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Hinter dem Berg: Die Gefangene des Fee, #4
Hinter dem Berg: Die Gefangene des Fee, #4
Hinter dem Berg: Die Gefangene des Fee, #4
eBook207 Seiten2 Stunden

Hinter dem Berg: Die Gefangene des Fee, #4

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Über dieses E-Book

Der Verrat hat Taylor weit über meine Reichweite hinausgeführt. Ich kann fühlen, wie sich die Verbindung gedehnt und verdreht hat, bis sie kurz davor steht, zu reißen. Aber ich werde sie finden. Sie gehört mir , so wie ich ihr gehöre, und nichts und niemand wird mich davon abhalten, meine Königin zu retten. Ich werde immer zu ihr gelangen. Wenn sie verletzt wird, werde ich sie heilen. Wenn sie Angst hat, werde ich meine Arme um sie legen, und ihr einen sicheren Hafen geben. Und was die betrifft, die sie entführt haben? Ich werde sie alle vernichten. Sich mit dem gefrorenen Herz des Winters anzulegen, wird der letzter Fehler sein, den sie in ihrem Leben gemacht haben. Meine Wut wird den König jenseits des Berges vernichten, und ich werde mit meiner Königin an meiner Seite ins Winterreich zurückkehren. Ein solider Plan. Einer, der funktioniert hätte. Aber als ich die Grauen Berge erreiche, ist nichts so, wie es scheint, und meine Gefährtin sieht sich dem gefährlichsten und heimtückischsten aller Feinde gegenüber.

Anmerkung der Autorin:  Hinter dem Berg schließt den Hauptbogen von Leanders und Taylors Liebesgeschichte ab, aber sie werden in zukünftigen Büchern erscheinen.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Juli 2019
ISBN9781643660530
Hinter dem Berg: Die Gefangene des Fee, #4

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    Buchvorschau

    Hinter dem Berg - Lily Archer

    Kapitel 1

    Taylor

    Jemand weint.

    Ich öffne blinzelnd die Augen und sehe, dass ich an einem langen, dunklen Tisch sitze. Meine Arme sind an meinem Stuhl festgebunden, auch wenn ich kein Seil sehe. Ich befinde mich in einer Höhle, deren Decke mit eisigen Stalaktiten bedeckt ist. Ich zittere, als ein kühler Wind vorbeizieht und ich den Kopf drehe und sehe, dass die Höhle auf einer Seite offen ist. Ein dunkler Himmel leuchtet jenseits der Öffnung, und ein verwelkter, blätterloser Baum, dessen schwarze Wurzeln sich auf dem Steinboden ausbreiten, wächst in der Mitte.

    Das Schniefen ertönt erneut, aber ich kann niemanden sehen. Wo bin ich? Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist Paras Tod, und dass Gareth blutend auf dem Boden lag. Mein Kopf dröhnt. Ich muss zu Gareth. Er braucht Hilfe. Ich kämpfe darum, mich freizuwinden, aber meine Handgelenke bewegen sich nicht.

    »Sinnlos.« Die Stimme kommt von oben.

    Ich schaue auf und blicke suchend zwischen die Stalaktiten. Ein Keuchen entweicht mir. »Cecile!«

    Sie hängt mit dem Kopf nach unten, ihr langes, goldenes Haar ist offen und fällt herunter, und ihre Hände sind gefesselt. Jemand anderes hängt neben ihr, und als sich die Kette, an der die Person mit den Knöcheln befestigt ist, langsam dreht, überkommt mich ein unheimliches Gefühl. Die Arme hängen schlaff herunter, die Augen sind geschlossen, und ich erkenne, dass es meine Augen und mein Körper sind – es ist das Mädchen, das aussieht wie ich. Ich bin es. Mein Verstand dreht sich ein wenig, Schwindel und Übelkeit schießen durch mich hindurch.

    »Wo sind wir?« Ich starre Cecile an, während sie sich dreht.

    »In den Grauen Bergen. Es könnten genauso gut die Türme sein.«

    »Du bist eine Fee.« Ich wusste es.

    »Natürlich bin ich das.« Sie hat den gleichen rotzfrechen Ton, den ich so oft gehört habe. Es ist wie das Gesicht einer höhnischen Schlampe, nur als Stimme.

    »Warum hast du mich hierhergeschickt? Wer ist diejenige, die aussieht wie ich? Warum sind wir in den Grauen Bergen? Was ist hier los?« Mir geht bei der letzten Frage die Luft aus, und ich versuche, meine aufsteigende Panik in den Griff zu bekommen.

    »Warum wir hier sind, willst du wissen?« Sie beugt ihren Kopf nach hinten, damit sie mir einen bösen Blick zuwerfen kann. »Wir sind hier, Taylor, weil du eine Versagerin bist. Du hattest eine einzige Aufgabe. EINE EINZIGE AUFGABE. Meinem Vater als sein Wechselbalg zu dienen. Aber hast du das hinbekommen? Nein. Du hast das gleich von Anfang an vermasselt und …«

    »Dein Vater?« Ich schüttele den Kopf. »Tyrios war dein Vater?«

    Ihre jetzt silbernen Augen verengen sich. »Was meinst du mit ›war‹?«

    Sie weiß nicht, dass er tot ist. Das ist ein Oh-Scheiße-Moment in einem Oh-Scheiße-Moment in einer Wir-sind-am Arsch -Situation.

    »Leander!«, schreie ich in meinem Kopf, aber die Verbindung zwischen uns scheint fast getrennt zu sein, eine Sackgasse, in der es vorher einen pulsierenden Highway gab. Was könnte dazu führen, dass sich die Verbindung so anfühlt? Ist er … darüber kann ich nicht nachdenken. Leander ist stark. Es geht ihm gut. Aber wenn ich dieser Höhle nicht entkommen kann, wird das bei mir nicht der Fall sein.

    »Dein Vater spielt keine Rolle. Wir müssen hier raus.« Etwas nagt in meinem Unterbewusstsein bei der Erwähnung des Wortes Vater. Was hatte Cenet zu mir gesagt, bevor er mich eingeschläfert hat?

    »Wir müssen hier raus«, sagt Cecile mit einer Imitation meiner Stimme. Einer armseligen. »Meinst du?« Sie klappert an den Ketten an ihren Handgelenken. »Das ist Eisen. Meine Haut brennt, ich hänge mit dem Kopf nach unten, und du sagst wie immer dumme Sachen. Und all das ist deine Schuld. Hast du eine Ahnung, in was für Schwierigkeiten du mich gebracht hast? Ich sollte feiern gehen …« Sie quasselt weiter.

    Ich beiße die Zähne zusammen. Ich habe ihren Mist viel zu lange auf der Erde ertragen. Aber jetzt? Jetzt liegen die Dinge anders.

    »Cecile!«, fauche ich. »Halt ausnahmsweise einmal in deinem Leben den Mund und hör zu.«

    Sie hört auf zu reden, und ihr Mund steht offen.

    »Wir müssen weg, bevor jemand kommt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir hier nicht lebendig herauskommen, wenn wir nicht fliehen. Also, wenn du nicht von Taylor getrennt, gefoltert oder direkt zu den Türmen geschickt werden willst, warum ziehst du nicht deinen Kopf aus deinem Arsch und arbeitest daran, dich zu befreien?«

    Sie blinzelt, und ihr Gesichtsausdruck ist so überrascht, als hätte ich sie geschlagen. Und ich nehme an, das habe ich auf gewisse Weise. Niemand spricht so mit Cecile. Zumindest hat es bis jetzt noch niemand getan. Oh Mann, die Zeiten ändern sich.

    Je länger sie mich anstarrt, desto wütender werde ich. »Und wie kannst du es wagen, mir die Schuld zu geben? Du bist der Grund, warum ich überhaupt hier bin. Warum? Warum zum Teufel hast du mich hierhergeschickt?«

    Sie blickt auf mein anderes Ich, und ihre Augen werden ein wenig weicher. Gerade genug, damit ich es verstehen kann.

    »Für sie?« Ich schaue zu mir nach oben, ich meine zu ihr, und sehe blasse Haut und einen Bluterguss auf ihrer Stirn.

    »Sie ist meine Freundin.« Ceciles Stimme ist jetzt fast ein Flüstern, und es gibt ein Zittern darin. Bislang hat sie so getan, als hätte sie keine Angst, aber jetzt kann ich sie deutlich sehen. Allerdings hat sie nicht um sich Angst, sondern um meinen Zwilling. »Sie ist die einzige Freundin, die ich je hatte. Sie saß hier bei meinem Vater fest.« Sie schluckt heftig, und ich vermute, sie weiß, was für eine Art Fee ihr Vater war. »Er hat mich auf die Erde geschickt, um uns zu trennen, aber dann ergab sich die Gelegenheit, euch beide auszutauschen, also habe ich sie genutzt.«

    Ich habe noch mehr Fragen, aber wir haben keine Zeit. Nicht jetzt. Wenn wir hier herauskommen, werde ich mich mit ihr hinsetzen und sie alles fragen, was ich wissen möchte.

    Ich versuche, meine Handgelenke von den unsichtbaren Fesseln zu befreien, obwohl es nur dazu führt, dass Leanders Biss auf meiner Schulter schmerzt und brennt. Ein frustrierter Schrei entweicht mir, und ich muss mich zwingen, mit dem Kämpfen aufzuhören. Ich muss nachdenken. Welche Werkzeuge habe ich? Ich schaue wieder zu Cecile auf, deren langes Haar ihr Gesicht verdeckt. »Wir sollten uns darauf konzentrieren, das hier zu beenden, okay? Welche Art von Kräften hast du?«

    »Ich habe keine Magie«, sagt sie leise.

    »Keine Gabe, nichts?«

    »Ich habe eine Gabe, aber sie wird nicht helfen.«

    »Warum nicht? Was ist sie?«

    Sie zuckt mit den Schultern. »Ich kann … Dinge am Leben erhalten.«

    »Bitte?«

    »Erinnerst du dich an die Pflanze, die du aus dem Gewächshaus mitgebracht und auf unsere Fensterbank gestellt hast?«

    »Ja.« Ich habe einen grünen Daumen. Diese kleine Zimmerpflanze blühte unter meiner Aufsicht auf.

    »Sie wäre zehnmal gestorben, wenn ich sie nicht gerettet hätte.«

    »Das ist nicht wahr.« Mein Stolz ist schwer verwundet. »Ich habe ein Händchen für Pflanzen.«

    »Vielleicht, aber du bist nicht gut darin, auf Pflanzen zu achten, wenn du damit beschäftigt bist, deine Nerd-Sachen zu machen. Du hast sie nicht gegossen und sie auf der Fensterbank in der prallen Sonne stehen gelassen.« Sie schüttelt den Kopf, und ihre Haare fliegen. »Aber ich habe sie zum Spaß weiterleben lassen. Oder vielleicht auch nur, damit du denkst, dass du einen grünen Daumen hast.«

    »Also kannst du auch heilen?«

    »Nein. Es ist nur eine Gabe, etwas Kleines, was ich tun kann. Es ist nicht mit Magie durchdrungen, nicht stark genug, um bei mehr als dieser kleinen Pflanze zu funktionieren.«

    »Also, ich will nicht prahlen, aber ich habe gerade das gesamte Anbausystem der Vundi gerettet, also war es vielleicht nicht deine Magie, die …«

    »Halt die Klappe.« Ihre Gereiztheit ist wieder zurück. »Akzeptiere, dass ich mit Pflanzen besser umgehen kann als du und alles andere auch und hol mich hier runter.«

    Ich murre ein paar unfreundliche Worte über die Lügenbaronin, die über mir hängt, und frage dann: »Was ist mit meinem anderen Ich? Was ist sie? Hat sie Kräfte?«

    »Sie ist ein Mensch. Keine Kräfte.«

    »Ein Mensch?« Ich habe keinen Moment lang daran gedacht, dass mein gruseliger Zwilling ein Mensch wie ich sein könnte.

    »Wie bist du hierhergekommen?« Ich schaue mich um, aber niemand sonst ist in der Höhle. Nur wir drei. Nicht einmal eine Wache. Wenn wir frei wären, könnten wir direkt aus dem Höhleneingang verschwinden.

    »Jemand hat uns entführt. Ich war mit Taylor in unserem Wohnheimzimmer, und jemand klopfte an die Tür. Ich habe sie geöffnet und einen niederen Fee gesehen, der irgendwie rau aussah und Schlangenaugen hatte.«

    »Karmesinrote Kleidung? Schuppen?«

    »Ja.«

    »Cenet. Er ist ein Vundi-Krieger.«

    »Ich habe versucht, die Tür vor ihm zuzuschlagen, aber ich … ich glaube, ich bin eingeschlafen.«

    »Er hat diesen Mist schon zweimal bei mir abgezogen. Ich ziehe so stark an meinen Fesseln, dass ich mir gleich den Ellenbogen ausrenken und mir die Schulter aufreißen werde. Nichts. »Hast du jemanden gesehen?«

    »Nein.« Sie bewegt ihr Bein ein wenig, um sich zu drehen. »Taylor!«

    »Was?«

    »Nicht du.« Sie zappelt wieder. »Die echte Taylor.«

    Ich beobachte, wie sie versucht, mein anderes Ich anzusehen. »Ich bin die echte Taylor.«

    »Ich meine meine Taylor!«, sagt sie schnippisch, aber dann wird ihr Ton schwächer. »Wach auf. Komm schon, wach auf. Du machst mir Angst.«

    Oh, Gott, was ist, wenn ich tot bin?

    Ich legte eine Hand auf mein Gesicht. Was, wenn mein anderes Ich tot ist? Außerdem, wie kann ich mein Gesicht berühren?

    Ich schreie leise auf und springe vom Stuhl auf. »Ich bin frei!«

    »Wie?« Cecile dreht sich zurück, um mich anzusehen.

    »Ich weiß es nicht.« Ich spüre meine Handgelenke.

    »Hol uns runter!« Sie zappelt vor Aufregung.

    »Okay, lasst mich nachdenken.« Sie hängen mindestens drei Meter über meinem Kopf. Wie zum Teufel kann ich sie erreichen? »Ich werde eine Leiter oder so etwas suchen gehen.«

    »Eine Leiter?« Cecile streicht sich mit ihren angeketteten Händen die Haare aus dem Weg. »Glaubst du wirklich, dass es hier drin eine Leiter gibt?«

    »Ich weiß es nicht, aber dein Ton ist auch nicht hilfreich.« Ich schiebe mich am Rand des Tisches entlang und blicke in die dunkle Rückseite der Höhle. Nein. Nicht in das Tiefschwarze gehen. »Sie haben euch ja auch irgendwie da oben raufbekommen, richtig? Ich muss mich mal umsehen« Ich gehe auf die Öffnung zu, die in die Nacht hinausführt.

    »Lass uns nicht alleine«, zischt Cecile.

    »Ich lasse euch nicht alleine. Obwohl ihr mich in eine beängstigende Welt voller Feen geschickt habt, in der ich in einem Kerker gefangen gehalten wurde, fast von einer Obsidianhexe gegessen und von einem Vundi-Sandmann entführt wurde, aber das spielt jetzt keine Rolle, stimmt’s?«

    Sie lässt ihre Haare herabfallen und versteckt ihr Gesicht wieder vor mir.

    Ich drehe ihr den Rücken zu und suche mir den Weg durch die weißen Stalagmiten, die aus dem Steinboden ragen. Ich mache einen großen Bogen um den Baum und laufe schneller, auch wenn ich mich immer wieder umschaue, als ob jemand kommen und mich aufhalten könnte. Aber der Ort ist karg. Wer fängt drei Menschen und steckt sie einfach in eine leere Höhle? Das spielt keine Rolle, denn ich habe sowieso vor, uns hier herauszuholen.

    Ich halte am Rand der Höhlenöffnung inne und schaue hinaus. Es ist eine steile Klippe. Verdammt. Und das ist noch nicht einmal der schlimmste Teil. Weit unter dem Berggipfel und entlang der Talsohle brennen Tausende von Feuern. Lagerfeuer. Und im Hintergrund, getragen vom Wind, höre ich den unverwechselbaren Paukenschlag des Krieges. Ist das mit den verschwundenen niederen Feen und Wechselbälgern passiert, nach denen Leander gesucht hat? Sind sie eine Armee?

    »Was siehst du da?«, ruft Cecile.

    »Nichts Gutes. Wir müssen gehen. Jetzt.« Ich drehe mich um und laufe fast in einen Mann.

    Nein, kein Mann. Ein großer, drahtiger Fee mit schwarzen Haaren, noch schwärzeren Augen, weißer Haut und riesigen Rabenflügeln, die sich hinter ihm ausbreiten.

    Ich stolpere rückwärts, und ein Schrei bleibt mir im Hals stecken.

    Er packt meinen Arm, bevor ich von der Klippe falle, und stellt mich hin. Eine eisige Kälte sickert aus ihm heraus, zusammen mit einer Dunkelheit, die die Luft mit schwarzem Ruß zu überziehen scheint. Böse. Es gibt kein anderes Wort für diese Kreatur.

    Als sie lächelt, bohrt sich die Angst wie eine gezahnte Klinge in meinen Bauch.

    Er nimmt meine Hand und zieht mich zurück in die Höhle, die jetzt mit Dutzenden von Kriegern gefüllt ist, die noch vor wenigen Augenblicken nicht da waren. Was zum Teufel …?

    Cenet steht an ihrer Spitze, und die Schlangenschuppen auf seinem Gesicht glitzern im schummrigen Licht. Sein purpurroter Schal ist fort, und ich sehe ein Zeichen auf seinem Hals. Es ist ein Bild des Baumes, der in der Mitte dieser Höhle steht.

    Der schwarze Fee zieht mich nach vorne, und sein Griff ist unzerbrechlich, während einer seiner schwarzen Flügel auf meinen Rücken drückt. Ich wehre mich gegen seine Nähe, aber es ist sinnlos. Als er mich in die unerbittliche Dunkelheit auf der Rückseite der Höhle führt, sagt er: »Es ist an der Zeit, dass wir uns kennenlernen, Tochter.«

    Kapitel 2

    Leander

    Der Schnee an der Grenze ist bereits rot vor Blut, und meine Wachen fallen gegen eine überwältigende Armee aus dem Sommerreich zurück. Grayhail und Valen sind auch hierher unterwegs, aber sie werden nicht früh genug ankommen.

    Ravella materialisiert sich neben mir. »Bereit.«

    Ich kann keine Magie riskieren, nicht, wenn meine Wachen so sehr in den Kampf verstrickt sind. Ich muss mit ihnen kämpfen. »Lass uns gehen.«

    Ich ziehe mein Schwert und mische mich unter die Kämpfenden, schlitze und schlage mich durch die goldgepanzerten Soldaten und mähe einen nach dem anderen nieder, bis meine Wachen in der Lage sind, sich neu zu sammeln und sie zurückzudrängen.

    Zu viel Blut fließt, und der Waffenstillstand zwischen Winter und Sommer bricht direkt vor meinen Augen zusammen. Unser schwacher Frieden, der erst nach Jahrhunderten des Kampfes gewonnen wurde, liegt

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