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Die Galileo Verschwörung: Verschwörungsthriller. #GalileosErben (Teil 2)
Die Galileo Verschwörung: Verschwörungsthriller. #GalileosErben (Teil 2)
Die Galileo Verschwörung: Verschwörungsthriller. #GalileosErben (Teil 2)
eBook295 Seiten3 Stunden

Die Galileo Verschwörung: Verschwörungsthriller. #GalileosErben (Teil 2)

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Über dieses E-Book

DIE FORTSETZUNG DES KLIMAWANDEL-THRILLERS

Konspirationsforscher Cassian Schmid sucht nach dem wahren Kern von Verschwörungstheorien. Als die Vereinten Nationen ihn zur Klimakonferenz nach London rufen, um einer mysteriösen Bedrohung auf den Grund zu gehen, macht er sich sogleich auf den Weg.
In London hat sich jedoch alles verändert. Er steht unter Mordverdacht, und die Konferenz wird von geheimen Wettermanipulationen bedroht. Doch Schmid hat Verbündete: Jessica McKneely, die Tochter des getöteten UN-Mannes, und die Internet-Community von #GalileosErben.
Cassian Schmid und Jessica McKneely bleiben nur 3 Stunden, um die GALILEO VERSCHWÖRUNG aufzudecken und eine Katastrophe abzuwenden. Denn der gefährlichste Hurrikan, den Europa jemals erlebt hat, rast auf London zu. Ein Hurrikan, der offenbar in einem Labor der Vereinten Nationen geschaffen worden ist...

Teil 2 der Verschwörungsthriller-Trilogie!
Mehr Infos zur GALILEO VERSCHWÖRUNG finden Sie auf der offiziellen Website zum Roman: galileoverschworung.wordpress.com!
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum19. Sept. 2016
ISBN9783741851001
Die Galileo Verschwörung: Verschwörungsthriller. #GalileosErben (Teil 2)
Autor

H.C. Besdziek

H.C. Besdziek schreibt Bücher mit Hochspannungs-Garantie. In den faktenbasierten Thrillern DIE GALILEO VERSCHWÖRUNG, DAS HOLLYWOOD PUZZLE und DAS SISSI GEHEIMNIS verknüpft Besdziek packende Fiktion mit verblüffenden Tatsachen aus Geschichte, Kultur und Wissenschaft. Die Young-Adult-Romane DIE WELT DER GEDANKEN und ELFENMASKEN UND DÄMONENSTIMMEN bieten einzigartige, spannende Geschichten mit vielen überraschenden Wendungen. Außerdem von H.C. Besdziek: das informative Sachbuch KLIMA GEHEIMNISSE. Offizielle Autoren-Website: hcbesdziek.wordpress.com

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    Buchvorschau

    Die Galileo Verschwörung - H.C. Besdziek

    Fakten und Fantasie

    Dies ist ein Buch über Legenden, und die Suche nach dem wahren Kern.

    DIE GALILEO VERSCHWÖRUNG ist ein fiktionales Werk. Von den historischen und wissenschaftlichen Fakten einmal abgesehen, ist jede Übereinstimmung mit real existierenden Personen, egal ob lebend oder tot, oder Ereignissen rein zufällig.

    Der wissenschaftliche Hintergrund ist dagegen wahr:

    Galileo Galilei gelang im Jahr 1613 eine Entdeckung, die für die Erklärung des Klimas von großer Bedeutung ist.

    Zwischen 950 und 1250 n. Chr. kam es in Europa zu einer Klimaerwärmung – die Mittelalterliche Warmzeit. Während dieser Zeit nahmen das arktische Eis und die alpinen Gletscher ab, es entstanden Siedlungen in Island und Grönland. Die europäische Bevölkerung wuchs, und erschloss neue Gebiete für die Landwirtschaft. In Schottland wurde Wein angebaut, in Norwegen Getreide geerntet.

    Zur Illustration der Globalen Erwärmung wurde lange Zeit das so genannte Hockeystick-Diagramm benutzt, das die globale Temperatur vom Jahr 1000 bis heute darstellt. Sein Name ergibt sich aus dem Verlauf der Kurve: bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein langsamer Abfall, und dann plötzlich ein rasanter Anstieg. Seltsamerweise taucht die Mittelalterliche Warmzeit dort – wenn überhaupt – nur minimal auf:

    ²

    Im Vorfeld der UN-Klimakonferenzen von Kopenhagen (2009) und Durban (2011) gerieten Mailwechsel britischer Klimaforscher auf die Plattform WikiLeaks. Die E-Mails enthalten die folgenden Sätze:

    „Ich habe gerade Mikes Nature-Trick angewendet, indem ich die tatsächlichen Temperaturen bei jeder Serie der letzten 20 Jahre (also ab 1981) und bei den Daten von Keith ab 1961 mit berücksichtigt habe, um den Rückgang zu verbergen."

    „Tatsache ist, dass wir derzeit den Mangel an Erwärmung nicht erklären können."

    „Außerdem denke ich, dass die Wissenschaft manipuliert wird, um ihr den richtigen politischen Dreh zu verpassen."³

    Sämtliche Legenden, die in diesem Roman erzählt und diskutiert werden, gibt es tatsächlich. Die Fußnoten sollen es interessierten Leser/-innen ermöglichen, selbst der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

    DIE GALILEO VERSCHWÖRUNG besteht aus drei Teilen:

    1) #Klimakonferenz

    2) #GalileosErben

    3) #PerfektesVerbrechen

    Teil Zwei

    #GalileosErben

    Die Welt hat einen Platz für dich. Du gehst durch das Leben, verdienst deinen Unterhalt, verliebst dich, heiratest, gründest eine Familie. Doch irgendwann ist es vorbei, irgendwann wirst du sterben. Blicke zurück auf dein Leben, auf den Platz, den man dir zugewiesen hat. Wirst du zufrieden sein, wirst du dich erfüllt fühlen von dem, was du in all den Jahren getan hast? Nein, das wirst du nicht. Du wirst sagen, ich hätte so viel stärker handeln müssen, ich hätte die Kräfte aufhalten müssen, die den Irrweg eingeschlagen haben, ich hätte dem Wahnsinn Einhalt gebieten müssen. Doch dazu wird es nicht kommen. Du wirst keine Schmerzen empfinden bei dem Gedanken an das Vergangene. Nein, du wirst Zufriedenheit spüren. Zufriedenheit darüber, dass du bereit gewesen bist, zu kämpfen. Denn du wirst kämpfen. Nicht in der fernen Zukunft, wenn die Zerstörung nicht mehr aufzuhalten ist. Sondern heute.

    Dein Kampf wird Opfer bringen. Lügen werden sich ausbreiten, Organisationen untergehen, Menschen zu Tode kommen. Doch du darfst nicht darüber nachdenken, welche Schäden du anrichten wirst. Konzentriere dich auf das Wohl, das du schaffen wirst. Du wirst nicht als Zerstörer in die Geschichte eingehen, sondern als Vorbild. Jede Rettung kostet ihren Preis.

    Also kämpfe, halte durch! Vergiss die Leiden des Jetzt, denke an die Freuden der Zukunft! Erfülle dein Werk, und am Ende deines Lebens wirst du voll des Glückes sein.

    Hysteria atmete tief durch, beruhigte sich, und machte sich bereit für den entscheidenden Teil des Plans.

    +++

    Als Mikkel Sørensen erwachte, schmerzten ihm sämtliche Glieder, und ihm war verdammt übel. Um ihn herum vernahm er laute Stimmen, jemand berührte seine Schulter. Langsam öffnete Sørensen die Augen. Er lag auf einer Straße, inmitten einer Menschentraube. Gesichter blickten ihn voller Sorge an. Er hörte Stimmengewirr auf Englisch. „Alles in Ordnung? – „Geht es Ihnen gut? – „Können Sie mich verstehen?" Wo bin ich?, fragte sich Sørensen. Was ist passiert?

    Mikkel Sørensen war 23 Jahre alt, studierte Physik an der Universität Kopenhagen und absolvierte derzeit ein Auslandssemester am Imperial College of Science, Technology and Medicine in London. Außerdem war er stolzer Besitzer eines gelben Citroën C3.

    Das Auto, schoss es ihm durch den Kopf. Mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück. Er war gerade auf dem Weg zur Uni gewesen, als ein durchgeknalltes Paar ihn aus seinem Wagen geworfen und damit losgefahren war. Während er seinem geliebten Citroën hinterhergejagt war, hatte ihn plötzlich ein Pfeil getroffen.

    Sørensen richtete sich rasch auf, was er sogleich bereute. Sein Hinterkopf tat grauenhaft weh, vermutlich hatte er sich beim Aufprall auf den harten Beton eine Gehirnerschütterung zugezogen. Doch im Moment hatte er größere Probleme. Er sah sich nach dem Geschoss um, das ihn betäubt hatte, und stellte erleichtert fest, dass es neben ihm auf dem Boden lag. Einer der Umstehenden hatte es offenbar bereits entfernt.

    Sørensen machte einen Schritt in die Richtung, in die das verrückte Paar gefahren war. „Warten Sie, sagte ein Mann, und ergriff seine Schulter. „Der Krankenwagen wird gleich…

    Sørensen riss sich von dem Mann los. Sein Blick war gerade auf etwas gefallen, das sich gut hundert Meter vor ihm befand. Drei Autos hatten sich ineinander verkeilt. Sein schöner Citroën war ein einziger Schrotthaufen. Augenblicklich überkam ihn erneut die Ohnmacht, und er kippte um. Das letzte, was er spürte, waren feste Hände, die ihn im Fallen auffingen.

    Als Mikkel Sørensen zum zweiten Mal aufwachte, blickte er in das Gesicht einer Frau. Einer Frau, die alles andere als mitleidig oder besorgt wirkte, sondern vielmehr gehetzt und energisch.

    „Oh, Sie sind wach, perfekt, sagte die Frau in raschem Englisch. „Das Paar hat Ihnen das Auto gestohlen, richtig? Wie lautet Ihr Kennzeichen?

    Sørensen hatte keinen Schimmer, worauf die Frau hinauswollte. Er nahm sich zunächst Zeit, die Umgebung in sich aufzunehmen. Dieses Mal brauchte er nicht lange, um zu erkennen, wo er sich befand. Er lag auf weichem Grund, also auf der Bahre des Krankenwagens. Langsam hob er den Kopf, und sah sich um. Hinter der Frau standen Sanitäter, die sie allesamt mit angesäuerten Mienen betrachteten. Es schien ganz so, als habe diese Frau veranlasst, er dürfe erst dann behandelt werden, wenn sie mit ihm gesprochen habe.

    „Ihr Kennzeichen?, wiederholte die Frau. „Wie lautet es?

    „Wer sind Sie überhaupt?" Sørensen spürte, wie das Sprechen seine Schmerzen verstärkte.

    „Commander Bowles, von der Metropolitan Police. Sie hielt ihm eine Dienstmarke der örtlichen Polizei vor die Nase. „Wir fahnden nach dem Paar, das Ihr Auto gestohlen hat. Also, wie lautet Ihr Kennzeichen?

    Sørensen brauchte einen Moment. Obwohl er grundsätzlich ein erstklassiges Englisch sprach, so hatte er in dieser Situation erhebliche Schwierigkeiten, ihre Worte zu verstehen, geschweige denn darauf zu antworten. „Das Kennzeichen… ich fürchte, das wird Ihnen nur kaum nützen… mein Auto ist Müll…"

    „Oh verflucht! Schmid befindet sich also gar nicht in Ihrem Wagen! Aber wo ist er dann?"

    „Keine Ahnung…"

    Doch die Polizistin hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und sprach jetzt mit der Menschentraube, die sich um ihn herum versammelt hatte. Die Leute erzählten irgendetwas von einem Mann in Leder, Betäubungspfeilen und einer Entführung. Schließlich stieß Commander Bowles einen lauten Fluch aus. „Ein inszeniertes Kidnapping!, brüllte sie dann. „Ein anderes Auto! Verdammt nochmal, wie gerissen ist dieser Kerl nur?

    In diesem Moment traten die Sanitäter zu ihm. „Entschuldigen Sie, sagte einer, „diese verfluchte Polizei, ein anderer. Eine junge Frau legte ihm sanft die Hand auf die Stirn. „Tut mir wirklich leid, dass das so lange gedauert hat. Sie müssen verstehen, es geht hier um Ermittlungen in einem brisanten Mordfall. Aber hey, sie lächelte ihm aufmunternd zu, „immerhin haben Sie es ins Internet geschafft.

    Sørensen hatte ihr kaum zugehört, doch jetzt blickte er auf. „Ins Internet? Wovon reden Sie?"

    „Das ganze Netz verfolgt gerade, wie Sie von dem Klima-Killer getroffen werden."

    Klima-Killer?", wiederholte er langsam.

    „Ja, ganz genau. Sehen Sie selbst." Sie nahm ihr Smartphone hervor, und öffnete YouTube. Während sich der Krankenwagen in Bewegung setzte, verfolgte Mikkel Sørensen fassungslos das Video, das sich derzeit mit rasanter Geschwindigkeit im Netz verbreitete. Der Klima-Killer kehrt zurück – hochgeladen von Galileos Erben.

    +++

    Endloses Nichts. Ewige Dunkelheit. Tod. Und dann plötzlich… eine Stimme. Eine Stimme voller Furcht, und doch voller Anmut. Eine Stimme, die meinen Namen ruft. Mein Name? Ist das überhaupt mein Name? Bin ich Cassian?

    Cassian Schmid riss die Augen auf. Die Stimme war immer noch da, klarer und deutlicher sogar, und doch wusste er nicht, woher sie kam. Er war orientierungslos, mitgenommen von Schmerzen, gefangen in… Fesseln?

    Langsam kehrte das Bewusstsein in seinen Körper zurück. Er befand sich in einem düsteren Raum, der ihm völlig unbekannt vorkam. Nur von weit weg drang spärliches Licht zu ihm. Einem plötzlichen Impuls folgend, versuchte er, sich aufzurichten, aber er konnte es nicht.

    „Cassian!" Da war sie wieder, die Stimme. Er blickte sich um. Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, doch schließlich gelang es ihm, etwas zu erkennen. An die gegenüberliegende Wand, rund drei Meter von ihm entfernt, war eine Frau – gekettet. Die Frau schrie seinen Vornamen, sie war voller Panik. Er kannte diese Frau… doch wer ist sie?

    Sein Blick glitt zurück zu seinem eigenen Körper. Auch er war an eine Wand gefesselt. Er trug nur noch Hemd und Jeans, sein Jackett und seine Ski-Jacke waren ihm ausgezogen worden. An seinen weit ausgestreckten Armen befanden sich Handschellen, die offenbar magnetisch waren und dadurch an die Wand geklebt waren. Um seine Beine war ein weiteres, halbkreisförmiges Metall geschlossen, das aus dem Boden ragte. Er erkannte sofort, dass es sich hier um eine Apparatur handelte, welche zu eben diesem Zweck geschaffen worden war. Die Erkenntnis ließ ihn erschaudern. Schnell ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, und fand die Bestätigung für seine Vorahnung.

    Zu seiner Rechten befanden sich mehrere schwarze Tanks in der Form von Särgen, zu seiner Linken waren metallische Ringe und Haken an der Decke angebracht. An der Wand neben ihm hingen Lederriemen, Reitgerten, und schließlich unzählige Messer, von denen manche wie medizinische Gerätschaften aussahen, andere dagegen eher wie Relikte aus dem Mittelalter. Ihm wurde übel. Ich bin in einer Folterkammer?

    Mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück. Cassian Schmid, ein hochgewachsener Enddreißiger mit hellbraunen Haaren, war in den frühen Morgenstunden nach London aufgebrochen, um dem Generalsekretär der World Meteorological Organization (WMO) als Experte für geheime Wettermanipulationen dienlich zu sein. In der britischen Hauptstadt angekommen, hatte sich die Lage jedoch grundlegend verändert. Sein Auftraggeber war tot, und der tatsächliche Mörder wetteiferte mit der Polizei darum, ihn als den Hauptverdächtigen hinzustellen. Die einzigen Indizien, die Licht in all die Rätsel bringen konnten, waren zwei Botschaften, die der WMO-Chef an ihn hinterlassen hatte. Nur mit der Hilfe von dessen Tochter, Jessica McKneely, war es Schmid gelungen, der Polizei zu entkommen und die Nachrichten zu entschlüsseln. Nicht jedoch hatten sie es geschafft, dem wahren Mörder zu entfliehen: der Killer hatte sie aufgespürt und ins Jenseits befördert. Nur dass das hier unmöglich das Jenseits ist.

    „Cassian!, rief Jessica erneut. „Bist du wach? Die junge Frau mit kastanienbraunen Haaren und sportlicher Figur war mit den gleichen Apparaten gefesselt wie er, und trug nun keinen Trenchcoat mehr.

    „Ja, bin ich. Wie geht es dir?"

    „Noch ganz okay. Ich fühle mich schwindelig, aber das ist wohl nur eine Nebenwirkung der Substanz. Was ist mir dir?"

    „Weiß nicht…" Zu seiner Überraschung hielten sich die Schmerzen eher in Grenzen. Sein rechtes Knie fühlte sich nicht gut an, und sein Kehlkopf kam ihm merkwürdig zusammengedrückt vor, seitdem er mit dem Killer gekämpft hatte. Alles in allem war sein körperliches Befinden aber in Ordnung. Zumindest solange, wie die Instrumente hier nicht zum Einsatz kommen, dachte er, und seine Übelkeit nahm noch zu. Verflucht nochmal, was zur Hölle ist das für ein Raum?

    „Was ist passiert?, fragte er. „Ich dachte, der Angreifer bringt uns um.

    „Hat er nicht, aber das hier ist kaum besser. Seine Waffe, es war ein Betäubungsgewehr. Die Pfeile müssen ein Narkosemittel beinhaltet haben, ich tippe mal auf Ketamin."

    „Der Angreifer hat uns also betäubt, um uns hierher zu bringen? Schmids Blick fiel wieder auf die angsteinflößenden Foltergerätschaften. „Das heißt… es war eine Entführung?

    „Ganz genau, Professor." Schmid erschrak. Die Stimme kam von direkt neben ihm. Er drehte den Kopf herum, und sah, wie sich eine in die Wand eingelassene Türe öffnete und ein Mann eintrat. Ein Mann, der ganz in schwarzes Leder gekleidet war – Jacke, Hose, Schuhe, Handschuhe. Der Angreifer.

    Schmid spürte, wie ihn Furcht überkam. Er atmete tief ein und wieder aus, versuchte, sich zu beruhigen. Wenn er dich hätte töten wollen, hätte er es schon längst getan, sagte er sich. Er kann dich auch erst foltern, und dann töten, antwortete eine andere Stimme in seinem Inneren, und ließ seine Angst noch anwachsen.

    Der Angreifer trat auf ihn zu, und fixierte ihn. Jetzt, da der Mann keine Sonnenbrille mehr trug, konnte Schmid ihn erstmals wirklich wahrnehmen. Kurze schwarze Haare und ein Dreitagebart umrahmten ein markantes Gesicht mit breiten Wangen, kantigem Kinn und klaren türkisenen Augen.

    „Ich dachte mir, Sie suchen vielleicht nach einem Unterschlupf vor der Polizei, sagte der Angreifer ruhig. „Ich hoffe, mein Anwesen kommt Ihnen entgegen. Er sprach fließend Englisch, doch mit einem ausgeprägten Akzent, den Schmid in der Balkanregion verortete. „Außerdem haben wir so ein wenig Zeit für ein kleines Zwiegespräch."

    Schmid spürte die kaum verhohlene Aggressivität im Ton seines Gegenübers. „Wer sind Sie überhaupt?", fragte er.

    „Oh, tut mir leid, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Nennen Sie mich Vince."

    „Wieso töten Sie uns nicht einfach?, rief Jessica. „Machen Sie doch einfach Schluss, anstatt uns in Ihre verdammte Folterkammer zu schleppen!

    Vince wandte sich zu ihr um. „Alles zu seiner Zeit. Den Professor habe ich nicht getötet, weil ich ihn noch brauche. Sie dagegen sind absolut überflüssig für mich. Wobei…, sein Mund verzog sich zu einem lüsternen Grinsen, „… vielleicht kannst du mir noch zu Diensten sein, bevor ich dich umbringe…

    „Sie verdammtes Arschloch! Sie haben meinen Vater ermordet, nicht wahr?"

    Vince grinste noch breiter. „Oh ja, meine Hübsche. Und stell dir vor, er hat um sein Leben geflennt, hat mich angefleht: ‚Bitte, bitte, tun Sie das nicht, lassen Sie mich am Leben, ich tue, was auch immer Sie verlangen‘. Und dann hab ich abgedrückt, und zugesehen, wie er winselnd den Tod gefunden hat."

    Jessicas Miene war voller Zorn. Sie kämpfte wie wild gegen die Fesseln an, und Schmid war sicher, sie hätte Vince zu Tode geprügelt, hätte sie sich befreien können. „In ein paar Stunden schon wird die Polizei Sie fassen, dann…"

    „Die Polizei? Vince lachte auf. „Ist dir nicht aufgefallen, dass die Polizei den Professor und dich jagt, anstatt mich? Hysteria hat alles in die richtigen Bahnen gelenkt, und in ein paar Stunden wird er mich zum reichen Mann machen.

    „Sie werden sich noch umsehen! Ihnen wird es genauso ergehen wie meinem Vater! Auch Sie werden winselnd um den Tod flehen!"

    „Du gefällst mir noch besser, wenn du wütend bist. Vince trat auf sie zu, und fuhr mit seinen Händen langsam über ihre Beine. „Zorn macht dich verdammt sexy.

    „Lassen Sie sie los!, brüllte Schmid. „Sofort!

    Vince nahm keine Notiz von ihm, sondern ließ seine Hand langsam unter Jessicas T-Shirt gleiten, und betastete ihre Brüste. Jessica spuckte ihm ins Gesicht. „Sie Widerling!, rief sie aus. Vince wischte sich ihre Spucke weg. „Ich hoffe, du hast noch ein paar andere Körperflüssigkeiten für mich, sagte er.

    „Wer ist dieser Hysteria?", rief Schmid, in der leisen Hoffnung, Vince möge von Jessica ablassen.

    Zu seiner Überraschung tat der Angreifer dies tatsächlich, wandte sich wieder um, und trat auf ihn zu. „Ein sehr mächtiger Mann, erwiderte er, er klang plötzlich voller Ehrfurcht. „Er besitzt gigantisches Wissen und unendlichen Reichtum.

    „Können Sie das nicht ein wenig spezifizieren? Ist er Politiker? Oder ein Mann aus der Wirtschaft?"

    „Es tut mir leid, Professor – selbst wenn ich wollte, ich könnte es Ihnen nicht sagen. Ich weiß nur, dass er Einblick in die innersten Kreise der Vereinten Nationen hat."

    Schmid bemerkte, dass seine Angst abgenommen hatte. Er war voller Zorn auf Vince, und nun hatte sich noch eine weitere Empfindung in ihm breit gemacht. Neugier. Gehört der Drahtzieher tatsächlich zum inneren Kreis der UN? Hat ein hohes Tier der internationalen Politik den Generalsekretär der WMO ermordet, mich ins Polizeirevier geschafft, und nun entführt? Ist das wirklich möglich? Gestern noch hätte er solche Überlegungen in den Bereich der Konspirationstheorien abgetan, nun jedoch erschienen sie glaubhafter als je zuvor.

    „Da wir gerade bei Hysteria sind, fuhr Vince fort, „kommen wir nun zum eigentlichen Grund unserer Unterhaltung. Was wissen Sie über Hysterias Plan?

    Schmid wusste nicht, ob es ratsamer war, zu behaupten, er habe keine Ahnung – eine Lüge –, oder aber zu erzählen, er wisse alles – ebenfalls eine Lüge. Er beschloss, gewisses Risiko einzugehen. „Welchen Teil des Plans meinen Sie konkret?"

    „Professor, ich habe keine Lust, Ihre Spielchen zu spielen. Erzählen Sie mir einfach, was Sie wissen."

    „Da gäbe es aber viel zu erzählen. Womit soll ich denn beginnen?"

    „Habe ich Ihnen nicht eben gesagt, dass ich auf diesen Mist keine Lust habe? Vince ging zur Wand, und ergriff die Reitgerte. „Wir können es auch auf die harte Tour machen. Also, ich weiß, dass Mr. McKneely Sie engagiert hat. Was hat er Ihnen denn erzählt?

    Schmid spürte keine übermäßige Angst. Von all den grausamen Gerätschaften in diesem Raum hatte sein Gegenüber ausgerechnet das harmloseste gewählt. Er fühlte sich eher in einer BDSM-Session als während einer Folter.

    „Puh…, sagte Schmid ruhig, „McKneely hat mir so einiges berichtet, da kann ich mich schon gar nicht mehr an die Details erinnern.

    Blitzschnell trat Vince nach vorne, und presste Schmids Gesicht hart nach unten. Dann riss er die Knöpfe von Schmids Hemd auf, holte mit der Peitsche aus, und traf ihn mit Wucht auf der nackten Haut. Es tat weh, doch er hatte heute schon Schlimmeres durchgemacht.

    „Was hat McKneely gesagt?", brüllte Vince.

    „Er brauchte meine Hilfe, meinen Expertenrat."

    „Und zwar deswegen." Vince griff in seine Hosentasche, und nahm sein Smartphone hervor. Er tippte ein paar Tasten, dann hielt er Schmid das Display hin. Auf dem Handy war ein PDF-Dokument geöffnet, mit dem Titel: HAARP, Chemtrails und Geoengineering – Wettermanipulation im Fokus. „Das hier wird Ihnen aber wenigstens bekannt vorkommen?"

    „Das ist mein Working Paper."

    „Sehr richtig, Professor. Wenn ich mir das so durchlese, drängt sich mir der Eindruck auf, McKneely hätte mit Ihnen eine gute Wahl getroffen. Sie sind tatsächlich ein Experte für Wetterbeeinflussung."

    Nicht dieser Kerl auch noch, dachte Schmid. Was ist daran so schwierig, den Unterschied zwischen der Analyse der Realität – in diesem Fall Meteorologie – und der Analyse von theoretischen Gedankenspielen – Konspirationsforschung – zu erkennen?

    „Also, weswegen hat McKneely Sie nach London geschickt? Wegen HAARP, Chemtrails oder Geoengineering?"

    „Wenn Sie meine Arbeit aufmerksam gelesen hätten, wüssten Sie die Antwort."

    Vince holte wieder mit der Reitgerte aus.

    „Geoengineering", sagte Schmid, bevor Vince zuschlug. „Konspirationswissenschaftler betrachten Geoengineering, oder auch Climate Engineering, als Oberbegriff. Alle Theorien, die sich in irgendeiner Form mit der Beeinflussung des Weltklimas befassen, fallen darunter. Der Wirbel um das – inzwischen eingestellte – HAARP-Projekt und die Chemtrails-Theorie sind also Subkategorien des Geoengineering."

    „Ihr Klima-Quatsch interessiert mich einen Scheißdreck! Was hat McKneely Ihnen über die Manipulation des Wetters gesagt?"

    Schmid wusste nicht recht, wieso er sein Spiel weiter trieb und seinen Gegenüber damit immer wütender werden ließ. Ein Gefühl sagte ihm aber, dass er alles richtig machte. „Sie haben meine Arbeit offensichtlich nicht verstanden. Auch Wetter ist nur eine Subkategorie, und zwar vom Klima. Klima ist schließlich definiert als das gemittelte Wetter an

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