Im Paradies der Leidenschaft
Von Robyn Donald
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Über dieses E-Book
Kelt Gillan ist wie gebannt von der zarten jungen Frau mit dem dunklen Haar und den unergründlichen grünen Augen. Die bezaubernde Lehrerin Hani weckt ein unwiderstehliches Verlangen in ihm. Obwohl er ein Prinz ist und sein Leben aus royalen Pflichten besteht, hat Kelt sich geschworen, nur aus Liebe zu heiraten. Kann Hani die Richtige sein? Sein Feriendomizil am tropischen Südsee-Strand wird für sie beide zum sinnlichen Paradies der Leidenschaft, beim Bad im türkisblauen Meer tauschen sie heiße Küsse. Aber Kelt spürt, dass Hani ihm etwas verheimlicht …
Robyn Donald
Die Neuseeländerin Robyn Donald ist überzeugt, dass Schreiben und Gärtnern viel gemeinsam haben: Beide Tätigkeiten sind mit Fantasie, Gefühlen, Visionen, viel Arbeit und Rückenschmerzen verbunden - und machen, wenn sie erfolgreich abgeschlossen sind, sehr glücklich. Schon als Kind erzählte Robyn ihren vier jüngeren Schwestern und ihrem Bruder sehr gern haarsträubende Abenteuer aus den Kinderromanen, die sie gerade aus der Bücherei ausgeliehen hatte. Der Drang zu schreiben war so stark, dass sie, nachdem sie Jahre später ihre ersten drei Romances veröffentlicht hatte, ihren Job als Lehrerin kündigte und hauptberuflich Autorin wurde. Mittlerweile hat sie über 55 Romane verfasst, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben. Eines ihrer Erfolgsrezepte ist sicher das sorgfältige Recherchieren, bevor sie sich schließlich ans Schreiben macht. Trotzdem findet sie immer noch Zeit für ihre beiden erwachsenen Kinder und deren Partner, ihre Enkeltochter, ihre Mutter und ihren Ehemann, der sie über viele Jahre außerordentlich loyal unterstützt hat. Und natürlich kümmert sie sich auch gern um den Familienhund, einen etwas aus der Art geschlagenen Labrador.
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Buchvorschau
Im Paradies der Leidenschaft - Elisabeth Hartmann
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2009 by Robyn Donald Kingston
Originaltitel: „Rich, Ruthless and Secretly Royal"
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 062022 03/2022
Übersetzung: Elisabeth Hartmann
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751509589
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Lautes Trommeln erfüllte die stickige Tropennacht, und es übertönte fast die Gitarren. Mit leicht gequältem Lächeln blickte Hani Court von ihrem Standpunkt am anderen Ende des Festplatzes aus auf die lachende, singende Menge.
Die Dorfbewohner hatten sich mit typisch polynesischer Begeisterung in die Feierlichkeiten gestürzt und nutzten die Gelegenheit, um auf ihre Art der Gruppe von Ingenieurstudenten aus Neuseeland für die Instandsetzung des maroden Bewässerungssystems zu danken.
Zuerst hatte es ein Festessen gegeben, jetzt wurde getanzt. Von Hani, der Lehrerin an der Schule im Ort, wurde nicht erwartet, dass sie mitmachte.
Während sie diese wirbelnde, farbenfrohe Menschenmenge beim Tanzen verfolgte, überkamen sie schmerzliche Erinnerungen an ihre ferne Heimat Moraze. Dort tanzten Männer und Frauen die sanga unter dem gleichen riesigen silbernen Tropenmond wie hier. Sie versinnbildlichten Begehren, ohne einander jemals auch nur zu berühren.
Hier in Tukuulu war der Tanz durch und durch polynesisch, hatte aber mit der sanga die anmutigen Handbewegungen und die geschmeidige Sinnlichkeit der Tanzenden gemeinsam.
Vor sechs Jahren hatte Hani akzeptiert, dass sie nie wieder sanga tanzen, nie wieder mit ihrem Bruder Rafiq lachen, nie wieder über die wilden Grasebenen von Moraze reiten würde. Nie wieder hören würde, wie das Volk dem Herrscher und seiner Schwester, dem Mädchen, das sie ihre kleine Prinzessin nannten, zujubelte.
Nie wieder Begehren spüren würde …
Leider hieß Akzeptieren aber nicht, dass sie sich damit abfand. Voller Sehnsucht nach allem, was sie in ihrer Dummheit weggeworfen hatte, schaute sie sich um. Sie war nicht im Dienst, und niemand würde sie vermissen, wenn sie zurück zu ihrem Haus in der Lehrersiedlung schlich.
Ein leises Unbehagen trieb ihr einen Schauer über den Rücken. Sie atmete tief durch, und ihr wurde flau im Magen, als sie sich von stahlblauen Augen gemustert sah.
Sie stand wie gelähmt da und blinzelte. Der Mann überragte alle anderen, und seine breiten Schultern betonten seine Körpergröße, harte, wie gemeißelte Züge beherrschten sein absolut schönes Gesicht. Was ihn jedoch aus der überschwänglichen Menge hervorhob, war die Autorität, die er ausstrahlte.
Hani rührte sich nicht. Wer mochte er sein?
Sie unterdrückte den Impuls wegzulaufen, als der Fremde auf sie zukam, und errötete, als ihr bewusst wurde, dass er sie wohl aus sexuellem Interesse so ansah.
Okay, damit kam sie zurecht. Doch auf ihre Erleichterung folgte unmittelbar der Schock über die ungestüme Reaktion ihres Körpers.
Noch nie, nicht einmal als sie Felipe zum ersten Mal begegnete, hatte sie etwas Ähnliches wie dieses Aufwallen von heißen Gefühlen empfunden wie jetzt, als der Fremde näher kam. Hanis Haut kribbelte, plötzlich war sie alarmiert wie in Erwartung eines Angriffs.
Sie straffte sich und versuchte, ihr wild pochendes Herz unter Kontrolle zu bekommen.
Reg dich ab, sagte sie zu sich selbst. Er will wahrscheinlich nur tanzen. Gefolgt von einem leichten Flirt als Zeitvertreib für diesen Abend?
Dieser Gedanke beschleunigte ihren Puls bis ins Fieberhafte.
Vielleicht hielt er sie für eine Einheimische. Zwar war sie größer als die meisten Insulaner, doch ihr schwarzes Haar und ihre bronzefarbene Hautfarbe passten ins Bild.
Er blieb neben ihr stehen. Verwirrt und geschockt, meinte Hani, sein Lächeln bis in die Zehenspitzen zu spüren. Es knisterte vor Erotik, die der Aura von kontrollierter Macht, die ihn umgab, noch mehr Gewicht verlieh. Ahnungsvoll registrierte Hani, dass er von den meisten Frauen in ihrem Blickfeld mehr oder weniger offen beäugt wurde.
Feindseligkeit loderte in ihr auf. Er war ein Mann, der sich seiner starken maskulinen Anziehungskraft sehr sicher war.
Wie Felipe.
Doch es war nicht fair, ihm Felipes Untaten anzulasten …
Mit einer Stimme, die trotz des Lärms im Hintergrund jedes Wort klar verständlich herüberkommen ließ, sagte er: „Hallo. Ich bin Kelt Gillan."
Bemüht, ihre Reaktion in den Griff zu bekommen, die einem Flächenbrand gleichkam, lächelte Hani distanziert, doch sie konnte ihn nicht einfach ignorieren.
Und sie vermochte auch nicht so zu tun, als wüsste sie nicht, dass ihr die Röte in die Wangen stieg, als sie zu dem Mann aufschaute und sah, dass er ihren Mund fixierte. Unter seinem allzu durchdringenden Blick liefen ihr heiße Schauer über den Rücken.
„Hannah Court", sagte sie, in der Hoffnung, dass ihr unnahbarer Tonfall ihn abschrecken würde.
Natürlich ließ er sich nicht so leicht einschüchtern. Er zog eine schwarze Braue hoch. Zögernd streckte Hani ihm die Hand entgegen, die er mit festem Griff umschloss.
Hani schnitt ein Gesicht.
„Habe ich Ihnen wehgetan?", fragte er und runzelte die Stirn.
„Nein, nein, überhaupt nicht."
Sie musste sich gewaltig zusammenreißen, um ihm nicht ihre Hand zu entziehen. Seine Finger waren warm und kräftig. Es war die Hand eines hart arbeitenden Mannes.
Ein Gefühl wie ein Stromschlag durchfuhr sie so heftig, dass es ihren Verstand lähmte und ihr nichts mehr zu sagen einfiel.
Rettung kam von der Band, denn unvermittelt setzten Trommeln und Musik aus. Die Tänzer hielten inne und zogen sich an den Rand der Tanzfläche zurück.
Der Fremde blickte über Hanis Kopf hinweg und kniff die Augen zusammen, als Hani die Sprache wiederfand und sagte: „Die Stammesältesten sind gekommen. Die Höflichkeit gebietet es, jetzt still zu sein."
Er sah nicht wie jemand aus, dem die Rituale der polynesischen Gesellschaft am Herzen lagen, doch er nickte kurz und sah zu, wie die Männer und Frauen des aristokratischen Ältestenrats, der Tukuulu regierte, vorbeizogen.
Hani atmete tief ein. Die Wortführer würden nach allen Regeln der Redekunst der Studentengruppe ihren Dank aussprechen, und in Tukuulu galt es als Affront zu gehen, während Ansprachen gehalten wurden. Deshalb war sie nun für einige Zeit an der Seite dieses Mannes gefangen, aber immerhin brauchte sie nicht mit ihm zu reden.
Sie zwang sich, den Blick auf die Mitglieder des Ältestenrats zu richten, der jetzt vor der Menge Aufstellung nahm, doch sie fragte sich gleichzeitig, woher der Mann kam und was er hier wollte. Zwar ließen seine Größe und die glänzenden stahlblauen Augen nordeuropäisches Erbe vermuten, doch seine dunkle Haut wies eher auf eine Herkunft aus dem Mittelmeerraum hin.
Nach etwa halbstündiger Redezeit musste Hani blinzeln, dann schloss sie die Augen, geblendet von dem grellen Licht der brennenden Fackeln.
Nicht hier, nicht jetzt, betete sie inbrünstig. Bitte nicht!
Vorsichtig öffnete sie die Lider wieder, musste die Augen aber sogleich wieder schließen, als die Flammen spitze Glassplitter schmerzhaft in ihr Gehirn zu schießen schienen. In ihren Schläfen pulsierte es heiß, und ihr Körper wurde schwer wie Blei.
Das Fieber war zurück.
Keine Panik, halte dich aufrecht. Wenn die Reden zu Ende sind, kannst du gehen.
Seit fast zwei Monaten, seit dem letzten Anfall, war sie so sicher gewesen, diesen elenden Bazillus endlich los zu sein. Als die Krankheit sie das letzte Mal befiel, hatte der Schuldirektor sie wissen lassen, dass der neuerliche Schub ein paar Monate der Erholung in einem gemäßigteren Klima für sie bedeuten würde.
Doch sie konnte nirgendwohin, denn sie hatte kein Geld …
Kelt Crysander-Gillan spürte überdeutlich die Gegenwart der stillen Frau an seiner Seite und konzentrierte sich auf die Ansprachen.
Schade, dass der Ältestenrat nicht noch wenigstens zehn Minuten mit seinem Auftritt gewartet hatte. Dann hätte er, Kelt, Zeit gehabt, sich angemessen mit der Frau mit dem faszinierenden Gesicht und dem reservierten Auftreten bekannt zu machen.
Als er den Kopf senkte, bemerkte er, dass sie ihn unter halb geschlossenen Lidern verstohlen ansah. Ihre Blicke begegneten sich, und sie presste die sinnlichen Lippen zusammen, wandte dann das Gesicht ab und bot ihm so eine gute Gelegenheit, ihr Profil zu betrachten.
Kelt richtete sein Augenmerk wieder auf den Redner, doch die zarten Linien von Stirn und Nase der Fremden, ihr energisches kleines Kinn und ihre gepflegte, schimmernde Haut hatten sich ihm fest eingeprägt.
Eine Insulanerin? Nein. Nicht, wenn ihre Augen wirklich so grün waren, wie sie ihm vorkamen. Und auch wenn ihr seidiges, glattes Haar samtig schwarz glänzte, bestätigte ihm doch ein Blick in die Runde, dass außer ihr keine einzige Bewohnerin von Tukuulu mit solchen rötlichen Lichtpunkten aufwarten konnte. Eine Lehrkraft? Vermutlich. Als er gekommen war, hatte er sie im Gespräch mit einer der Lehrerinnen gesehen.
Kelt hatte sich bereits vergewissert, dass sie keine Ringe trug.
Über eine Stunde nach ihrem Eintreffen nahmen die Mitglieder des Ältestenrats jetzt endlich Platz und gaben damit das Zeichen, dass die Festlichkeiten fortgesetzt werden konnten. Sogleich war die Luft erfüllt von Stimmengewirr, das schon bald vom Stakkato der Trommeln übertönt wurde.
In diesem Augenblick drehte sich die Fremde an Kelts Seite wortlos um und ging davon.
Ein ironisches Lächeln umspielte Kelts Mundwinkel, als er ihr nachschaute. So viel zu Kelt Gillans berüchtigter Sogwirkung! Er konnte sich nicht erinnern, dass jemals eine Frau ein Gesicht geschnitten hatte, wenn sie ihm die Hand schüttelte.
Er merkte auf, als sie plötzlich ins Stolpern zu geraten schien. Sie fing sich wieder und stand mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern da.
Unwillkürlich machte Kelt zwei Schritte in ihre Richtung, blieb aber stehen, als sie sich straffte und dann weiterging.
Doch irgendetwas stimmte da eindeutig nicht ganz, als sie die von Kokospalmen gesäumte Allee entlangging, denn sie torkelte mehr, als dass sie ging. Dann taumelte sie erneut, schaffte noch ein paar Schritte und ließ sich dann schwer gegen den Stamm des nächsten Baums sinken.
Kelt lief ihr nach. Als er in Rufweite war, fragte er: „Ist alles in Ordnung?"
Hani versuchte, sich zu straffen, als sie die tiefe, kühle, reservierte, sehr männliche Stimme hörte. Trotz ihrer Notlage glaubte sie ziemlich genau zu wissen, wem sie gehörte.
„Ja, danke", erwiderte sie matt und bemerkte zu ihrer Beschämung, dass sie so nuschelte, als wäre sie betrunken. Wahrscheinlich wirkte sie insgesamt wie eine die zu viel getrunken hatte, so, wie sie sich an der Palme festhielt.
„Kann ich Ihnen irgendetwas holen?" Dieses Mal klang es kurz angebunden und gereizt.
„Nein." Geh einfach weg, flehte Hani stumm.
„Liegt es am Alkohol oder an Drogen?"
Sie wünschte sich ihren gewohnten forschen, sachlichen Tonfall zurück, als sie flüsterte: „Weder noch."
Hani schloss die Augen und versuchte, den Mann zu ignorieren, und konzentrierte sich darauf, sich möglichst aufrecht zu halten.
Kelt schnaufte angewidert. „Warum nur glaube ich das nicht? Ohne eine Antwort abzuwarten, hob er sie wie ein Kind hoch und fragte: „Wohin wollen Sie?
Sie wehrte sich gegen den Drang, aufzugeben und sich einfach seiner