Riskantes Verlangen nach dir
Von Joanne Rock
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Über dieses E-Book
Ein Tornado zieht über Texas auf! Eben noch saß Valencia mit dem vermögenden Rancher Lorenzo Cortez-Williams in einem Restaurant. Jetzt müssen sie vor der entfesselten Natur in einen Sturmkeller flüchten – wo sie sich bald glühend heiß küssen. Valencia ahnt nicht, wie riskant dieses ungestüme Verlangen für ihr Herzensprojekt werden könnte. Sie hofft so sehr, Lorenzo als Investor für ihre Pferderanch zu gewinnen. Doch der Mann, in dessen Armen sie gerade liegt, vermischt Geschäftliches niemals mit Lust …
Joanne Rock
Joanne Rock hat sich schon in der Schule Liebesgeschichten ausgedacht, um ihre beste Freundin zu unterhalten. Die Mädchen waren selbst die Stars dieser Abenteuer, die sich um die Schule und die Jungs, die sie gerade mochten, drehten. Joanne Rock gibt zu, dass ihre Geschichten damals eher dem Leben einer Barbie als echten Menschen glichen. Heute, fast 40 Bücher später, ist sie stolz, Geschichten zu verfassen, deren Helden nicht zwingend in Malibu leben oder ein Cabrio fahren müssen, um wahre Liebe und Glück finden zu können. Die Autorin schreibt zeitgenössische sexy Liebesromane und historische Mittelalterromane. Ihre Bücher wurden in 24 Ländern veröffentlicht und in 19 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 erhielt sie den Romance Writers of America Golden Heart Award, den wichtigsten Preis für Nachwuchsautorinnen im Bereich Liebesromane. Die wichtigste Auszeichnung für publizierte Schriftstellerinnen in diesem Genre ist der RITA Award, für den Joanne Rock bereits dreimal nominiert war. Außerdem hat sie zahlreiche andere Preise bekommen. Sie schloss ein Studium an der Universität Louisville in Kentucky mit einem Master in Englisch ab und hat bereits als Lehrerin, als Fachkraft für Öffentlichkeitsarbeit und als Werbetexterin gearbeitet.
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Buchvorschau
Riskantes Verlangen nach dir - Joanne Rock
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Harlequin Enterprises ULC
Originaltitel: „Trapped with the Texan"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA, Band 2257 09/2022
Übersetzung: Maike Claußnitzer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751509220
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Die Kopfhörer im Ohr und in ihrem neuen Pick-up sitzend, drehte Valencia Donovan ihre Musik auf und rockte auf dem Parkplatz des Texas Cattleman’s Club ab, was das Zeug hielt. Laut sang sie ihre persönliche Playlist mit, die „Game Time Hype" hieß, obwohl ihr Termin in dem prestigeträchtigen Club, der nur Mitgliedern vorbehalten war, alles andere als ein Spiel war.
Feurige Girl-Power-Hymnen waren nicht das, was sie normalerweise zu Hause oder bei der Arbeit auf ihrer Ranch hörte. Aber als ehrgeizige Frau wusste Valencia deren starke Worte zu schätzen, um sich auf ein wichtiges Geschäftsgespräch einzustimmen. Sie hatte die Playlist angelegt, als sie noch auf der Highschool Basketball gespielt hatte. Dem Alter war sie zwar längst entwachsen, wollte ihre Gewinnsträhne aber nicht gefährden. Sie brauchte unbedingt eine Spende von Lorenzo Cortez-Williams, um ihre Pferderettungsstation weiter auszubauen.
Sie schloss die Augen, ballte die Faust und lauschte den letzten Tönen des Songs, während sie ihren Erfolg visualisierte.
Treffer. Versenkt.
Lächelnd stellte sie die Musik ab und sah sich auf dem Parkplatz um, ob jemand sie beobachtet hatte. Aber sie hatte in der entlegensten Ecke des Geländes geparkt. Jetzt warf sie die Kopfhörer beiseite, stieg aus und schloss die Tür hinter sich ab. Sie hielt lange genug inne, um sich im Seitenspiegel anzusehen und ein paar Strähnen glatt zu streichen, die sich in der feuchten Luft gelockt hatten.
Ihr Ritual vor Meetings mochte ein bisschen albern erscheinen, aber das Outfit, das sie trug, war absolut seriös: ein marineblaues Etuikleid mit dazu passender Jacke und nudefarbene Pumps. Sie war kein Mitglied des TCC, wusste aber, wie das Leben dieser Leute aussah. Ihre Adoptiveltern hatten sie dazu erzogen, sich in dieser Welt zurechtzufinden, und Valencia hatte ihre anrüchige Herkunft längst hinter sich gelassen.
Ihre traurige frühe Kindheit zählte nicht.
Als sie das Gebäude aus dunklem Stein und Holz betrat, warf sie einen Blick auf die Armbanduhr und bemerkte, dass sie genau pünktlich zu ihrem Termin erschien. Das würde bestimmt einen guten Eindruck machen. Der Rancher im Ruhestand, mit dem sie sich traf, war über siebzig, steinreich und als Philanthrop bekannt. Sie wollte ihn mit ihrem Businessplan für Donovan Horse Rescue umhauen und so für die Gelder werben, die sie brauchte, um zu expandieren und ein Sommercamp mit Pferdetherapie für Kinder anbieten zu können. Einen Anteil der Ticketerlöse für Soiree on the Bay, dem Gourmet-, Kunst- und Weinfestival, das demnächst auf Appaloosa Island stattfinden sollte, hatte man ihr bereits zugesichert. Das heutige Treffen konnte den Rest einbringen.
„Miss Donovan?", wurde sie von einem Mann mit warmem Bariton begrüßt.
Valencia schaute auf und blickte in wunderschöne dunkle Augen. Ihr Gegenüber hatte braunes Haar und war unglaublich attraktiv. Seine gebräunte Haut hatte er wohl eher seiner Abstammung als der Sonne zu verdanken, und die graue Hose und das schwarze Hemd betonten die breiten Schultern und seine beeindruckende Physis. Unwillkürlich stieß Valencia einen Seufzer aus. Er war über eins achtzig und einen halben Kopf größer als sie. Selbst ohne die teuren Stiefel, die er trug, wäre er immer noch groß gewesen.
Oje. Wie lange stand sie schon da und starrte ihn an?
Erschrocken fragte sie sich, seit wann ihr ein heißer Typ derart den Kopf verdrehen konnte – und das, obwohl sie gerade ihre Game-Time-Hype-Playlist gespielt hatte und sich konzentrieren musste!
„Ja. Ich bin Valencia Donovan." Sie schenkte ihm ein höfliches Lächeln und hoffte, dass ihre Miene nicht verriet, woran sie gerade gedacht hatte.
„Lorenzo Cortez-Williams. Er streckte ihr die Hand hin. „Freut mich, Sie kennenzulernen.
„Oh. Verwirrt schüttelte sie ihm die Hand. War sie nicht mit einem viel älteren Mann verabredet? Der unwiderstehliche Rancher, der sie gerade berührte, konnte nicht älter als fünfunddreißig sein. „Es tut mir leid. Ich dachte …
„Sie haben mit jemand anderem gerechnet? Er lächelte warm und bedeutete ihr, voranzugehen. „Unser Tisch ist da hinten.
Völlig aus dem Konzept gebracht, holte Valencia tief Luft, als er ihre Hand losließ. Sie war zu verunsichert gewesen, um die Berührung zu genießen, spürte aber immer noch ein leichtes Prickeln. Natürlich ging es bei einem potenziellen Spender nicht darum, seine Nähe zu genießen. Während sie sich noch über ihr unprofessionelles Verhalten ärgerte, verdrängte sie den Gedanken an den machtvollen Sex-Appeal ihres Begleiters und konzentrierte sich aufs Geschäftliche. Gemeinsam gingen sie durch die mit dunklem Holz getäfelten Korridore in den Restaurantbereich. Jagdtrophäen und Antiquitäten schmückten den Saal, in dem einige der einflussreichsten Einwohner von Royal, Texas, ihr Essen genossen.
„Ich habe Ihre Biografie gelesen, um mich auf den Termin vorzubereiten, gestand sie, als er sie zu einem ruhigen Tisch im hinteren Bereich führte. „Das Foto von Lorenzo Cortez-Williams zeigt einen Mann, der vom Alter her mein Großvater sein könnte.
„Vermutlich eher mein Großvater. Das ist das Problem, wenn man den traditionellen Familienvornamen erbt. Es gibt noch zwei weitere Lorenzos. Ich bin Lorenzo der Dritte. Als er ihr einen Lederstuhl mit hoher Lehne zurechtrückte, fiel ihr auf, dass er keinen Ehering trug. „Mein Vater ist Lorenzo junior. Gramp ist das Original.
„Natürlich. Sie setzte sich auf den Stuhl, hatte aber Schwierigkeiten, sich zu erinnern, was sie sonst noch über die Familie Cortez-Williams gelesen hatte. „Gesellt sich heute noch einer der beiden zu uns?
Als er sich ihr gegenübersetzte, kam ein Kellner an ihren Tisch, um sie zu begrüßen. Nachdem er ihnen zwei Gläser Wasser eingeschenkt hatte, nahm er ihre Getränkebestellung auf und ging. Nun galt Lorenzos ganze Aufmerksamkeit wieder Valencia.
„Nein. Heute sind wir allein, Miss Donovan."
„Nennen Sie mich doch bitte Valencia."
„Aber nur, wenn wir uns duzen. Er hob sein Glas und stieß sanft mit ihr an, bevor er einen Schluck trank. „Ich habe die Aufgaben meines Großvaters übernommen. Gramp hat ein weiches Herz, und vor ein paar Monaten haben wir bemerkt, dass er drauf und dran war, einen Großteil des Familienvermögens zu spenden.
Sie überspielte ihren Schreck, indem sie sich Zeit dabei ließ, die Serviette auf ihrem Schoß auszubreiten. Musste der Mann, der ihr gegenübersaß, jetzt sparen?
„Das muss ein Schock für deine Familie gewesen sein, murmelte sie, bevor sie ihm in die Augen sah. „War ihm bewusst, dass er Gefahr lief, zu viel auszugeben? Ich hoffe, er ist noch bei guter Gesundheit.
Lorenzo musterte sie weiter unverwandt. Sein Blick verstörte sie. Wenn sie in einer schummrigen Bar gewesen wären, hätte sie angesichts dessen, was in seinen braunen Augen stand, Erregung empfunden. Aber jetzt, da ihr Lebenstraum auf dem Spiel stand, war es nur eine unwillkommene Ablenkung.
„Gramp erfreut sich bester Gesundheit, danke. Er schob seine Speisekarte beiseite. „Aber mittlerweile prüfe ich die Empfänger von Spenden auf Herz und Nieren. Es gibt viele Betrüger.
Verärgert über das, was er damit andeutete, zwang sie sich zu einem kühlen Lächeln. „Meine Bemühungen, Pferde zu retten, sind sehr echt, das kann ich dir versichern. Ich kann dir Referenzen zukommen lassen. Von Menschen, die für mich bürgen würden."
„Ich zweifle nicht an deiner Integrität, Valencia. Aber als Repräsentant meiner Familie muss ich Vorsicht walten lassen." Seine düstere Miene verriet ihr, dass er schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
Dieses Wissen beschwichtigte sie ein bisschen, obwohl sich gerade auch noch ihre letzten Pläne für das Treffen in Luft auflösten. Sie musste umdenken.
„Es tut mir leid, zu hören, dass es Menschen gibt, die die Großzügigkeit deiner Familie ausnutzen. Aber es sollte mich wohl nicht wundern."
Sie wartete, während der Kellner mit dem Eistee zurückkehrte, den sie bestellt hatte. Als er die Tagesgerichte aufzählte, entschied sie sich für das Carne Asada – ein mexikanisches Steak –, während Lorenzo „das Übliche" verlangte.
Nachdem der Kellner sich entfernt hatte, stürzte sich Valencia entschlossen wieder auf ihr Thema. „Wie kann ich dich denn davon überzeugen, dass Donovan Horse Rescue seriös ist? Transparenz bei meinen Finanzen ist mir sehr wichtig."
Der Funke von Interesse in seinen feurigen Augen verriet ihr, dass er ihre Direktheit zu schätzen wusste.
„Für den Anfang ist es schon hilfreich, dich einfach nur persönlich kennenzulernen. Ich verschaffe mir gern selbst einen Eindruck, mit wem ich es zu tun habe." Er trank einen Schluck Bier und sah nachdenklich drein.
„Ich verlasse mich auch gern auf meine Instinkte. Was kann ich dir sonst noch über die Pferderettung erzählen?"
„Ich freue mich darauf, beim Essen alles darüber zu hören, sagte er leise. „Aber ich verlasse mich nicht allein auf meine Instinkte, wenn ich die endgültige Entscheidung fälle. Wenn mir gefällt, was ich heute höre, will ich Donovan Horse Rescue persönlich besuchen. Eine Runde über dein Anwesen drehen und sehen, was ich davon halte.
„Fantastisch. Sie war froh, dass sie Gelegenheit haben würde, ihm die Ranch zu zeigen. Sie war stolz auf das, was sie aufgebaut hatte, und kannte jedes Detail ihres Expansionsplans auswendig, sodass sie ihm alles erklären konnte. „Ich weiß, dass das sehr kurzfristig ist, aber hättest du gleich heute nach dem Essen Zeit?
Ein Schauer durchlief sie, während sie auf seine Antwort wartete. Denn sosehr sie sich darauf freute, ihm ihre Stiftung schmackhaft zu machen: Sie hatte auch ein bisschen Angst davor, diesen absolut unwiderstehlichen Rancher auf ihrem Grund und Boden herumlaufen zu lassen. Sie hatte nämlich das untrügliche Gefühl, dass Lorenzo Cortez-Williams dort Spuren hinterlassen würde.
Das hieß, dass sie mit dem Mann, der ihre Zukunft in der Hand hatte, vorsichtig sein musste.
„Leider habe ich heute Nachmittag schon einen anderen Termin."
Seine Worte enttäuschten sie mehr, als sie es hätten tun sollen, und machten ihr bewusst, dass ihr unterschwelliges, aber sengend heißes Begehren nicht nachgelassen hatte.
„Hast du vielleicht morgen Zeit?" Das rauchige Timbre seiner Stimme ließ den Vorschlag sehr persönlich klingen.
„Um dir meine Ranch zu zeigen, würde ich mit Freuden jeden Termin verschieben. Aber zufällig habe ich ohnehin den ganzen Tag Zeit."
Sie konnte ihr Grinsen nicht unterdrücken. Natürlich nur, weil sie wusste, dass die Ranch eindrucksvoll war und für sich sprechen würde. Nicht etwa, weil sie sich schon darauf freute, ihn wiederzusehen.
Ihr hämmernder Herzschlag strafte sie jetzt schon Lügen.
Geschäft und Vergnügen darf man nicht vermischen.
Lorenzo Cortez-Williams hätte der letzte Mann in Royal sein sollen, der diese Worte wie ein Mantra wiederholen musste. Sie waren ihm von seiner Ex-Verlobten ins Gedächtnis gebrannt worden, einer Restaurantbesitzerin, die sich wegen seines Reichtums an ihn herangemacht hatte. Sie hatte hemmungslos seine Kreditkarten überzogen und war dann vor fünf Jahren aus seinem Leben verschwunden. Aber erst, nachdem sie mit dem Rindfleischunternehmen seiner Familie einen unverschämt günstigen Deal für ihre Restaurants ausgehandelt hatte, der Lorenzos Groll mit jedem Jahr weiter hatte wachsen lassen, bis der Vertrag