Ein Mann, ein Ring und mehr …
Von Cindy Kirk
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Über dieses E-Book
"Das kann nicht wahr sein!" Schockiert erblickt Mary Karen den funkelnden Diamantring an ihrem Finger, als sie im Hotel in Las Vegas erwacht. Doch sie hat wirklich ihren besten Freund Travis geheiratet. Und es geschah noch viel mehr - in dieser Nacht in der Stadt der Sünde …
Cindy Kirk
Solange sie denken kann, liebt Cindy Kirk das Lesen. Schon als kleines Mädchen in der ersten Klasse hat sie einen Preis dafür gewonnen, hundert Bücher gelesen zu haben! 1999 war es so weit: Ihr erster eigener Roman erschien bei Harlequin. Seitdem muss die Autorin ihr Lieblingshobby Lesen damit unter einen Hut kriegen, dass sie selbst leidenschaftlich gerne Geschichten erzählt. Aber für ihren großen Traum nimmt Cindy Kirk das gern in Kauf. Schauen Sie auf ihre Webseite www.cindykirk.com.
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Buchvorschau
Ein Mann, ein Ring und mehr … - Cindy Kirk
IMPRESSUM
Ein Mann, ein Ring und mehr … erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2011 by Cynthia Rutledge
Originaltitel: „If the Ring fits"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 2 - 2014 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer
Umschlagsmotive: GettyImages_SeventyFour
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751505765
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Das Rauschen von Wasser riss Mary Karen Vaughn aus dem Schlaf. Trotzdem ließ sie die Augen geschlossen, denn sie wollte nicht aus dem köstlichen Traum auftauchen, der ihr ein stundenlanges Liebesspiel mit Travis vorgaukelte – anstelle des Quickies bei der letzten Weihnachtsfeier.
Sie seufzte, weil sie wusste, dass es nur Wunschdenken war. Wenn sie und der attraktive Doktor miteinander Sex hatten, dann jedes Mal schnell und wild. Er war Single mit ausgefülltem Terminkalender und sie alleinerziehende Mutter mit jeder Menge Verpflichtungen.
Obwohl sie wusste, dass es unmöglich war, wünschte sie sich in letzter Zeit immer häufiger, Travis könnte sie noch eine Weile länger im Arm halten und ihr zuflüstern, wie wundervoll er sie fand.
Als renommierter Frauenarzt mochte Dr. Fisher einer der begehrtesten Singles der Stadt sein, für Mary Karen war er seit Kindertagen einfach ein lieber Freund und seit einigen Jahren ein fabelhafter Geliebter. Zu Collegezeiten waren sie kurz liiert gewesen, und sie hatte sich damals sehnlichst gewünscht, dass es auf Dauer funktionierte. Im Gegensatz zu ihm war sie allerdings seit frühester Jugend dazu entschlossen, eines Tages eine eigene Familie zu gründen. Da er sich keine Zukunft mit Kindern vorstellen konnte, nachdem er sechs jüngere Geschwister hatte aufziehen müssen, hatte sie sich von ihm getrennt und ihr Glück bei einem anderen Mann gesucht.
Leider vergeblich, denn ihre Ehe mit Steven hatte nur drei Jahre gehalten.
Mary Karen seufzte und schlug die Augen auf. Nach der Scheidung hatten sie und Travis ihre Freundschaft aufgefrischt, und er war ihr Gelegenheitsliebhaber geworden. Da war es nur zu verständlich, dass er die Hauptrolle in ihrem von einem Mai-Tai-Cocktail beflügelten Traum spielte. Sie rollte sich auf die Seite und stellte erstaunt fest, dass sie nackt unter dem Seidenlaken war. Sie grinste. Selbst ein bisschen Rum konnte offensichtlich gefährlich sein.
Zu schade, dass Travis nicht hier ist. Er hätte Gefallen an meinem Anblick gefunden und wäre auf allerlei interessante Ideen gekommen … Sie streckte sich und genoss, wie die glatte Seide ihre Haut streichelte.
Zwei sonnige Tage lagen hinter ihr. Die meisten Leute kamen nach Las Vegas, um ins Spielcasino zu gehen, sie selbst begnügte sich jedoch damit, am Pool zu sitzen und zu lesen. Einige Männer hatten versucht, sie anzubaggern. Sie war jedoch nicht interessiert. In ihrem wohlverdienten Kurzurlaub von den Kindern legte sie Wert auf Ruhe und Erholung ohne Ablenkungen.
Wie sie so dalag und an die Zimmerdecke blickte, fiel ihr auf, dass das Rauschen verstummt war. Beinahe hätte sie schwören können, dass es aus ihrem eigenen Badezimmer gekommen war, aber der Gedanke erschien ihr lächerlich. In Wahrheit waren die Wände ihres Luxuszimmers im Las Vegas Strip recht dünn.
Selbstironisch verzog sie die Mundwinkel – zu dünn zu sein, das war ein Problem, das sie in ihrem Leben nur zu gern einmal erfahren hätte. Obwohl sie noch immer in Kleidergröße sechsunddreißig passte, war sie eher kurvenreich als gertenschlank und ihr Bauch wölbte sich ein bisschen vor. Trotzdem, für eine sechsundzwanzigjährige dreifache Mutter sah sie gut aus – vor allem jetzt, da sie richtig ausgeruht war. Nach zwei Tagen am Pool in ihrem neuen roten Bikini schimmerte ihre normalerweise helle Haut goldbraun.
Dieser Kurztrip – der Hauptgewinn eines Preisausschreibens – war Balsam für Körper und Seele. Leider ging der Spaß bald zu Ende. In wenigen Stunden musste sie nach Hause zurückkehren.
Obwohl eine wundervolle Zeit hinter ihr lag, vermisste sie ihre Söhne – und umgekehrt, ihren Stimmen am Telefon nach zu urteilen. So gesehen war es gut, dass die Heimfahrt direkt bevorstand. Da das Hotelzimmer bis elf Uhr geräumt werden musste, wurde es allmählich Zeit, die Sachen zu packen.
Mary Karen schlug die Decke zurück, setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett.
„Du bist ja wach!?"
Erschrocken wirbelte sie herum, rang nach Atem und zog sich das Laken vor die Brüste.
„Ist es nicht ein bisschen spät für falsche Scham, M. K.?" Travis schlenderte durch das Zimmer. Er trug lediglich ein Handtuch um die Hüften und das sandfarbene Haar war noch nass vom Duschen.
Sie konnte ihn nur sprachlos anstarren.
Er war gute ein Meter achtzig groß, eher drahtig als muskulös und hatte einen hellen Teint mit Sommersprossen auf dem Nasenrücken. An diesem Morgen wirkten seine nussbraunen Augen, die normalerweise frech funkelten, ungewöhnlich ernst.
Er trat an das Bett. Die Matratze schaukelte, als er sich setzte. Winzige Wassertropfen hingen noch an seiner Brust. Er roch nach Seife und Shampoo und diesem undefinierbaren maskulinen Geruch, der ihr Blut stets in Wallung brachte.
Abrupt fiel ihr das Ende ihres Traums ein. Ihr Magen drehte sich um und sie begann zu zittern. War ich wirklich so dumm?
Sie hatte einige große Fehler in ihrem Leben begangen, aber das würde allem die Krone aufsetzen. Am vergangenen Abend war sie zwar angeheitert gewesen, aber keinesfalls betrunken. Ihre wilden Fantasien mit einem Mann auszuleben, den sie als ihren besten Freund ansah, das konnte sie verkraften. Jedoch vor einen die Bibel schwingenden Elvis-Presley-Imitator zu treten …
Mary Karen forschte in Travis’ Gesicht. Die Verzweiflung in seinen Augen verriet ihr, was sie nicht wissen wollte. „S-sag mir, dass wir es nicht g-getan haben! Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. „Bitte, Trav! Sag es mir.
Anstatt zu antworten, griff er nach ihrer Hand. Ein gelber Diamant mit Smaragdschliff funkelte im Morgenlicht. „Ich wünschte, ich könnte es als einen meiner üblichen Scherze abtun." Er versuchte zu schmunzeln, aber es misslang.
Das Herz hämmerte in ihrer Brust. Der Raum schien sich zu drehen. „Das kann nicht wahr sein, oder!?"
„Doch. Wir beide haben gestern Abend geheiratet. Er drückte ihre Finger. „Jetzt müssen wir uns überlegen, was wir dagegen unternehmen.
Auf den Tag genau vier Wochen später setzte Mary Karen ihre Söhne mit einem Videospiel vor den Fernseher, zog sich in das einzige Badezimmer des Hauses zurück und verschloss die Tür.
Ihr Blick fiel in den Spiegel. Stressfältchen umrahmten ihre Augen. In der vergangenen Woche hatte sie kaum geschlafen vor lauter Sorge, was dieser Test ergeben könnte.
Solange sie zurückdenken konnte, kam ihre Periode sehr regelmäßig. Seit der betreffende Tag jedoch wie jeder andere vergangen war, ahnte sie, dass sie in Schwierigkeiten steckte.
Ihre Finger zitterten, als sie den Schwangerschaftstest durchführte. Vergeblich befahl sie sich, auf den Stick zu schauen. Ihre Augen verweigerten die Mitarbeit.
Travis zu heiraten und es mit leidenschaftlichem Sex zu feiern, war eine Sache. Sie erinnerte sich nur vage, wie es dazu gekommen war. In einem Moment hatten sie bei einem Drink – einem einzigen – am Pool herumgealbert, im nächsten hatten sie ihre Treueschwüre vor einem Friedensrichter abgelegt, der dem King of Rock ’n’ Roll verdammt ähnlich sah.
Hätte Travis nicht zu seiner alljährlichen Missionsreise nach Afrika aufbrechen müssen, hätten sie die Ehe gleich in Nevada annulliert. Stattdessen hatte sie auf seine Rückkehr nach Jackson Hole warten müssen. Und nun war er wieder da – endlich konnten sie den Fehler ausbügeln und daraufhin die ganze Sache vergessen.
Mary Karen holte tief Luft und hob den Stick auf Augenhöhe.
Ihr Herz setzte sekundenlang aus und hämmerte dann lauter und hektischer als je zuvor. Sie hätte sich einreden können, dass der Test nicht richtig funktionierte, aber sie wusste es besser. Schließlich hatte sie bereits zwei Schwangerschaften hinter sich und kannte die Symptome nur zu gut – die Übelkeit, die Müdigkeit, das emotionale Auf und Ab.
Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihr über die Wangen. Sie stieß einen Eimer mit Badespielzeug beiseite und drehte das Wasser voll auf, damit ihre Söhne sie nicht schluchzen hörten.
Du meine Güte, ich kann nicht noch ein Baby kriegen!
Sie hätte Travis die Schuld in die Schuhe schieben können, war sich aber selbst in ihrer Verzweiflung bewusst, dass sie ganz allein verantwortlich war. Sie hätte darauf bestehen sollen, dass er Kondome besorgte, bevor sie sich von ihm anfassen ließ. Die beiden vorangegangenen Schwangerschaften waren nämlich trotz Einnahme der Pille zustande gekommen.
Inzwischen flossen die Tränen wie Sturzbäche.
„Mommy! Eine kleine Faust hämmerte an die verschlossene Badezimmertür. „Ich muss mal.
Sie schluckte die Tränen hinunter und atmete tief durch. Mit zitternden Fingern wischte sie sich mit einem Kosmetiktuch über die Augen und putzte sich die Nase. Dann steckte sie den Schwangerschaftstest weg, bevor sie die Tür öffnete.
„Tut mir leid, Honey." Sie ging beiseite, als ihr Jüngster hereinstürmte.
Logan war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf sie zu achten. Die Zwillinge, die im Flur standen, waren weit aufmerksamer.
„Was hast du denn? Der fünfjährige Connor mit seinen goldenen Locken und großen blauen Augen hätte als Engel durchgehen können, wenn seine Augen nicht gerade teuflisch funkelten. „Wieso siehst du so komisch aus!?
, fragte er vorwurfsvoll.
„Deine Augen sind so dick und dein Gesicht ist ganz rot", fügte sein eineiiger Zwilling Caleb hinzu.
„Ich … äh … habe etwas ins Auge gekriegt. Mary Karen wischte sich die letzten Tränenspuren ab. „Genau wie du letzte Woche, Cal. Weißt du noch?
Er nickte. „Das hat ganz schön wehgetan."
Connor ließ sich nicht so leicht täuschen. Er zog die blonden Brauen zusammen und fragte misstrauisch: „Wenn du bloß was in ein Auge gekriegt hast, warum sind