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Ich bin nicht Silke!: Sophienlust Bestseller 46 – Familienroman
Ich bin nicht Silke!: Sophienlust Bestseller 46 – Familienroman
Ich bin nicht Silke!: Sophienlust Bestseller 46 – Familienroman
eBook133 Seiten1 Stunde

Ich bin nicht Silke!: Sophienlust Bestseller 46 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

»Wildmoos!« verkündete der Busfahrer laut. Dann wandte er sich der hinter ihm sitzenden Frau zu und sagte: »Sie müssen hier aussteigen.« Müde erhob sich die Angesprochene. »Danke«, erwiderte sie, stand auf und zog ein etwa sechsjähriges Mädchen, das neben ihr am Fenster gesessen hatte, mit sich. »Sind wir endlich da?« fragte die Kleine. »Ja, Nicole. Nun komm schon!« erwiderte die Mutter ungeduldig. Der Fahrer blickte den beiden nach, als sie aus dem Bus stiegen. Das Gesicht der Frau war sehr blaß, auch sonst wirkte sie krank. Vielleicht will sie sich mit ihrer Tochter hier in der waldreichen Umgebung erholen, dachte er. Ein älteres Ehepaar stieg ein, er kassierte das Fahrgeld und fuhr weiter. Nicole sah sich um. »Ich sehe aber hier kein Kinderheim«, sagte sie. »Es liegt hinter Wildmoos«, erklärte Simone Brenner.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Okt. 2021
ISBN9783740985752
Ich bin nicht Silke!: Sophienlust Bestseller 46 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ich bin nicht Silke! - Anne Alexander

    Sophienlust Bestseller

    – 46 –

    Ich bin nicht Silke!

    Wann komme ich wieder zu meiner richtigen Mami?

    Anne Alexander

    »Wildmoos!« verkündete der Busfahrer laut. Dann wandte er sich der hinter ihm sitzenden Frau zu und sagte: »Sie müssen hier aussteigen.«

    Müde erhob sich die Angesprochene. »Danke«, erwiderte sie, stand auf und zog ein etwa sechsjähriges Mädchen, das neben ihr am Fenster gesessen hatte, mit sich.

    »Sind wir endlich da?« fragte die Kleine.

    »Ja, Nicole. Nun komm schon!« erwiderte die Mutter ungeduldig.

    Der Fahrer blickte den beiden nach, als sie aus dem Bus stiegen. Das Gesicht der Frau war sehr blaß, auch sonst wirkte sie krank. Vielleicht will sie sich mit ihrer Tochter hier in der waldreichen Umgebung erholen, dachte er. Ein älteres Ehepaar stieg ein, er kassierte das Fahrgeld und fuhr weiter.

    Nicole sah sich um. »Ich sehe aber hier kein Kinderheim«, sagte sie.

    »Es liegt hinter Wildmoos«, erklärte Simone Brenner. »Wir sollen hier abgeholt werden.« Besorgt wanderte ihr Blick die Straße auf und ab. »Der Fahrer scheint sich verspätet zu haben«, bemerkte sie.

    Obwohl die Sonne warm vom Himmel schien, war es ihr kalt. Sie stellte den Koffer neben sich hin und atmete schwer. Jede kleinste Anstrengung kostete sie Mühe. Sie wischte sich mit einem Taschentuch die feinen Schweißperlen ab, die sich auf ihrer Stirn gebildet hatten. Auch ihr Herz machte sich wieder bemerkbar. Es war ihr, als ob eine eiserne Faust es zusammenpressen würde. Mit diesem Anfall stieg die Angst in Simone hoch, zusammenzubrechen, bevor sie ihr Kind bei guten Leuten abliefern konnte.

    Nicole öffnete den Mund, um die Mutter etwas zu fragen, doch ein Blick auf sie genügte, um zu erkennen, daß sie wieder mal nicht ansprechbar war. Die Kleine war mit dem Zustand der Mutter schon gut vertraut und wußte, wenn sie so schwer nach Atem rang, war es besser, nichts zu fragen, da sie kaum antworten konnte.

    »Die Handtasche«, preßte Simone endlich hervor. »Tabletten.«

    Das Mädchen begriff sofort. Es nahm der Mutter die Handtasche ab, zog ein Tablettenröhrchen heraus und entnahm diesem eine Tablette.

    Hastig griff Simone danach und schluckte sie ohne Wasser hinunter. Aufatmend lehnte sie sich gegen den Bushaltepfosten.

    »Geht’s wieder besser, Mama?« fragte Nicole und sah mit ängstlichen Augen die Mutter an.

    »Soweit man von besser reden kann«, murmelte Simone. Dann seufzte sie und setzte lauter hinzu: »Es tut mir so leid, Mausi, daß ich dich immer erschrecken muß.«

    »Kann ich nicht bei dir bleiben?« fragte das Kind. »Warum muß ich in ein Kinderheim? Ich kann dich doch pflegen, ich bin schon so groß.« Nicole stellte sich auf die Zehenspitzen, um so ihre Größe besser zu demonstrieren.

    Simone lächelte wehmütig. »Zehn Jahre älter«, meinte sie, »und du könntest mir helfen.« Dann allerdings werde ich nicht mehr leben, dachte sie. »Mit sechs ist man selbst noch hilfsbedürftig«, fuhr sie fort. »In Sophienlust wirst du gut untergebracht sein und unter den vielen Kindern wieder fröhlich werden, was du doch längst nicht mehr bist.«

    »Tante Steffi war oft bös’ zu mir«, sagte Nicole. »Warum kannst du nicht im Heim bei mir bleiben?«

    »Weil ich ins Krankenhaus muß«, erwiderte Simone. Am liebsten hätte die junge Frau geweint. Das Schicksal hatte ihr schon viel genommen, und jetzt mußte sie sich für längere Zeit, sicherlich sogar für immer, von ihrer Tochter trennen, damit Nicole endlich ein geregeltes Leben führen konnte. Erleichtert bemerkte sie, daß kurz vor ihnen ein Auto hielt. »Ich glaube, wir werden abgeholt«, äußerte sie.

    Der Fahrer stieg aus und kam auf die Wartenden zu. »Guten Tag!« grüßte er. »Sie sind doch sicher Frau Brenner?«

    Simone nickte und erwiderte seinen Gruß.

    »Ich bin der Chauffeur Hermann«, stellte er sich vor. »Sie müssen schon entschuldigen, daß ich mich verspätet habe, aber vor knapp einer Stunde hat sich ein Schoeneicher Gutsarbeiter das rechte Bein gebrochen. Ich mußte ihn erst nach Maibach ins Krankenhaus bringen.«

    »Nicht so schlimm«, erwiderte Frau Brenner, »das heißt, für den Arbeiter schon.«

    Während Hermann den Koffer im Gepäckraum verstaute, sagte Nicole: »Für Mama war es auch schlimm, sie hat wieder ’nen Anfall gehabt.«

    Erstaunt sah der Chauffeur die junge Frau an.

    »Nicole ist manchmal etwas vorlaut«, sagte diese entschuldigend. »Natürlich ist Ihre Verspätung nicht schuld daran. Ich bin herzkrank, da kommt so etwas eben vor.«

    »Dann wird es höchste Zeit, daß wir nach Schoeneich kommen«, meinte der Fahrer. Er hielt Simone die Tür zum Fond auf. Während die junge Frau einstieg und sich ermattet in den Sitz fallen ließ, drehte er sich nach Nicole um und entdeckte, daß sich die Kleine schon auf dem Beifahrersitz niedergelassen hatte. »Nichts da, kleines Fräulein«, sagte er, »Kinder gehören nach hinten.« Er zog sie vom Sitz.

    »Herr Hermann, kann ich nicht vorn sitzen?« fragte Nicole bittend. »Da sieht man viel mehr.«

    »Nein, Nicole«, widersprach der Mann. Er strich dem Kind über das rötlichbraune Haar, dann schob er es auf den Rücksitz. Sein Blick fiel dabei wieder auf die junge Frau, die völlig apathisch dasaß. Sie gehört in ein Krankenhaus, dachte er mitleidig. Er ging um den Wagen herum, setzte sich hinter das Steuer und startete.

    *

    Denise von Schoenecker konnte nur schlecht ihren Schreck über das Aussehen der jungen Frau verbergen, als diese aus dem Wagen stieg. Sie nahm sich zusammen und begrüßte Simone Brenner mit aller Herzlichkeit. Dann wandte sie sich Nicole zu, die krampfhaft die Hand der Mutter umklammert hielt. Das Kind sah zwar gesund aus, wirkte aber bedrückt und unglücklich. Unwillkürlich zog sie die Kleine liebevoll an sich.

    »Herzlich willkommen«, sagte sie. »Dir wird’s sicher hier bei uns gefallen.«

    Mit großen, haselnußbraunen Augen sah Nicole staunend auf das große Gebäude, vor dem sie standen und an dessen dunklen Mauern sich wilder Wein hinaufrankte. »Das ist doch hier kein Kinderheim«, platzte sie heraus, »das ist ja ein Schloß.«

    Denise lachte. »Du hast recht. Das Kinderheim Sophienlust ist es nicht. Es ist das Gutshaus von Schoeneich. Ich wohne hier mit meiner Familie.«

    »Kein Schloß?« wunderte sich Nicole. »Es hat doch aber einen Turm.«

    »Das schon«, erwiderte Denise. »Aber jetzt müssen wir ins Haus gehen. Deine Mutter will sich bestimmt etwas ausruhen.«

    »Ich möchte Ihre Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen«, meinte Simone. »Ich wollte eigentlich sofort zurückfahren!«

    Denise sah Frau Brenner an. Sie merkte, daß sich die junge Frau kaum mehr auf den Beinen halten konnte. »Nichts da«, entschied sie. »Sie sind heute mein Gast. Und morgen wird Sie unser Chauffeur Hermann direkt nach Karlsruhe zurückbringen. Dann kommen Sie um die für Sie so anstrengende Bahnfahrt herum.«

    »Sehr gütig von Ihnen, Frau von Schoenecker«, entgegnete Simone verlegen, während sie die Halle betraten. »Sie wissen wohl schon genau Bescheid?«

    »Frau von Berlitz hat mich ausführlich unterrichtet, als sie mich aufsuchte.« Sie unterbrach sich und sah sich nach Nicole um. Das Kind stand staunend vor dem Kamin. »Wir haben am Nachmittag noch Zeit genug, um ausführlich über Ihre Probleme zu sprechen«, wandte sie sich wieder an Simone.

    Ein älteres Hausmädchen war in die Halle getreten.

    »Bitte, Gusti, bringen Sie doch unsere Besucher in ein Gästezimmer«, sagte Denise zu ihr, »damit sie sich noch vor dem Essen frischmachen können.«

    Nicole kam auf einen Wink ihrer Mutter herbei. »Hier würde es mir auch gefallen«, sagte sie. »So was habe ich noch nie gesehen.« Sie deutete auf den Kamin. »Kann ich nicht hierbleiben?«

    »Sophienlust hat auch eine große Halle mit einem offenen Kamin«, erwiderte die Gutsbesitzerin. »Dort halten sich die Kinder gern auf, vor allem, wenn ihnen die Huber-Mutter schöne Geschichten erzählt.«

    »Wer ist die Huber-Mutter?« fragte Nicole.

    »Eine alte Frau, die von den Kindern heiß geliebt wird, weil sie so viele, schöne Geschichten kennt«, erwiderte Denise. »Sie wohnt im Nebentrakt des Kinderheims.« Dann wandte sie sich lachend an Nicoles Mutter: »Außerdem übt sie eine besondere Faszination auf die Kinder aus, weil man ihr nachsagt, sie würde über hellseherische Fähigkeiten verfügen.«

    »Heißt das, sie steht in dem Ruf, die Zukunft deuten zu können?« Die Frau lachte bitter auf. »Gräßlich«, fuhr sie fort. »Was mir die Zukunft bringt, weiß ich auch so. Doch hätte ich es früher gewußt, hätte ich erst gar nicht geheiratet, dann wäre mir viel erspart geblieben. Komm, Nicole, wir wollen Frau von Schoenecker nicht länger aufhalten.« Sie faßte ihre Tochter bei der Hand und folgte Gusti, die ihnen den Weg wies.

    Nach dem Mittagessen hatte Denise darauf bestanden, daß sich die kranke Frau etwas hinlegte, während sie selbst zum Turmzimmer hinaufstieg, um dort ihre Privatpost zu erledigen.

    Denise von Schoenecker war eine schöne, jugendlich aussehende, moderne Frau mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Sie liebte Kinder über alles. Als sie den Witwer Alexander von Schoenecker geheiratet hatte, war sie selbst auch Witwe gewesen und hatte zu den beiden Kindern Alexanders, Sascha und Andrea, ihren Sohn Dominik mit in die Ehe gebracht.

    Vom Park her hörte sie die laute Stimme ihres gemeinsam, jetzt neunjährigen Sohnes Henrik. Sie stand vom Tisch auf und trat ans Fenster, von dem man zum Eingang des Gebäudes hinuntersehen konnte. Henrik stand unten mit der kleinen Nicole und verabschiedete sich laut von seinem Vater, der zu den Wirtschaftsgebäuden wollte. Dann verschwand der Junge Hand in Hand mit Nicole zwischen den alten Bäumen.

    Denise trat an das andere Fenster. Von hier aus reichte der Blick weit bis nach Sophienlust hinüber. Tief atmete sie die frische Luft ein, die durch das geöffnete Fenster hereinströmte. Für sie gab es nichts Schöneres, als ihre Heimat und ihre Aufgabe in Sophinelust. Sie machte sich wieder an die Arbeit.

    Nach etwa einer Stunde klopfte Gusti an die Tür und trat auf Denises »Herein« ins Zimmer. »Frau Brenner«,

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