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Die Hochzeit unseres besten Freundes: Toni der Hüttenwirt 428 – Heimatroman
Die Hochzeit unseres besten Freundes: Toni der Hüttenwirt 428 – Heimatroman
Die Hochzeit unseres besten Freundes: Toni der Hüttenwirt 428 – Heimatroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Die Hochzeit unseres besten Freundes: Toni der Hüttenwirt 428 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

»Noch ein Bier, Xaver!« grölte Hans Hofbauer durch die Wirtsstube. Xaver Baumberger tat, als hätte er es nicht gehört. Hans Hofbauer war wieder einmal betrunken. »Xaver, hast es net gehört? Ich will ein Bier und einen doppelten Obstler. Kannst mir auch zwei bringen!« Das Stimmengemurmel im Wirtsraum verstummte. Die Gäste schauten den Wirt an. Xaver Baumberger, der hinter dem Tresen stand und Gläser wusch, trocknete sich in Ruhe die Hände ab. Dann ging er langsam zu dem Tisch neben der Eingangstür, an dem Hans Hofbauer alleine saß und trank. Er nahm ihm den leeren Bierseidl fort. »Du hast genug, Hans! Es gibt nix mehr! Geh' heim!« Hans Hofbauer sprang auf, dabei torkelte er. Der Stuhl fiel um. Hofbauer hielt sich am Tisch fest. Mühsam konnte er das Gleichgewicht halten. »Bist ein schlechter Wirt, ein ganz schlechter!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Dez. 2023
ISBN9783989366831
Die Hochzeit unseres besten Freundes: Toni der Hüttenwirt 428 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Die Hochzeit unseres besten Freundes - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 428 –

    Die Hochzeit unseres besten Freundes

    Friederike von Buchner

    »Noch ein Bier, Xaver!« grölte Hans Hofbauer durch die Wirtsstube.

    Xaver Baumberger tat, als hätte er es nicht gehört. Hans Hofbauer war wieder einmal betrunken.

    »Xaver, hast es net gehört? Ich will ein Bier und einen doppelten Obstler. Kannst mir auch zwei bringen!«

    Das Stimmengemurmel im Wirtsraum verstummte. Die Gäste schauten den Wirt an. Xaver Baumberger, der hinter dem Tresen stand und Gläser wusch, trocknete sich in Ruhe die Hände ab. Dann ging er langsam zu dem Tisch neben der Eingangstür, an dem Hans Hofbauer alleine saß und trank. Er nahm ihm den leeren Bierseidl fort.

    »Du hast genug, Hans! Es gibt nix mehr! Geh’ heim!«

    Hans Hofbauer sprang auf, dabei torkelte er. Der Stuhl fiel um. Hofbauer hielt sich am Tisch fest. Mühsam konnte er das Gleichgewicht halten.

    »Bist ein schlechter Wirt, ein ganz schlechter! Lässt einen Mann ver­dursten! Schäm dich! Bist ein Hund, ein elender Hund, Xaver! Aber so kannst mit mir net umspringen. Ich will ein Bier und einen doppelten Obstler!«, brüllte er.

    »Sei vernünftig, Hans! Schau, du kannst dich noch kaum auf den Beinen halten! Ich werde deine Frau anrufen! Sie soll dich holen!«

    »Lass des Weib aus dem Spiel! Die Lisbeth paktiert hinter meinem Rücken mit der Ursel. Hinterlistig ist des! Mir so in den Rücken zu fallen!«

    Xaver seufzte. Er öffnete die Tür.

    »Toni!« rief Xaver laut.

    Toni war in der Küche neben der Wirtstube. Er packte Lebensmittel ein, die seine Mutter, Meta Baumberger, ihm für die Berghütte gab. Toni kam dazu.

    »Toni, hilf mir den Saufkopf hinaus auf die Straße zu bringen, dann findet er schon den Weg heim!«

    Toni und sein Vater packten Hans rechts und links unter den Achseln und drängten ihn aus dem Raum. Sie führten ihn die Treppe hinunter. Währenddessen rief Meta Baumberger auf dem Hofbauerhof an.

    Lisbeth, seine Frau, war sofort am Telefon.

    »Lisbeth, hier ist die Meta! Es ist mal wieder soweit. Dein Mann ist volltrunken. Es ist besser, du holst ihn ab.«

    »Himmel steh mir bei! Schon wieder hat er sich volllaufen lassen. Meta, was soll ich nur machen? Und gerade heute muss er sich so betrinken, wo er genau wusste, dass die Ursel zu Besuch kommt. Des wird was geben. Der Himmel stehe mir bei! Danke, dass du mich angerufen hast, Meta!«

    Meta Baumberger überlegte kurz.

    »Lisbeth, der Toni ist hier. Er packt noch sein Auto. Dann fährt er rauf zur Berghütte. Er kann dir deinen Mann unterwegs abliefern.«

    »Des ist gut! Da danke ich dir schön, Meta!«

    Meta Baumberger eilte ihrem Mann und ihrem Sohn nach, die jetzt vor dem Wirtshaus standen und auf Hans Hofbauer einredeten, der immer noch auf seinem Bier bestand und laut schimpfte. Meta redete kurz mit Toni. Er war bereit, Hans heimzufahren. Während Meta Baumberger die Lebensmittel in den Kofferraum des Geländewagens packte, brachten Toni und Xaver den Bauer dazu, sich vorn auf den Beifahrersitz zu setzen.

    »Soll ich mitkommen, Toni?«

    »Naa, Vater! Ich werde schon mit ihm fertig! Anschließend mache ich mich gleich auf den Weg zur Oberländer Alm. Es sieht schwer nach einem Unwetter aus. Ich hoffe, ich komme noch trockenen Fußes hinauf auf die Berghütte.«

    Die beiden Männer schauten in den Himmel, an dem sich immer mehr tief dunkele Regenwolken zusammenballten.

    »Des schaut net gut aus, Toni!«

    »Des stimmt, Vater! Des schaut nach einen Unwetter aus. Es ist besser, wenn ich keine Zeit verliere! Pfüat di!«

    »Pfüat di, Toni!«

    Antonius Baumberger, den alle seit seiner Kindheit nur Toni riefen, ließ den Motor an und fuhr davon. Sein Vater schaute ihm nach. Er schüttelte den Kopf, wenn er daran dachte, wie sich Hans Hofbauer binnen Monaten verändert hatte. Aus dem stattlichen Mannsbild war ein Häufchen Elend geworden. Jeden Abend saß er in der Wirtsstube und trank. Trinken konnte man das nicht mehr nennen, er schüttete das Bier und den Schnaps in sich hinein, bis er nur noch lallte. Hans Hofbauer wollte betrunken sein, nur so glaubte er das Leben ertragen zu können. Das Leben, das ihm so schlimm mitgespielt hatte, ihn bestraft hatte, wie Hofbauer es nannte. Dabei wisse er nicht, was sein Vergehen gewesen war, dass er diese Ungerechtigkeit erdulden musste. Es war in seinen Augen nicht nur eine Ungerechtigkeit, sondern auch eine Unverschämtheit und vor allem die allergrößte Enttäuschung seines Lebens. Es war etwas, von dem er nie gedacht hatte, dass so etwas passieren würde. Er kam einfach nicht darüber hinweg, wollte keine Einsicht zeigen. Er war stur und verbohrt und steigerte sich Woche für Woche mehr hinein. So trank er immer und immer mehr.

    Toni hielt auf der Straße vor der großen Hofeinfahrt an. Lisbeth Hofbauer und Ursel, die Tochter der beiden, traten aus dem Haus. Toni stieg aus dem Auto.

    »Grüß dich, Ursel! Wie geht es dir? Wann ist es denn soweit? Und was wird es?«

    Die werdende Mutter streichelte sich über den Bauch. Ihre Augen leuchteten vor Glück.

    »Grüß dich, Toni! Danke, dass du den Vater heimgebracht hast! Des ist schlimm für ihn. Vielleicht fängt er sich, wenn erst sein Enkelkind da ist. In vier Wochen ist es soweit. Und ein Bub wird es!«

    »Mei, wie schön! Ein Stammhalter!«

    Ein Schatten huschte über das Gesicht der werdenden Mutter. Sie schaute hinauf zum Himmel.

    »Ja, der Axel würde sich freuen! Er wird von oben auf uns herabschauen, denke ich! Und für mich ist es ein Trost, dass es ein Bub ist!«

    Hans Hofbauer war aus Tonis Geländewagen geklettert. Er torkelte einige Schritte, dann hatte er sich gefangen.

    »Was willst du hier? Verschwinde! Du hast hier nix zu suchen!«, brüllte er.

    »Vater, so kann es doch net weitergehen! Und schau mal, was für eine traurige Figur du bist, wieder vollkommen betrunken! Komm, lass uns vernünftig reden!«

    »Ich will net reden! Mit dir schon gar net! Mit dir und dem Balg in deinem dicken Bauch will ich nix zu tun haben. Mach, dass du fort kommst! Hau ab!«, brüllte Hofbauer.

    Toni wollte vermitteln. Aber Lisbeth gab ihm ein Zeichen, sich nicht einzumischen.

    »Toni, danke, dass du ihn gebracht hast. Aber es ist besser, wenn du

    gehst. Ich werde schon mit ihm fertig. Danke nochmals!«

    »Bist sicher, Bäuerin?«

    »Ja, Toni! Er wird eine Weile schimpfen und brüllen, dann wird er zu heulen anfangen! Ich kenne das schon!«

    »Tust mir leid, Bäuerin! Ganz Waldkogel hat Mitleid mit dir und mit der Ursel!«

    »Danke, Toni! Fahr schon!«

    Toni sah, wie die Augen der Bäuerin feucht wurden. Er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen und fuhr davon. Es war auch höchste Zeit, denn die Wolken am Himmel wurden immer dunkler und bedrohlicher.

    *

    »Hans, komm mit in die Küche! Ich habe dir schon eine Kanne starken Kaffee gemacht. Jetzt trinkst du ein paar Tassen davon, dann fühlst dich besser«, sagte seine Frau mit sanfter Stimme.

    Sie versuchte, ihren Arm unter den seinen zu schieben und ihn ins Haus zu führen. Er stieß sie fort.

    »Geh’ mir aus dem Weg, Lisbeth! Lass mich in Ruhe! Und des Luder dort soll auch gleich verschwinden mit seinem Bankert im Bauch!«

    »Hans! Du bist so betrunken, dass du nimmer weißt, was du redest. Nimm dich zusammen!«

    »Sei du still! Ich kann sagen, was ich will. Ich bin gegen die Hochzeit gewesen, aber sie musst’ uns ja verraten. Auf die Seite von den Baslers hat sie sich geschlagen und uns im Stich gelassen. Geh’! Ich will dich nimmer sehen und was aus deiner Brut wird, ist mir egal! Mach, dass du vom Hof kommst. Wenn du nicht gleich gehst, dann mach ich dir Beine!«

    Hans Hofbauer ging drohend auf seine Tochter zu. Schnell trat Lisbeth dazwischen. Sie wusste, wenn ihr Mann getrunken hatte, war er zu allem fähig. Dann brach der Jähzorn aus ihm heraus.

    »Ursel, ich denke, es ist wirklich besser, wenn du gehst. Du siehst ja, in welchem Zustand er ist. Dann ist nicht mit ihm zu reden. Am besten kommst mal am Vormittag vorbei, ganz früh, dann hat er seinen Rausch ausgeschlafen und noch nix getrunken. Vielleicht könnt ihr euch dann endlich mal aussprechen und einen neuen Anfang machen.«

    »Lisbeth, red’ keinen Schmarrn! Es gibt nix zu bereden und einen neuen Anfang gibt es nicht. Was vorbei ist, ist vorbei. Des undankbare Ding hat die Wahl gehabt: entweder unser Hof oder diesen Nichtsnutz! Dass er nix taugt, das ist ja jetzt bewiesen. Dumm und leichtsinnig war er! Überschätzt hat er sich! Aber das hat ja jetzt ein Ende. Bezahlt hat er dafür und ich bin sicher, dass sein…« Das Wort Kind oder Bub kam dem Hofbauer nicht über die Lippen.

    Er rang nach Luft.

    »Bin sicher, dass die Brut net viel besser ist! Wird nix Gescheites werden bei dem Vater!

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