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Wyoming Trail: Wyatt Earp 283 – Western
Wyoming Trail: Wyatt Earp 283 – Western
Wyoming Trail: Wyatt Earp 283 – Western
eBook141 Seiten1 Stunde

Wyoming Trail: Wyatt Earp 283 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Ein eisiger Dezemberwind pfiff vom Arkansasufer herauf. Es war in den Vormittagsstunden. Grau und trübe lastete der Himmel über der Treibherdenstadt Dodge. Die breite Fronstreet war wie leergefegt. Hoch wirbelte die Windbö den Flugsand und trieb ihn mit einem scharfen Schmirgelgeräusch an den Hauswänden entlang. Der Winter hielt seinen Einzug in Kansas. Damit begann eine trübe, langweilige Zeit. »Und jetzt noch etwas Pomade ins Haar, Mister Earp, dann...« Der große Mann, der im Rasierstuhl gesessen hatte, richtete sich mit einem Ruck auf. »Pomade, um Himmels willen!« Er nahm sich den Papierstreifen aus dem Kragen seines blütenweißen Hemdes und fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes schwarzes Haar. Fred Harper, der kleine Barbier, blickte den Kunden an. Dann nahm er geschwind eine Kleiderbürste und fuhr damit über die schwarze Jacke des anderen. »Sie sollten aber etwas nehmen, Mister Earp...« »Was denn?« Der Mann blickte den Barbier aus seinen tiefblauen, von langen Wimpern beschatteten Augen forschend an. Er hatte ein hartes, kantiges, sehr männliches Gesicht von tiefbrauner Wetterfarbe. Links auf der schwarzen kurzen Jacke saß der silberne Stern des Marshals von Dodge. »Was soll ich denn noch? Ich habe mich voll und ganz gewaschen, und jetzt haben Sie mich wie immer rasiert.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Juli 2023
ISBN9783989360792
Wyoming Trail: Wyatt Earp 283 – Western

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    Buchvorschau

    Wyoming Trail - William Mark

    Wyatt Earp

    – 283 –

    Wyoming Trail

    William Mark

    Ein eisiger Dezemberwind pfiff vom Arkansasufer herauf.

    Es war in den Vormittagsstunden.

    Grau und trübe lastete der Himmel über der Treibherdenstadt Dodge. Die breite Fronstreet war wie leergefegt. Hoch wirbelte die Windbö den Flugsand und trieb ihn mit einem scharfen Schmirgelgeräusch an den Hauswänden entlang.

    Der Winter hielt seinen Einzug in Kansas. Damit begann eine trübe, langweilige Zeit.

    Der froschäugige Barbier wedelte das frischrasierte Gesicht seines Kunden mit einem Handtuch trocken und meinte in seiner ein wenig aufdringlichen Beflissenheit:

    »Und jetzt noch etwas Pomade ins Haar, Mister Earp, dann...«

    Der große Mann, der im Rasierstuhl gesessen hatte, richtete sich mit einem Ruck auf. »Pomade, um Himmels willen!«

    Er nahm sich den Papierstreifen aus dem Kragen seines blütenweißen Hemdes und fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes schwarzes Haar.

    Fred Harper, der kleine Barbier, blickte den Kunden an. Dann nahm er geschwind eine Kleiderbürste und fuhr damit über die schwarze Jacke des anderen.

    »Sie sollten aber etwas nehmen, Mister Earp...«

    »Was denn?«

    Der Mann blickte den Barbier aus seinen tiefblauen, von langen Wimpern beschatteten Augen forschend an. Er hatte ein hartes, kantiges, sehr männliches Gesicht von tiefbrauner Wetterfarbe. Links auf der schwarzen kurzen Jacke saß der silberne Stern des Marshals von Dodge.

    »Was soll ich denn noch? Ich habe mich voll und ganz gewaschen, und jetzt haben Sie mich wie immer rasiert. Reicht das denn nicht?«

    Der Barbier lächelte ölig.

    »Für einen Cowpuncher oder einen Feldarbeiter reicht es allemal – nicht aber für den großen Wyatt Earp.«

    Der Marshal zog ein Geldstück aus der Tasche. In seinen Augenwinkeln stand jetzt ein winziges Lächeln.

    »Wissen Sie, Harper, das mit dem Großen, das können Sie sich sparen, dafür gibt uns beiden niemand was...«

    »Trotzdem«, beharrte der Haarkünstler, »ein Mann, der etwas auf sich hält, benutzt eine Pomade oder ein Parfüm.«

    Wyatt ging lachend zur Tür.

    Da sagte der Barbier schnell: »Doc Holliday zum Beispiel nimmt...«

    Der Marshal war schon draußen.

    Plötzlich ging die Tür wieder auf, und sein Kopf lugte hinein.

    »Was nimmt Doc Holliday?«

    Harper grinste.

    »Er ist ein echter Gentleman. Das sieht und riecht man ihm an. Er nimmt Eau de Cologne.«

    »Aha. Und was ist das?«

    »Ein Duftwasser.«

    Der harte Hufschlag eines galoppierenden Pferdes drang über die Straße.

    Wyatt blickte sich um.

    Von Osten her preschte ein Pferd in die Frontstreet. Ein reiterloses, gesatteltes Pferd mit schwingenden Steigbügeln.

    Mit drei weiten Sätzen war der Marshal auf der Straße, spreizte die Beine und breitete die Arme aus.

    »Heah!«

    Das Tier stutzte, stieg hoch, wollte einen Haken schlagen und so an dem Mann vorbeikommen.

    Der aber sprang blitzschnell vor und hatte den Zügel in der Hand.

    Der Gaul stieg wieder hoch, aber der Mann beruhigte ihn schnell.

    Dann stand das Tier.

    Wyatt sah es sofort: Auf der linken Seite des hellen Texassattels klebte Blut.

    Frisches Blut.

    Der Marshal führte das Tier an den Zügelholm vors Marshal-Office, schlang die Lederleinen um das Querholz und stürmte ins Office.

    Ein kleiner, etwa zehnjähriger Junge mit fast bis in die Augen reichender Ponymähne blickte auf und plinkerte den Marshal an.

    »He, Franky! Was tust du hier?«

    »Ich habe auf Sie gewartet, Marshal«, feixte der Kleine und machte eine vergebliche Bemühung, das Haar aus dem Gesicht zu bekommen.

    »Gewartet?«

    »Yeah...« Der Junge hatte plötzlich kugelrunde Augen, als er sah, daß der Marshal eine Winchester aus dem Gewehrständer nahm, sie durchlud und zur Hoftür ging. »Ist was passiert?« Der Kleine hatte plötzlich ein flammendrotes Gesicht vor Aufregung.

    »Passiert? Nein, ich weiß nicht...«

    Wyatt war schon im Hof.

    Als er den Falben aus der Box zog, hörte er hinter sich einen Plumps und fuhr herum.

    Der kleine Franky Rood hatte den schweren Sattel vom Haken genommen und war damit umgefallen. Sofort sprang er wieder auf und schleppte das gewichtige Reitleder des Marshals vorwärts.

    »Aber Franky, wie oft hab’ ich dir schon gesagt, daß du meinen schweren Sattel nicht heben sollst!«

    »Sie haben es doch aber eilig?«

    »Schon...«

    Franky half. Er ließ sich einfach nicht wegschicken. Während er aus Leibeskräften an den Bauchgurten zerrte, meinte er keuchend:

    »Ich werde später auch Marshal. Deputy-Marshal, bei Ihnen. Jawohl. Und nichts anderes. Und wenn Sie mal tot sind, dann werde ich Marshal von

    Dodge.«

    »Du hast wirklich eine erbauliche Art, von der Zukunft zu sprechen.«

    »Nun ja, immer können Sie doch auch nicht leben. Eines Tages kommt doch irgendein Bandit und schießt Sie tot wie die andern auch.«

    Wyatt sprang auf.

    Franky riß das Stalltor auf.

    »Aber ich werde bestimmt kein so großer und berühmter Marshal wie Sie, Mister Earp. So long and good luck!«

    »So long!«

    Inzwischen hatte Franky auch das Tor zur Straße aufgerissen. Man sah, daß er das alles sicher nicht zum erstenmal tat; die beiden waren tatsächlich aufeinander eingespielt.

    Wyatt sprang vorm Office ab, nahm den Fuchs mit dem blutigen Sattel vom Querholm, ergriff seinen Zügel, stieg wieder auf den Falben und preschte davon.

    Der Barbier blickte hinter dem davonstiebenden Pferdepaar drein.

    »Ein Jammer!« knurrte er. »Jetzt war ich gerade dabei, einen neuen Parfümkunden zu gewinnen, und dann kommt das dazwischen. Aber bei dem Marshal kommt ja dauernd was dazwischen...«

    *

    Wyatt preschte die Straße hinunter aus der Stadt.

    Als er die letzten Häuser schließlich hinter sich hatte, ließ er den Zügel des Fuchses frei.

    Er hatte sich nicht getäuscht.

    Das Pferd schoß vorwärts und führte ihn.

    Es ging ostwärts, auf der Arkansasstraße entlang, die nach siebenundzwanzig Meilen wieder auf den Fluß stieß, der hier einen Bogen nach Süden machte.

    Schon nach sechs Meilen verließ das Tier die Straße und bog nach Südosten ab.

    Wyatt folgte ihm.

    Und dann sah er von der Anhöhe eines Hügelkammes aus in einer Senke zu seiner größten Verwunderung einen Pferdetreck.

    In gestrecktem Galopp hielt er darauf zu, überholte mit seinem pfeilschnellen Schwarzfalben bald den Fuchs und erreichte die Mulde.

    Dann sah er den Mann.

    Er war klein, hatte krumme Reiterbeine, trug abgeschabtes Lederzeug, einen breiten Coltgurt mit einem großen Revolver, hatte ein eckiges, verwegenes Gesicht und eine blutige Schramme quer über die rechte Wange. Seine gelblichen Augen unter graubraunen Brauen standen etwas zu weit auseinander. Unter dem mißfarbenen Filz blickte eine braune, strähnige Mähne hervor, die hinten bis auf das Halstuch herunterreichte.

    Der Mann musterte den Marshal scharf.

    Dann entdeckte er den Stern.

    Er nahm die Hand sofort vom Coltkolben, wo er sie schon bereitliegen hatte, und sein verbissenes Gesicht hellte sich etwas auf.

    Dann sah er den Fuchs.

    Wyatt stieg ab.

    »Hallo, Mister!«

    Der Zwerg tippte an den zerfledderten Rand seines Hutes.

    »Hallo, Marshal.«

    Wyatt deutete mit dem Daumen über den Rücken auf den Fuchs.

    »Er kam in die Stadt und hat mich hergeführt.«

    Der Zwerg nickte und blickte den Marshal forschend an.

    »Sie sind aber höllisch schnell.«

    »Es hätte vielleicht nötig sein können.«

    Der Cowboy rieb sich sein stoppeliges Kinn und brummte: »Ja, vielleicht.« Dann wandte er sich um und schritt mit steifen Reiterschritten um die unruhigen Pferde herum.

    Auf der Rückseite des Trecks hielt er an.

    Da lagen zwei Männer am Boden. Zwei Tote.

    Der Cowboy deutete auf den einen. Während er den Hut abnahm, sagte er dumpf:

    »Das ist Sterling Carter. Das heißt, das war er.«

    Wyatt sah, daß es um den Mund des Cowboys zuckte.

    »Er war erst siebzehn. Der Boß wollte ihn nicht mitreiten lassen, aber wir haben keine Leute. Da mußte er mit.«

    »Und der andere?«

    Der Kleine schob seine Hände hinten in den Waffengurt.

    »Der hat mir die Schramme verpaßt. Ihn konnte ich stoppen.« Der Cowboy hob den Kopf und blickte nach Westen. »Liegt da hinten irgendwo Dodge?«

    »Yeah.«

    »Da muß er durchgeritten sein.«

    Wyatt blickte den Cowboy scharf an.

    »Der Mann, der Sterling erschossen hat?«

    »Yeah.«

    »Es waren also zwei?«

    Der Cowboy nickte. Dann nahm er von einem der Pferde einen Spaten und begann, eine Grube in den harten Boden zu schaufeln.

    Wyatt holte seinen Campspaten, der immer hinten an seinem Sattel hing und half.

    Es war schwer, in die gefrorene Erde ein Loch zu schaufeln.

    Nach einer Stunde lag der junge Carter in seinem Grab.

    Die beiden Männer nahmen die Hüte ab und blickten auf den dunkelbraunen Erdhügel. Vom Arkansas herüber wehte ein eisiger Wind und strich den Männern durchs Haar.

    Dann wandte sich der Cowboy um und blickte auf den Fuchs. Mit seltsam steifen, ungelenken Bewegungen nahm er den Sattel ab. Seine rotbraune Hand fuhr langsam über den Rücken des Tieres. Dann schleppte er den Sattel zu einem kleinen Planwagen.

    Wyatt nahm den anderen Toten auf und legte ihn hinten auf den Wagen.

    »Was soll das?« knurrte der Cowboy.

    »Wir nehmen ihn mit.«

    »Wohin?«

    »In die Stadt.«

    »Weshalb?«

    »Lassen Sie das meine Sorge sein.«

    Der Cowboy hatte die beiden Wagenpferde eingespannt.

    »Das gibt jetzt eine verteufelte Sache. Ich kann

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