STONE III: Tor zur Hölle
Von Alexander Kühl
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Über dieses E-Book
Wird Carmen Madisons lang geplanter und tödlicher Racheplan aufgehen?
Die Organisation Vanessa startet zu ihrem letzten großen Auftrag.
Das Finale der Stone-Trilogie fordert den höchsten Einsatz der Organisation Vanessa und führt die härteste Eliteeinheit der Welt an den dunkelsten Ort der Erde, dem Tor zur Hölle. Werden sie auch diese Mission meistern oder wird es ein Himmelfahrtskommando? Wird es das Ende der Organisation Vanessa sein, so wie wir sie kennen?
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Buchvorschau
STONE III - Alexander Kühl
Stone III
STONE III – Tor zur Hölle
Copyright © 2021
Alexander Kühl
1. Auflage
Gedicht Tor zur Hölle:
Mit freundlicher Genehmigung von
Jennifer Hilgert
Copyright by Jennifer Hilgert
Lektorat: Dennis Dobler – Die Lupe
Korrektorat: Der Poltergeist - Petra Poltermann
Korrektorat: Louise Sountoulidis
DANKE LOUISE
Cover: Rainer Wekwerth
Vanessa-Logo: Markus Lawo
Logos in Anhängen: Markus Lawo
Covergrafik: Andriy Petrenko@fotolia.com
Alle Rechte vorbehalten.
E-Mail:
Website: www.alexander-kuehl.net
Facebook-Seiten:
www.facebook.com/Offizielle-Seite-Alexander-Kühl
Facebook-Gruppen:
Stone-Crew
info@alexander-kuehl.net
Über den Autor
Alexander Kühl wurde am 4. Mai 1973 in Berlin geboren. Heute lebt er in Thüringen gemeinsam mit seiner Frau und zwei Kindern. Bereits als kleiner Junge entwickelte er apokalyptische Weltuntergangsgeschichten mit denen er nicht nur seine Eltern schockte. Ein denkwürdiger Strafaufsatz mit dem Titel »Eine Banane ist ein wundervolles Wurfgeschoss« motivierte den damaligen Schüler dazu, weitere Geschichten niederzuschreiben und an seinem Traum festzuhalten, der Schriftstellerei. In der Jugend wurde er von Dystopischen Albträumen heimgesucht, welche er zum Zwecke der Verarbeitung schließlich niederschrieb. Seinen Debütroman (Runaways Die Gesetzlosen) veröffentlichte er 2017 allerdings im Hardboiled Genre. Dieser brachte ihm nicht nur den Titel des Quentin Tarantino der Autoren
ein, sondern katapultierte ihn auch auf die Amazon Bestseller Charts bis auf Platz vier. Es folgten Science-Fiction Geschichten und diverse Thriller. Der mittlerweile etablierte Autor ist zudem Gründungsmitglied und Namensgeber des STRANGE TALES CLUBs, einem Autoren-Kollektiv, welches das Miteinander statt gegeneinander exzessiv auslebt. Der Leiter eines Web-Radios für Künstler ist außerdem bekannt dafür, dass er Projekte auf die Beine stellt, welche die Leser mit einbeziehen. Sein bekanntestes ist hier wohl das Stone-Projekt
in welchem Fans Charaktere in mehreren Bänden bekommen konnten.
Vorwort
Ich weiß, viele von euch haben so sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet und ich bin so froh, dass ich jetzt diese Zeilen schreiben darf: HIER IST SIE!
Endlich komplettieren wir diese Trilogie. Nach Risen ist Stone III das zweite Projekt, welches ich mit meinen Lesern gemeinsam verwirklichen durfte. Wieder habt ihr alles an Unterstützung gegeben. Ohne euch wäre das gar nicht möglich gewesen. Dafür habt Dank.
Ich bin immer etwas traurig, wenn ich ein Buch beendet habe. Für mich ist das beim Schreiben ja immer so, als wenn ich abends Zeit mit Menschen verbringe, die ich in mein Herz geschlossen habe. Ich fühle, liebe, lache und leide mit ihnen. Plötzlich sind sie dann einfach verschwunden. Das ist schon ein komisches Gefühl!
Nun, nach Beendigung des letzten Bandes, möchte ich euch auf eine Reise mitnehmen, und zwar zu den Anfängen der Stone Geschichte. Sie beginnt bereits 2015. In diesem Jahr beschäftigte mich die Geschichte des kleinen Flüchtlingskindes Mohammed. Der vierjährige Junge verschwand in einer überfüllten Anlaufstelle für Flüchtlinge in Berlin-Moabit. Er wurde dort von einem Mann entführt, der Spielzeuge und Stofftiere als Spende abgeben wollte. Dieser Mann, welcher sogar von einer Überwachungskamera gefilmt wurde, missbrauchte und tötete den Jungen. Die Leiche des Kindes lagerte er in der Wohnung in einer mit Katzenstreu gefüllten Plastikwanne.
Als ich das las, war ich tief erschüttert und das Schicksal des Jungen ließ mich nicht mehr los.
Schlaflose Nächte hat mir das bereitet und ich begann, mich mit der Thematik zu befassen. Allein in Berlin werden pro Jahr etwa tausend Kinder als vermisst gemeldet. Die meisten von ihnen tauchen wieder auf oder werden gefunden. Aber jedes Kind, welches für immer verschwunden bleibt, ist eines zu viel.
Aus diesem Gedanken heraus entwickelte sich die Idee zu einem Buch. Einem Buch, in dem eine geheime Organisation vermisste Kinder aufspürt, rettet und sie zu ihren Eltern zurückführt. Gleichzeitig werden die Peiniger an Ort und Stelle getötet.
Aufgrund anderer Bücher, welche ich zu der Zeit schrieb, musste diese Idee allerdings erst einmal warten.
Aber 2017 war es dann soweit. Stone erblickte erstmalig in Form einer Weihnachtskurzgeschichte das Licht der Welt. Diese Geschichte befindet sich übrigens in der Originalversion als Anhang in der Special Edition. Sie diente natürlich als Vorlage für das, was ihr heute in den Händen haltet. Beim Schreiben entwickelte ich allerdings so viele Ideen, weshalb in mir der Wunsch wuchs, dass es mehr als nur diese eine Kurzgeschichte geben sollte. Beim groben Skizzieren der Idee, wurde mir weiterhin klar, dass es mindestens eine Trilogie werden würde. Im Sommer 2018, ich hatte gerade Runaways II beendet, konnte ich mich nun endlich intensiv dem ersten Stone Band „Gerechtigkeit gibt es nur in der Hölle, widmen. Zur gleichen Zeit habt ihr alle für ein absolutes Highlight gesorgt. „Mit Runaways – Die Gesetzlosen
erreichte ich in den Amazon Gesamt-Bestsellercharts den vierten Platz. Das war schon der Wahnsinn. Ich war unendlich dankbar. Deswegen wuchs in mir eine weitere Idee heran. Ich wollte mich bei meinen Lesern bedanken, indem ich sie mit einem Charakter im Stone Buch verewigen und somit unsterblich werden ließ. Ich schrieb meine Idee in die Welt der sozialen Medien hinaus und bot meinen Lesern an, dass sie sich bewerben könnten. Mein Plan war, den Vornamen und das Aussehen zu übernehmen. Der Nachname sollte abgewandelt werden und über den Charakter und die Rolle im Buch würde nur ich allein entscheiden. Einige belächelten mich zunächst oder sagten, so etwas sei nicht umsetzbar. Doch dann kam eine Flut an Bewerbern, so dass ich per Los entscheiden lassen musste. Rückblickend hätte ich damals nie für möglich gehalten, was sich bis heute daraus entwickelt hat. Eine richtige Community, die sich sogar im realen Leben auf Messen trifft. Das habt ihr geschafft. So, nun habe ich erst einmal genug geplaudert. Jetzt rückt Stone zum letzten Mal aus.
Prolog
Natascha Gramow bog mit dem Lincoln auf die Vierundneunzig und nahm damit Kurs auf die Mansion, die außerhalb Chicagos lag. Sie hatte die geretteten russischen Kinder an eine Kontaktperson des International Terrorism Swat (ITS) übergeben, welche sie nach Russland zu ihren Familien zurückführen sollte. Gramow hatte bereits in der Vergangenheit im Zuge eines Terroranschlags in St. Petersburg, als sie noch eine KGB-Agentin war, Kontakt zu dieser Truppe gehabt. Der Kopf der Terroristen wurde in Südafrika vermutet und die Russen bekamen ohne Hilfe der ausländischen Behörde keinen richtigen Zugriff. Diese geheime und auf der ganzen Welt operierende Behörde war so international mit den verschiedensten Geheimdiensten vernetzt, dass diese im Prinzip keine Hindernisse kannte.
Natascha konnte damals nicht ahnen, dass sie Jahre später in einer vergleichbaren Organisation arbeiten und dadurch eine mögliche erneute Zusammenarbeit zustande kommen könnte. Bei der Übergabe und weiteren Gesprächen zwischen Gramow und der Kontaktperson, einer Agentin mit dem Namen Jennifer Moore, ergab es sich, dass plötzlich der Name »Nowgorod« fiel. Gramow wurde sofort bewusst, dass es sich dabei um eines von Madisons Lager handeln musste und die »Organisation Vanessa« ein großes Interesse daran hatte, bei der Befreiung aktiv mitzuwirken. Die Operation des ITS in Nowgorod schien aber derzeit nicht die oberste Priorität zu haben und Gramow konnte heraushören, dass dies der Agentin Jennifer Moore überhaupt nicht passte. Moore bot an, im Anschluss an die Übergabe mit Gramow zur Jefferson Mansion zu fahren, der Organisation die Informationen über »Nowgorod« zur Verfügung zu stellen und ihre Unterstützung bei der Aktion anzubieten. Natascha hatte keine Zeit, mit irgendjemandem Rücksprache zu halten und sagte Moore sofort zu. Nun hatte sie die junge Britin und ehemalige Agentin des Secret Service im Schlepptau. Die beiden hatten sich während der Fahrt gut verstanden, nun lag eine kurze Phase des Schweigens hinter ihnen, die keinen bestimmten Anlass hatte.
In Nataschas Kopf kreisten plötzlich so viele Gedanken. Sie dachte an ihre Kollegen, welche gerade in Seattle gegen Carmen Madison vorgingen und erneut darauf hofften, Vanessa lebend zu finden. Sie wäre gerne dabei gewesen, doch unter den jetzigen Umständen hätte sie lieber in der Mansion bei ihrem Chef sein wollen. Aber Jefferson hatte die ehemalige KGB Agentin gebeten, die Übergabe mit dem ITS selbst in die Hand zu nehmen und Natascha hatte ihm noch nie eine Bitte abschlagen können. Sie drehte ihren Kopf nach rechts, während ihre Blicke kurz auf Jennifer Moore ruhten. Sie war froh, dass die Agentin ihre Hilfe beim Kampf gegen Carmen Madison angeboten hatte. Gegen den Erzfeind der Organisation Vanessa schien jede Hilfe, auch wenn es nur Informationen waren, fast schon überlebensnotwendig. Für Fragen war in den letzten Stunden keine Zeit geblieben, dennoch nahmen einige von ihnen viel Raum in der Gedankenwelt der Russin ein.
Gramow überlegte, ob sie die Frage, die ihr immer wieder durch den Kopf jagte, tatsächlich stellen sollte. Schließlich konnte sie diese nicht mehr zurückhalten.
»Warum kannst du es nicht abwarten, nach Nowgorod zu kommen?«
Jennifer zuckte leicht zusammen und schwieg. Sie wirkte perplex und schien gedanklich ganz woanders gewesen zu sein.
»Es befindet sich jemand dort, der dir nahesteht, oder?«
Moores Wangen erröteten und sie schien gegen Tränen anzukämpfen. Für einen Moment bekam sie weiche Gesichtszüge, die kurz darauf aber wieder verschwanden.
»Ich habe Grund zur Annahme, dass dort mein Bruder gefangen gehalten wird.«
Gramow nickte.
»Dann ist es besser, dass wir das für uns behalten, denn O´Neil oder Jefferson würden die Beteiligung einer Person, welche emotional betroffen ist, nicht zustimmen.«
Moore senkte den Kopf.
»Ja, das verstehe ich. Das Gerede von Gefährdung der Mission kommt dann immer schnell auf.«
Natascha huschte ein fast feixendes Lächeln über ihre Lippen.
»Nun, ich habe eine etwas andere Einstellung dazu.«
Moore blickte interessiert auf und lauschte Nataschas Worten.
»Ich glaube, dass Emotionen einen härter und kompromissloser machen.«
Schweigend nickte Jennifer und stimmte Natascha zu. Diese legte schließlich nach.
»Wir sind doch alle voller Emotionen. Deswegen sind wir doch dort, wo wir heute sind. Ich glaube, jeder bei Vanessa hat seine eigene Geschichte und seine ganz eigenen Gründe, warum er sich dieser täglichen Gefahr und vor allem in die Gesellschaft des Todes begibt.«
Abermals nickte Jennifer Moore und wollte etwas darauf antworten, doch ein Anruf beendete abrupt das Gespräch. Natascha blickte erschrocken auf das Display. Es war Rob Stone. Sie wusste, dass er gemeinsam mit einem Team in Seattle war, um Carmen Madison in den Arsch zu treten. Verwundert über den Anruf, bediente Natascha einen Knopf am Lenkrad und legte somit das Gespräch auf die Freisprechanlage.
»Was ist los, Rob?«
»Wo bist du?«
Stones Stimme klang außer Atem.
»Auf dem Weg in die Mansion. Ich denke, in zwanzig Minuten werde ich dort sein.«
»Das ist gut.«
»Was ist passiert, Stone?«
Natascha spürte, dass etwas nicht stimmte.
»Wir glauben, dass sich Ted Jefferson in Gefahr befindet.«
»Inwiefern?«
»Wir gehen davon aus, dass wir nach Seattle gelockt wurden, damit die Mansion so gut wie schutzlos ist.«
»Du meinst, Carmen Madison befindet sich bei Jefferson?«
»Ja. Ich denke schon.«
Natascha holte tief Luft und trat instinktiv auf das Gaspedal.
»Ich bin unterwegs!«
Die Ex KGB-Agentin beendete das Gespräch.
Kapitel 1
Für einen Moment starrte Rob Stone auf das Display seines Smartphones. Er war beruhigt, dass er wenigstens Natascha Gramow erreicht hatte und diese in Kürze die Mansion erreichen würde. Er wusste, dass die Truppe von hier aus nichts unternehmen konnte, um Jefferson und seiner Familie zu helfen. Dominic Griffin wartete zwar mit der vollgetankten Maschine auf dem King County International Airport, doch auch mit dem Flugzeug benötigten sie immerhin noch vier Stunden, um die Mansion zu erreichen. Er hatte Ilona Dukes, Mathias Lange, Emilia Watson und den Schweden nach Seattle geflogen und der Trupp war vor wenigen Minuten im Gebäude eingetroffen. Sie hatten Kontakt zu Cannavaro aufgenommen, der in der großen Lagerhalle mit der Evakuierung der Kinder begonnen hatte. Stone sammelte sich und blickte zu Tatjana Monday.
»Und?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich kann weder Gizmo noch O´Neil erreichen.«
»Verdammt.«
Ein Pfeifton ertönte aus Mondays Armbanduhr und kündigte somit eine Funkübertragung an. Es ertönte die Stimme Lola van Blacks.
»Wir könnten hier unten Hilfe gebrauchen.«
Schüsse waren im Hintergrund zu hören.
»Was ist los?«
»Hier wimmelt es von Madisons Leuten und sie fangen an die Kinder zu erschießen.«
Lola schrie ihre Antwort ins Mikrofon hinein.
»Wir sind unterwegs.«
Tatjana blickte entschlossen zu Stone und zeigte auf die Leichen von Micky Angel, Nicole Jefferson und Alexandra Marx.
»Um die können wir uns später kümmern.«
Stone neigte seinen Kopf nach vorne und signalisierte seiner ehemaligen Ausbilderin seine Zustimmung. Monday entriss Micky Angel die Waffe und drückte diese Stone in die Hand.
Stone kratzte sich am Kinn, so wie er es immer tat, wenn er darüber nachdachte, was er sagen sollte.
»Ich weiß, dass es nicht Teil deiner Ausbildung war und das sollten wir auch schnellstens nachholen. Ich bin mir aber sicher, dass du damit klarkommen wirst.«
Beide setzten sich in Bewegung. Sie mussten so schnell wie möglich die große Lagerhalle erreichen.
Stone folgte Monday. Da er in der Lagerhalle von Marx bewusstlos geschlagen wurde, wusste er natürlich nicht, in welcher Richtung die Halle lag.
Während der Fahrt in einem Aufzug nach unten schwiegen die beiden sich an. Stone konnte seine Gedanken nicht ordnen. Zorn machte sich breit. Er dachte an die Kinder, welche die Hölle durchmachten und nun erschossen wurden. Er dachte an Cat… sein Zorn wuchs.
Dumpfe Donner drangen in den Schacht. Das Geschehen schien direkt vor ihnen zu liegen.
Monday schien seine Gedanken zu erahnen.
»Der Aufzug fährt genau in die Halle. Wir sind gleich direkt im Geschehen.«
Kaum hatte sie den Satz beendet, öffneten sich die Türen. Sofort warfen sich beide auf den Boden und versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen. Sie befanden sich im Rücken der Schergen Madisons. Stone schätzte die Zahl derer auf zwanzig. Sie waren allesamt bewaffnet. Einer von ihnen schritt mit einem Maschinengewehr die Glascontainer ab, öffnete einen nach dem anderen und erschoss die darin befindlichen Kinder.