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Mami 1801 – Familienroman: Gnade für Laura!
Mami 1801 – Familienroman: Gnade für Laura!
Mami 1801 – Familienroman: Gnade für Laura!
eBook122 Seiten1 Stunde

Mami 1801 – Familienroman: Gnade für Laura!

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese einzigartige Romanreihe ist der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.


Laura ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, Elternliebe lernte sie nie kennen. Der einzige Mensch, der sich mit der Kleinen beschäftigte, lebt nicht mehr. So ist sie froh, daß sich jemand um sie kümmert, von dem es am wenigsten zu erwarten war… Als Anna Spitzky, die Direktorin des Kinderheims ›Elbblick‹, mit ihrem Gast in das Sprechzimmer gleich neben ihrem Büro trat, empfand sie die Luft darin plötzlich als sehr stickig. Also öffnete sie das Fenster leicht, bevor sie Doris Sudermann bat, sich zu setzen. Sie sah die junge und sympathische Frau an und wußte, daß es nicht die Luft war, die ihr das Atmen schwer machte. Es war die uneingestandene Furcht vor dem Anlaß, der Doris Sudermann innerhalb eines Monats zum zweiten Mal zu ihr geführt hatte. Natürlich ging es wieder um die neunjährige Laura, Doris Sudermanns Nichte. Anna Spitzky, hatte wie immer, wenn ein Angehöriger ihrer Schützlinge zu Besuch kam, die Akte des jeweiligen Kindes vor sich liegen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Dez. 2015
ISBN9783959796910
Mami 1801 – Familienroman: Gnade für Laura!

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    Buchvorschau

    Mami 1801 – Familienroman - Isabell Rohde

    Mami 1801 – Gnade für Laura!

    Mami –1801–

    Gnade für Laura!

    Roman von Rohde Isabell

      Laura ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, Elternliebe lernte sie nie kennen. Der einzige Mensch, der sich mit der Kleinen beschäftigte, lebt nicht mehr. So ist sie froh, daß sich jemand um sie kümmert, von dem es am wenigsten zu erwarten war…

      Als Anna Spitzky, die Direktorin des Kinderheims ›Elbblick‹, mit ihrem Gast in das Sprechzimmer gleich neben ihrem Büro trat, empfand sie die Luft darin plötzlich als sehr stickig. Also öffnete sie das Fenster leicht, bevor sie Doris Sudermann bat, sich zu setzen.

      Sie sah die junge und sympathische Frau an und wußte, daß es nicht die Luft war, die ihr das Atmen schwer machte. Es war die uneingestandene Furcht vor dem Anlaß, der Doris Sudermann innerhalb eines Monats zum zweiten Mal zu ihr geführt hatte. Natürlich ging es wieder um die neunjährige Laura, Doris Sudermanns Nichte.

      Anna Spitzky, hatte wie immer, wenn ein Angehöriger ihrer Schützlinge zu Besuch kam, die Akte des jeweiligen Kindes vor sich liegen. Nun schlug sie sie auf.

      »Vom Jugendamt ist bereits die Bestätigung gekommen, Frau Sudermann. Sie gelten von nun an als Vormund der verwaisten Tochter ihrer verstorbenen Schwester Mona Wedel. Daß Sie Laura Ende des Jahres zu sich nach Lüneburg nehmen wollen, traf im Amt auf Zustimmung. Besonders, da Sie Laura zuliebe ja Ihren lange vorbereiteten Aufenthalt in Afrika…«

      »Wir gehen nach Mali, Frau Spitzky«, betonte Frau Sudermann.

      »Ja, Mali, wo Sie und Ihr Mann schon als Entwicklungshelfer eingeplant worden waren«, fuhr sie fort, ohne dem Einwand ihres Gastes besondere Aufmerksamkeit zu schenken. »Die zuständige Beamtin sprach sogar ihre Anerkennung für Ihre, nun sagen wir, Opferbereitschaft aus.«

      »Aber mein Mann und ich werden dieses Opfer eben nicht bringen!« betonte Lauras Tante voller Ungeduld.

      Frau Spitzky sah sie verwirrt an. »Das verstehe ich nicht.«

      Und dabei entstanden einige rötliche Flecken auf ihrem Gesicht. Anna war Mitte vierzig. Aber oft ließen sie ihre einfarbigen und schlichten Kleider etwas älter erscheinen. Nur, wer sie näher kannte, wußte, wie schnell sie sich veränderte, wenn sie guter Laune war und wie ein junges Mädchen lachte. Jetzt sah sie aus, als würde ihr nie wieder ein jugendliches Lachen gelingen.

      Der kühle Blick, mit dem Doris Sudermann sie musterte, erinnerte sie an jenen schrecklichen Tag vor zwei Wochen, als Lauras Tante hier ebenso unvermittelt aufgetaucht war und sie in wohlgesetzten Worten vom Tod ihrer Schwester, Lauras Mutter Mona Wedel, informiert hatte.

      Mona Wedel war mit ihrem Freund Heiner Kamphoff in dessen Privatmaschine abgestürzt. Und als ob die Katastrophe nicht schon tragisch genug war, war Doris Sudermann gleich danach mit einer nächsten Hiobs-

    botschaft herausgerückt: Mona Wedel sei schon vor zwei Tagen in Lüne-

    burg beerdigt worden. Mit Rücksicht auf die arme Laura habe man auf die Gegenwart des Mädchens verzich-

    tet.

      »Ich bin davon überzeugt, daß Sie unsere Entscheidung verstehen, wenn natürlich auch nicht gutheißen werden, Frau Spitzky!« Doris Sudermann nahm ihre große Handtasche auf den Schoß und suchte darin herum. »Wo ist Laura?« fragte sie dabei, ohne aufzusehen.

      »Beim Musikunterricht. Nach der Nachricht vom Tod ihrer Mutter nimmt sie heute zum ersten Mal wieder daran teil. Wünschen Sie, daß ich sie holen lasse?«

      »Nein.« Frau Sudermann entnahm ihrer Tasche nun ein Bündel Briefe. Es wurde von einem schlichten blauen Bändchen zusammengehalten. Am Rand einiger Umschläge war zu erkennen, daß es sich um Luftpostsendungen handelte.

      »Sehen Sie, Frau Spitzky… die Situation hat sich völlig verändert. Mein Mann und ich fanden diese Briefe vorgestern unter den Sachen von Lauras Mutter«, begann sie. »Es handelt sich um – nun sagen wir, um Liebesbriefe.« Sie sah die Heimleiterin bedeutungsvoll an. »Heiner

    Kamphoff, der vor drei Wochen mit meiner Schwester in seiner Privatmaschine abstürzte, hat diese Briefe geschrieben! Ich wette, das war Ihnen bekannt.«

      Anna deutete ein Kopfschütteln an. Wie sollte sie reagieren? Daß der Werbeunternehmer Heiner Kamp-hoff die Mutter der kleinen Laura geliebt hatte, wußte sie seit dem Frühsommer. Sie hatte es nach dem Tod der beiden Menschen nie erwähnt, weil sie geduldig warten wollte, bis Laura nach Überwindung des ersten Schocks von sich aus zu fragen begann.

      Denn einem Kind wie Laura, dem nach dieser Katastrophe nur noch die Tante Doris geblieben war, mußte man Zeit lassen. Unendlich viel Zeit, damit sich das gebrochene Herz und die verwundete Seele erholen konnten.

      »Heiner Kamphoff und meine Schwester waren ein Liebespaar, Frau Spitzky. Mona, vielbeschäftigte Fotografin, aber ledige Mutter eines neunjährigen Mädchens und Kamphoff, dieser erfolgreiche Unternehmer und Millionär! Wenn ich das gewußt hätte!« stieß Doris aus, wobei sie gar nicht erst versuchte, ihre Erregung zu verbergen. »Er wollte Mona sogar heiraten! Meinem Mann und mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Für mich war Heiner Kamphoff doch nur der Auftraggeber meiner Schwester. Sie reiste für ihn durch die Welt, um ihre tollen Modefotos zu schießen. Daß er sie vor drei Wochen mit in sein Privatflugzeug nahm, hielt ich für nichts anderes als ein Zeichen ihrer guten Zusammenarbeit. Und nun diese Briefe! Mein Mann und ich wußten nach der Lektüre sofort, daß sich ab sofort alles ändern muß. Es ist ein Skandal!«

      Sie stupste die Briefe an. Sie rutschten auf dem glatten Couchtisch auf Anna Spitzky zu. Aber die rührte sich nicht.

      »Was muß sich ändern, Frau Sudermann?«

      Die Augen von Laura Wedels Tante richteten sich in gespielter Verzweiflung an die Zimmerdecke.

      »Ich nehme an, Sie wollen Laura diese Briefe als Erinnerung an ihre Mutter übergeben«, sprach Anna im festen Glauben an das Gute im Menschen die vage Vermutung aus. »Sie enthalten ja wohl nichts Skandalöses. Aber sie Laura auszuhändigen, halte ich für verfrüht. Bewahren Sie sie gut auf. Wenn Laura Ende des Jahres zu Ihnen zieht und ein richtiges Zuhause bei Ihnen in Lüneburg gefunden hat, können Sie immer noch entscheiden, wann ihr die Lektüre dieser Briefe zuzumuten ist.«

      Sie hatte wohl doch den falschen Ton getroffen, denn durch Doris Sudermann ging ein Ruck. »Sie denken doch nicht etwa, daß mein Mann und ich Laura noch zu uns nehmen wollen? Das glauben Sie doch nicht im Ernst, Frau Spitzky! Nach diesen Briefen?! O nein, für uns hat sich die Situation total verändert. Spät, aber nicht zu spät. Wir werden nun doch unseren Vertrag mit dem Ministerium erfüllen und für drei Jahre nach Afrika, nach Mali, gehen.«

      Anna spürte einen kühlen Hauch aus dem Fenster an ihrem Gesicht, viel zu schwach, um sie frösteln zu lassen. Aber sie erbebte doch, weil sie endlich begriff, was das alles bedeutete.

      »Aber warum?« Hier ging es um Laura, die außer ihrer Tante jetzt keinen Menschen mehr hatte!

      »Warum?« wiederholte Doris Sudermann angriffslustig und deutete dabei auf die Briefe. »Das wagen Sie noch zu fragen?«

      Anna Spitzky, die nicht nur mit jedem einzelnen Schicksal ihrer Schützlinge vertraut war, sondern sich auch mit den menschlichen Schwächen auskannte, wagte es doch.

      »Das soll doch nicht etwa heißen, Sie werden Laura nicht zu sich nehmen? Aber Sie sind ihre einzige Verwandte, ihr Vormund. Und sie sagten doch, da Ihre Ehe kinderlos bleiben würde, wäre Laura Ihnen und Ihrem Mann sehr willkommen!«

      »Das war vor zwei Wochen. Da kannten wir diese Briefe noch gar nicht.«

      »Aber diese Briefe bezeugen doch nur, daß Mona Wedel geliebt wurde und ein wenig Glück erfuhr, bevor sie so früh und auf so schreckliche Weise ums Leben kam.« Anna schluckte. »Lauras Mutter fand mit dem Mann, der sie liebte, den Tod. Später einmal, wenn Laura älter und reifer ist, wird ihr das ein Trost sein, wenn auch ein schwacher.«

      Sie sprach nicht weiter, weil der Blick von Doris Sudermann sie wie ein einziger Vorwurf traf.

      »Ich muß sehr bitten, Frau Spitzky! Ich habe Ihnen unsere Situation schon vor zwei Wochen geschildert. Haben Sie das vergessen?«

      »Nein. Für Ihr gemeinsames Ziel, in Mali als Entwicklungshelfer arbeiten zu können, haben Ihr Mann und Sie sich jahrelang vorbereitet. Sie sagten es. Aber Sie waren bereit, auf diese Chance zu verzichten, um Laura nach den langen Jahren hier im Heim ein richtiges Zuhause zu geben.«

      »Genau! Diese Bereitschaft gehört nun der Vergangenheit an. Daß es so kam, ist auch Ihre Schuld.«

      Anna Spitzky nahm sich zusammen, um ruhig zu bleiben. »Ich war für Laura glücklich, weil sie nun doch noch zu einem Heim, fast einem Elternhaus kommt.«

      Laura Wedels Tante lehnte sich kurz im Sessel zurück. Mit halbgeschlossenen Augen saß sie unbeweglich da, dann hob sie erst die Hand, um den Kragen ihrer Bluse zu

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