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Ritt zu den blauen Bergen: Wyatt Earp 264 – Western
Ritt zu den blauen Bergen: Wyatt Earp 264 – Western
Ritt zu den blauen Bergen: Wyatt Earp 264 – Western
eBook110 Seiten1 Stunde

Ritt zu den blauen Bergen: Wyatt Earp 264 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war früh am Morgen. Die Sonne war wie ein roter Feuerball im Osten aufgegangen und warf flammende Strahlenbündel in die Allen Street. In Tombstone herrschte schon seit fünf Stunden reges Leben. Man stand früh auf in den weißen Sandstädten, da zwischen elf und drei Uhr jede Arbeit eine Plage war in den heißen Monaten. In Virgil Earps Marshals Office stand die grünäugige Spielerin Laura Higgins. Unruhig nestelten ihre Finger an der goldbestickten kleinen Handtasche herum. »Sie können also tatsächlich nichts tun, Sheriff?«, fragte sie mit ihrer rauchdunklen Stimme. Virigl schüttelte den Kopf. »Nein, es tut mir leid. Ich kann da gar nichts machen.« »Ich bin nicht so sicher, ob es Ihnen wirklich so leidtut, Virg«, entgegnete sie, öffnete ihre Handtasche und holte aus einem silbernen Etui eine Zigarette hervor. Virgil riss ein Zündholz an und hielt es ihr an das Zigarettenende. Aber die Frau wandte sich abrupt ab. Virg hob die Schultern hoch und warf das Zündholz in den Aschbecher. »Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen, Miss Higgins. Wenn mein Bruder beschlossen hat, wegzureiten, dann ist das seine Sache.« »Natürlich, ich weiß, das ist seine Sache. Und ebenso ist es seine Sache, dass Doc Holliday ihn begleiten wird.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Aug. 2022
ISBN9783740998486
Ritt zu den blauen Bergen: Wyatt Earp 264 – Western

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    Buchvorschau

    Ritt zu den blauen Bergen - William Mark

    Wyatt Earp

    – 264 –

    Ritt zu den blauen Bergen

    William Mark

    Es war früh am Morgen. Die Sonne war wie ein roter Feuerball im Osten aufgegangen und warf flammende Strahlenbündel in die Allen Street. In Tombstone herrschte schon seit fünf Stunden reges Leben. Man stand früh auf in den weißen Sandstädten, da zwischen elf und drei Uhr jede Arbeit eine Plage war in den heißen Monaten.

    In Virgil Earps Marshals Office stand die grünäugige Spielerin Laura Higgins. Unruhig nestelten ihre Finger an der goldbestickten kleinen Handtasche herum.

    »Sie können also tatsächlich nichts tun, Sheriff?«, fragte sie mit ihrer rauchdunklen Stimme.

    Virigl schüttelte den Kopf.

    »Nein, es tut mir leid. Ich kann da gar nichts machen.«

    »Ich bin nicht so sicher, ob es Ihnen wirklich so leidtut, Virg«, entgegnete sie, öffnete ihre Handtasche und holte aus einem silbernen Etui eine Zigarette hervor.

    Virgil riss ein Zündholz an und hielt es ihr an das Zigarettenende.

    Aber die Frau wandte sich abrupt ab.

    Virg hob die Schultern hoch und warf das Zündholz in den Aschbecher.

    »Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen, Miss Higgins. Wenn mein Bruder beschlossen hat, wegzureiten, dann ist das seine Sache.«

    »Natürlich, ich weiß, das ist seine Sache. Und ebenso ist es seine Sache, dass Doc Holliday ihn begleiten wird.«

    »Aber Sie sehen das ganz falsch, Miss Higgins«, knurrte der Sheriff, »der Doc ist krank, und er war damals schon auf dem Weg nach Glenwood Spring, weil es das einzige Nest ist, wo er sich offenbar etwas erholen kann von dieser scheußlichen Krankheit. Sie wissen es doch selbst.«

    »Ich weiß nur, dass Sie nichts tun wollen, um Ihren Bruder aufzuhalten.«

    »Aber ich kann ihn doch nicht aufhalten. Wenn er reiten will, dann reitet er. Sie müssten ihn doch besser kennen.«

    »Natürlich kenne ich ihn, aber ich dachte, Sie hätten einigen Einfluss auf ihn, Sie sind doch schließlich sein älterer Bruder.«

    »Älterer Bruder«, wehrte der Sheriff ab, »lieber Gott, er ist Wyatt Earp.«

    »Natürlich«, kam es da ärgerlich von den Lippen der Frau, »er ist Wyatt Earp.« Wütend zerknickte sie die Zigarette und ließ sie auf den Boden fallen. Mit raschen Schritten ging sie zur Tür, öffnete und ließ sie geräuschvoll hinter sich ins Schloss fallen.

    Virgil zog die Schultern hoch und ging zur Hoftür.

    Draußen standen zwei aufgesattelte Pferde. Ein schwarzer Hengst und ein Falbhengst.

    Virgil blickte auf die beiden Tiere und ging dann nachdenklich ins Office zurück.

    Ja, er selbst hatte Wyatt überredet, ruhig wieder wegzureiten. Waren der Marshal und Doc Holliday doch nur deshalb hergekommen, weil sie zu Recht befürchten mussten, dass er, der Sheriff von Tombstone, hier in Bedrängnis steckte. Von dieser Bedrängnis hatten sie ihn befreit. Die Gang, die sich Rod McLowery zum Anführer gewählt hatte, war still geworden. McLowery selbst hatte sich seit dem Tag, an dem Doc Holliday ihn im O. K. Corral gefordert hatte, nicht mehr in Tombstone sehen lassen, und auch die anderen Tramps schienen vom Erdboden verschwunden zu sein.

    Nach längerem Reden schien es Virgil dann gelungen zu sein, den Bruder zu überzeugen. Schließlich ging es jetzt um die Gesundheit Doc Hollidays. Er hatte sich wahrhaftig genug geschunden, um hier herunterzukommen, um dem Bruder des Freundes hier aus der Not zu helfen.

    Holliday selbst hatte zu den Vorstellungen des Sheriffs geschwiegen. Sicher, er wollte hinauf nach Glenwood Springs, und das schon seit anderthalb Monaten. Es war bis jetzt immer etwas dazwischengekommen.

    Nun, an diesem Morgen, sollte es so weit sein. Virgil hatte die Pferde der beiden gestriegelt und in jeder Weise für den weiten Ritt bereitgemacht.

    Da musste dann diese Spielerin noch auftauchen. Virgil wusste, dass sie unsterblich in Wyatts Freund Holliday verliebt war. Seit der Stunde, in der Wyatts Freund Holliday sie aus den Händen von Entführern befreit hatten, hing sie an dem Georgier. Sie konnte es gar nicht fassen, als sie gestern Abend erfahren hatte, dass Holliday wieder die Stadt verlassen wollte. Eigentlich hatte sie nur erfahren, dass der Marshal wegreiten würde. Ihre Befürchtung hatte ihr keine Ruhe gelassen. Sie war hinunter ins Russian Hotel geeilt, wo sie von Nellie Cashman dann das erfahren hatte, was sie befürchtete: Doc Holliday würde den Marshal begleiten. Als sie aber jetzt von dem Sheriff erfahren hatte, dass der Ritt hauptsächlich in Doc Hollidays Interesse stattfinden sollte, war etwas in ihr zerbrochen. Sie hatte geglaubt, dass auch sie Holliday helfen könnte, dass er ebenso gut mit ihr irgendwo hinfahren könnte, wo er gesunden oder doch wenigstens Linderung seines Leidens finden konnte. Ein Ritt mit Wyatt Earp barg doch nichts als Aufregungen und Kämpfe in sich. Sie schienen das Schicksal des Marshals zu sein.

    Dass es vielleicht auch das Schicksal des Doktors John Henry Holliday sein konnte, dieser Gedanke kam ihr nicht.

    Als sie jetzt ins Hotel zurückkam, in die Halle trat, blieb sie wie angewachsen stehen. Drüben an der Treppe stand ein Mann.

    Er war sehr groß, schlank und hatte ein scharf geschnittenes, aristokratisch-vornehmes Gesicht, das von einem eisblauen Augenpaar beherrscht wurde. Auf der Oberlippe saß ein sauber getrimmter dunkler Schnurrbart. Der Mann trug einen schwarzen breitkrempigen Stetsonhut und einen Anzug, der eben aus dem elegantesten Bostoner Taylor Shop gekommen zu sein schien. Sein Hemd war blütenweiß und mit feinen Rüschen besetzt. Die schwarze Halsschleife war aus bestem Samt und sauber gebunden. Hinter den weit zurückgezogenen Rockschößen blinkten die Knäufe zweier schwerer Lincoln Revolver.

    »Doc«, kam es wie gehaucht von den Lippen der Frau. Dann endlich setzte sie sich in Bewegung und ging auf den Mann zu.

    Er kam ihr entgegen, nahm den Hut ab, und sein dichtes dunkles Haar schimmerte in der Morgensonne.

    Die Frau blickte zu ihm auf.

    »Ist es wirklich wahr, Doc?«

    Holliday zog die Schultern hoch.

    »Ja, ich muss hinauf nach Colorado. Für einige Zeit zumindest. Ich hoffe, Sie werden mich nicht zu sehr vermissen.«

    »Doch, John Holliday, ich werde Sie vermissen, sehr sogar. Und …« Die Stimme brach ab, sie senkte den Kopf und vermochte nun trotz aller Härte, die in ihr war, die Tränen nicht mehr zurückzuhalten.

    Für einen Herzschlag lang verspürte auch der Mann ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Aber er wehrte es ab. Er wusste, dass er kein Mann für diese gesunde Frau war. Eine tödliche Krankheit saß in seiner Brust, eine Krankheit, die sein Leben bereits so weit unterminiert hatte, dass es keine Hoffnung mehr für ihn gab.

    Und das sagte er ihr jetzt. Lange hatte er es für sich behalten.

    »Es tut mir leid, Laura«, kam es heiser von seinen Lippen, »aber Sie müssen diesen Gedanken endgültig begraben. Ich bin ein todkranker Mann. Ich kann mich keiner Frau zumuten. Und keinesfalls einer so prächtigen Frau, wie Sie es sind. Es tut mir leid.«

    Nach diesen Worten ging er an ihr vorbei, durchmaß die Halle und öffnete die Tür zur Straße.

    Laura Higgins drehte sich um und sah ihn einen Augenblick im goldroten Licht der Morgensonne auf dem Vorbau stehen. Sehr groß, sehr schlank, vornehm und eindurcksvoll, wie nur eben Doc Holliday es sein konnte.

    Dann fiel die Tür leise ins Schloss.

    *

    Unten im Russian House gab es ebenfalls eine Frau, deren Herz an diesem Morgen Bleigewicht zu haben schien.

    Es war Nellie Cashman, die Inhaberin dieses Hotels. Die dunkelhaarige, braunäugige, elfenbeinerne Schönheit hatte ihr Herz an den Marshal Earp verloren. Und der schien es nicht einmal zu merken. Als er sich jetzt von ihr verabschiedet hatte, stand sie hinter dem Türspalt und blickte ihm nach, sah, wie er mit großen, weit ausholenden Schritten die Gasse

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