Eine Annonce mit erstaunlichen Folgen: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 36 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Frau Linhard, bitte formulieren Sie diese Stellenanzeige und geben Sie sie so schnell wie möglich bei den entsprechenden Fachblättern auf.« Dem Museumsdirektor Guido Kerner war ein sensationeller Kauf verschiedener wertvoller, aber teilweise beschädigter Gemälde aus dem 17. Jahrhundert gelungen. Nun suchte er händeringend nach zusätzlichen Restauratoren, die sich auf barocke Kunst verstanden. Er legte seiner Personalchefin eine handschriftliche Notiz auf den Tisch. Carlina Linhard nahm das Blatt zur Hand und studierte es eingehend. »Ich werde sofort die Preise bei den in Frage kommenden Publikationen anfragen. Hatten Sie auch an eine Veröffentlichung im Internet gedacht? Oder nur Printmedien?« »Was schlagen Sie vor?« Seit vielen Jahren kannte und schätzte Guido Kerner seine Mitarbeiterin, die mit ihrer glänzend braunen Haarmähne und den tiefgründigen dunklen Augen nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch intelligent, dabei aber keineswegs langweilig war. Carlina dachte kurz nach und spielte versonnen mit dem Armband aus zu Kugeln geschliffenem Goldfluss. Es war ein Geschenk ihres Freundes, der sie vor ein paar Wochen überraschend verlassen hatte. Der Schmerz saß tief. Doch trotz aller Wunden, die er ihr zugefügt hatte, konnte sich Carlina nicht dazu durchringen, das Armband abzulegen. Noch nicht. »Nun, was meinen Sie?« Mit dröhnender Stimme riss Guido Kerner seine Mitarbeiterin aus ihren Gedanken. Er stand vor ihrem Schreibtisch und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. »Wenn es sehr dringend ist, würde ich jedes Medium ausschöpfen.«
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden – Retro Edition
Ähnlich wie Eine Annonce mit erstaunlichen Folgen
Titel in dieser Serie (50)
Keine Zeit für Träume: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wahrheit über Anna M.: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerleumdung in der Praxis: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Affäre mit Risiko: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVersöhnung auf Raten: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNichts für schwache Nerven: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChrissi wagt die Flucht nach vorn: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRollentausch bei Familie Winter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHände Weg von Marilu: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSouvenir aus dem Urlaub: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOlivia steht sich selbst im Weg: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrgendwo in Venedig: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine perfekte Freundin Klara: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 32 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung mit einer diffusen Welt: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau des Arztes: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben nach dem Happy-End: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin großer Krach und seine Folgen: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAaron, der Eroberer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Sarah und ihr Reich: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Flucht vor Alessandro: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von einer Illusion: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Zeit mit meiner Nichte Lea: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Frau in Nachbars Garten: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch geb' die Hoffnung nicht auf: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei sind nicht genug: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbflug am frühen Morgen: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Annonce mit erstaunlichen Folgen: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer zweifelt schon an einem Helden?: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährliche Dosis Glück: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 27 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Eine Affäre kommt ans Licht: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mich doch geliebt!: Der Arzt vom Tegernsee 54 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeit zu gehen: Dr. Norden Bestseller 432 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeit zu gehen: Dr. Norden Gold 97 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberraschung für Dr. Westerling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel 84 – Arztroman: In der Hochzeitsnacht entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel 64 – Arztroman: Romanze in der Waldsee-Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schein des Abendrots: Dr. Norden Extra 83 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schein des Abendrots: Dr. Norden Bestseller 433 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeit zu gehen: Dr. Norden Extra 82 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStille Nacht, sündige Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZartbittere Gefühle: Dr. Norden Bestseller 447 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZartbittere Gefühle: Dr. Norden Extra 97 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Schein des Abendrots: Dr. Norden Gold 98 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei wie ein Schmetterling: Dr. Norden Extra 85 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerpass nicht deine Chance: Dr. Norden Bestseller 431 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei wie ein Schmetterling: Dr. Norden Bestseller 435 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls April verschwand …: Dr. Norden 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei wie ein Schmetterling: Dr. Norden Gold 100 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückliche Tage mit dir: Dr. Norden Extra 137 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst es doch noch Liebe?: Chefarzt Dr. Norden 1163 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalt es nicht zu fest, dein Glück: Dr. Norden Gold 57 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer lange Weg zurück zu dir: Dr. Norden Extra 139 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerpass nicht deine Chance: Dr. Norden Gold 96 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Bestseller 434 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei verletzte Seelen: Dr. Norden 89 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Frau in Nachbars Garten: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Gold 99 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Extra 84 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Sarah und ihr Reich: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Denke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Romane, Memoiren, Essays, Novellen und Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Annas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke Gustav Meyrinks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier 1894-1959: Der Seher von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Harry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Eine Annonce mit erstaunlichen Folgen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Eine Annonce mit erstaunlichen Folgen - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 36 –
Eine Annonce mit erstaunlichen Folgen
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Frau Linhard, bitte formulieren Sie diese Stellenanzeige und geben Sie sie so schnell wie möglich bei den entsprechenden Fachblättern auf.« Dem Museumsdirektor Guido Kerner war ein sensationeller Kauf verschiedener wertvoller, aber teilweise beschädigter Gemälde aus dem 17. Jahrhundert gelungen. Nun suchte er händeringend nach zusätzlichen Restauratoren, die sich auf barocke Kunst verstanden. Er legte seiner Personalchefin eine handschriftliche Notiz auf den Tisch.
Carlina Linhard nahm das Blatt zur Hand und studierte es eingehend.
»Ich werde sofort die Preise bei den in Frage kommenden Publikationen anfragen. Hatten Sie auch an eine Veröffentlichung im Internet gedacht? Oder nur Printmedien?«
»Was schlagen Sie vor?« Seit vielen Jahren kannte und schätzte Guido Kerner seine Mitarbeiterin, die mit ihrer glänzend braunen Haarmähne und den tiefgründigen dunklen Augen nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch intelligent, dabei aber keineswegs langweilig war.
Carlina dachte kurz nach und spielte versonnen mit dem Armband aus zu Kugeln geschliffenem Goldfluss. Es war ein Geschenk ihres Freundes, der sie vor ein paar Wochen überraschend verlassen hatte. Der Schmerz saß tief. Doch trotz aller Wunden, die er ihr zugefügt hatte, konnte sich Carlina nicht dazu durchringen, das Armband abzulegen. Noch nicht.
»Nun, was meinen Sie?« Mit dröhnender Stimme riss Guido Kerner seine Mitarbeiterin aus ihren Gedanken. Er stand vor ihrem Schreibtisch und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
»Wenn es sehr dringend ist, würde ich jedes Medium ausschöpfen.«
Er nickte zufrieden.
»Gut. Dann machen wir es so. Ich verlasse mich ganz auf Sie.«
Nicht nur Carlina sah dem großen kräftigen Mann nach, als er das Büro verließ. Auch Kessi, ihre Kollegin und Freundin, warf ihm einen Blick nach. Dabei schnitt sie eine Grimasse.
»Ich verlasse mich ganz auf Sie!«, wiederholte sie seine Worte mit verstellter Stimme. Dann sah sie Carlina kopfschüttelnd an. »Doch nur, weil er dann jemanden hat, dem er den schwarzen Peter in die Schuhe schieben kann, wenn es nicht klappt. Ich verstehe nicht, dass du immer wieder in dieselbe Falle tappst. Statt nur nach genauen Anweisungen zu handeln, lässt du dich immer wieder aufs Glatteis führen und dir Verantwortung aufbrummen.«
»Erstens ist das mein Job als Personalchefin. Und zweitens macht mir das nichts aus.« Carlina hatte am Computer inzwischen im Internet gestöbert und die Fachblätter aufgerufen, die für ihren Zweck in Frage kamen.
»So lange, bis er dir wieder eine Szene macht wegen deiner eigenmächtigen Handlungsweise«, schnaubte Kessi unwillig.
Carlina zuckte ungerührt mit den Schultern.
»So schlimm ist Kernchen nun auch wieder nicht.« Sie wusste selbst nicht, was mit ihr los war. Seit Fred sie verlassen hatte, war ihr irgendwie alles egal. Obwohl er mit Sicherheit nicht ihre große Liebe gewesen war, machte das Leben seitdem keinen rechten Spaß mehr. Selbst ihrem ehemals liebsten Zeitvertreib, dem gemeinsamen Lästern über ihren Chef, konnte Carlina nichts mehr abgewinnen.
Kessi starrte sie einen Moment lang fassungslos an.
»Langsam aber sicher mache ich mir wirklich Sorgen um dich. Es wird Zeit, dass deine Trauerphase endlich ein Ende hat und du ins Leben zurückkehrst.«
»Ich trauere doch gar nicht«, setzte sich Carlina ohne rechte Überzeugung zur Wehr. Nachdenklich starrte sie auf die Stellenbeschreibung. »Schon seltsam, wie sehr so ein neuer Arbeitsplatz das Leben eines Menschen beeinflussen kann. Wenn wir Personalgespräche führen und uns irgendwann für einen Kandidaten und gegen einen anderen entscheiden, spielen Kernchen und ich im Grunde immer ein bisschen Schicksal.«
Kessi unterdrückte ein Stöhnen. Diese philosophischen Anfälle ihrer besten Freundin nahmen inzwischen beinahe beängstigende Ausmaße an.
»Es ist ein Spiel, wie vieles andere im Leben auch. Und das sollte man nicht zu ernst nehmen. Du im Übrigen auch nicht.« Sie steckte den Bleistift in den Mund und kaute einen Moment daran, eine dumme Angewohnheit aus Schülertagen. Plötzlich leuchtete ihr rundes Gesicht auf. »Weißt du was: Heute Abend gehen wir tanzen und schauen uns mal um, ob nicht irgendwo ein Prinz darauf wartet, dich aus deinem Dornröschenschlaf zu we-cken.«
Carlina griff nach dem Telefonhörer und wählte eine Nummer. Sie streifte ihre Freundin mit einem raschen Blick.
»Ich weiß nicht, ob ich überhaupt geweckt werden will«, erwiderte sie, ehe sie der Dame am anderen Ende der Leitung ihren Namen und ihr Anliegen nannte.
Kessi seufzte. Carlina war wirklich ein hoffnungsloser Fall. Doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Es würde ihr schon noch gelingen, die Freundin wieder hinaus ins Leben zu locken. Egal, wie viele Wochen es auch dauern würde.
Während sich seine Patientin nach der Untersuchung wieder ankleidete, nutzte Dr. Daniel Norden die Zeit, um seinen Befund im Computer festzuhalten.
Mit erwartungsvoller Miene setzte sich Natascha Sailer wenig später zu ihm an den Schreibtisch.
»Und? Was haben Sie herausgefunden?«
Daniel überlegte einen kleinen Augenblick. Er kannte Natascha Sailers dringenden Kinderwunsch und wusste, dass er sie gleich bitter enttäuschen würde.
»Es tut mir leid. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Sie nicht schwanger sind.«
Eigentlich hätte Natascha nicht überrascht sein dürfen. Trotzdem verwirrte sie das bittere Gefühl, von ihrem Körper im Stich gelassen worden zu sein. Wie in den vorangegangenen Monaten auch.
»Ich wusste ja, dass das mit einer Schwangerschaft schwierig werden könnte. Die Eierstockentzündung hat sicher ihre Spuren hinterlassen«, versuchte sie tapfer, ihre Enttäuschung zu verbergen.
Dabei stammte die Idee mit dem Kind ursprünglich von ihrem Lebensgefährten.
»Zuerst war es Mick, der Feuer und Flamme dafür war, neues Leben in die Welt zu setzen. Ich war eher zurückhaltend und mir ganz und gar nicht sicher, ob ich schon jetzt die Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen will. Aber Mick kann sich nichts vorstellen, was uns noch enger aneinander binden würde als ein Kind. Er wünscht sich so sehr eine richtige Familie.« Natascha stockte. In ihren schmal geschnittenen, grauen Augen standen Tränen.
Daniel Norden wollte sie mit neuer Hoffnung aus der Praxis entlassen.
»Noch ist nicht aller Tage Abend. Probieren Sie es nur weiter. Und machen Sie sich vor allen Dingen keinen Stress. Genießen Sie einfach das Leben und die Liebe. Und denken Sie daran, dass Ihr Körper keine Maschine ist, die auf Knopfdruck funktioniert.«
Natascha nickte und kramte in ihrer Taschen nach einer Packung Taschentücher. Daniel war schneller und reichte ihr eines über den Tisch. Sie nahm es und betupfte sich die sorgfältig geschminkten Augen, bedacht darauf, das Kunstwerk nicht zu zerstören. Einen Moment lang sah sie sinnend vor sich hin.
»Wenn ich nicht schwanger bin, dann verstehe ich nicht, warum meine Periode seit einer Woche überfällig ist. Das kam schon lange nicht mehr vor«, konzentrierte sie ihre Gedanken schließlich auf die Fakten.
»Dafür kann es viele Gründe geben. Der Hormonhaushalt ist ein sehr sensibles Gefüge und anfällig für mannigfaltige Störungen. Stress in der Arbeit, ein grippaler Infekt, zu wenig Schlaf. Das alles kann dazu führen, dass sich der Zyklus verschiebt.«
Natascha atmete tief durch und steckte das Taschentuch ein. Es war nicht ihre Art, länger als nötig