Wer sagt dir, dass es Liebe ist?: Der kleine Fürst 359 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»So, das wäre geklärt!« Viola von Hartenstein beendete ihr Telefongespräch mit einem Knopfdruck und lächelte triumphierend. »Sie haben genau so reagiert, wie ich erwartet habe: Natürlich soll ich dich mitbringen zu Natalias Verlobung, Alex. Sie wären entzückt, dich kennenzulernen, hat ihr Vater gesagt.« Alexander von Rackwitz, erst vor einigen Wochen nach Deutschland zurückgekehrt, machte noch immer ein zweifelndes Gesicht. »Sie wollten vielleicht nur höflich sein, Viola, und mochten dir deine Bitte nicht abschlagen.« »Da kennst du aber Natalias Eltern schlecht! Die sind ziemlich geradeaus und sagen eigentlich immer, was sie denken. Also, hör auf, dir darüber Gedanken zu machen. Du begleitest mich am Samstag, damit ist der Fall erledigt.« Er seufzte. »Es ist mir zwar unangenehm, dass ich mich praktisch selbst einladen musste …« Viola unterbrach ihn. »Hast du doch gar nicht! Ich war das, und mir macht das nichts aus.« »Es ist mir trotzdem unangenehm.« »Unangenehm für mich ist, dass ich Natalias zukünftigen Mann nicht mag«, stellte Viola fest. »Was gefällt dir nicht an ihm?« »Wahrscheinlich habe ich nur Vorurteile oder ich bin sauer, weil er mir meine beste Freundin wegnimmt.
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Buchvorschau
Wer sagt dir, dass es Liebe ist? - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 359 –
Wer sagt dir, dass es Liebe ist?
Viola Maybach
»So, das wäre geklärt!« Viola von Hartenstein beendete ihr Telefongespräch mit einem Knopfdruck und lächelte triumphierend. »Sie haben genau so reagiert, wie ich erwartet habe: Natürlich soll ich dich mitbringen zu Natalias Verlobung, Alex. Sie wären entzückt, dich kennenzulernen, hat ihr Vater gesagt.«
Alexander von Rackwitz, erst vor einigen Wochen nach Deutschland zurückgekehrt, machte noch immer ein zweifelndes Gesicht. »Sie wollten vielleicht nur höflich sein, Viola, und mochten dir deine Bitte nicht abschlagen.«
»Da kennst du aber Natalias Eltern schlecht! Die sind ziemlich geradeaus und sagen eigentlich immer, was sie denken. Also, hör auf, dir darüber Gedanken zu machen. Du begleitest mich am Samstag, damit ist der Fall erledigt.«
Er seufzte. »Es ist mir zwar unangenehm, dass ich mich praktisch selbst einladen musste …«
Viola unterbrach ihn. »Hast du doch gar nicht! Ich war das, und mir macht das nichts aus.«
»Es ist mir trotzdem unangenehm.«
»Unangenehm für mich ist, dass ich Natalias zukünftigen Mann nicht mag«, stellte Viola fest.
»Was gefällt dir nicht an ihm?«
»Wahrscheinlich habe ich nur Vorurteile oder ich bin sauer, weil er mir meine beste Freundin wegnimmt. Aber irgendwie … ich traue ihm nicht.«
Er sah sie erstaunt an. »Du traust ihm nicht? Das habe ich aus deinem Mund bisher ja noch nicht allzu oft gehört.«
»Ich kenne auch nicht viele Menschen, über die ich so reden würde«, gestand sie. »Leider kann ich schlecht zu Natalia sagen: ›Der Mann, den du liebst, gefällt mir nicht.‹ Also sage ich es dir.«
»Aber sie ist deine beste Freundin! Hättest du sie nicht warnen müssen?«
»Habe ich versucht, aber es ist sehr schwierig, sich in Liebesgeschichten einzumischen, und ich will auf keinen Fall meine Freundschaft zu Natalia gefährden. Sie liebt ihn, also sieht sie ja wohl etwas in ihm, das ich nicht sehe. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich
ihm in Zukunft öfter begegnen muss …«
»So schlimm?«
Viola zuckte mit den Schultern. »Vielleicht muss ich ihn besser kennenlernen – und dann ändere ich meine Meinung. Ich will das nicht ausschließen, Alex.«
»Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht«, stellte er fest. »Auf deine Freundin ohnehin, aber erst recht auf ihren zukünftigen Verlobten. Außerdem bin ich natürlich froh, dich begleiten und auf diese Weise vielleicht wieder ein paar Kontakte hier in Deutschland knüpfen zu können. Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig verloren fühle, ich habe ja immerhin zwei Drittel meines bisherigen Lebens in Frankreich verbracht.«
»Wenn es dir nicht gefällt bei uns, kannst du immer noch wieder zurückgehen, Alex«, meinte Viola tröstend.
»So einfach ist das nicht. Ich muss mich ja zuerst einmal um die Burg kümmern, die meine Großmutter mir vermacht hat. Ich erinnere mich lebhaft daran, dass ich als Kind dort großartige Ferien verbracht habe. All meine Freunde haben mich um die Burg beneidet – und alle wollten mich immer besuchen kommen. Es waren herrliche, wilde Zeiten. Die Burg hatte natürlich auch Geheimgänge und düstere Ecken, dunkle weitläufige Keller – wir kamen uns vor wie Ritter, die ständig aufregende Abenteuer bestehen mussten. Meine Oma hat dann immer für gute Verpflegung gesorgt, wenn wir abends völlig erschöpft von unseren Spielen widerwillig in die Normalität zurückkehrten.«
Er lächelte versonnen, in Gedanken weit, weit weg.
Viola holte ihn in die Gegenwart zurück. »Willst du sie denn renovieren lassen? Ich habe sie bisher ja nur flüchtig von ferne gesehen, aber das muss doch ein Vermögen kosten, Alex. Und wenn du nicht einmal sicher bist, ob du hierbleibst, lohnt sich das doch vermutlich gar nicht.«
»Das Testament meiner Großmutter verpflichtet mich, die Burg zumindest vor dem Verfall zu retten. Sie hat in ihren letzten Lebensjahren keine Kraft mehr gehabt, sich um die überfälligen Reparaturen zu kümmern, das werde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen. Was ich darüber hinaus machen lasse, werde ich in den nächsten Wochen entscheiden. Zunächst einmal muss das Dach gedeckt werden, damit ich dort wohnen kann und dir nicht länger zur Last fallen muss.«
»Meine Wohnung ist groß genug«, widersprach Viola. »Und wenn dir mein Gästezimmer genügt, kannst du so lange bleiben, wie du willst, das habe ich dir schon mindestens zehn Mal gesagt.«
Er ging zu ihr, schloss sie in die Arme und küsste sie liebevoll auf beide Wangen. »Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann«, sagte er.
Viola war einen Kopf kleiner als er, zierlich und dunkelhaarig, mit schönen blauen Augen. Sie lachte gern, das hatte ihm schon immer an ihr gefallen. Er selbst, groß und blond und mit klugen grauen Augen, war ein eher ernster Mensch, der sich nicht leicht aus der Reserve locken ließ. Hatte er aber erst einmal Vertrauen zu jemandem gefasst, hielt er unverbrüchlich zu ihm. So war er mit Viola bereits seit Kindertagen befreundet, und auch die große Entfernung zwischen ihren Wohnorten in den letzten zwanzig Jahren hatte ihrer Freundschaft nicht geschadet.
»Ach, Alex!«, sagte Viola jetzt. »Ich finde es einfach toll, dass du wieder hier bist. Ich habe dich zwar gern in Frankreich besucht, aber es hat auch etwas für sich, wenn man einfach mal sagen kann: ›Lass uns heute Abend zusammen ins Kino gehen!‹ Findest du nicht?«
»Doch, natürlich. Du bist im Übrigen der Grund, weshalb ich mir diesen Umzug überhaupt vorstellen konnte. Ich kenne ja kaum noch Leute hier – die meisten Kinderfreundschaften haben sich nicht erhalten. So ist es ja meistens.«
»Du wirst schnell neue Freunde finden. Sieh es doch mal so: Du eroberst dir das Paradies deiner Kindheit zurück – und gleichzeitig hast du ja immer noch dein Haus in Frankreich. Du kannst jederzeit dorthin zurück, falls du Heimweh bekommst.«
»Das mit dem Heimweh ist so eine Sache«, murmelte er. »Eher war es umgekehrt in den vergangenen Jahren: Ich hatte oft Heimweh nach Deutschland, und zwar nach dem Deutschland meiner Kindheit, das es so ja gar nicht mehr gibt: Meine Eltern leben in Frankreich, meine Oma ist gestorben, zu den anderen Großeltern habe ich kaum Kontakt. Die Burg ist halb verfallen, das Haus, in dem ich damals mit meinen Eltern gelebt habe, befindet sich nicht mehr in unserem Besitz. Es gibt nur wenig, woran ich anknüpfen kann.«
»Die Reste der Burg – und ich«, stellte Viola fest. »Das ist doch nicht wenig!«
Er musste lachen. Hatte sie nicht Recht?
*
»Wer ist Alexander von Rackwitz?«, fragte Natalia von Grothum ihren Vater Albrecht.
»Der Freund deiner Freundin Viola«, erklärte er. »Dieser Mann aus Frankreich, der bei ihr wohnt, da die Burg seiner Familie halb verfallen und unbewohnbar ist.«
»Ach der!«, sagte Natalia. »Viola spricht immer nur von Alex – ich wusste nicht, dass er von Rackwitz heißt.«
»Sie rief an und fragte, ob sie ihn mitbringen kann. Ein hoffentlich gut aussehender junger Tänzer mehr schadet nicht, dachte ich mir.«
Natalia beugte sich vor und gab