Einigkeit macht stark: Familie Dr. Norden 783 – Arztroman
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Die Familie bleibt für Daniel Norden der wichtige Hintergrund, aus dem er Kraft schöpft für seinen verantwortungsvollen Beruf und der ihm immer Halt gibt. So ist es ihm möglich, Nöte, Sorgen und Ängste der Patienten zu erkennen und darauf einfühlsam einzugehen.
Familie Dr. Norden ist der Schlüssel dieser erfolgreichsten Arztserie Deutschlands und Europas.
»Auf unsere schöne Braut Lara!« schallte ein ausgelassener Hoch-Ruf aus einer weiblichen Kehle durch das ganze Bistro. Kurz darauf erstickte übermütiges Frauenlachen das helle Gläserklingen. »Noch ist es nicht soweit. Ein paar Tage bleiben uns, um sie zur Vernunft zu bringen«, störte jedoch eine ernsthafte Stimme die fröhliche Stimmung. Alle Augen wandten sich der pessimistischen Sprecherin zu. »Das ist mal wieder typisch Ina. Nur weil du nichts von der Institution Ehe hältst, musst du uns nicht die Laune verderben«, maßregelte Mira Herrlich ihre Freundin in strengem Tonfall. Die ließ sich jedoch nicht von den kritischen Stimmen einschüchtern. »Ihr werdet noch an mich denken! Heiraten ist nichts anderes als eine romantische Gefühlsanwandlung. Was hat Lara schon davon?« wandte sich Ina mit gewohnt mürrischer Miene an die Braut. »Sag es mir? Was ist der Grund, warum du Moritz unbedingt heiraten willst?« »Für mich ist es eine Auszeichnung, dass sich Moritz vor aller Welt zu mir bekennt. Auf diese Weise macht er aus mir und unserer Beziehung etwas Einzigartiges.« »Aber du bist einzigartig, ob mit oder ohne diesen Mann«
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Dr. Norden
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Buchvorschau
Einigkeit macht stark - Patricia Vandenberg
Familie Dr. Norden
– 783 –
Einigkeit macht stark
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Auf unsere schöne Braut Lara!« schallte ein ausgelassener Hoch-Ruf aus einer weiblichen Kehle durch das ganze Bistro. Kurz darauf erstickte übermütiges Frauenlachen das helle Gläserklingen.
»Noch ist es nicht soweit. Ein paar Tage bleiben uns, um sie zur Vernunft zu bringen«, störte jedoch eine ernsthafte Stimme die fröhliche Stimmung.
Alle Augen wandten sich der pessimistischen Sprecherin zu.
»Das ist mal wieder typisch Ina. Nur weil du nichts von der Institution Ehe hältst, musst du uns nicht die Laune verderben«, maßregelte Mira Herrlich ihre Freundin in strengem Tonfall.
Die ließ sich jedoch nicht von den kritischen Stimmen einschüchtern.
»Ihr werdet noch an mich denken! Heiraten ist nichts anderes als eine romantische Gefühlsanwandlung. Was hat Lara schon davon?« wandte sich Ina mit gewohnt mürrischer Miene an die Braut. »Sag es mir? Was ist der Grund, warum du Moritz unbedingt heiraten willst?«
»Für mich ist es eine Auszeichnung, dass sich Moritz vor aller Welt zu mir bekennt. Auf diese Weise macht er aus mir und unserer Beziehung etwas Einzigartiges.«
»Aber du bist einzigartig, ob mit oder ohne diesen Mann«, schüttelte Ina verständnislos den Kopf. »Liebe ist nichts anderes als ein Hormoncocktail und eine Anzahl chemischer Reaktionen, die sich im Körper abspielen und sich irgendwann totlaufen«, stellte sie schonungslos und ungefragt ihre Sichtweise dar.
»So ganz unrecht kannst du mit dieser Einstellung nicht haben. Immerhin werden heutzutage beinahe die Hälfte aller Ehen geschieden«, gab Laras Schwester Anja der gemeinsamen Freundin recht und nippte nachdenklich an ihrem Glas Champagner. »Die zunehmende wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt Frauen heutzutage die Möglichkeit, sich aus einer Beziehung zu lösen, die langweilig und einseitig geworden ist.«
»Ich verstehe nicht, warum ihr alles immer so schwarz sehen müsst. Dabei ist es meiner Meinung nach ganz einfach. Jedermann weiß, dass man sich um Dinge bemühen muss, die einem am Herzen liegen. Wenn ich etwas erreichen will, muss ich dafür arbeiten. Das ist in jedem Lebensbereich so. Allerdings wird von der Liebe erwartet, dass sie, ist sie einmal da, allgegenwärtig und stets gleich bleibt, ohne dass sich auch nur ein Mensch dafür anstrengen will«, erklärte Lara nachdrücklich und blickte herausfordernd in die Runde ihrer Freundinnen, die den Jungfern-Abschied mit ihr feierten.
»Was sagen Sie dazu, Fee? Sie als alter Hase können uns doch bestimmt verraten, wie das Rezept für eine glückliche Ehe lautet«, wandte sie sich an die Arztfrau, die dem Gespräch mit leisem wissendem Lächeln folgte.
Dieses glückliche Lächeln verstärkte sich noch, als Felicitas Norden antwortete:
»Lara hat vollkommen recht. Eine glückliche Ehe bedarf der beständigen Pflege. Manchmal, wenn ich im Garten arbeite, erscheint sie mir wie eine meiner Rosen, die auch nur prachtvoll blühen, wenn ich mich um sie kümmere. Sie wollen zur rechten Zeit gedüngt und geschnitten werden, brauchen Aufmerksamkeit und hin und wieder ein wenig Ruhe. Nicht anders ist es mit der Liebe auch.«
»Das ist eine reichlich romantische Vorstellung. Ich hätte Sie für etwas realistischer gehalten«, bemerkte Ina herablassend.
Doch Fee Norden ließ sich von dieser bissigen Bemerkung nicht aus der Ruhe bringen.
»Natürlich klingt das zunächst sehr romantisch, trifft aber den Kern der Sache. Einfacher gesagt ist es schlicht wichtig, stets die Bedürfnisse des Partners zu erkennen und zu achten. Je mehr und aufmerksamer man sich um den anderen kümmert, umso mehr bekommt man zurück. Diese einfache Tatsache haben heutzutage viele vergessen und stellen lieber ihren Egoismus an die erste Stelle.«
»Ich denke doch nicht daran und gebe mich für einen Mann auf«, beharrte Ina stur auf ihrer Meinung.
»Jetzt reicht es aber, meine Liebe«, machte Mira den Reden ihrer Freundin ein Ende. »Wir wissen alle, wie du zur Ehe stehst und werden dich nicht umstimmen. Aber auch wir haben unsere Meinung dazu. Lara hat sich entschieden und wird sich ihre Gedanken darüber gemacht haben. Deshalb wollen wir jetzt fröhlich sein und mit ihr den Sieg der Hoffnung über die Vernunft feiern!«
»Das sagt mir die Richtige. Warum hast du den Vater deiner Tochter damals nicht geheiratet? Dann wärst du jetzt nicht alleinerziehend.«
Diese Worte trafen Mira an ihrem wunden Punkt. Traurig senkte sie den Kopf.
»Ich wollte immer eine Familie haben«, murmelte sie, »aber manchmal hat das Leben eben andere Pläne.«
Die Stimmung am eben noch so fröhlichen Tisch der fünf Damen drohte zu kippen, und rasch ergriff Anja Mautner das Wort.
»Genug der düsteren Reden. Immerhin haben wir mit Felicitas Norden das lebende Beispiel vor Augen, dass eine Ehe auch über viele Jahre glücklich sein kann.«
»Und auch dann noch mit jedem Tag schöner werden kann«, fügte Fee wissend lächelnd hinzu und hob ihr Glas.
»Und das, obwohl Sie fünf Kinder mit diesem Mann haben. Alle Achtung, davon können wir uns alle eine Scheibe abschneiden. Darauf wollen wir trinken«, lachte Mira schon wieder und prostete Felicitas Norden zu. Gleich darauf war die ausgelassene Stimmung der Damenrunde wieder hergestellt.
Ina nutzte die günstige Gelegenheit, um Einladungskarten zu ihrer Vernissage zu verteilen, die in wenigen Tagen noch vor der Hochzeit stattfinden sollte, und rasch vertieften sich die Frauen in eine angeregte Diskussion über Kunst und andere schöngeistigen Dinge.
Viele Blicke der anwesenden Männer streiften bewundernd die hübschen Damen, die es offenbar verstanden, auch ohne männliche Unterstützung ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden zu feiern.
*
»Es ist schon spät. Wollen Sie nicht endlich nach Hause gehen?« erkundigte sich der Architekt Alexander Mautner bei seiner Assistentin Valentina. Die Zeiger der Uhr wanderten bereits auf Mitternacht zu.
Valentina überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich möchte diesen Brief hier noch schnell fertig schreiben, damit er morgen früh gleich in die Post kann. Es geht um die Ausschreibung des neuen Bankgebäudes in der Münchner Innenstadt.«
»Richtig, das hatte ich vollkommen vergessen«, erinnerte sich Alexander, froh, sich auf seine tüchtige Sekretärin zu hundert Prozent verlassen zu können. »Wenn ich Sie nicht hätte, wäre ich längst arbeitslos.«
»Unsinn. Sie können sich doch nicht um alles kümmern. Dafür bin ich doch da.«
»Wenigstens eine Frau, die es an meiner Seite aushält«, schmunzelte Mautner mit feiner Selbstironie. »Wir werden bei Gelegenheit nach München fahren und den Bauplatz in Augenschein nehmen. Was meinen Sie?«
»Um Gottes willen, die Stadtluft! Sie wissen doch, dass die Großstadt nichts für mich ist. Ich liebe die Natur und die Ruhe hier draußen über alles. In der Stadt werde ich nur nervös und hektisch«, redete sich Valentina rasch heraus. »Außerdem glaube ich kaum, dass Detlev es gerne sieht, wenn ich mit Ihnen alleine verreise.«
»Warum heiraten Sie den jungen Mann nicht endlich? Dann hätte er die Gewissheit, dass Sie sich zu ihm bekennen. Glauben Sie mir, für das Selbstwertgefühl eines Mannes ist diese Art von Bestätigung unglaublich wichtig.«
»Drücken sich die meisten Männer nicht gerne vor einer Verpflichtung wie der Ehe?«
»Wie überall darf man auch hier nicht den Fehler der Verallgemeinerung machen. Also, warum wagen Sie diesen