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Wundersame Geschichten: Märchenhaft, wohlige Kurzgeschichten
Wundersame Geschichten: Märchenhaft, wohlige Kurzgeschichten
Wundersame Geschichten: Märchenhaft, wohlige Kurzgeschichten
eBook94 Seiten1 Stunde

Wundersame Geschichten: Märchenhaft, wohlige Kurzgeschichten

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Über dieses E-Book

Die geschilderten Figuren müssen oftmals schwierige Situationen bewältigen, ähnlich, wie wir es aus den verschiedensten Märchen kennen.
Die Geschichten zeichnen sich dadurch aus, dass die aufgebaute Spannung sich am Ende in einem wohligen, entspannten Gefühl auflöst.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum13. Juni 2014
ISBN9783847690221
Wundersame Geschichten: Märchenhaft, wohlige Kurzgeschichten
Autor

Ingrid Fischer

Vor etwa 15 Jahren begann Ingrid das, was sie vor ihrem geistigen Auge wahrnehmen konnte, aufzuschreiben.´ Dabei sind märchenhafte, fantasievolle Geschichten entstanden, die einen sehr starken Wohlfühleffekt vermitteln können. Ingrid lebt von klein auf in Berlin und hat hier Sport, Englisch und Geschichte studiert. Nach dem Studium hat sie mit anderen einen Fotosatzbetrieb geleitet und später als Lehrerin gearbeitet.

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    Buchvorschau

    Wundersame Geschichten - Ingrid Fischer

    An der Himmelstür

    Petrus blickte interessiert in die Ferne. Dort irgendwo konnte er die Umrisse von drei Gestalten wahrnehmen, die sich zielstrebig auf ihn zubewegten.

    Mit der Zeit wurden die Umrisse immer deutlicher sichtbar: Es handelte sich um einen kleinen Jungen, um eine alte und um eine junge Frau.

    Als die drei vor ihm standen, wollte er sich gerade überlegen, wie er wohl jetzt vorgehen sollte, als der kleine Junge ohne viel zu überlegen alles ablegte, was er bei sich trug: Den unendlichen Inhalt seiner Taschen, seine Kleidungsstücke und zu guter Letzt seinen Körper.

    Petrus war nicht verblüfft. So oder ähnlich erlebte er Kinder immer wieder an seinem Himmelstor.

    Der gesamte Vorgang dauerte nur wenige Momente. Er schien genau zu wissen, was und wohin er wollte und vor allem: warum.

    Die beiden Frauen standen noch etwas unschlüssig vor ihm. Er betrachtete sie jetzt eingehend und beschoss mit der älteren zu beginnen.

    Sie war ärmlich gekleidet, hatte tiefe Falten und wohl nichts weiter bei sich als das, was sie am Leibe trug.

    „Sag mir, was Dich hierherführt!"

    „Ich bitte Dich um Einlass, denn ich möchte dem himmlischen Vater endlich wieder begegnen."

    „Diese Bitte kann ich Dir gewähren, aber Du musst alle weltlichen Dinge vor diesem Tor ablegen."

    Die alte Frau blickte Petrus an und sprach: „Du siehst, dass ich kaum etwas besitze, gerade einmal die Kleidung, die ich trage und ein Bild von meiner Tochter."

    Während sie sprach, zog sie ein Foto aus der Tasche und betrachtete es liebevoll.

    „Oftmals sind es gerade die kleinen Dinge, an denen wir hängen und die unsere Liebe von der göttlichen Liebe und der Wahrheit ablenken. Bist Du bereit, all das hinter Dir zu lassen, um dem göttlichen Vater gegenüberzutreten?"

    Die alte Frau legte vorsichtig und voller Sanftheit das Foto aus der Hand. „Werde ich sie vergessen? Werde ich mich weiter um sie kümmern können dort, wo ich jetzt hingehe?"

    „Es wird Deine Aufgabe sein, alles dem Göttlichen zu übergeben und Vertrauen darin zu haben, dass alles sich zu seinem Besten fügt. Kannst Du das? Dann leg ab und komm!"

    Die Frau zog ihre Kleidung aus, legte sie ordentlich neben die Fotografie und blickte erwartungsvoll zu Petrus auf.

    „Jetzt bist du so weit gegangen, jetzt tu auch den letzten Schritt."

    Abermals blickte die Frau Petrus verständnislos an. „Was meinst du? Ich habe alles abgelegt und besitze nichts mehr. Was sonst noch könnte ich ablegen?"

    „Du hast immer noch deinen irdischen Körper. Gibst du auch ihn her?"

    „Für wen hat der irgendeinen Wert? Aber bitte, wenn das deine Bedingung ist, will ich auch diese erfüllen."

    „Nein, nein. So geht das nicht. Du hast diesen Körper überlassen bekommen. Er ist kein lästiges Anhängsel. Kannst Du ihn mit Liebe betrachten?"

    „Ja, das kann ich, auch wenn er jetzt alt und verbraucht ist, denn er hat mich all die Jahre durch mein Leben begleitet. Aber jetzt ist er müde, und ich glaube, er hat sich eine Pause verdient."

    Die alte Frau legte auch ihren Körper ab und stand nur in ihrer Seelenform vor Petrus.

    Petrus ergriff sein goldenes Schwert, um den Weg für die Frau freizumachen. Als diese an Petrus vorbei in den Himmel eintrat, fing sie an zu strahlen. Über und über vergoldet war sie, als strahlte das helle Sonnenlicht aus ihr heraus.

    Petrus stand eine geraume Zeit lang da und blickte ihr nach. Dann wurde er sich wieder bewusst, dass es da noch jemanden gab, der Einlass begehrte.

    „Möchtest auch du Einlass bekommen, so weißt du, was Du zu tun hast".

    Die junge Frau war von auffallender Schönheit und entledigte sich flink all ihrer Habseligkeiten und Kleidungsstücke. Dann hielt sie inne und blickte nun ihrerseits Petrus erwartungsvoll an.

    „Du weißt, dass du dich auch von deinem irdischen Körper trennen musst!"

    Die junge Frau nickte und sprach: „Ich weiß, aber ich wollte dem himmlischen Vater zeigen, was er mir gegeben hat, wie gut ich alles verwaltet habe und ihm danken."

    „Nichts Irdisches besitzt einen Wert hier. Trenne dich von deinem irdischen Körper, Du kannst deinem Schöpfer auch so danken."

    „Aber nein! Ich kann ihn hier nicht einfach so liegenlassen. Der himmlische Vater wäre sicherlich böse mit mir, wenn ich meinen Körper so achtlos beiseitelegte."

    „Bitte sei ehrlich zu dir! Für den Schöpfer aller Dinge ist ein Körper so gut wie der andere. Es ist nicht wichtig, wie schön oder hässlich der eine oder der andere ist. … Worum geht es Dir wirklich? Lässt Du Dich blenden von Deiner eigenen äußeren Schönheit? Hat Dir niemand gesagt, dass es darauf nicht ankommt? Wisse, der einzige Besitz, den du anhäufen kannst ist die Liebe und das Wissen und die Bewusstheit, die du mit ihrer Hilfe erlangst"

    Traurig blickte die junge Frau zu Petrus auf. „Der himmlische Vater wird mit dir schelten, wenn du mich nicht passieren lässt, um mich ihm in all meiner Schönheit zu zeigen."

    Ein Schmunzeln huschte über Petrus Gesicht. So oder ähnlich hatte er schon viele erlebt.

    Mit einem Mal spannte die junge Frau ihren Körper an und rannte auf den Eingang zu, durch den auch die beiden anderen verschwunden waren.

    „Halt! " rief Petrus, zückte sein Schwert und verwehrte der jungen Frau den Zutritt.

    „Kehre dorthin zurück, von wo du gekommen bist. Mir scheint, für dich gibt es noch viel zu lernen. Nutze die Zeit und sei immer Eingedenk dessen, was du soeben erlebt hast."

    Angeli

    Niemals werde ich Angeli vergessen. Schöne, kluge, bescheidene, liebenswerte Angeli.

    Wenn sie in einen Raum oder Saal kam, wurde es sofort still darin. Jeder spürte, dass hier jemand Besonderes hineintrat. Die Art wie sie einherschritt, wie sie den Kopf hielt, ihr Gesichtsausdruck, ihre Haltung, all das passte zu dieser Aura des Besonderen, die sie umgab.

    Wenn sie redete, wurde es still im Raum, was sie sagte, fand Beachtung, wenn sie eintrat, wollte jeder einen Blick auf sie werfen.

    Angeli war jedoch nicht überheblich, aber sie war es gewohnt, dass jedermann ihr Aufmerksamkeit zollte, dass sie überall und jederzeit beachtet wurde und dass man ihr zuhörte.

    Angeli, liebe zarte, kleine, große Angeli, mit dem blondgelockten langen Haar, dem zarten Teint, der weichen Stimme, den klugen Ideen, den wachen Augen. Wie könnte Dich jemals irgendwer vergessen?

    Angeli war aber nicht nur das liebe, kleine Mädchen. Sie war ein wahrer Wildfang. Am liebsten spielte sie im Wald mit den Tieren oder vollführte wilde Verfolgungsjagden auf ihrem Lieblingspferd, was

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