Wenn es um das Leben eines Kindes geht: Dr. Norden 11 – Arztroman
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Immer noch traurig, mein Schatz?«, erkundigte sich Dr. Daniel Norden, als er an diesem Morgen ins Esszimmer kam. Felicitas saß ganz allein am Frühstückstisch. Offenbar war sie schon vor Stunden aus dem gemeinsamen Schlafzimmer geflüchtet. Darauf ließ der Berg Zeitschriften schließen, den sie neben dem Teller gestapelt hatte. Weitere Exemplare lagen vor ihr und warteten darauf, durchgeblättert zu werden. Als sie Daniels Stimme hörte, hob sie den Kopf und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. »Wie würdest du dich fühlen, wenn Eltern die Behandlung ihres Kindes bei dir abbrechen, weil du die letzte erfolgversprechende Methode nicht anbieten kannst?« Er beugte sich über sie, um sie zu küssen. »Die Hyperthermie will dir gar nicht mehr aus dem Kopf gehen, was?«, fragte er und setzte sich neben Fee an den Tisch. »Falsch!«, korrigierte sie ihn. »Mich beschäftigen die Möglichkeiten, die wir mit einem solchen Gerät hätten.« »Du vergisst, dass diese Methode mit erheblichen Risiken verbunden ist …« »Andererseits birgt sie unglaubliche Chancen.« Fee klappte die Zeitschrift zu und legte sie zum Stapel auf der Seite. »Hast du schon mit Jenny darüber gesprochen?« Daniel streckte die Hand nach dem Brotkorb aus und fischte eine Scheibe Brot heraus.
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Buchvorschau
Wenn es um das Leben eines Kindes geht - Patricia Vandenberg
Dr. Norden
– 11 –
Wenn es um das Leben eines Kindes geht
Fee Norden scheut vor nichts zurück
Patricia Vandenberg
»Immer noch traurig, mein Schatz?«, erkundigte sich Dr. Daniel Norden, als er an diesem Morgen ins Esszimmer kam. Felicitas saß ganz allein am Frühstückstisch. Offenbar war sie schon vor Stunden aus dem gemeinsamen Schlafzimmer geflüchtet. Darauf ließ der Berg Zeitschriften schließen, den sie neben dem Teller gestapelt hatte. Weitere Exemplare lagen vor ihr und warteten darauf, durchgeblättert zu werden.
Als sie Daniels Stimme hörte, hob sie den Kopf und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.
»Wie würdest du dich fühlen, wenn Eltern die Behandlung ihres Kindes bei dir abbrechen, weil du die letzte erfolgversprechende Methode nicht anbieten kannst?«
Er beugte sich über sie, um sie zu küssen.
»Die Hyperthermie will dir gar nicht mehr aus dem Kopf gehen, was?«, fragte er und setzte sich neben Fee an den Tisch.
»Falsch!«, korrigierte sie ihn. »Mich beschäftigen die Möglichkeiten, die wir mit einem solchen Gerät hätten.«
»Du vergisst, dass diese Methode mit erheblichen Risiken verbunden ist …«
»Andererseits birgt sie unglaubliche Chancen.« Fee klappte die Zeitschrift zu und legte sie zum Stapel auf der Seite.
»Hast du schon mit Jenny darüber gesprochen?« Daniel streckte die Hand nach dem Brotkorb aus und fischte eine Scheibe Brot heraus.
Fee fuhr sich mit den Händen über die Augen. Sie wirkte angeschlagen und erschöpft.
»Nein. Es ging alles so schnell«, seufzte sie. »Ich hatte kaum Gelegenheit, den Eltern das Scheitern der Chemotherapie zu eröffnen, da haben sie mir schon die Behandlung entzogen und angekündigt, sie in einer Klinik fortzusetzen, die Hyperthermie bei Kindern anwendet. Solche Einrichtungen sind noch sehr selten. Sie müssen lange gesucht haben.« Ihr sinnender Blick hing an Daniel. Doch er wusste, dass sie ihn nicht sah. »Es verletzt mich, dass sie mich nicht ins Vertrauen gezogen haben.«
»Wenn sie diese Behandlung wünschen, hättest du ihnen so oder so nicht helfen können.« Das Leid seiner Frau schnitt Daniel tief ins Herz. Verzweifelt suchte er nach Worten, die sie trösten konnten.
»Ich hätte wenigstens mit Jenny darüber sprechen und nach einer Lösung suchen können«, widersprach Fee.
Daniel hatte seine Scheibe Brot mit Butter bestrichen und mit Käse belegt. Er ließ sich einen Bissen schmecken. Während er kaute, dachte er nach. Nach einem Schluck Kaffee sagte er:
»Warum sprichst du nicht trotzdem mit ihr? Der nächste Fall wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Besser, du bist darauf vorbereitet.«
Schweigend hatte Felicitas ihrem Mann zugehört. Der deprimierte Ausdruck in ihrem Gesicht wich mehr und mehr und ihre Mundwinkel zogen sich nach oben.
»Du hast recht. Statt über verpasste Gelegenheiten zu lamentieren, sollte man sich lieber auf neue Chancen konzentrieren.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihm einen Klecks Butter aus dem Mundwinkel. »Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde. Du bist mein Fels in der Brandung.«
Daniel erwiderte ihr Lächeln.
»Das ist schön.« Er streckte die Hand aus und strich ihr eine Strähne des hellblonden Haares aus dem Gesicht. »Aber ehrlich gesagt wäre ich manchmal lieber die Palme am Strand.«
Fees Gelächter hallte durchs Haus und weckte die Zwillinge, die zu dieser frühen Stunde noch selig geschlafen hatten. Angelockt von der ausgelassenen Stimmung gesellten sie sich wenig später zu ihren Eltern und genossen das gesellige Frühstück, ehe es höchste Zeit wurde, zur Schule und Arbeit aufzubrechen.
*
»Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich.« Janine Merck, Assistentin in der Praxis Dr. Norden, strahlte ihre Freundin und Kollegin an, als die zur Tür hereinkam. Im Normalfall war Wendy immer als Erste da. Sie liebte die ruhigen Stunden, bevor Kollegen und Patienten die Praxis stürmten. Doch diesmal war ihr Janine zuvor gekommen. »Auch einen Kaffee? Und wie wär’s mit einer Butterbreze? Oder lieber ein Croissant? Mit oder ohne Schokolade?«
Trotz anderslautender Wettervorhersagen war es ein ungemütlicher, regnerischer Oktobertag. Wie ein Hund schüttelte Wendy die Regentropfen aus dem Haar, ehe sie Janine einen verwunderten Blick schickte.
»Was machst du denn schon hier? Noch dazu mit so guter Laune.«
»Kein Wunder, wenn man neben dem tollsten Mann der Welt aufwacht«, zwitscherte Janine und stellte zwei Tassen Kaffee auf den Tresen. »Der noch dazu entschieden hat, nach München zurückzukommen.« Der Ingenieur arbeitete bei einer Firma für biomedizinische Messgeräte in Koblenz.
»Fabian bleibt hier?« Diese Botschaft war in der Tat erstaunlich.
Janine nickte strahlend.
»Er will näher bei mir und seiner Mutter sein. Sein Chef hat ihn mit der Betreuung der Kunden in München betraut und ihm eine Firmenwohnung zur Verfügung gestellt.« Wendy hatte die Jacke an die Garderobe gehängt und gesellte sich zu Janine an den Tresen. »Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, was du essen möchtest.«
»Eine Butterbreze. Danke.« Den Becher in der einen und das Gebäck in der anderen Hand setzte sie sich an den Schreibtisch. »Du machst nicht den Eindruck, als hätte er die Nacht in der Firmenwohnung verbracht.«
Janine lachte mit leuchtend roten Wangen.
»Sieht man mir das an?«
»Keine Sorge. Keiner kennt dich so gut wie ich«, beschwichtigte Wendy sie. »Aber was ist mit seiner Frau und dem Sohn?«, stellte sie eine berechtigte Frage.
»Exfrau!«, korrigierte Janine sie. »Luise und Jason sind heute Morgen gelandet. Fabian hat sie vom Flughafen abgeholt. Deshalb war ich schon so früh hier.«
»Bleiben die beiden lange?« Ohne ihre Freundin aus den Augen zu lassen, biss Wendy in die Breze.
»Wie immer macht Luise ein Geheimnis aus ihren Plänen. Fabian vermutet, dass sie auf der Durchreise sind. Wenn man seinen Erzählungen Glauben schenken darf, ist sie ein rastloser Mensch, der es nie lange an einem Fleck aushält.«
»Dann hast du deinen Liebsten ja bald wieder für dich.«
»Stimmt.« Janine saß auf ihrem Stuhl und lächelte das besondere Lächeln der Verliebten.
»Da könnte man glatt neidisch werden«, kommentierte Wendy dieses Flitterwochengesicht.
»Du solltest dich auch mal wieder richtig verlieben. In einen anständigen Mann in deinem Alter. Und nicht in so einen Grufti, der in dir nur die Pflegerin sieht.«
»Nein danke!«, lehnte Wendy belustigt ab. »Deinen hohen Ansprüchen kann ohnehin keiner genügen. Da lasse ich es lieber gleich bleiben.«
Draußen war ein Rumpeln und Fluchen zu hören. Sie sah hinüber zur