Elfenmasken und Dämonenstimmen: Fantasy-Komödie
Von H.C. Besdziek
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Über dieses E-Book
Mitten in den Schweizer Alpen bekämpfen sich Elfen und Dämonen. Einer uralten Prophezeiung nach kann nur die 16-jährige Elena die Dämonen besiegen. Sie genießt eine Ausbildung zur Elfenkriegerin – von dem attraktiven Elfen Cirdan, dessen grüne Augen sie nicht loslassen.
Nur dumm, dass es weder die Elfen noch die Dämonen wirklich gibt. Der 15-jährige Liam und seine Freunde spielen Elena einen Streich: mithilfe von Elfenmasken und Dämonenstimmen erschaffen sie eine Fantasiewelt. Doch aus dem Spaß wird bitterer Ernst, als plötzlich reale Dämonen auftauchen und Elena in die Alpen entführen…
Eine Fantasy-Komödie voller Witz, Spannung und überraschenden Wendungen – und eine Hommage an die großen Fantasy-Epen unserer Zeit! Empfohlen ab 12 Jahren.
H.C. Besdziek
H.C. Besdziek schreibt Bücher mit Hochspannungs-Garantie. In den faktenbasierten Thrillern DIE GALILEO VERSCHWÖRUNG, DAS HOLLYWOOD PUZZLE und DAS SISSI GEHEIMNIS verknüpft Besdziek packende Fiktion mit verblüffenden Tatsachen aus Geschichte, Kultur und Wissenschaft. Die Young-Adult-Romane DIE WELT DER GEDANKEN und ELFENMASKEN UND DÄMONENSTIMMEN bieten einzigartige, spannende Geschichten mit vielen überraschenden Wendungen. Außerdem von H.C. Besdziek: das informative Sachbuch KLIMA GEHEIMNISSE. Offizielle Autoren-Website: hcbesdziek.wordpress.com
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Rezensionen für Elfenmasken und Dämonenstimmen
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Buchvorschau
Elfenmasken und Dämonenstimmen - H.C. Besdziek
ELENA
Smaragdgrün
Schon immer war ich begeistert von Fantasy-Geschichten. Doch nie hätte ich es für möglich gehalten, selbst in eine davon zu geraten. Schon gar nicht in einen Krieg zwischen Elfen und Dämonen – mitten in den Schweizer Alpen.
Es ist der vierte Tag meiner Ausbildung zur Elfenkriegerin. Cirdan erwartet mich bereits, als ich im Wald ankomme.
„Hallo Elena."
Der Elf spricht mit seiner lauten, krächzenden Stimme, die von den Bäumen um die Lichtung widerhallt. Ich weiß noch, wie die Stimme mich anfangs furchtbar geängstigt hat. Doch jetzt nicht mehr. Jetzt verspüre ich ein Glücksgefühl, wenn ich den Elfenkrieger mit seinen smaragdgrünen Augen sehe und seine Stimme höre.
„Hallo Cirdan", sage ich.
„Dann werden wir nun mit deiner Ausbildung fortfahren. Heute werde ich dir zeigen, wie du Magie benutzt."
Er geht zu mir und reicht mir einen Zauberstab. Dann deutet er auf eine gewaltige Buche am Rand der Waldlichtung.
„Ich denke, du wirst es schaffen, diesen Baum zum Einsturz zu bringen. Nein, ich bin mir ganz sicher, dass es dir gelingen wird. Stell dir genau vor, wie der Baum in sich zusammenstürzt, und sprich dann laut die Zauberformel Cadero!"
Ich soll Magie einsetzen? Vor einer Woche noch war ich eine gewöhnliche Sechzehnjährige, die sich Gedanken über Klamotten oder Jungs gemacht hat, und nun soll ich auf einmal über Zauberkräfte verfügen? Das kann ich mir nicht vorstellen.
„Ähm… Cirdan? Bist du dir wirklich sicher, dass ich über magische Kräfte verfüge?"
Der Elfenkrieger lächelt mich an. „Du wirst es schaffen, diesen Baum zum Einsturz zu bringen. Nein, ich bin mir ganz sicher."
„Okay…"
Langsam richte ich den Zauberstab auf die Buche. Ich komme mir dabei ziemlich dämlich vor. Wenn mir jemand vor fünf Tagen erklärt hätte, dass ich einmal zaubern werde wie Harry Potter, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt.
„Elena, du schaffst das. Ich vertraue auf dich."
Ich betrachte den gewaltigen Baum und stelle mir vor, dass er in sich zusammenstürzt. Dann hole ich tief Luft und rufe: „Cadero!"
Nichts geschieht. Das hätte ich mir zwar irgendwie auch denken können. Aber trotzdem fühle ich mich ziemlich enttäuscht.
„Es hätte mich auch sehr überrascht, wenn dir dein Zauber bereits beim ersten Versuch gelungen wäre, meint Cirdan. „Probiere es noch einmal. Konzentriere dich genau auf das, was du vorhast.
„Ich kann keinen Baum zum Einsturz bringen. Ich beherrsche keine Magie."
„Elena Wilbert, du bist die Auserwählte. Nach der uralten Prophezeiung bist du die Einzige, die den Bund der Elfen retten und die Dämonen besiegen kann. Wenn du keine Magie beherrscht, dann beherrscht sie niemand."
Cirdan tritt auf mich zu.
„Du musst den Zauberstab etwas höher halten", flüstert er und schiebt meinen Arm etwas nach oben. „Richte ihn auf die Spitze des Baumes. Und jetzt… schließe deine Augen und stelle dir vor, wie du ihn zum Einsturz bringst. Und dann sprich Cadero!"
„Okay…" Vor meinem geistigen Auge erscheint das Bild der zusammenstürzenden Buche. „Cadero!"
Und dann passiert es. Ich höre ein gewaltiges Krachen und reiße die Augen auf. Direkt vor mir bricht der Baum in sich zusammen und stürzt mit einem gigantischen Lärm auf die Lichtung.
„Hervorragend, Elena! Du bist wirklich eine Magierin!" Cirdan strahlt mich an.
Ich selbst kann nicht fassen, was soeben geschehen ist. Ich habe wirklich einen Baum zum Einsturz gebracht – indem ich Magie eingesetzt habe. Ich kann zaubern! Oh mein Gott! Wie ist das nur möglich?
„Ich glaube, nicht einmal einer von uns Elfen ist dieser Zauber beim zweiten Mal gelungen. Du bist wahrlich die Auserwählte, Elena. Nur du kannst…"
Er bricht ab. In seinen Augen zeichnet sich Entsetzen ab. Einen Moment lang blicke ich ihn verdutzt an, doch dann höre ich es auch. Ein Donnern schallt über die Lichtung. Blitzschnell drehe ich mich um – und dann sehe ich sie.
Es ist das erste Mal, dass ich die Feinde mit eigenen Augen zu Gesicht bekomme. Doch Cirdan hat mir von ihnen erzählt, und so erkenne ich sie sofort. Drei Dämonen mit schwarzer Haut, Hörnern und blutroten Augen rennen über die Lichtung auf uns zu. Alle drei sind mit Zauberstäben bewaffnet, und alle drei brüllen irgendwelche magischen Formeln.
„Sie benutzen dunkle Magie!" Cirdan klingt geradezu panisch.
Überall um uns herum Explosionen. Überall grelles Licht. Die Dämonen kommen immer näher.
„Eure Zeit ist abgelaufen!", schreit ein Dämon. Seine Stimme ist laut, tief und hallt von den Bäumen wider.
Ich bekomme eine gewaltige Angst. Und doch weiß ich genau, was zu tun ist.
„Cirdan, wir müssen von hier weg!" Ich stürze auf ihn zu und packe seine Hand. Mit schnellen Schritten rennen wir von der Lichtung weg, in den Wald hinein. Erst als wir die Schreie der Dämonen weit hinter uns gelassen haben, halten wir inne.
„Hier ist es sicher", flüstert Cirdan.
Wir kauern uns auf den Waldboden und spähen durch die Bäume zu der Lichtung hinüber. Inzwischen ist sie leer – abgesehen von dem Baum, den ich zum Einsturz gebracht habe. Vor gerade einmal fünf Minuten, und doch kommt es mir schon wie eine Ewigkeit vor.
„Danke, Elena, dass du so schnell reagiert hast. Ich war so erschrocken, als die Dämonen uns angegriffen haben, ich…"
„Ach, keine Ursache. Ich muss doch auf gute Ideen kommen, ich bin schließlich die Auserwählte."
Ich grinse, und der Elfenkrieger lächelt zurück.
„Ja, du bist wahrlich die Auserwählte. Mit deiner Hilfe werden wir es endlich schaffen, die Dämonen zu besiegen. Schon in wenigen Tagen werden wir die Dämonenfestung einnehmen, und dann ist dieser grausame Krieg ein für alle Male beendet."
„Und dann? Muss ich dann wieder zurück… ich meine, in die Menschenwelt?"
Cirdan zögert einen Moment.
„Elena, sagt er schließlich, „wie du weißt, ist es nach unseren uralten Regeln untersagt, dass Menschen dem Bund der Elfen angehören. Der Rat der Elfen wird nach dem Ende dieses Krieges daher entscheiden, dass du wieder zu den Menschen zurückkehren musst. Aber… aber…
„Aber was?"
Diese bescheuerten Regeln! Ich will die Elfen nicht verlassen. Jahrelang habe ich Fantasy-Geschichten gelesen, und jetzt habe ich herausgefunden, dass die Fantasie Wirklichkeit ist, und das auch noch direkt vor meinem Zuhause. Das können die Elfen doch nicht ernst meinen. Ich will nicht zurück in mein langweiliges Leben von früher. Ich will hier bleiben.
„Elena, der Rat wird es nicht gestatten, dass du weiterhin dem Bund der Elfen angehörst. Aber es gäbe da eine andere Möglichkeit… aber ich meine, nur wenn du willst…"
„Welche andere Möglichkeit?"
„Nun ja… der Rat wird dir nicht zugestehen, hier zu bleiben, aber ich könnte es dir erlauben. Ich meine, ich könnte aus dem Bund austreten, und dann könntest du mich jederzeit im Wald besuchen. Wann du willst."
„Du würdest aus dem Bund der Elfen austreten? Für mich?"
„Du bist die Auserwählte. Du bist mir wichtiger als alle meine Verbündeten. Ich würde für dich sterben, Elena. Das weiß ich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe."
Ein gewaltiges Glücksgefühl strömt durch meinen ganzen Körper. Ich bedeute für Cirdan etwas? Hat der junge Elfenkrieger mir gerade eine Liebeserklärung gemacht? Ganz sicher bin ich mir nicht, aber mein Herz macht einen Hüpfer.
Ich blicke in die geheimnisvollen, grünen Augen des Elfen, die mich schon immer in seinen Bann gezogen haben. Und dann umarme ich ihn – zum ersten Mal. Menschenmädchen und Elfenjunge, vielleicht werden wir noch das coolste Liebespaar aller Zeiten.
Nur dumm, dass ich gerade einen Deppen mit Elfenmaske umarme.
LIAM
Acht Tage zuvor
Das Land, wo die Schatten drohn
Wenn es in dieser Welt ein Monster gegeben hätte, gegen das ich nun kämpfen könnte, so hätte ich diesen Kampf liebend gern auf mich genommen – sofern ich dafür auf die kommenden drei Wochen verzichten könnte.
Doch leider hatte ich keine Wahl. Also saß ich an diesem Sonntagabend in einem Zug in den Süden, auf dem Weg zu meinem Cousin, den ich bereits seit über sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Um genau zu sein, war das Einzige, was ich über die Familie meines Cousins Martin wusste, das alte Foto, das mir mein Vater heute Morgen mitgegeben hatte. Ich holte das Bild noch einmal aus meiner Jeanstasche, um es zu betrachten. Ein blonder Junge im Alter von rund zehn Jahren stand in der Mitte seiner Eltern und grinste in die Kamera.
Draußen regnete es in Strömen. Ich saß alleine in einem Zugabteil und blickte durch das Fenster, auf dem ich nur mein eigenes Spiegelbild erkennen konnte. Das Bild eines schmächtigen, 1,70 Meter großen Jungen mit hellbraunen Haaren und dunkelblauen Augen, in denen sich Aufregung und Zorn zugleich abbildeten. In diesem Moment hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass gerade eben das Abenteuer meines Lebens begann.
Angefangen hatte alles drei Tage zuvor, als ich von der Schule nach Hause gekommen war. Es war der Beginn der Sommerferien, und meine Eltern saßen gut gelaunt auf dem Sofa.
„Wir haben eine kleine Überraschung für dich", sagte mein Vater. „Deine Mutter und ich fahren für drei Wochen nach Barcelona.
„Oh, cool, erwiderte ich. „Drei Wochen am Strand – das wird sicher genial.
Mein Vater blickte mich verdattert an. „Liam, ähm… Mutter und ich fahren für drei Wochen nach Spanien. Dort haben wir vor siebzehn Jahren unsere Flitterwochen verbracht, und wir haben uns kurzfristig dazu entschlossen, diese wunderschönen Ferien zu wiederholen."
„Ähm, wie bitte?"
Das konnte doch nicht wahr sein! Meine Eltern fuhren für drei Wochen in das sonnige Spanien und nahmen mich nicht mit!
„Keine Sorge, Liam, meinte meine Mutter. „Wir haben uns überlegt, dass du die Zeit doch bei deinem Cousin Martin verbringen kannst. Ich habe gerade eben mit meiner Schwester Monika telefoniert – und sie hat nichts dagegen. Stell dir mal vor, du darfst drei Wochen lang in der Schweiz Urlaub machen!
„Ähm… kann ich anstatt dessen auch hier in München bleiben?"
„Nein, das geht nicht!, rief Vater. Zum ersten Mal war die Miene meiner Eltern nicht mehr freundlich, sondern bestimmend. „Du bist erst fünfzehn, wir können dich nicht allein in München lassen! Und außerdem haben wir dein Zugticket nach St. Gallen bereits gebucht! Du fährst am Sonntag um 16:20 Uhr los!
Nun ja, und so kam es, dass ich jetzt in einem Zug saß, der mich von München in die Schweiz brachte. Um ehrlich zu sein, wusste ich über dieses Land noch weniger als über die Familie meines Cousins. Gut, die Hauptstadt war Bern, es gab über zwanzig Kantone, – wie ich damals glaubte – drei verschiedene Sprachen und jede Menge Berge.
Ich blickte auf meine Armbanduhr und stellte fest, dass es bereits kurz vor acht war. Gelangweilt griff ich zu meinem Rucksack und nahm das einzige Buch hervor, das ich eingepackt hatte. Es war furchtbar langweilig. Irgendein Unsinn über ein Mädchen, das sich in einen Drachen verwandeln kann und sich dann auch noch in einen Dämonenkrieger verliebt. Bereits nach zehn Seiten legte ich das Buch weg. Ich hasste Fantasy im Allgemeinen und fantastische Liebesgeschichten im Besonderen.
Es prasselte immer noch in Strömen, als der Zug endlich in den Bahnhof von St. Gallen eingelaufen und ich auf den Bahnsteig ausgestiegen war. Nun stand ich, wie über fünfzig andere Leute ebenfalls, unter einem kleinen Dach, um nicht platschnass zu werden, und versuchte, bei all den Menschen hier jemanden zu erkennen, der den drei Leuten auf dem alten Foto auch nur ansatzweise ähnlich sah.
Die Dämmerung war hereingezogen. Ich stand in einem fremden Land auf einem fremden Bahnhof und wartete und wartete – darauf, dass ich eine fremde Familie treffen würde, bei der ich meinen Sommerurlaub verbringen musste.
Mit jeder Minute wurde ich zorniger auf meine Eltern, die mir nicht einmal zutrauten, drei Wochen alleine zu Hause zu verbringen. Schließlich, als ich bereits am Überlegen war, ob ich mir von meinem Urlaubsgeld nicht einfach ein Zugticket zurück nach München kaufen sollte, rief eine Frauenstimme: „Liam! Liam Jansen! Hier sind