Visionen: Das letzte Kapitel der Menschheit - Sternenring II
Von Alexander Kühl
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Über dieses E-Book
Frederik Klein wird als Kind von apokalyptischen Träumen heimgesucht, die ihn stark belasten. Um diese zu verarbeiten, fertigt er Zeichnungen vom Inhalt seiner Träume an, die er in einem Schuhkarton aufbewahrt. Irgendwann geraten seine Träume in Vergessenheit und seine gezeichneten Erinnerungen lagern 15 Jahre ungesehen in einer Abstellkammer. Als junger Mann fällt ihm der Karton wieder in die Hände. Darin eine Zeichnung von einer Münze, die von einem Sternenring eingerahmt ist. Sie gleicht bis ins Detail dem Euro, der kurz vor der Einführung als Währung in Europa steht. Während er sich alle anderen Zeichnungen ansieht, kommen die schmerzhaften Erinnerungen aus den Nächten wieder hoch. Er begreift, dass es keine Träume waren, sondern Visionen aus der Zukunft. Daraufhin hat er in der folgenden Nacht nach 15 Jahren eine abschließende Vision, die ihn in seiner Vermutung bestärkt, dass er Kenntnisse von Ereignissen aus der nahen Zukunft hat. Eine weltumfassende Finanzkrise steht der Menschheit bevor und diese ist der Auslöser einer neuen noch nie dagewesenen Weltmacht und diese wird die gesamte Menschheit in einen erbarmungslosen Krieg stürzen. Frederik Klein versucht herauszufinden, warum er diese Visionen hat, und begreift, dass es keine kindliche Last war, sondern eine Gabe, die nun mit einer bestimmten Aufgabe verbunden ist. Nach und nach erfüllt sich jede Vision, die er als Kind hatte. Doch plötzlich verändert irgendetwas den Lauf der Geschichte.......und er steckt mitten drin.
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Buchvorschau
Visionen - Alexander Kühl
Vorwort
VISIONEN – Das letzte Kapitel der Menschheit - STERNENRING II
Copyright by Alexander Kühl
Korrektorat
Carolin Olivares
Erst einmal möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass sie dieses Buch, ob in elektronischer Form oder als Taschenbuch gerade in der Hand halten. Visionen ist der zweite Teil der „Sternenring-Trilogie und baut auf dem ersten Teil „Unsere letzte Chance
auf. Die Trilogie besteht insgesamt aus drei Teilen, die zusammen eine Art Zeitreise von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft darstellen. „Visionen" spielt in unserer Gegenwart. Diese ist das Produkt der Vergangenheit und gleichzeitig der Grundstein für unsere Zukunft. Was wir heute säen, werden wir morgen ernten. Durch diese Etappe der Zeitreise führt uns Frederik Klein, der Hoffnungsträger einer Nation, der das schlimmste verhindern soll, nämlich das letzte Kapitel der Menschheit.
„Wenn wir nicht endlich anfangen aus den Fehlern unserer Vorfahren zu lernen, werden wir bald gar keine Gelegenheit mehr haben überhaupt Fehler zu machen."
Frederik Klein (Autor und Kanzlerkandidat)
Das Attentat
Eine schwarze Limousine hielt vor unserem Haus und der Fahrer hupte. Ein letztes Mal richtete ich die Krawatte, verabschiedete mich von meiner Tochter Marlene und begab mich nach unten. Ein Mann in einem schwarzen Anzug, der wie ein Bodyguard aussah, öffnete mir die hintere Wagentür und ich stieg ein. Der Mann nahm neben mir Platz.
„Herr Klein, Ihre Tageszeitung", sagte er und reichte mir eine Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Sonntag, dem 20. September 2020. Ich las die neuesten Umfragewerte und stellte fest, dass ich ganz oben in der Gunst der Wähler stand.
Während der Fahrt begann der Bodyguard eine Unterhaltung mit mir. „Herr Klein, ich muss Sie darüber informieren, dass wir die Route zur Halle und den Weg zum Rednerpult geändert haben. Ihre Sicherheit liegt meiner Firma sehr am Herzen. Auf das Bad in der Menge müssen wir verzichten."
Ich nickte ihm freundlich zu. „Natürlich, ich vertraue Ihnen voll und ganz."
Die Limousine bahnte sich ihren Weg durch die dunklen Straßen Berlins und ich beobachtete das rege Treiben der Stadt. Wir fuhren an einem riesigen Wahlplakat vorbei, auf dem stand: Anton Schneider - Nur er kann es vollenden.
Völlig unerwartet öffnete der Himmel seine Pforten, und ein gewaltiger Regen prasselte nieder. Die Straßen verwandelten sich in kürzester Zeit in eine einzige Pfütze, in der sich die Lichter der Stadt spiegelten. Die Limousine bahnte sich ihren Weg durch den Großstadtdschungel. Schließlich erreichten wir die Halle, fuhren am Haupteingang und an der jubelnden Menschentraube vorbei.
Wir hielten an einem schlecht beleuchteten Seiteneingang, in dem zwei Männer im Anzug warteten, jeder mit einem Regenschirm bewaffnet.
Die beiden eilten herbei, öffneten die Tür des Fahrzeugs und begrüßten mich im Chor: „Guten Abend, Herr Klein."
Ich stieg aus, duckte mich unter den Schirm und antwortete: „Guten Abend, meine Herren."
Nun betraten wir durch den Seiteneingang das Gebäude und liefen eine Treppe hinunter. An deren Ende erstreckte sich ein lang gezogener Flur. An der Decke hingen, den gesamten Gang entlang, Neonröhren. Eine flackerte ab und an, eine andere surrte ziemlich laut.
Ein Leibwächter lief vor mir, die anderen beiden hinter mir. Es herrschte totale Stille. Wir hatten fast das Ende des Ganges erreicht, liefen auf eine Eisentür zu.
Plötzlich drehte sich einer der Leibwächter um, richtete seine Waffe auf mich und schrie: „Für Deutschland!" Er gab zwei Schüsse auf mich ab.
Sofort spürte ich heftige Schmerzen im Unterleib. Während ich in mich zusammensackte, registrierte ich noch, dass der Attentäter von einem anderen Leibwächter niedergestreckt wurde.
Er klappte zusammen wie ein Taschenmesser, rührte sich nicht mehr, war offenbar sofort tot. Instinktiv fasste ich mir an den Bauch. Blut lief an meinen Händen herunter und tropfte auf den Boden.
Bei den Leibwächtern brach nun Panik aus. Sie griffen zu ihren Funkgeräten und schrien Unverständliches hinein. Mir wurde kalt. Ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten. So kämpfte ich nicht dagegen an, schloss die Augen und bald war es still um mich. Für einen Moment genoss ich diesen Zustand, keine Schreie mehr, kein Surren, kein Flackern, aber dann hörte ich ein unangenehmes Piepen und ein leises Schluchzen. Das veranlasste mich, meine Augen wieder zu öffnen und ich blickte in die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte.
Ich glaubte, auf einer Intensivstation zu liegen, angeschlossen an unzählige Geräte. Ringsherum piepte und blinkte es. Ich lenkte meinen Blick wieder zur Seite, um mir die Frau mit den blauen Augen genauer anzusehen.
Sie saß zusammengesunken auf einem Stuhl und hatte noch nicht bemerkt, dass ich wach war. Mit ihren langen rotgoldenen Haaren kam sie mir wie ein Engel vor. Erstaunt und beeindruckt von ihrer Anmut betrachtete ich sie ganz lange.
Vielleicht hatte es mit meinem Zustand zu tun, aber ich spürte, dass eine besondere Aura sie umgab. Irgendwie hatte ich das Empfinden, dass neben mir ein sehr warmherziger Mensch saß. Dann bemerkte sie, dass ich wach war. Sie legte eine Hand auf meine, mit der anderen wischte sie sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. Ich hatte nicht die Kraft, zu sprechen, lächelte sie einfach nur an.
Sie erwiderte mein Lächeln, streichelte erst meine Hand, strich dann zärtlich über mein Gesicht. „Mein Schatz, es hat alles nichts genützt. Sie haben eine Lücke entdeckt, um ihr Vorhaben umzusetzen.
Ich glaube, egal was wir heute dagegen unternommen hätten, sie hätten ihr Vorhaben durchgesetzt. Sie fing an, bitterlich zu weinen, versuchte aber schnell, wieder tapfer zu wirken und flüsterte: „Ingo ist mit Marlene auf dem Weg.
Ehe sie diesen Satz ausgesprochen hatte, öffnete sich die Tür und Marlene stürmte in das Zimmer. „Papa, Papa", schrie sie, immer lauter.
Da hatte ich das seltsame Gefühl, meine Augen zu öffnen, obwohl sie schon offen waren. Schweißgebadet lag ich im Bett in meinem Schlafzimmer und Marlene hockte neben mir. Ich hatte geträumt und wurde gerade von meiner Tochter wachgerüttelt.
„Papa, beruhige dich", sagte sie, hielt dabei meine Hand.
Geschockt von dem, was ich gerade erlebt hatte, stand ich hastig auf und ging in die Küche. Ein Blick auf die Küchenuhr sagte mir, dass die Nacht vorbei war, woraufhin ich mir einen Kaffee kochte.
Marlene kam ebenfalls in die Küche, machte sich eine Schale mit Müsli zurecht und erklärte: „Du hast im Schlaf erzählt, dass du einen Engel siehst. Als du dich wie ein Verrückter hin- und her gewälzt hast, dachte ich mir, dass ich dich besser wecke."
„Danke, Maus." Zärtlich streichelte ich ihr über den Kopf. Immer noch unter Schock stehend goss ich mir Kaffee in eine Tasse und setzte mich neben sie an den Tisch.
„Papa?", fragte sie leise.
„Ja? Was hast Du auf dem Herzen, meine Sonne?", antwortete ich.
Sie trank einen Schluck Milch, als wolle sie daraus Mut schöpfen und fragte: „Du weißt doch, dass uns vor zwei Jahren drei Männer besucht haben und ich dann in mein Zimmer gehen musste. Ich habe aber mitgehört, was sie dir erzählt haben."
Sie sah mich mit ihren braunen Augen intensiv an. „Papa, hast du heute Nacht von deinem Tod geträumt?"
Diese Frage schlug wie ein Blitz ein. Nun war ich hellwach. Ruckartig stand ich auf, verschüttete dabei etwas Kaffee.
„Diese Männer waren also keine Spinner und wollten dich tatsächlich nur warnen", fügte sie hinzu.
Ich war völlig irritiert. Es dauerte eine Weile, bis ich sprechen konnte. „Stell dir vor, ich habe sogar geträumt, wie es passiert und ich weiß, wann. Im Traum las ich in einer Zeitung. Dabei merkte ich mir das Erscheinungsdatum. Also am 10. September 2017 ist alles vorbei."
Marlene runzelte die Stirn und antwortete: „Aber nein, ist es nicht! Du kennst das Datum und weißt, was passiert!"
Wieder einmal überraschte mich die Klugheit meiner achtjährigen Tochter.
Der Traum veranlasste mich dazu, einen Karton in meinem Kleiderschrank zu suchen, in dem ich ein Buch versteckte, das mir die drei Männer gegeben hatten und das ich angeblich geschrieben hätte. Ich fand ihn nicht. Stattdessen kramte ich einen anderen Karton hervor, der diverse Zeichnungen enthielt, die ich angefertigt haben musste, als ich in Marlenes Alter war. Meine Tochter tauchte neben mir auf und staunte mit mir über das, was ich als Kind gezeichnet hatte. Eine Skizze zeigte ein blaues Fahnenmeer. Die Fahnen hatten einen gelben Kreis in der Mitte, der aus Sternen bestand. Das war eindeutig die Flagge der Europäischen Union. Ich zählte die Sterne und stellte fest, dass es tatsächlich zwölf waren. Auf einer anderen Zeichnung erkannte ich den Umriss einer Insel. Spontan dachte ich an Atlantis.
„Bring doch mal deinen Atlas", forderte ich Marlene auf, die sofort den schweren Band aus ihrer Schultasche holte.
Wir blätterten darin und fanden kurz darauf eine Insel, die exakt die gleichen Umrisse