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Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte
Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte
Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte
eBook144 Seiten1 Stunde

Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte

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Über dieses E-Book

Eckenga dringt in Problemzonen vor, die außer ihm niemand je betreten hat und wird. Kein Wunder, dass er dort von Phänomenalem überrascht wird und ein ums andere Mal wie einst der elefantenohrige Vulkanier feststellen muss: "Ja, es ist Leben, aber nicht, wie wir es kennen."
Eckenga entdeckt hirnähnliche Strukturen in den Knien von Fußballern, kommuniziert mit Smartphone-gestützten, schreibfähigen Vormagensystemen, sogenannten "Posting-Pansen". Er berichtet feinfühlig von menopausenresistenten Trümmerfrauen, die in nordhessischen Wäldern noch mal ganz von vorne anfangen und zum Nichtrauchen nach draußen gehen. Seine Expeditionen führen ihn zu Blind-Dates in lappländische Tattoo-Dark-rooms und hinter deutsche Elektroherde, wo sich die feuchte Bratfettkakerlake und der klebrige Kochschwadenfadennacktwurm zusammen mit dem feinschuppigen Rigips-Schimmelmolch aus jahrzehntealten Teigwarenskulpturen ein lecker' Nachtmahl zubereiten.
Der Autor reist von den Ötztaler Alpen, in denen ledrige Ureinwohner abgebaut und als Wurzen an deutsche Touristen verfüttert werden, bis in den westfälischen Hintergarten, wo ein demütiger Rasenhalm sein Herrchen um Kürzung anwinselt.
SpracheDeutsch
HerausgeberFuego
Erscheinungsdatum7. Okt. 2016
ISBN9783862871988
Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum: Neue Texte und Gedichte

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    Buchvorschau

    Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum - Fritz Eckenga

    Coverbild

    Fritz Eckenga

    Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum

    Neue Texte und Gedichte

    FUEGO

    - Über dieses Buch -

    Eckenga dringt in Problemzonen vor, die außer ihm niemand je betreten hat und wird. Kein Wunder, dass er dort von Phänomenalem überrascht wird und ein ums andere Mal wie einst der elefantenohrige Vulkanier feststellen muss: »Ja, es ist Leben, aber nicht, wie wir es kennen.«

    Eckenga entdeckt hirnähnliche Strukturen in den Knien von Fußballern, kommuniziert mit Smartphone-gestützten, schreibfähigen Vormagensystemen, sogenannten »Posting-Pansen«. Er berichtet feinfühlig von menopausenresistenten Trümmerfrauen, die in nordhessischen Wäldern noch mal ganz von vorne anfangen und zum Nichtrauchen nach draußen gehen. Seine Expeditionen führen ihn zu Blind-Dates in lappländische Tattoo-Darkrooms und hinter deutsche Elektroherde, wo sich die feuchte Bratfettkakerlake und der klebrige Kochschwadenfadenacktwurm zusammen mit dem feinschuppigen Rigips-Schimmelmolch aus jahrzehntealten Teigwarenskulpturen ein lecker’ Nachtmahl zubereiten. Der Autor reist von den Ötztaler Alpen, in denen ledrige Ureinwohner abgebaut und als Wurzen an deutsche Touristen verfüttert werden, bis in den westfälischen Hintergarten, wo ein demütiger Rasenhalm sein Herrchen um Kürzung anwinselt.

    »Ironie, natürlich. Mal böse, mal sanft. Eckenga beherrscht die Gefühlslagen wie die Reimformen. Und bei ihm kann alles Dichtung werden: Das Volksfest und der Einkauf, ein U-Boot-Zusammenstoß und der Hornhauthobel.«

    Westfalenpost

    »Fritz Eckenga ist ein wahrer Meister des lakonisch-skurrilen Humors und der überraschenden Pointe. Er ist jetzt schon als Dichter in einem Atemzug zu nennen mit Morgenstern, Busch, Roth und Gernhardt.«

    WDR 5 Bücher

    INHALT

    Vorwort

    Äpfelpressen in Nordhessen

    Aschermittwochsbrief aus Westfalen

    Rund fünf Millionen Humoristen

    Heimatloses Osterei (auf Norderney)

    Obenrum runtergekommen

    Elektropost I

    Veronika Merkel – Ich und Gauck – Witzlose Grüße

    Mit dem Zweithirn aus dem Pansen posten

    Länderkunde Österreich

    Ö

    Länderkunde Schweiz

    Elektropost II

    Trés Grand Virus – Pommes mit Ethik – Superwichtig – Große Ferien

    Mørden im Nørden

    Das Gedicht kreißt

    Migrationsvorder-, -hinter- und –nebengründe

    Irgendwas mit Schimpansen

    Goodbye and Good Luck. Made in Germany

    Endlich: Verpflichtende Deutschkurse für Inländer

    Bargeld kommt weg

    Es war nicht alles schlecht

    Neues aus der Welt der Nachrichtenwelt

    Elektropost III

    Bad News – Nachrichtenlage – Lügenpresse – Werwolf Schäuble

    Unterm Turm

    Der Name des Hundes

    Le Foot am Ende der Welt

    Compris? Fußball-Sprachkurs Französisch-Deutsch

    Johan Cruyff. König der Niederlagen

    Kannitverstan? Fußball-Sprachkurs Holländisch-Deutsch

    Männer in Meeren aus Tränen

    Auch mal an was glauben

    Immer eine Option

    Von wegen VW

    Totilas. Der Nachruf

    Koks schießt keine Tore

    Dichtung und Wahrheit

    Elektropost IV

    Ostern – Pfingsten ­– Gift im Teddy – Angestellten-Doping

    Brief aus dem Dachgeschoss der Alterspyramide

    Einige grundsätzliche Anmerkungen zu jahreszeitlich bedingten Lärmbelästigungen

    Einige grundsätzliche Anmerkungen zum Herbst

    Kleiner Gruß vom Berch

    Einige Anmerkungen zum Problem der vielerorts zu besichtigenden Wanderbaustelle

    Sommerloch. Ein Nachruf

    Elektropost V

    Panama Papers – Rekord-Buchmesse – Liebe und Toleranz

    Die Eiligen Drei Torschützenkönige

    Weihnachtsmarkt

    Über den Autor

    Über den Verlag

    Impressum

    Vorwort

    Sie, liebe Leser, haben alles richtig gemacht. Sie sitzen nicht vor dem laufenden Fernseher. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand gleichzeitig ins Fernsehen kuckt und ein Buch liest, ist doch wohl ziemlich gering. Falls Sie das aber aus mir unerfindlichen Gründen doch tun, machen Sie bitte sofort die Glotze aus. Sie könnten nämlich davon totgehen. Das Buch aber lassen Sie bitte unbedingt an, Sie wollen ja wohl wissen, wie’s ausgeht – oder? Gut so.

    Ich fasse zusammen: Der Fernseher ist aus – das Buch läuft. Das erhöht Ihre Überlebens­chancen um ein Vielfaches. Nicht, weil Sie lesen, was hier steht, sondern einzig und allein wegen der Tatsache, dass Sie nicht vor dem beleuchteten Flachschirm sitzen. Wenn Sie das nämlich täten – und das auch noch stundenlang – und das auch noch täglich – und nächtlich – dann, liebe Risikofaktoren, können Sie auch gleich wieder Kette rauchen. Oder schwanger werden. Oder die Anti-Baby-Pille nehmen. Oder alles gleichzeitig. Und wenn Sie dabei dann noch vor dem angeschalteten Fernseher sitzen, dann sind Sie praktisch schneller tot, als Sie einschlafen können.

    Sie müssen mir das nicht glauben, glauben Sie’s mir. Sondern dem japanischen Kardiologen Dr. Shirakawa von der Universität Osaka. Der hat’s nämlich herausgeforscht: Menschen, die täglich fünf Stunden oder mehr vor dem TV-Gerät veröden, haben ein doppelt so hohes Risiko, eine tödliche Lungenembolie zu bekommen, wie Menschen, die sich nur weniger als zwei Stunden von dem Gerät beim Davorsitzen beobachten lassen.

    Unverbesserliche Couch-Potatoes haben im Grun­de genommen nur eine Chance, dem plötzlichen Glotzentod zu entgehen. Zwischendurch ab und zu aufstehen, immer mal was trinken und Thrombosestrümpfe tragen. Die Wissenschaftler dementierten in diesem Zusammenhang die Meldung, dass fünfstündige, von Johannes B. Kerner moderierte Spendengalas überhaupt nur in Ganz­körperthromboseanzügen zu überleben seien. Das sei eine unseriöse Pointe, die sich wahrscheinlich ein oberflächlicher Humorist ausgedacht habe. Stimmt.

    Äpfelpressen in Nordhessen

    Es war ein zauberhafter Oktober. Einer, der nicht von der Willkür der Weltmeere und von den Launen des Luftdrucks gezeugt schien, sondern vielmehr wie entworfen von der zarten Feder einer Rosamunde Pilcher, am silbrig schimmernden Tisch im Garten eines südenglischen Landhauses leichthin auf blassgelbes Bütten getupft. Ein idealer, ein Idyll-Oktober, wie nach dem Einfältigkeitsgebot zusammengebraut in der Hirnschale des grinsenden Glücksdiscounters Eckart von Hirschhausen.

    Gelbgoldig strahlte die Sonne ohne Unterlass vom wolkenlosen Himmel, gerade so, als wollte sie ihre nur sporadische Anwesenheit in den Sommermonaten nun durch eine umso prächtigere Präsenz vergessen machen. Und wie ihr das gelang. In den Morgenstunden schien es, als könne sie es gar nicht abwarten, den Tau von den nachtfeuchten Blechen der schlaftrunkenen Fahr­zeuge zu lecken. Heiter blinzelte die Frühaufgeherin über Giebel und Baumspitzen, wärmte Gefieder der emsigen Meise wie Fell des fleißigen Eichhorns, das wohl noch selten in solch zeitigem Licht die Frucht des Haselnussbaumes aus zartem Schalengrün gezutzelt und die Abfälle vor den Hauseingang geworfen hatte. KLOCK. ZCK. ZCK. Und noch eine Frucht. KLOCK. ZCK. Und noch eine. KLOCK. ZCK. ZCK.

    Faszinierend und enervierend zugleich, diese niemals versiegende Energie. Genauso wie damals bei unseren hyperaktiven Kindern. Die hochnäsige Psychologin behandelte uns wie den letzten Abschaum. Geschlagene sechs Monate hatte es gedauert, bis wir bei der arroganten Schnepfe endlich die ADHS-Diagnose für die beiden Zappelphilippe durchgeboxt hatten. Im Apotheken-Alibert wurden wir fündig. Doch alle Versuche, auch das Eichhörnchen mit Ritalin zu füttern, schlugen fehl.

    Was also blieb uns übrig, als es dem durchgeknallten Vieh nachzumachen und ihm zuzurufen: »KLOCK. ZCK.« Keine Reaktion. Wir wählten die Übersetzung in die Menschensprache: »Verpiss Dich!«

    Das Eichhörnchen zeigte sich unbeeindruckt. Es KLOCKTE und ZCKTE weiter, ohne sich einen Deut um uns zu scheren. Voll konzentriert. So, als hätte es immer gut zugehört, wenn Oliver Kahn in Katrin Müller-Hohenstein hineingenüsselt hatte: »Im Herbst hast du als Eichhörnchen natürlich immer diesen wahnsinnigen Druck. Da musst du als Eichhörnchen natürlich immer wahn­sinnig konzentriert bleiben. Da bist du als Eichhörnchen natürlich im Tunnel.«

    Wir brüllten das Tier an. So wie der frühe Oliver Kahn gegnerische Mittelstürmer angebrüllt hatte, kurz bevor er ihnen die Ohren abbiss. »Ist es nicht ein zauberhafter Oktober!?« Das Eichhörnchen war voll im Tunnel. Unablässig fuhr es fort, Haselnussschalen aufzuzutzeln. KLOCK. ZCK. Sollten wir ihm die Ohren abbeißen? Wahrscheinlich hatte es sich Nüsse hineingesteckt, um nicht am Eigenlärm zugrunde zu gehen.

    Uns fiel der Anfang eines Herbstgedichtes ein. »Das Eichhorn knackt die Haselnuss / und wir bekommen Tinnitus.« Nein, so ging das nicht.

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