Einer mit H.E.R.Z.: Küssen kann man nicht alleine (2)
Von Melina DAngeli
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Über dieses E-Book
Ein satirisch angehauchter Liebesroman, wie ihn vermutlich nur das echte Leben schreiben kann. Hier dreht sich nichts um omnipotente Kerle mit Waschbrettbäuchen oder neureiche Püppchen in Designerfummeln. Menschen wie Du und Ich, zwischen Romance und Rosenkrieg, zwischen Herzklopfen und ausgewachsenem Kater. Mit einem Schuss schwarzen Humors nimmt Melina D`Angeli das typische Genre augenzwinkernd aufs Korn und lässt dabei kaum ein Klischee aus ...
Lektorat/Korrektorat: Michael Lohmann
!!! Achtung: "Küssen kann man nicht alleine" ist eine Fortsetzungsgeschichte in Episodenform !!!
Inhalt: ... Schon mit ihrer Reise nach München stürzt sich Susanne ins nächste Abenteuer. Aber auch in Hamburg droht mehr als genug neues Ungemach. Und es wäre ein Wunder, wenn Königin Chaos es nicht schaffen würde, alles – im Handumdrehen und von einem Tag auf den anderen – auf Links zu krempeln. Wer braucht schon Ruhe?
Melina D’Angeli: Küssen kann man nicht alleine ist mein erster Schritt auf eigenen Füßen. Zuvor ist Der Prinz auf dem Fahrrad erschienen, den ich – zusammen mit meinem lieben Freund und Kollegen Thomas Herzberg – veröffentlicht habe.
Meine Bücher beschäftigen sich übrigens mit ganz normalen Frauen, die – außerhalb von Model-Maßen, Silikon-Tuning oder Botox – mit dem Leben und seinen alltäglichen Herausforderungen zu kämpfen haben. In dieser Welt haben auch die wenigsten Männer einen Waschbrettbauch oder fahren Porsche … ;)
Alle Bücher von Melina D’Angeli
Aus der Reihe Küssen kann man nicht alleine:
- »Alles auf Anfang …« (Teil 1)
- »Einer mit H.E.R.Z.« (Teil 2)
- »Zwei Herzen in einem Bauch« (Teil 3)
- »Finale« (Teil 4)
Außerdem:
- »Der Prinz auf dem Fahrrad« (Ein humorvoller Liebesroman)
- »Ein Hauch von Liebe« (Liebesroman)
Aktuelle Informationen, Newsletter-Service und Aktionen findet ihr (noch) auf der Homepage von Thomas Herzberg, der mich dort als Gast aufgenommen hat :)
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Ein Hauch von Liebe: Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Prinz auf dem Fahrrad: Ein humorvoller Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Einer mit H.E.R.Z.
Titel in dieser Serie (4)
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Buchvorschau
Einer mit H.E.R.Z. - Melina DAngeli
Titel:
Küssen kann man nicht alleine:
Einer mit H.E.R.Z. (2)
von Melina D’Angeli
Text Copyright © 2015
Alle Rechte vorbehalten
Coverbild: Love is everywhre © Artistan – Fotolia.com
Fassung: 1.0
Die Geschichte ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und/oder realen Handlungen sind rein zufällig.
Ein großes Dankeschön geht an:
Thomas Herzberg (als Co-Autor, Ratgeber und hemmungsloser Kritiker)
Lektorat, Korrektorat: worttaten.de – Michael Lohmann
Inhalt
Einer mit H.E.R.Z.
Was soll das denn bedeuten?
Und Herz allein hilft sicherlich auch nicht, denn ab einem gewissen Alter holt einen ohnehin die bittere Erkenntnis ein, dass auch andere Faktoren womöglich eine gewisse Rolle spielen könnten. Je nachdem wie gründlich das Leben und seine Untiefen an der rosaroten Brille genagt haben, muss wohl jeder für sich entscheiden, was ihm besonders wichtig ist. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass diese gesetzten Prioritäten auch morgen noch Gültigkeit haben.
…
Schon mit ihrer Reise nach München stürzt sich Susanne ins nächste Abenteuer. Aber auch in Hamburg droht mehr als genug neues Ungemach. Und es wäre ein Wunder, wenn Königin Chaos es nicht schaffen würde, alles – im Handumdrehen und von einem Tag auf den anderen – auf Links zu krempeln. Wer braucht schon Ruhe?
Melina D’Angeli:
Küssen kann man nicht alleine ist mein erster Schritt auf eigenen Füßen. Zuvor ist Der Prinz auf dem Fahrrad erschienen, den ich – zusammen mit meinem lieben Freund und Kollegen Thomas Herzberg – veröffentlicht habe.
Meine Bücher beschäftigen sich übrigens mit ganz normalen Frauen, die – außerhalb von Model-Maßen, Silikon-Tuning oder Botox – mit dem Leben und seinen alltäglichen Herausforderungen zu kämpfen haben. In dieser Welt haben auch die wenigsten Männer einen Waschbrett-Bauch oder fahren Porsche … ;)
Alle Bücher von Melina D’Angeli
Aus der Reihe Küssen kann man nicht alleine:
»Alles auf Anfang …« (Teil 1)
»Einer mit H.E.R.Z.« (Teil 2)
»Zwei Herzen in einem Bauch« (Teil 3)
»Finale« (Teil 4)
»Der Prinz auf dem Fahrrad« (Ein humorvoller Liebesroman)
»Ein Hauch von Liebe« (Liebesroman)
Unter Melanie Schubert:
»Ein Millionär unterm Weihnachtsbaum« (Heiterer Liebesroman)
Aktuelle Informationen, Newsletter-Service und Aktionen findet ihr (noch) auf der Homepage von Thomas Herzberg, der mich dort als Gast aufgenommen hat :)
ThomasHerzberg.de
Prolog
›Dr. Schramm. Kardiologe (alle Kassen)‹
Dieses an sich eher harmlose Schild weckte mittlerweile eine Vielzahl von Gefühlen in mir. Wobei ich gestehen muss, dass keines davon positiver Natur war. Vielleicht lag es an Doktor Schramm selbst, der, zumindest meinem Empfinden nach, das Feingefühl eines osteuropäischen Akkord-Schlachters mitbrachte. Oder es war schlichtweg der Anlass, der mich in immer regelmäßigeren Abständen in sein als Arztpraxis getarntes Gruselkabinett trieb.
Sei’s drum! Wieder einmal saß ich im Wartezimmer – dem gefühlten Vorhof zur Hölle. Das obligatorische Belastungs-EKG hatte ich hinter mir, keuchte allerdings noch immer wie eine alte Dampflok. Ferner überlegte ich, ob es angebracht sei, mich intensiv mit meinem Letzten Willen zu beschäftigen. Alle interessanten Magazine waren vergriffen, und da mir weder nach einer Autozeitschrift noch einem Heimwerker-Ratgeber der Sinn stand, beschränkte ich mich darauf, Löcher in die Decke zu starren.
»Frau Ziegler«, quakte es nach einem gefühlten Erdzeitalter undeutlich aus dem Lautsprecher. Wie bei jedem Mal zuvor tauschten alle Wartenden verwirrte Blicke. Denn diese Frau Ziegler hätte – selbst ohne blumige Fantasie – auch ebenso gut ›Meyer‹, ›Schulze‹ oder ›Kramer‹ heißen können. Außerdem hatte ich meine Zeit gerade damit verbracht, zu planen, wie ich das nächste Weihnachtsfest und womöglich auch noch meinen Geburtstag einigermaßen komfortabel in diesem Wartezimmer verbringen könnte.
»War das Ziegler?«, fragte ich in die Runde.
Die eine Hälfte nickte, die andere schüttelte den Kopf oder wirkte unentschlossen.
»Könnte auch Weber gewesen sein«, meinte ein dicker Kerl mit hochrotem Kopf, der mir gegenübersaß.
»Heißt hier denn jemand Weber?« Ich schaute ein weiteres Mal in die Runde und erntete nur Kopfschütteln. Also erhob ich mich träge und hätte am Ende fast noch die Tür an den Kopf bekommen.
»Frau Ziegler, der Doktor wartet auf Sie. Warum kommen Sie denn nicht?« Eine der Sprechstundenhilfen stand mir direkt gegenüber und musterte mich kopfschüttelnd. »Sie wissen doch, dass wir hier einen straffen Zeitplan haben.«
Ich verzichtete auf jegliche Rechtfertigung und wackelte stattdessen mit hängenden Schultern hinter der Frau her, die mich gestenreich in Folterkammer 2 delegierte. »Der Doktor kommt sofort. Machen Sie sich am besten obenrum schon mal frei«, forderte sie mich tonlos auf und zog danach die Tür ins Schloss.
Wenigstens etwas! Ansonsten hätte ich auch gleich im Wartezimmer die Hüllen fallen lassen können.
Es verging noch eine gute Viertelstunde, bis Doktor Schramm atemlos hereingestürmt kam. Mühsam presste er sich ein »Guten Morgen« ab, natürlich ohne mich dabei anzusehen. Sein Blick klebte stattdessen in meiner Akte. »Ihr heutiges EKG ist tatsächlich noch ein Stück schlechter als das letzte«, begann er und ließ sich geräuschvoll in seinen Ledersessel fallen.
Soviel zum Thema Feingefühl!
»Eigentlich hatte ich gehofft …«
»…, dass ich sterbe und nicht wiederkomme?«, beendete ich seinen Satz mit giftiger Stimme.
Zum ersten Mal hob Doktor Schramm seinen Kopf. Als er mich jetzt ansah, wünschte ich mir sofort, er hätte es lieber gelassen. »Nein! Ich habe mir gewünscht, dass Sie wenigstens einen Teil meiner Ratschläge beherzigen. Es soll – zumindest gerüchteweise – Patienten geben, denen ich helfen konnte. Die sich bester Gesundheit erfreuen und die in frühestens hundert Jahren an Altersschwäche oder bei einem Autounfall sterben.«
Ich nickte nur und feilte noch an einer geeigneten Antwort, als der erste Diener des Teufels unverändert energisch mit seiner verbalen Hinrichtung fortfuhr: »Sie schreiben hier, dass Sie neuerdings mindestens dreimal in der Woche unter Herzrhythmusstörungen leiden.« Er blätterte auf die nächste Seite meiner Akte. »Das war bis vor einiger Zeit nicht so häufig, oder?«
»Man gewöhnt sich dran«, gab ich in gelangweiltem Ton zurück.
»Wie sieht es mit dem Rauchen aus?«
»Eher weniger.«
»Ist das die Wahrheit?« Doktor Schramm runzelte die Stirn, anscheinend wollte er mich mit Blicken durchbohren.
»Ich wüsste nicht, warum ich lügen sollte.«
»Und Alkohol?«
»Auch weniger, definitiv!«
Schnaufend warf Doktor Schramm meine Akte auf seinen Schreibtisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Zum ersten Mal, seitdem ich ihn kannte, huschte ein vorsichtiges Lächeln über sein Gesicht.
Vielleicht war er doch nicht der Antichrist.
»Dann fangen Sie mal an«, forderte er mich mit auffallend freundlicher Stimme auf.
»Womit soll ich anfangen?«
»Wenn Sie die wesentlichen Risikofaktoren sogar reduziert haben, dann bleibt am Ende nur eine Sache …«
»Und die wäre?«, unterbrach ich ihn barsch.
»Ihr Privatleben, was sonst?«
»Jetzt kommen Sie mir wieder mit der Masche – das hatten wir doch schon!«
Doktor Schramm griff erneut nach meiner Akte und durchblätterte sie in aller Seelenruhe. Im Wartezimmer lichteten sich die Reihen vermutlich bereits durch spontanes Ableben einzelner Patienten. »Sie haben eine Tochter.«
»Das klingt ja fast wie ein Vorwurf«, protestierte ich. »Haben Sie Kinder?«
Er nickte nur. »Was ist mit Ihrem Mann? Ich erinnere mich, dass sie mir bei unserem letzten Termin etwas von Streitereien erzählt haben.«
Donnerwetter! Entweder der Mann hatte ein phänomenales Gedächtnis oder er war schlicht und einfach ein Perverser, der das Leid anderer akribisch dokumentierte, um sich nach Feierabend daran aufzugeilen.
Vorsicht, Susanne! Vielleicht will dir der alte Sack an die Wäsche!
»Wir haben uns getrennt – endgültig«, gab ich vorsichtig zurück.
»Leidet Ihre Tochter sehr unter der Trennung? Ist alles in Ordnung mit ihr?«
»Wie man’s nimmt, sie ist schwanger … mit siebzehn.«
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Doktor Schramm so etwas wie Gefühle hatte, dann wusste er die sehr gut zu verbergen. Ich hätte ihm vermutlich ebenso gut den Wetterbericht der nächsten zwei Tage vorlesen können, um danach ähnliche Reaktionen aufzufangen.
»Gibt es einen neuen Mann in Ihrem Leben?«, bohrte er mit seltsamem Grinsen weiter.
Aha! Endlich hat die Maskerade ein Ende. Wusste ich es doch!
»Warum fragen Sie?«, erkundigte ich mich, um ein möglichst naives Gesicht bemüht. »Es gibt da vielleicht einen, mit dem es etwas werden könnte«, schickte ich kleinlaut hinterher. »Aber ich wüsste nicht, was das mit meinen Problemen zu tun haben soll.«
Doktor Schramm warf meine Akte mit ausladender Bewegung auf seinen Schreibtisch zurück und musterte mich einen Moment lang mitleidvoll. Kurz darauf erhob er sich wie in Zeitlupe und schlurfte mit winzigen Schritten um seinen Schreibtisch herum. Ehe ich mich versah, hatte er sich direkt vor mir auf seiner Schreibplatte niedergelassen, ohne dabei auf den ganzen Krempel zu achten, der dort herumlag. Als er dann, zu allem Überfluss, auch noch meine Hand nahm, glaubte ich in einem Horrorfilm gelandet zu sein. »Eine bevorstehende Scheidung, Ihre schwangere Tochter und dazu Beziehungschaos«, fasste er den kümmerlichen Rest meines Lebens in gleichgültigem Ton zusammen. »Schätze, wenn wir tiefer graben würden, dann käme da vermutlich noch einiges dazu.« Sein Daumen strich über meine Hand.
Ich hörte ihm gar nicht mehr richtig zu, sondern fragte mich, wann das Ekelgefühl endlich einsetzen und ich mich am Ende vielleicht sogar übergeben würde.
»Es scheint mir so, als ob Ihr Leben momentan aus vielen Baustellen besteht, Frau Ziegler. Gegen das, was Sie haben, gibt es keine Medikamente.«
»Und wie lautet dann Ihre Diagnose, Erhabener?«
»Liebeskummer!«
Doktor Schramms Praxis hatte ich wenig später fluchtartig verlassen. Wie betrunken oder unter Drogen war ich eine Weile durch das Einkaufszentrum getorkelt. Am Ende landete ich dann wieder in dem kleinen Café, in dem ich mich gerne mit Cappuccino und einem Muffin für meinen Mut und mein Durchhaltevermögen belohnte.
Die nächsten Minuten saß ich wie gelähmt einfach nur da und beobachtete die vorbeiströmenden Massen, ohne wirklich etwas wahrzunehmen.
Was genau ist denn eigentlich Liebe?, überlegte ich, nachdem die Kellnerin meine Bestellung abgeladen hatte. Und gibt es überhaupt eine allgemeine Antwort auf diese Frage? Oder hat jeder seine eigene parat?
Und wo wir schon bei dem Thema sind, was darf ich denn bitte unter der Diagnose Liebeskummer verstehen? Da stell ich mir gleich die entsprechende Krankmeldung oder Überweisung vor. Diagnose: Liebeskummer. Da hat man vermutlich nicht mit Hilfe, sondern bestenfalls mit der Überweisung in die geschlossene Psychiatrie zu rechnen.
Selten blöder Titel! Und trotzdem scheint es ausgerechnet bei mir zuzutreffen.
Aber vielleicht ist es besser, wenn wir einfach dort weitermachen, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben. Schließlich ist einiges passiert und ich sitze ja nicht ohne guten Grund bei Doktor Schramm und veranstalte einen Seelen-Striptease.
1
Drei Tage zuvor
»Dieses Flugzeug macht auf mich den Eindruck, als ob sie einem maroden Stadtbus in St. Pauli Flügel angeschraubt hätten, statt ihn zu verschrotten.« Ich schaute kopfschüttelnd auf den Sitz vor mir, der haufenweise durchgescheuerte Stellen aufwies. Das Fach, in dem sonst die Sicherheitshinweise und nutzlose Bordmagazine steckten, hatte jemand komplett abgerissen. »Fehlen eigentlich nur noch die Graffiti und Kaugummi unter den Sitzen.«
»Gott sei Dank ist es dunkel, da sieht man nicht so viel von dem Elend«, gab Conny kichernd ihren Senf dazu. Sie saß direkt neben mir, so dicht, dass sich unsere Schultern permanent berührten. Mittlerweile bekam sie sich vor Lachen gar nicht mehr ein. Kurz darauf kehrte ihre Hand von der Kante ihres Sitzkissens zurück. »Irrtum, Schätzchen!« Sie musterte ihre Finger mit angewidertem Blick. »Wenn ich gewusst hätte, dass wir mit so einem abgehalfterten Rosinenbomber nach München fliegen, dann …«
»Denk besser daran, worum es geht«, unterbrach ich sie grob und deutete im nächsten Moment aus dem Fenster, weil entweder wir uns in Bewegung setzten oder die Maschine neben uns. »Sag mir lieber, wie ich Franzi die Sache erklären soll.«
Conny zuckte mit den Schultern. So schnell schien ihr nichts Sinnvolles