Brennendheiß wie ein Vulkan
Von Cathy Williams
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Über dieses E-Book
Er ist ein Bild von einem Mann: schwarze Haare, smaragdgrüne Augen und ein Körper wie ein griechischer Gott. Sophie kann sich Theo Andreous sinnlicher Ausstrahlung kaum entziehen. Und als er sie glutvoll liebt, hofft sie so sehr, dass dieser Traum nie enden wird ...
Cathy Williams
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben! Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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Buchvorschau
Brennendheiß wie ein Vulkan - Cathy Williams
IMPRESSUM
Brennendheiß wie ein Vulkan erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2006 by Cathy Williams
Originaltitel: „At The Greek Tycoon’s Pleasure"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 275
Übersetzung: Alexa Christ
Umschlagsmotive: Kwangmoo / Depositphotos, AndreYanush / DPMARKET
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514873
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Timos Honor schaute Theo über den Rand seiner Brille hinweg an und unterdrückte dabei einen ebenso mitleidigen wie frustrierten Seufzer. Sie wussten beide, was er gleich sagen würde, und die Tatsache, dass Theo ihn unter großen Kosten in seinem Privatjet hatte einfliegen lassen, änderte gar nichts an seiner Aussage.
„Nun rück schon raus mit der Sprache, Timos."
„Es war absolut nicht notwendig, mich extra einfliegen zu lassen, Theo …"
„Und ob es notwendig war." Theo presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, weil er schon wusste, was er gleich hören würde. Ihm war auch klar, dass er Timos’ Worten Glauben schenken musste. Er hatte bereits die besten Spezialisten aufgesucht, die London zu bieten hatte, und die waren alle einer Meinung gewesen. Worin lag also der Sinn, Timos Honor, einen alten Freund der Familie und eine wahre Koryphäe auf seinem Gebiet, nach England kommen zu lassen? Er würde ihm genau dasselbe erzählen, aber vielleicht musste Theo es von einem Landsmann hören, von jemandem, der ganz genau wusste, durch welche Hölle er in den vergangenen achtzehn Monaten gegangen war. Vielleicht musste man ihm die harte Realität in ein wenig Mitgefühl verpackt servieren.
Theo betrachtete den vor ihm sitzenden Mann mit grimmiger Miene und machte sich auf das nun Folgende gefasst.
„Der Bruch in deinem Fuß ist nicht richtig verheilt, und dieser zweite Unfall hat das Ganze noch verschlimmert. Was in aller Welt hast du dir nur dabei gedacht?"
„Ich bin nicht Ski gefahren, um in das nächste Hindernis hineinzurasen, falls du das meinst."
„Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe. Ein Skiunfall abseits der markierten Pisten war schon schlimm genug, Theo, wobei wir damals alle verstanden haben, was dich so weit getrieben hat. Elena genau in dem Moment zu verlieren, als ihr heiraten wolltet … Nun, da kann jeder normale Mann zeitweilig dem Wahnsinn verfallen … aber das ist jetzt weit über ein Jahr her …"
„Dieser letzte Unfall hatte nichts mit Elena zu tun", versetzte Theo sofort.
Natürlich war das eine Lüge, und das wusste er auch. Theo war ein hervorragender Skifahrer. Nie zuvor hatte ihn der Extremskisport gereizt, immer war er auf den abgesteckten Pisten geblieben. Doch in den vergangenen anderthalb Jahren hatte er alle Vorsicht fahren lassen und ein Leben auf dem Drahtseil geführt. Bis zur grenzenlosen Erschöpfung hatte er sich selbst angetrieben, hatte mehr gearbeitet, als jeder andere Mensch ertragen würde, und einen waghalsigeren Businessdeal nach dem anderen durchgezogen. Innerlich wusste er, dass es so nicht weitergehen konnte. Irgendwie musste er die Vergangenheit hinter sich lassen.
„Also gut, Theo, ich weiß nicht, ob es etwas nützen wird, aber das hier ist meine Diagnose: Dein Fuß braucht Zeit zum Heilen. Du kannst ihn nicht ständig weiter belasten. Wenn du nicht endlich kürzertrittst, werden die Knochen nicht richtig zusammenwachsen. Im besten Fall wirst du permanent hinken und nie wieder Sport treiben können. Im schlimmsten Fall landest du im Rollstuhl, ganz zu schweigen davon, dass du vielleicht eine vorzeitige Arthritis bekommst. Wenn du genau das erreichen willst, dann empfehle ich dir dringend, den nächsten Flug nach Val d’Isère zu nehmen und wieder über eine Tiefschneepiste zu brettern."
Schweigend starrten sie sich an – Timos wartete geduldig darauf, dass seine Worte Wirkung zeigten, während Theo bittererkannte, dass sein Leben völlig außer Kontrolle geraten war. Er war der Erste, der wegschaute.
„Also, was schlägst du vor?", fragte er schließlich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Du brauchst absolute Ruhe. Es geht nicht an, dass du in diesem Tempo weitermachst. Deine Mutter hat mir gesagt, dass du dich seit dem ersten Unfall nirgendwo lange genug aufgehalten hast, um eine warme Mahlzeit einzunehmen."
„Meine Mutter neigt zu Übertreibungen."
„Das tun alle Mütter. Dennoch ist an ihrer Beobachtung auch mehr als genug Wahres dran."
„Ich muss arbeiten, Timos. Vom Fernsehengucken und Däumchendrehen kann ich keine Rechnungen bezahlen."
Bei diesen Worten musste der griechische Arzt lachen. „Du könntest dich heute zur Ruhe setzen, Theo, und würdest immer noch genug Geld haben, um damit mehrere Leben auskommen zu können. Außerdem sage ich ja gar nicht, dass du dich die nächsten zwei Jahre verstecken sollst. Aber du musst ein paar Gänge runterschalten. Arbeite von zu Hause aus." Er blickte sich in dem teuren Apartment um und schauderte innerlich bei dem Gedanken, in dieser Umgebung Zeit verbringen zu müssen. Die Wohnung erinnerte ihn an ein Krematorium – makellos, kalt und völlig leblos.
„Drei Monate würden genügen, um dir deine Bewegungsfähigkeit zurückzugeben."
„Drei Monate!" Theo wäre beinahe in Gelächter ausgebrochen.
„Gib Arbeit ab, delegiere. Timos stand auf und packte seine Untersuchungsinstrumente zusammen. „Ein kluger Mann weiß, wann er nachgeben muss.
„Und was in aller Welt soll ich drei Monate lang tun, Timos? Von zu Hause aus arbeiten und die Wände betrachten?"
„Leg dir ein Hobby zu. Male. Schreibe Gedichte. Nutze die Zeit, um dich selbst zu finden."
Das Letzte, was Theo Andreou wollte, war, sich selbst zu finden.
In den vergangenen zwei Wochen – seit Timos die Bombe hatte platzen lassen – hatte Theo beharrlich gegen die Vorstellung gekämpft, sich in seinem Apartment zu verschanzen und den Fuß hochzulegen.
Wenn er jetzt, wo er in seinem Jaguar hinter dem Chauffeur saß, darüber nachdachte, war es eigentlich von Anfang an ein Kampf auf verlorenem Posten gewesen, denn nachdem der Arzt seine bittere Diagnose gestellt hatte, war eine wahre Flut von Telefonanrufen von seiner Mutter aus Griechenland bei ihm eingegangen. Sie hatte sich erst zufriedengegeben, nachdem sie ihm das Versprechen abgenommen hatte, London für ein paar Monate zu verlassen und sich irgendwo auf dem Land zu erholen.
Theo riss den Blick von dem grauen Oktoberhimmel los und bemühte sich, seine Aufmerksamkeit stattdessen auf die Farbbroschüre zu richten, die auf seinem Schoß lag. Genau genommen hatte er das Cottage, zu dem er gerade fuhr, noch nie gesehen. Seine persönliche Assistentin war es gewesen, die die ländliche Idylle für ihn entdeckt und entschieden hatte, dass das hübsche Cottage ihm Ruhe und Erholung bieten und ihn davon abhalten sollte, zu viel zu arbeiten.
Die Tatsache, dass der Ort in Cornwall lag, würde ihn außerdem daran hindern, unvermittelt wieder im Büro aufzutauchen.
Gloria hatte sich das kleine Städtchen persönlich angesehen, hatte überprüft, dass es einige Geschäfte in der Nähe gab und es nicht allzu weit von jeglicher Zivilisation entfernt war. Sie hatte eine Haushälterin eingestellt, die jeden zweiten Tag kommen würde, und eine Köchin, die dafür sorgte, dass er nicht verhungerte. Seine Aufgabe war es, die Landschaft zu genießen, hin und wieder ein kleines bisschen zu arbeiten und früh ins Bett zu gehen.
Theo fürchtete sich vor all dem.
Gott sei Dank gab es Laptops und Handys.
„Fahren Sie ein bisschen langsamer, wenn wir in den Ort kommen, wies er den Chauffeur an, warf die Broschüre auf seine Aktentasche und starrte aus dem Fenster. „Ich will mir genau ansehen, was ich in den nächsten drei Monaten genießen soll.
Und da lag sie plötzlich vor ihm – die Stadt, die sich an den Fuß eines Hügels schmiegte und eine bezaubernde Mischung aus Alt und nicht ganz so Alt darstellte. Der Ort war wirklich malerisch und – noch wichtiger – bei Weitem nicht so klein, wie er zuerst befürchtet hatte. Theo dankte innerlich Gloria, die ihn offensichtlich gut genug kannte, um zu wissen, dass zu viel Natur in seinem Fall kein Segen war. Im Vorbeifahren registrierte er Restaurants, Cafés und einige hübsche Geschäfte.
Der Wagen bog in südliche Richtung und verließ das Stadtzentrum genau in dem Moment, als er eine junge Frau sah, die damit kämpfte, die Tür eines Büros zu verschließen, das eher wie ein Privathaus aussah als wie ein Arbeitsplatz. Sie hatte offensichtliche Mühe, das Schloss zu betätigen, und für ein paar atemlose Sekunden spürte Theo, wie sein Herz raste. Von hinten erinnerte sie ihn einen Augenblick lang an Elena. Die gleiche schlanke Gestalt und blonde Mähne, die ihr über die Schultern fiel. Dann blinzelte er und wurde sich ärgerlich bewusst, dass seine Gedanken mal wieder auf Abwege geraten waren.
Resolut riss er sich von den schmerzhaften Erinnerungen los und konzentrierte sich stattdessen auf die landschaftlich schöne Fahrt zum Cottage.
Der Makler hatte nicht übertrieben. Als das Cottage schließlich in Sicht kam, wirkte es genauso pittoresk wie in der Broschüre. Die letzten Sonnenstrahlen des Nachmittags fielen auf den satten gelben Putz des Hauses und tauchten es in glänzendes Gold. Der erstaunlich große Garten war liebevoll gepflegt, und der Kiesweg, der zur Eingangstür führte, sah aus wie aus einem Bilderbuch.
„Wenn Sie hier fertig sind, können Sie den Wagen zur Bahnstation fahren, Jimmy. Er stieg aus und ging mit der Hilfe eines Stocks, den er insgeheim lächerlich und unnötig fand, auf die Eingangstür zu. Den Schlüssel hielt er bereits in der Hand. „Bringen Sie einfach nur die Koffer herein. Sie müssen nicht länger bleiben.
„Wie Sie wünschen, Sir."
Sobald der Mann verschwunden war, sank Theo auf das Sofa und blickte sich um.
Ohne das beruhigende Geräusch entfernter Autos und Sirenen erschien ihm die Stille um ihn herum beinahe erdrückend. Mehrere Minuten lang verwünschte er seine Entscheidung, auf Timos und seine Mutter gehört zu haben, und fragte sich, was er hier anstellen sollte, wenn