Finale: Küssen kann man nicht alleine (4)
Von Melina DAngeli
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Über dieses E-Book
Was soll das denn bedeuten? Und wer sagt eigentlich, dass ich schon so weit bin?
Es ist wohl nicht übertrieben, buchstäblich von Rettung in letzter Sekunde zu sprechen. Diese Notoperation hat nicht nur mir, sondern auch meinem Kind das Leben gerettet. Aber solch eine Geburt – ganz gleich, auf welchem Wege – ist ja letztendlich auch nur der Anfang von etwas Neuem.
Aber wovon?
Das kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Nur eine Sache steht fest: Sämtliche Männer können mir mal herzlich gern den Buckel runterrutschen. Irgendwie kommt mir dieses Stadium seltsam bekannt vor. Aber es wäre doch gelacht, wenn es nicht auch ohne Mann ginge. Bei Lesben funktioniert das doch auch. Selbst ist die Frau!
Ob das gutgehen kann? Auch im letzten Teil der Reihe wird Susanne mit allerlei Problemen konfrontiert, auf die sie gewohnt unkonventionell reagiert. Am Ende bleibt nur die Frage, ob sie – wenn überhaupt, dann durch Zufall – ihr eigenes kleines Happy End findet oder komplett Schiffbruch erleidet. Wer das herausfinden möchte, ist herzlich eingeladen …
Melina D’Angeli: Die Serie Küssen kann man nicht alleine ist mein erster Schritt auf eigenen Füßen. Zuvor ist Der Prinz auf dem Fahrrad erschienen, den ich – zusammen mit meinem lieben Freund und Kollegen Thomas Herzberg – veröffentlicht habe.
Meine Bücher beschäftigen sich übrigens mit ganz normalen Frauen, die – außerhalb von Model-Maßen, Silikon-Tuning oder Botox – mit dem Leben und seinen alltäglichen Herausforderungen zu kämpfen haben. In dieser Welt haben auch die wenigsten Männer einen Waschbrett-Bauch oder fahren Porsche … ;) Am Ende des Buchs folgt noch eine kleine Leseprobe von ›Der Prinz auf dem Fahrrad‹
Aus der Reihe Küssen kann man nicht alleine:
- »Alles auf Anfang …« (Teil 1)
- »Einer mit H.E.R.Z.« (Teil 2)
- »Zwei Herzen in einem Bauch« (Teil 3)
- »Finale« (Teil 4)
Außerdem:
- »Der Prinz auf dem Fahrrad« (Ein humorvoller Liebesroman)
- »Ein Hauch von Liebe« (Liebesroman)
Aktuelle Informationen, Newsletter-Service und Aktionen findet ihr (noch) auf der Homepage von Thomas Herzberg, der mich dort als Gast aufgenommen hat :)
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Buchvorschau
Finale - Melina DAngeli
Titel:
Küssen kann man nicht alleine:
Finale (4)
von Melina D’Angeli
Text Copyright © 2016
Alle Rechte vorbehalten
Coverbild: Love is everywhre © Artistan – Fotolia.com
Fassung: 1.0
Die Geschichte ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und/oder realen Handlungen sind rein zufällig.
Ein jeweils großes Dankeschön geht an:
Thomas Herzberg (als Co-Autor, Ratgeber und hemmungsloser Kritiker)
Birgit (meine neue Testleserin aus dem schönen Elsass)
Lektorat, Korrektorat: worttaten.de – Michael Lohmann
Inhalt
Finale!
Was soll das denn bedeuten? Und wer sagt eigentlich, dass ich schon so weit bin?
Es ist wohl nicht übertrieben, buchstäblich von Rettung in letzter Sekunde zu sprechen. Diese Notoperation hat nicht nur mir, sondern auch meinem Kind das Leben gerettet. Aber solch eine Geburt – ganz gleich, auf welchem Wege – ist ja letztendlich auch nur der Anfang von etwas Neuem.
Aber wovon?
Das kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Nur eine Sache steht fest: Sämtliche Männer können mir mal herzlich gern den Buckel runterrutschen. Irgendwie kommt mir dieses Stadium seltsam bekannt vor. Aber es wäre doch gelacht, wenn es nicht auch ohne Mann ginge. Bei Lesben funktioniert das doch auch. Selbst ist die Frau!
Ob das gutgehen kann? Auch im letzten Teil der Reihe wird Susanne mit allerlei Problemen konfrontiert, auf die sie gewohnt unkonventionell reagiert. Am Ende bleibt nur die Frage, ob sie – wenn überhaupt, dann durch Zufall – ihr eigenes kleines Happy End findet oder komplett Schiffbruch erleidet. Wer das herausfinden möchte, ist herzlich eingeladen …
Melina D’Angeli: Die Serie Küssen kann man nicht alleine ist mein erster Schritt auf eigenen Füßen. Zuvor ist Der Prinz auf dem Fahrrad erschienen, den ich – zusammen mit meinem lieben Freund und Kollegen Thomas Herzberg – veröffentlicht habe.
Meine Bücher beschäftigen sich übrigens mit ganz normalen Frauen, die – außerhalb von Model-Maßen, Silikon-Tuning oder Botox – mit dem Leben und seinen alltäglichen Herausforderungen zu kämpfen haben. In dieser Welt haben auch die wenigsten Männer einen Waschbrett-Bauch oder fahren Porsche … ;)
Am Ende des Buchs folgt noch eine kleine Leseprobe von ›Der Prinz auf dem Fahrrad‹
Alle Bücher von Melina D’Angeli
Aus der Reihe Küssen kann man nicht alleine:
»Alles auf Anfang …« (Teil 1)
»Einer mit H.E.R.Z.« (Teil 2)
»Zwei Herzen in einem Bauch« (Teil 3)
»Finale« (Teil 4)
»Der Prinz auf dem Fahrrad« (Ein humorvoller Liebesroman)
»Ein Hauch von Liebe« (Liebesroman)
Unter Melanie Schubert:
»Ein Millionär unterm Weihnachtsbaum« (Heiterer Liebesroman)
Aktuelle Informationen, Newsletter-Service und Aktionen findet ihr (noch) auf der Homepage von Thomas Herzberg, der mich dort als Gast aufgenommen hat :)
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1
Das muss der Himmel sein! Das kann nur der Himmel sein, was sonst?
Rund um mich herum flogen possierliche Engel, umgeben von riesigen Wolken, die wie Watte aussahen. Ähnliche Bilder kannte ich von meinem achtzehnten Geburtstag. Zwei selbst ernannte Freunde hatten eine gewaltige Wasserpfeife mitgebracht und die in der Runde herumgehen lassen. Ich hatte keine Ahnung, was da qualmte und so fürchterlich stank. Aber auf jeden Fall hinterließ dieses Kraut in meinem Kopf eine vergleichbare Stimmungslage. Irgendwann war alles rosa und nichts erinnerte mehr an Normalität.
Ein Stück rechts von mir sah ich ein weißes Pferd mit wallender Mähne, die fast bis zum Boden reichte. Seine Hufe flogen über die Wolken und verursachten einen Takt, der beinahe wie Musik klang. Ich lachte, ohne dabei ein Geräusch von mir zu geben. Spürte innerlich, wie dieses Paradies immer mehr von mir Besitz ergriff. Als ich dann aber die Reiterin erkannte, platzte der rosarote Traum von einem Moment zum anderen: Meine Mutter saß auf dem verfluchten Gaul und lachte, wie die Hexe Schrumpeldei es auf meinen Märchenkassetten getan hatte. Das Märchenland geriet urplötzlich ins Wanken. Riesige dunkle Wolken zogen auf, Blitze schlugen zu Boden, und es war klar, dass sie dort einiges an Verwüstung hinterlassen würden. Plötzlich kamen auch Schreie hinzu. Mein Körper zitterte und wurde von einer Seite zur anderen geworfen. Jetzt rief sogar jemand meinen Namen.
»Susanne ... Susanne ...«
Widerwillig öffnete ich meine Augen, bis durch winzige Schlitze ein wenig Licht in meinen Verstand sickerte. Ich sah einen blonden Lockenkopf und glaubte, ein wunderschönes ebenmäßiges Gesicht über mir zu erkennen.
Ob das Jesus war? Der Heiland höchstpersönlich, der sich die Mühe machte, mich an seiner Hand durch die Himmelspforte zu geleiten?
»Susanne!«
Wieder diese Stimme, nicht mehr ganz so sanft wie zuvor. Ich schaffte es, meine Augen ein Stück weiter zu öffnen. Aus dem blonden Lockenkopf wurde von einem Moment zum anderen das, was man landläufig als Hausfrauen-Dauerwelle bezeichnet. Und auch das Gesicht über mir würde sich über das regelmäßige Auftragen einer Faltencreme vermutlich freuen.
»Susanne! Kannst du bitte endlich aufwachen ... wie soll der kleine Kerl neben dir denn bei dem Lärm schlafen?«
Meine Freundin, Conny. Das Feingefühl eines neufundländischen Robbenjägers gepaart mit dem sanften Gemüt einer Abrissbirne.
»Haapich kechnarcht?« Mein Mund war knochentrocken. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, als würde meine Zunge am Gaumen festkleben. Blieb die Frage, ob sie jemals bereit wäre, sich wieder davon zu lösen.
»Kannst du nicht wie jeder andere Mensch reden?« Conny reichte mir ein Glas Wasser. Plötzlich erkannte ich in ihrem Gesicht, dass sie wusste, mit welchem Problem ich aktuell kämpfte. »Trink erst mal einen Schluck, Schätzchen.«
Ich tat, wie befohlen. Danach prüfte ich die Funktionsfähigkeit meiner Zunge ... müsste passen. »Hab ich geschnarcht?«
Conny lachte. Bevor sie antworten konnte, musste sie sich erst mal wieder einbekommen. »Ich hab dich schon gehört, als ich durch die Eingangstür der Station gekommen bin.«
»Also bin ich noch immer im Krankenhaus?« Zum ersten Mal öffnete ich meine Augen vollständig und schaute mich einen kurzen Moment lang um. Links neben meinem Bett stand ein weiteres Miniaturexemplar derselben Gattung. Darin lag mein Sohn, seines Zeichens Stammhalter der Ziegler-Dynastie. Nach zweiundsiebzig Stunden auf der Säuglings-Intensivstation hatte man ihn gestern für kräftig genug erklärt, bei mir im Zimmer ruhen zu können. Die drei Tage ohne mich hatte er übrigens meiner Mutter zu verdanken. Die hatte darauf bestanden, alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Dazu gehörte auch die Verlegung in diese Gefängniszelle, in der ich lag – andere nennen es wohl Einzelzimmer, aber das kommt am Ende doch aufs selbe hinaus.
Seitdem der kleine Mann neben mir lag, hatte ich es nur selten geschafft, mit dem Heulen aufzuhören. Gestern Nachmittag, als meine Tochter Franzi und ihr kleiner Pierre mich besucht hatten, gab es ein paar wenige tränenlose Momente. Und abends, beim Fernsehen, weil ich durch den Schleier irgendwann kaum mehr etwas sehen konnte. Das Wunder neuen Lebens. Man kann es wohl nur dann verstehen, wenn man beteiligt ist und es nicht nur als Zaungast erlebt.
Ich war gerade erst aus der Vollnarkose erwacht, da stand schon Dr. Feigenbaum an meinem Bett und hielt eine ganze Weile wortlos meine Hand. Und ich erinnere mich nur an einen einzigen Satz, der sich seither wie eine alles dominierende Tatsache in meinem Kopf fest verankert hatte: »Es ist alles gut gegangen, Frau Ziegler.«
»Hat er endlich einen Namen?« Conny baute sich neben dem Kinderbett auf. Vorsichtig zog sie den Arm des Namenlosen empor und deutete auf das blaue Plastikband, das am winzigen Handgelenk baumelte.
Ich schüttelte nur den Kopf. Ein weiterer Schwall von Tränen hätte jedes Wort ohnehin erstickt.
»Vielleicht wird es langsam Zeit, Süße.« Conny kicherte vor sich hin. »Stell dir vor, er kommt irgendwann zur Schule und hat immer noch keinen Namen. Wie sollen ihn die Lehrer denn dann ansprechen?« Sie ließ den Arm ins Bettchen zurückfallen und schob sich daran vorbei, um nun direkt an meiner Seite Position zu beziehen. Ich spürte ihre Rechte auf meinem Kopf, ihre Linke lag auf meiner Brust.
»Gibt es irgendwas, das du mir bis jetzt verschwiegen hast?«, presste ich an Tränen und Rotz vorbei. Unterdessen hypnotisierte ich ihre Finger, die sich mittlerweile sogar rhythmisch auf einer meiner Tankstellen bewegten.
»Oh!« Conny riss ihre Hand erschrocken zurück und stopfte sie kurz entschlossen in die Tasche ihrer Jeans. »Das war ganz in Gedanken.«
»Da bin ich aber froh!« Ich lachte. Für einen Moment waren die Tränen vergessen. »Ansonsten hätte ich auch keine Ahnung, wie ich das deinem Pierre erklären soll.«
»Er wollte eigentlich mitkommen, um nach dir zu schauen«, sagte Conny in nachdenklichem Ton.
»Und ... was hat ihn davon abgehalten?«
»Ich!«
Anstelle einer Frage zuckte ich nur mit den Schultern, das sollte wohl ausreichen.
»Hab gedacht, du wolltest noch ein bisschen deine Ruhe.« Conny deutete auf das kleine Bettchen neben meinem. »Seitdem der Lütte bei dir liegt, hast du ...«
»Was?«
Conny druckste eine Weile herum. Ich kannte dieses Gesicht nur zu gut. Auf der einen Seite brodelte es in ihr. Dort drängte die schonungslose Wahrheit auf Auslass. Ganz so wie Lava, die endlich alles rund um den Vulkan aufs Neue verwüsten wollte. Aber irgendwo tief in meiner Freundin – an einem Ort, den die Sonne wahrscheinlich nur einmal im Jahr für einen kurzen Moment erreichte – war auch ein letzter Funken Feingefühl am Leben geblieben.
»Sag schon!«, forderte ich sie grinsend auf. »Ich kann mit der Wahrheit umgehen.«
»Seit wann das denn?« Jetzt grinste auch Conny und ich kann es ihr nicht mal verübeln. Sie holte tief Luft, vermutlich der Anfang eines gründlichen Rundumschlags.
»Vielleicht lässt du’s doch lieber. Ich weiß ohnehin, was kommt.« Ich wollte ihr zuvorkommen.
»Na, was glaubst du denn?« Meine Freundin verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie war neugierig und im Empfangsmodus. »Spuck’s aus, Baby!«
»Die Frage ist doch immer dieselbe«, begann ich in gelangweilten Ton. »Du willst von mir wissen, wie es weitergehen soll, richtig?«
Conny nickte zuerst nur. Als sich ihr Mund dann öffnete, wurde mir klar, dass sie es dieses Mal sogar genauer wissen wollte. »Da liegt dein Sohn.« Sie deutete mit dem Finger auf das kleine Bettchen. »Wenn du es in drei Tagen nicht mal schaffst, ihm einen Namen zu verpassen, dann frage ich mich – wohl nicht ganz zu Unrecht –, was passieren soll, wenn sie dich hier vor die Tür setzen.« Connys Gesicht leuchtete im Halbdunkel.
Ich kannte meine Freundin gut genug um zu wissen, dass sie längst noch nicht fertig war. »Bernd ruft mich jeden Tag drei Mal an. Für Franzi und deine Mutter könnte ich mittlerweile eine Standleitung einrichten und ich bin ...«
Kurz entschlossen packte ich Connys Hand und drückte sie so kräftig, wie ich konnte. Erneut liefen mir die Tränen in Bächen herunter, aber davon wollte ich mich in diesem Augenblick keinesfalls abhalten lassen. »Ich liebe dich, Süße!« Jedes einzelne Wort war, als würde meine Stimme es in Stein meißeln. »Ich liebe dich und ich danke dir für alles, was du für mich getan hast, tust und tun wirst.«
»Ich war noch nicht fertig!«, protestierte Conny lachend. »Sonst hättest du wohl auf das ›Tun wirst‹ lieber verzichtet.«
Ich schaute meine Freundin an. Ihr Gesicht machte klar, dass sie den letzten Satz nicht ernst meinte. Trotzdem erkannte ich unverändert die dringende Aufforderung, Farbe zu bekennen.
»Hans Martin«, flüsterte ich.
Connys Miene verfinsterte sich abrupt. Sie brauchte einen Moment, um