Die schöne Frau in Nachbars Garten: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 20 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Mein Engel, du bist einfach bezaubernd.« Diese Worte hörte Denise Kilian dicht an ihrem Ohr, als sie in der Schlange an der Kasse des Schreibwarenladens anstand, um zu bezahlen. Gleichzeitig fühlte sie, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte und sie jemand nah zu sich heranzog. Empört blickte sie auf und sah in zwei traurige dunkelbraune Augen, tief wie Seen, die zu einem markanten Männergesicht gehörten. »Was erlauben Sie sich?«, zischte sie ärgerlich und wollte sich losmachen. Doch der Griff des Mannes ließ keine Bewegung zu. Ganz im Gegenteil beugte er sich noch näher zu ihr. »Ich flehe Sie an, bleiben Sie an meiner Seite«, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sein Blick wanderte dabei zu einer schlanken, todschick gekleideten Frau, die ganz in der Nähe an einem Zeitschriftenständer stand und scheinbar konzentriert das Sortiment prüfte. Ein Mann war bei ihr, den Arm besitzergreifend um ihre Hüfte gelegt. »Da drüben ist meine Frau mit ihrem neuen Freund. Sie hat mich vor ein paar Monaten wegen dieses Schnösels verlassen«, murmelte der Fremde an Denises Seite weiter. Und laut sagte er zu ihr: »Mein Schatz, darf ich dich nachher zum Käfer zum Essen einladen? Immerhin sind wir heute vier Wochen zusammen. Ich möchte mit dir die schönste Zeit meines Lebens feiern.« Demonstrativ sprach er dabei in Richtung seiner Frau. Denise konnte beobachten, wie sich die schicke Dame umdrehte, ein zorniges Funkeln in den Augen.
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Dr. Norden
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Rezensionen für Die schöne Frau in Nachbars Garten
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Buchvorschau
Die schöne Frau in Nachbars Garten - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 20 –
Die schöne Frau in Nachbars Garten
Doch Denise ist voller Widersprüche
Patricia Vandenberg
»Mein Engel, du bist einfach bezaubernd.« Diese Worte hörte Denise Kilian dicht an ihrem Ohr, als sie in der Schlange an der Kasse des Schreibwarenladens anstand, um zu bezahlen. Gleichzeitig fühlte sie, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte und sie jemand nah zu sich heranzog. Empört blickte sie auf und sah in zwei traurige dunkelbraune Augen, tief wie Seen, die zu einem markanten Männergesicht gehörten.
»Was erlauben Sie sich?«, zischte sie ärgerlich und wollte sich losmachen. Doch der Griff des Mannes ließ keine Bewegung zu. Ganz im Gegenteil beugte er sich noch näher zu ihr.
»Ich flehe Sie an, bleiben Sie an meiner Seite«, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sein Blick wanderte dabei zu einer schlanken, todschick gekleideten Frau, die ganz in der Nähe an einem Zeitschriftenständer stand und scheinbar konzentriert das Sortiment prüfte. Ein Mann war bei ihr, den Arm besitzergreifend um ihre Hüfte gelegt. »Da drüben ist meine Frau mit ihrem neuen Freund. Sie hat mich vor ein paar Monaten wegen dieses Schnösels verlassen«, murmelte der Fremde an Denises Seite weiter. Und laut sagte er zu ihr: »Mein Schatz, darf ich dich nachher zum Käfer zum Essen einladen? Immerhin sind wir heute vier Wochen zusammen. Ich möchte mit dir die schönste Zeit meines Lebens feiern.« Demonstrativ sprach er dabei in Richtung seiner Frau. Denise konnte beobachten, wie sich die schicke Dame umdrehte, ein zorniges Funkeln in den Augen. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
»Es scheint zu klappen«, kicherte sie leise, nun doch amüsiert und entschlossen, das Spiel mitzuspielen. Schon lange war in ihrem Leben nichts Aufregendes mehr passiert. Demonstrativ schmiegte sie sich daher an die Schulter des gut aussehenden Mannes. Sie schnupperte nach seinem Parfum. Ein herber, verführerischer Duft. »Sie schaut her. Und sieht aus, als würde Sie sie am liebsten gleich ermorden.«
»Perfekt.« Wieder war sein Mund ganz nah an ihrem Ohr. Denise fühlte, wie sich unwillkürlich ihre Nackenhärchen aufstellten und ihr ein Schauer über den Rücken fuhr. Wann hatte sie ihr Mann, der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Werner Kilian, zum letzten Mal so zärtlich berührt? Sie konnte sich nicht erinnern. »Darf ich Sie küssen?«
Noch ehe Denise antworten konnte, fühlte sie, wie sich zwei samtweiche, angenehm trockene Lippen zart auf ihren Mund legten. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Unwillkürlich schloss sie die Augen und genoss das angenehme Prickeln, das ihr über die Haut rann. Gleichzeitig hasste sie sich dafür, dass ihr die Berührungen des Fremden so viel Vergnügen bereiteten. Nicht einen einzigen Gedanken verschwendete sie daran, dass sie gesehen werden könnte. Diese Möglichkeit kam ihr gar nicht in den Sinn. Denise schwelgte in Glücksgefühlen, die jäh vertrieben wurden, als sich der Fremde abrupt von ihr löste. »Und weg ist sie.« Irritiert öffnete sie die Augen und sah über die Schulter, wie sich die Ladentür hinter der fremden Frau und ihrem Begleiter schloss. »Schade«, entfuhr es Denise. Beinahe sofort schoss ihr vor Scham eine heiße Röte ins Gesicht. Der Mann betrachtete sie und lachte freudlos.
»Wenn ich nicht so leiden würde, könnte ich mich glatt in Sie verlieben«, bemerkte er trocken und rückte ein Stück von ihr ab. Er sah sie aufmerksam an. Erst jetzt wurde Denise bewusst, dass sie noch die Kleider von der Gartenarbeit trug. Eine alte karierte Flanellhose und einen unscheinbaren, an den Bündchen ausgeleierten grauen Pullover. Augenblicklich schämte sie sich noch mehr.
»In mich? Gegen Ihre Frau bin ich doch nur ein unscheinbares Mauerblümchen.«
»Sie sind süß. Ich finde Sie wirklich reizend«, widersprach der Mann ohne rechte Überzeugung. »Ach, da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Winter. Gerhard Winter.«
Denise sah ihn verwundert an. Wie konnte ein gut aussehender Mann wie er einen so gewöhnlichen Namen tragen? »Denise Kilian«, stammelte sie. Seine Nähe verwirrte sie immer noch. »Was für ein hübscher Name. Genauso hübsch wie Sie. Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen.« Gerhard griff in die Sakko-Tasche. »Hier ist meine Karte. Rufen Sie mich an, damit ich mich mit dem versprochenen Essen revanchieren kann.« Er drückte ihr die Visitenkarte in die Hand.
»Aber das ist doch nicht nötig. Es war mir ein Vergnügen.« Denise hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. Was redete sie nur für dummes Zeug? Schließlich war sie eine verheiratete Frau mit zwei fast erwachsenen Kindern. Wo war ihr Anstand geblieben? Gerhard lachte. »Ganz meinerseits.« Er sah auf die Uhr. »Ich muss jetzt los. Und falls Sie es sich doch noch anders überlegen, freue ich mich.« Er winkte ihr zu und war fort.
Gleich darauf kam die Reihe an Denise. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte die Verkäuferin.
»Wie bitte? Was?«
»Was wünschen Sie?«, wiederholte die Frau hinter dem Tresen ungeduldig. An diesem Samstagvormittag herrschte großer Andrang in dem Schreibwarengeschäft. Gedankenlose Kunden waren da ein einziger Störfaktor. Denises schlechtes Gewissen war riesengroß, als sie die Briefumschläge, Kugelschreiber und Paketpapier über den Tresen schob. »Tut mir leid.« Während die Verkäuferin die Preise in die Kasse tippte, versuchte sich, Denise zu konzentrieren. Was hatte Werner ihr noch aufgetragen? Sie hatte noch etwas besorgen sollen. Nicht aus dem Schreibwarenladen. Doch was war es gewesen? »Acht Euro und zwölf Cent.«
Denise konnte sich nicht erinnern und schob den Gedanken beiseite. Sie bezahlte und nahm wortlos die Tüte entgegen, die ihr die Verkäuferin reichte. Als sie das Geschäft verließ, ging sie wie auf Wolken. Gleichzeitig schämte sie sich, wie glücklich und zufrieden sie sich auf einmal fühlte.
Fassungslos starrte Arne Nagold seine Frau Margit an. Sie saß ihm gegenüber am Tisch und wich seinem Blick aus. Demonstrativ starrte sie an ihm vorbei aus dem Fenster, wo sich ihre kleine Tochter Chrissi am Gartenzaun mit dem Nachbarn unterhielt. Margit hatte den mürrischen alten Mann mit der Gärtnerei nie leiden können. Sie kaufte ihre Blumen stets woanders. Aber Chrissi schien anderer Meinung zu sein. Ihr kleines Gesicht strahlte.
»Es ist dein Ernst, nicht wahr?« Arnes Stimme war heiser, als er seine Frau aus ihren Gedanken holte. Margit atmete tief ein, als schöpfe sie aus der Luft Mut. »In der Zeit, die mir noch bleibt, will ich einfach nur leben. Das tun, was mir Spaß macht, was ich schon immer wollte.«
»Aber ist sich dein Arzt denn wirklich sicher, dass es Krebs ist?«
Margit zog die Stirn kraus. »Du tust es schon wieder.«
»Was denn?«
»Immer willst du andere davon überzeugen, dass du recht hast. Alle sind inkompetent. Nur du, du hast die Weisheit mit Löffeln gefressen und weißt immer genau, was zu tun ist.« Ihre Antwort war heftiger, als sie beabsichtigt hatte. Arne schwieg betroffen. Eine Weile war nur Chrissis munteres Geplauder zu hören.
»Du willst das alleine durchstehen«, stellte er schließlich vorsichtig fest, um nur ja nicht wieder einen Fehler zu machen. Seine Frau