mittag von der Schule kam.
»Frau Siegert ist krank, da ist die letzte Stunde ausgefallen«, sagte er zu seiner Schwester und beugte sich wieder über sein Schulheft, in dem er angestrengt verschiedene Buchstaben malte.
»Mama wird auch bald hier sein«, entgegnete Jana. »Hast du Hunger? Dann mache ich dir bis zum Mittagessen ein Brot.«
Alex schüttelte wortlos den Kopf und schrieb weiter. Obwohl beide Kinder in ihren Zimmern Schreibtische für die Schularbeiten hatten, zogen sie es vor, sich dafür an den