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Short Psycho: 24 Psycho-Kurzgeschichten
Short Psycho: 24 Psycho-Kurzgeschichten
Short Psycho: 24 Psycho-Kurzgeschichten
eBook283 Seiten2 Stunden

Short Psycho: 24 Psycho-Kurzgeschichten

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Über dieses E-Book

Dieses Ebook enthält 24 Psycho-Kurzgeschichten, die hintergründig und doppelsinnig sind. Diese Geschichten sind zum Teil wahr, zum Teil frei erfunden. Gute Unterhaltung!
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Dez. 2016
ISBN9783730983577
Short Psycho: 24 Psycho-Kurzgeschichten

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    Buchvorschau

    Short Psycho - Alfred J. Schindler

    Short Psycho

    Sammelband „Short Psycho"

    24 Mini-Psychogeschichten

    von

    ALFRED J. SCHINDLER

    INHALTSVERZEICHNIS:

    01 Das leere Grab

    02 Der Chauffeur

    03 Der Schriftsteller

    04 Die Gerettete

    05 Kaltblütig

    06 Kopfschmerz

    07 Omas 80. Geburtstag

    08 Sein zweites Leben

    09 Todfreunde

    10 Zuvorkommend

    11 Marion & Marita

    12 Der Waller (catfish)

    13 Auf und nieder…

    14 Die Wolke

    15 Die Senioren

    16 Der Tod

    17 Starr

    18 Onkel Eduard

    19 In der Nacht

    20 Alptraum

    21 Atemnot

    22 Die Braut

    23 Der kleine Junge

    24 Die Hütte

    01 Das leere Grab

    Psychothriller

    von

    Alfred J. Schindler

    VORWORT

    Als ich meine geliebte Helene heiratete, sagte ich zu ihr mit verschwörerischer Stimme (und ich meinte es ernst): „Wenn du mich jemals betrügst, meine Liebe, bringe ich dich um."

    Sie lachte nur verschmitzt und versprach mir, dass dies niemals geschehen würde.

    Nun ja...

    Ich glaubte ihr natürlich. Die Ehejahre vergingen. Unsere Ehe war nicht zum Besten bestellt. Helene ging gerne mit ihren Freundinnen aus, und ich hielt mich an meine alten Freunde. Ganz langsam, fast unmerklich, entzweiten wir uns. Jeder ging seine eigenen Wege. Irgendwann eröffnete mir Helene (trotz meiner damaligen Drohung, sie umzubringen, falls sie fremdgehen sollte), dass sie einen Freund hatte. Ich dachte, ich höre nicht recht. Helene einen Freund? Warum hatte ich mir nicht längst eine kleine, nette Gespielin zugelegt? Aber nun war es wohl zu spät.

    Eine lange Zeit versuchte ich ihr den Freund auszureden, aber sie sagte mir eindeutig, dass sie ihn lieben würde. Das machte mich noch wütender. Ich versuchte trotz alledem, die Situation wieder ins Lot zu bringen, aber irgendwann resignierte ich schließlich. Wir beschlossen, uns zu trennen. Scheiden lassen wollten wir uns nicht, da wir beide hoch lebensversichert waren:

    Jeder für eine halbe Million Euro.

    Egal, wer sterben würde, der andere würde dieses Geld kriegen. Suizid wäre natürlich ausgeschlossen.

    01

    Helene hatte also schon seit längerer Zeit mit einem jungen Stationsarzt ein Liebesverhältnis. Ich wusste ja längst davon, aber es machte mir nun – nach den langen Monaten der Dreisamkeit - fast nichts mehr aus. Ich kämpfte nicht mehr um sie. Wie gesagt. Wir lebten nur noch so nebeneinander her. Im selben Bett schliefen wir schon lange nicht mehr. Zu sehr war die Liebe zwischen Helene und mir erloschen. Sie war von meiner Seite aus umgeschlagen. Umgeschlagen in...

    tödlichen Hass.

    Ich ließ es mir nicht anmerken, was sich in meinem Seelenleben abspielte, und Helene war wohl der Ansicht, dass ich unsere Situation, wie sie nun mal war, akzeptiert hatte.

    Stillschweigend.

    Übereinkommend.

    Und so kam ich auf eine wahnsinnige Idee:

    Ich weiß, wie gerne Helene mit ihrem neuen Galan verreist. Eines Tages mache ich ihr folgenden Vorschlag:

    „Helene, ich hätte da eine Idee."

    „Und die wäre, Otto?"

    „Du weißt doch, dass wir sehr hoch versichert sind."

    „Ja, allerdings."

    „Nun, ich..."

    „Möchtest du beiden Versicherungen etwa kündigen?"

    „Wo denkst du hin? Dabei würden wir doch nur gewaltig draufzahlen."

    „Und was hast du vor, Otto?"

    „Wir könnten doch folgendes inszenieren: Du und Florian – ihr mietet ein hochseetaugliches Motorboot. Ihr nehmt euch ein Schlauchboot mit einem tragbaren Außen-bordmotor mit aufs Schiff und fahrt aufs offene Meer hinaus."

    Helene ist verunsichert.

    Es scheint jedenfalls so.

    Doch plötzlich sehe ich ihren funkelnden Augen an, dass sie von meiner Idee fasziniert ist.

    Ihre Augen blitzen.

    Weiß sie, worauf ich hinaus will?

    Ja, sie versteht, woran ich gerade denke.

    „Ihr lasst das Schlauchboot, nachdem ihr es aufgepumpt habt, ins Wasser, befestigt den Motor daran und versenkt das große Motorboot. Dann macht ihr euch aus dem Staub."

    „Du meinst, man soll annehmen, dass wir bei dem Untergang ertrunken sind!"

    „Genau das ist mein Gedanke."

    „Eine blendende Idee! Wie kamst du nur darauf?"

    „Die Idee bot sich doch direkt an, nicht wahr?"

    „Du meinst wegen unserer Versicherungen?"

    „Genau."

    Ich hole tief Luft und zünde mir eine Zigarette an. Mal sehn, was sie von meinem Vorschlag hält. Ich weiß, dass diese Idee nicht neu ist, jedoch ist sie meines Erachtens sehr effektiv. Das Meer ist groß.

    Sehr groß!

    Und tief!

    „Genial, Otto. Florian und ich verschwinden mit dem Boot aufs offene Meer hinaus und halten uns irgendwo für eine längere Zeit versteckt."

    „Genau. Ihr werdet irgendwann für tot erklärt und ich kassiere die halbe Million."

    „Dann treffen wir uns heimlich, und du gibst mir meine zweihundertfünfzigtausend Euro, die mir zustehen. In bar, versteht sich."

    „Richtig. Damit könnt ihr euch dann im Land eurer Träume ein schönes Leben machen. Zumindest ist es ein gewisser Grundstock für eine neue Existenz. Natürlich müsst ihr euch um neue Papiere kümmern, aber das kriegt ihr schon hin. Florian ist in seiner Klinik sowieso nicht sehr glücklich, wie du mir immer wieder erzählst."

    „Wir werden uns irgendwo im Süden niederlassen. Mit solch einem Batzen Geld kann man dort schon etwas anfangen."

    Aha! Sie sagte: „Wir werden..." – Sie hat also meine Idee schon fast angenommen, wie es scheint.

    „Ja, Florian könnte irgendwann wieder in einer anderen Klinik arbeiten – vorausgesetzt er will das noch – und du könntest dich auf die faule Haut legen."

    „Ich würde ein kleines Geschäft eröffnen. Vielleicht mit Spirituosen oder ähnlichem."

    „Aber doch keinen Getränkemarkt, oder?"

    „Natürlich nicht."

    Sie schaut mich plötzlich an: „Und wenn sie uns dahinterkommen?"

    „Sie kommen uns nicht dahinter. Da kannst du aber sicher sein, meine Holde."

    02

    Unser Plan steht. Ich fühle mich soweit gut. Wie es den beiden Verliebten geht, weiß ich nicht. Es ist mir auch egal. Sollen sie doch denken und machen, was immer sie wollen! Hauptsache für mich ist, dass sie das gefährliche Spiel mitspielen. Denn hier geht es wirklich um Sein oder Nichtsein.

    Und um viel Geld ...

    Wenn sie uns dahinterkommen, gehen wir alle Drei in den Knast. Aber soweit darf es natürlich gar nicht kommen.

    Dafür werde ich schon sorgen.

    Helene weiht ihren guten Florian in einer trauten Stunde in ihr Vorhaben ein: Sie erzählt ihm die ganze Geschichte, und er ist damit sofort einverstanden. Er ist, wie gesagt, noch jung und zu allen Schandtaten bereit.

    „Endlich kann ich dieses grässliche Krankenhaus verlassen, mein Schatz." Jubelt er.

    Sie antwortet: „Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Man wird ein paar Tage nach uns suchen, und irgendwann wird man mich – und auch dich – für tot erklären. Otto wird daraufhin die volle Versicherungssumme kassieren. Ich muss nur mit ihm weiterhin in Verbindung bleiben, damit er weiß, wo wir uns aufhalten. Schließlich möchte ich mein Geld haben."

    „Wunderbar. Was für ein genialer Einfall. Von wem kam diese Idee? Von dir oder von ihm?"

    „Von Otto."

    „Dieses ausgekochte Schlitzohr." Lacht er.

    „Wir fahren nach Sizilien, Helene. Dort war ich schon ein paar Mal in Urlaub."

    „Warst du, ja?"

    „Wir müssen nur ungeheuer aufpassen, dass uns die Versicherung nicht dabei ertappt, wenn Otto und ich telefonieren."

    „Sie können euch doch nicht monatelang beobachten, oder? Außerdem geht es hier nicht um Millionen."

    „Aber eine halbe Million ist auch ein schöner Batzen Geld."

    „Wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein, Helene."

    „Nicht der geringste Fehler darf uns unterlaufen, Florian."

    „Dafür werde ich schon sorgen." Er grinst.

    Die Sache nimmt seinen Verlauf: Der Plan nimmt schnell gewisse Formen an. Allerlei Vorbereitungen werden getroffen. Es ist Hochsommer – August - das ideale Wetter, um einen kleinen Bootsausflug aufs offene Meer zu unternehmen. Ein entsprechendes Motorboot mit allen technischen Einrichtungen ist bald eruiert. Glücklicher-weise besitzt Florian einen Bootsführerschein, und so kommt es, dass Helene und er problemlos dieses mittelgroße Motorboot chartern können.

    Der bestimmte Tag bzw. die Nacht naht...

    Ich gebe zu, dass ich doch sehr aufgeregt bin, aber der Plan steht nun mal fest. Ich werde Helene sicherlich nicht wiedersehen. Das ist gewiss. Nein! Ich will sie gar nicht mehr wiedersehen! Zuviel hat sie mir angetan. Wenn sie sich mit irgendeinem alten Knacker eingelassen hätte, hätte ich ja noch gar nicht viel gesagt. Aber dieser junge Bursche: Voller Tatendrang, sportlich, topfit und geistig eine Eins. Da kann ich nicht mithalten.

    Na warte, Helene...

    Die Frage ist, wie lange es dauern wird, bis man Helene und Florian für tot erklären wird. Denn erst dann werde ich die volle Versicherungssumme kassieren können.

    Ich werde das schon deichseln!

    Nur die Geduld bewahren.

    Kommt Zeit, kommt Rat.

    Das ist meine Devise.

    Helene und Florian schaffen das verpackte Schlauchboot mit dem kleinen Motor nachts und klammheimlich auf das Motorboot. Ich helfe ihnen natürlich nicht dabei. Sie haben sich mit etwas Lebensmitteln und Getränken eingedeckt (Florian hat seinen Arztkoffer mitgebracht) und schaffen alles auf das wunderschöne Motorboot. Selbstredend haben sie auch an Kleidung, Badezeug und Schuhe gedacht. Und an Bargeld fehlt es auch nicht.

    Zum Glück haben wir etwas Geld auf die hohe Kante gelegt.

    Das Motorboot ist – wie gesagt - komplett ausgestattet. Wie geheimnisvoll es in der stillen Nacht schimmert und ganz leicht auf den schwarzen Wellen hin- und her tanzt!

    Um drei Uhr morgens – der Mond verschwindet gerade hinter einer dunklen Regenwolke – verlassen die beiden Abenteurer den kleinen Hafen. Florian chauffiert, und Helene macht sich Gedanken über ihre gemeinsame Zukunft mit Florian.

    Einer glücklichen Zukunft!

    „Ob alles gut geht, Florian?" Fragt Helene zweifelnd.

    „Aber sicher, mein Schatz. Was sollte denn schiefgehen?"

    „Ich traue Otto nicht über den Weg."

    „Er muss uns die Hälfte des Geldes geben – wohl oder übel."

    „Und wenn er nicht bezahlt?"

    „Dann reiße ich ihm – höchstpersönlich – den Arsch auf."

    „Du müsstest in diesem Fall nach Deutschland zurück, um das Geld bei ihm zu holen."

    „Das würde mir auch noch gelingen."

    „Du bräuchtest eine Waffe!"

    „Die würde ich mir in diesem Fall schon irgendwo besorgen, Helene."

    „Ob man euch dabei beobachten würde?"

    „Die Polizei?"

    „Ja. Und die Versicherungsagenten natürlich. Die möchten doch ihr Geld zurück!"

    Es fängt an, zu regnen. Starke Windböen kommen auf. Und die Wellen tanzen immer höher. Helene klammert sich irgendwo an der Reling fest und jammert:

    „Das wäre ja die absolute Krönung, mein Schatz, wenn wir tatsächlich untergehen würden."

    „Keine Angst. Ich habe das Boot voll im Griff."

    „Außerdem könnten wir uns immer noch auf das kleine Schlauchboot retten."

    „Genau."

    Nach einigen Stunden hat der starke Regen nachge-lassen. Auch der raue Wind liegt sich, als ob er nie vorhanden gewesen wäre. Florian drosselt schließlich den Motor:

    „Ich denke, jetzt sind wir genügend weit draußen. Das Wasser ist sehr tief."

    „Prima. Komm! Lass uns das Schlauchboot aufblasen!"

    „Ja, es ist niemand in der Nähe." Er blickt sich mit einem starken Fernglas um, kann aber kein Schiff oder Boot entdecken.

    „Besser kann es doch gar nicht laufen, Helene!"

    „Ja, da gebe ich dir Recht."

    Sie zwinkert mit den Augen, und Florian spürt, dass seine Geliebte sehr aufgeregt ist.

    Florian übernimmt die Arbeit des Aufblasens des Schlauchboots und das Umladen der etwas schwereren Gegenstände. Es ist keine leichte Arbeit, aber sie macht ihm nichts aus. Den kleinen Außenbordmotor hebt er vorsichtig auf das Schlauchboot hinüber und befestigt ihn professionell. Helene beschäftigt sich indessen damit, all ihre leichteren Dinge, die sie mitgenommen hatten, ins kleine Boot zu schaffen.

    „Wir dürfen nichts vergessen, Florian!"

    „Na, dann mach mal..." Lacht er unbekümmert.

    „Ich habe trotzdem ein mieses Gefühl in der Magen-gegend!"

    „Es klappt doch alles wunderbar!" Grinst Florian unbe-kümmert.

    „Ja, sicher."

    „Wie lange wird es wohl dauern, bis man uns für tot erklärt hat, Helene?"

    „Da muss ich mich ganz auf Otto verlassen. Er wird es ja erfahren. Und dann wird er es uns schon mitteilen."

    „Hoffentlich."

    „Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben."

    „Und wenn er das gesamte Geld für sich behalten will?"

    „Du weißt, was ich dann mit ihm mache."

    „Er weiß doch gar nicht, wo wir uns aufhalten, wenn unsere Bootsfahrt zu Ende ist!"

    „Ich habe ihm gesagt, wie das kleine Küstenstädtchen heißt, an dem wir anlegen."

    Florian ist soweit beruhigt.

    03

    Florian ist sehr kräftig. Mit einer mitgebrachten Axt zertrümmert er mit wuchtigen Schlägen den Kabinenboden des wunderschönen Motorboots. Es ist eine wahre Schande, dieses herrliche Schiffchen zu demolieren. Es splittert und es kracht, aber das kann ihn ja überhaupt nicht stören. Es ist sehr dunkel heute, und das kommt den beiden ganz gelegen.

    „Und jetzt wollen wir doch mal sehen, wie lange es dauert, bis die Kiste sinkt."

    Sie zünden sich Zigaretten an.

    „Sei vorsichtig mit der Asche, Helene."

    „Ich weiß. Ein kleiner Funken genügt, und wir haben ein Loch im Schlauchboot."

    „Das würde uns ja gerade noch fehlen."

    Es dauert, während sie in ihrem Schlauchboot sitzen, eine knappe halbe Stunde, bis das große Motorboot endgültig im Meer verschwunden ist. Gurgelnd und schmatzend versinkt es in den Untiefen des unheimlich wirkenden Meeres. Mit einer weit ausholenden Bewegung wirft Florian die Axt hinterher.

    „Ganze Arbeit, Florian!" Sie klopft ihm anerkennend auf die Schulter.

    Er dreht sich um, küsst sie leidenschaftlich und sagt: „Wir haben es fast geschafft, mein Liebling. Es sind noch etwa vierzig Kilometer bis Sizilien. Ein Klacks für einen erfahrenen Seemann wie mich. "

    „Hoffentlich wird das Boot nie gefunden!"

    „Niemals. Das Meer ist hier viel zu tief, um eine Bergung vorzunehmen. Außerdem wäre es zu aufwendig."

    Die beiden erreichen Sizilien ohne Probleme. Und sie legen genau an dem Ort an, der mit Otto vereinbart war.

    Zwei Wochen vergehen. Man hat die Suche nach den beiden Vermissten endgültig eingestellt. Man fand weder das Motorboot, noch die Leichen.

    Irgendwann wird Helene von den Behörden für tot erklärt. Es hatte doch einige Zeit in Anspruch genommen. Und ich kassiere prompt eine halbe Million Euro von der verärgerten Versicherung. Sie kamen nicht darum herum:

    Sie müssen bezahlen.

    Und das ist gut so!

    Sehr gut sogar!

    Ich hatte mir schon damals, als wir den Plan gemacht hatten, ein neues Prepaid-Handy zugelegt. Auch Helene besitzt ein solches Handy. Wir haben die Nummern gegenseitig ausgetauscht. Sicher ist sicher.

    Es vergehen zwei Monate, und Helene meldet sich nicht. Doch dann klingelt irgendwann – es ist schon später Abend – mein Handy:

    „Hallo, Günter!"

    Es ist Helene. Eindeutig.

    „Bist du an dem Ort, Brigitte, den du immer besuchen wolltest?"

    „Ja, Günter."

    „Wie geht es euch denn immer so?"

    „Gut, danke. Wir leben in einem alten Motel."

    „Man hat bezahlt."

    „Die volle Summe?"

    „Ja, Brigitte."

    „Wie schön."

    „Man hat unsere Nachbarin und ihren Mann verewigt."

    „Das tut mir leid."

    „Ich fahre noch heute an besagten Ort und bringe die Klamotten mit."

    „Prima. Sagen wir um dreizehn Uhr im Cafe

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