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124 Flucht vor der Liebe
124 Flucht vor der Liebe
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eBook194 Seiten2 Stunden

124 Flucht vor der Liebe

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Über dieses E-Book

Salena wusste als sie ihren Vater am Bahnhof von Monte Carlo auf sie warten sah, dass etwas nicht stimmte. Bankrott vom Glücksspiel und abhängig von der Gunst begüterter Freunde, schreckt ihr Vater auch nicht davor zurück, Salena einem russischen Prinzen zu versprechen. Kann der Herzog von Templecombe Salena helfen, dem lüsternen verheirateten Prinzen zu entfliehen? Salena beginnt eine Flucht, die sie von Frankreich bis nach Nordafrika führt. Kann sie ihm entkommen?
SpracheDeutsch
HerausgeberM-Y Books
Erscheinungsdatum14. Apr. 2015
ISBN9781788672818
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    Buchvorschau

    124 Flucht vor der Liebe - Barbara Cartland

    Vorbemerkung der Autorin

    Tanger unterschied sich zu Beginn dieses Jahrhunderts stark von dem attraktiven Ort, der er heute ist. Die Straßen waren schmutzig, laut und überfüllt von Kamelen, Eseln, Bettlern und Lepra-Kranken.

    Im Gefängnis, in dem normalerweise Verbrecher, Seeräuber und Mörder saßen, gab es nichts zu essen, und die Gefangenen mußten sich auf die Nächstenliebe ihrer Freunde verlassen.

    Dadurch befanden sich die meisten der Insassen in einem Zustand nahe am Verhungern.

    Die Moslemmädchen wurden im Alter von zehn bis zwölf Jahren verheiratet, und die Politik der Regierung bestand aus Unterdrückung, Bestechung, Ungerechtigkeit und Korruption.

    Trotzdem bauten immer mehr Engländer und auch einige Amerikaner wegen des guten, gesunden Klimas ihre Villen in der Umgebung von Tanger.

    1 ~ 1903

    Der Zug fuhr im Bahnhof von Monte Carlo ein, und Salena trat auf den Bahnsteig und sah sich interessiert um.

    Der Bahnhof sah ganz normal aus und war weder exotisch noch so gefährlich, wie man es ihr erzählt hatte.

    Als die Mutter Oberin erfahren hatte, daß sie zu ihrem Vater nach Monte Carlo reisen sollte, hatte sie aus ihrem Entsetzen kein Hehl gemacht.

    Sie hatte es so sehr mißbilligt, daß Salena sich darüber wunderte, denn die Mutter Oberin war in der Regel tolerant und großherzig.

    Die Schule, die zu einem Kloster gehörte, in das sie vor zwei Jahren geschickt worden war, war nicht ausschließlich katholisch.

    Sie nahm Mädchen aller Religionen auf, und Salena wußte, daß es dem Einfluß ihrer Stiefgroßmutter zu verdanken war, daß sie dort aufgenommen wurde.

    »Das Kloster St. Marie ist sehr vornehm und nimmt nur eine beschränkte Anzahl von Schülerinnen auf«, hatte die verwitwete Lady Cardenham zu Salena gesagt. »Die Erziehung dort ist ausgezeichnet, und was noch wichtiger ist, du mußt Fremdsprachen lernen.«

    Sie hielt inne und sagte dann voller Überzeugung: »Wenn es eines gibt, was heutzutage in der guten Gesellschaft für ein Mädchen wichtig ist, dann muß es fließend Französisch sprechen können, und wenn möglich auch Italienisch und Deutsch.«

    Salena glaubte, daß ihre Großmutter auch deshalb das Kloster für sie ausgewählt hatte, weil sie die Art und Weise mißbilligte, in der ihr Vater nach dem Tod ihrer Mutter lebte.

    Es war kein Geheimnis, daß Lady Cardenham mit ihrem Schwiegersohn nicht zurechtkam, und daß es eher aus Pflichtgefühl denn aus Zuneigung geschah, wenn sie die Verantwortung für Salenas Erziehung übernahm.

    »Es ist das einzige, wofür sie Geld locker macht«, hatte ihr Vater ärgerlich gesagt. »Da dreht sie den Pfennig nicht um, wenn es darum geht, teure Bücher zu kaufen und Extraklassen zu besuchen.«

    Vom letzteren hatte es eine ganze Anzahl gegeben, und Salena war verlegen bei dem Gedanken daran gewesen, daß ihre Großmutter am Ende des Schuljahres eine enorm hohe Rechnung erhalten würde.

    Aber Lady Cardenham konnte es sich gut leisten, denn sie war eine reiche Frau. Betrüblicherweise war sie vor sechs Monaten gestorben, ehe Salena in die Gesellschaft eingeführt werden konnte.

    Die anderen Mitschülerinnen hatten in der Schule ständig darüber gesprochen, was sie tun würden, sobald sie erwachsen waren, über die Bälle, die für sie gegeben werden würden und die gesellschaftlichen Anlässe, an denen sie teilnehmen würden.

    Infolgedessen hatte sich auch Salena auf den Tag gefreut, an dem sie im Buckingham-Palast ihren Knicks machen und eine der Debütantinnen in der, wie man sagte, guten Londoner Gesellschaft sein würde.

    Sie hatte insofern Glück, als Lady Cardenham ihr Schulgeld für ein Jahr im voraus bezahlt hatte, aber sie hatte nicht gewußt, was sie tun sollte, wenn das Schuljahr zu Ende war und niemand mehr für sie in den Ferien sorgen würde.

    Nach dem Tod ihrer Mutter war sie nie wieder von Frankreich nach England zurückgekehrt.

    Die Mutter Oberin hatte dafür gesorgt, daß sie mit mehreren Schülerinnen, deren Eltern in Übersee lebten, und mit zwei Nonnen ein paar Wochen in einer ruhigen, wenn auch etwas primitiven Umgebung auf einem Gutshof auf dem Land verbrachte.

    Salena hatte dort jeden Augenblick genossen, aber es danach immer als frustrierend empfunden, daß sie ihren Freundinnen so wenig zu erzählen hatte, wenn sie in die Schule zurückkehrten.

    Trotzdem war sie glücklich gewesen, und es hatte sie betroffen, als sie vom Tod ihrer Großmutter erfuhr und später einen Brief von ihrem Vater erhielt, in dem dieser mitteilte, daß er sie nicht in London treffen wolle, wie sie es erwartet hatte, sondern in Monte Carlo.

    Monte Carlo!

    Allein der Name war gleichbedeutend mit allem, was liederlich und verworfen war, obwohl die Zeitungen darüber berichteten, daß alle gekrönten Häupter Europas dort sich irgendwann einfanden, auch König Edward und seine schöne dänische Frau, Königin Alexandra.

    Aber die Nonnen betrachteten es als den Ort, der auf Erden am nächsten der Hölle lag, und Salena hatte halb erwartet, daß die Gepäckträger wie Teufel aussahen und die Lokomotive selbst sich in einen feuerspeienden Drachen verwandelte. Statt dessen kam, als sie dastand und sich interessiert umsah, ein elegant gekleideter Diener auf sie zugeeilt und zog seinen großen, mit einer Kokarde geschmückten Hut.

    »M'mselle Cardenham?« fragte er.

    »Oui, je suis Mademoiselle Cardenham«, erwiderte Salena.

    »Monsieur Mylord wartet auf Sie in der Kutsche, M'mselle.«

    Salena verließ eilig den Bahnhof, während der Diener auf ihr Gepäck wartete.

    In einer offenen, leichten Kutsche saß ihr Vater und rauchte eine Zigarre.

    »Papa!«

    Sie stieß einen Freudenschrei aus und lief auf ihn zu. Sie kletterte in die Kutsche, setzte sich neben ihn und hob ihr Gesicht zu dem seinen.

    Er sah sie prüfend an, ehe er sie küßte. Dann sagte er in seiner jovialen Art: »Wie geht es dir, mein Püppchen? Ich hatte gedacht, daß du gewachsen bist, aber du bist immer noch der kleine Knirps, der du immer warst.«

    »In Wirklichkeit bin ich zehn Zentimeter gewachsen, seitdem du mich das letzte Mal gesehen hast«, antwortete Salena.

    Lord Cardenham warf seine Zigarre weg, legte beide Hände auf Salenas Schultern und hielt sie von sich weg.

    »Laß mich dich ansehen«, sagte er. »Ja, ich hatte recht.«

    »Worin, Papa?«

    »Ich hatte mit mir selbst gewettet, daß du eine Schönheit werden wirst.«

    Salena errötete.

    »Ich hoffte, Papa, du würdest mich für hübsch halten.«

    »Du bist mehr als hübsch«, eiwiderte Lord Cardenham. »Du bist eine Schönheit, so schön wie deine Mutter war, aber auf eine andere Art.«

    »Ich würde gern so aussehen wie Mama.«

    »Und ich finde es angenehm, daß du auch ein wenig von mir hast«, sagte Lord Cardenham. »Wo bleibt das Gepäck?«

    Seine letzte Bemerkung war an den Diener gerichtet, der Salena auf dem Bahnsteig begrüßt hatte und jetzt neben der Kutsche stand.

    »Ein Gepäckträger bringt es gerade, Monsieur.«

    »Ist es viel?«

    »Nein, Monsieur.«

    Der Gepäckträger erschien und lud ohne jede Mühe einen Koffer und einen kleinen Handkoffer auf.

    »Ist das dein ganzer Besitz?« fragte Lord Cardenham.

    »Ich besitze nur sehr wenige Kleider, Papa. Aus den Mädchenkleidern bin ich herausgewachsen, die ich trug, bevor ich nach dem Tod von Großmutter die Trauerkleider tragen mußte. Und es wäre unsinnig gewesen, neue zu kaufen, die ich, nachdem ich die Schule verlassen habe, nicht anziehen kann.«

    »Da hattest du recht«, erwiderte Lord Cardenham.

    Er zog ein teures, vergoldetes Zigarrenetui aus der Tasche und öffnete es so langsam, daß Salena glaubte, er sei eher damit beschäftigt zu überlegen, was er sagen solle, als ihm eine Zigarre zu entnehmen.

    Das Gepäck wurde auf der Rückseite der Kutsche verstaut, und der Diener kletterte auf den Kutschbock. Dann fuhr die Kutsche los.

    »Ich glaube, du möchtest mir etwas sagen, Papa«, bemerkte Salena ruhig.

    »Ja, ich habe dir vieles zu sagen, meine Liebe«, erwiderte ihr Vater. »Aber laß mich zuerst erklären, wo wir wohnen werden.«

    »Wohnen wir bei Freunden?« fragte Salena mit enttäuschter Stimme. »Ich hatte so gehofft, mit dir allein zu sein, Papa.«

    »Das habe ich mir auch gewünscht«, antwortete ihr Vater. »Aber um ganz ehrlich zu sein, ich muß mich auf die Großzügigkeit meiner Freunde verlassen.«

    »Heißt das, daß du finanziell nicht gesichert bist, Papa?«

    »Ich bin bankrott, Salena. Ich habe keinen einzigen Penny!«

    »Nein!«

    Es war ein Schrei des Entsetzens. Salena hatte immer gewußt, wie schlecht ihr Vater mit dem Geld umging, und wie sie und ihre Mutter, soweit sie sich zurückerinnern konnte, immer haushalten und sparen mußten, damit es ausreichte.

     »Hat dir Großmutter in ihrem Testament nichts hinterlassen?« fragte Salena zögernd.

    »Mir etwas hinterlassen?« rief Lord Cardenham. »Eher hätte sie dem Teufel selbst etwas vermacht. Aber es hat mich gewundert, daß sie dich auch von der Liste der Erben gestrichen hat.«

    Salena sagte nichts.

    Ihr Vater fuhr fort: »Ich kenne den Grund. Sie verabscheute mich und dachte, wenn du Geld erbst, würde ich es ausgeben. Genauso hat sich der verfluchte Vater deiner Mutter verhalten.« Er hielt inne und sog ärgerlich an seiner Zigarre. »Das bedeutet für uns, mein Püppchen, daß du und ich in äußerster Geldverlegenheit sind. Wir müssen uns überlegen, was wir dagegen tun können, und zwar rasch.«

    Salena machte eine hilflose Geste.

    »Und was können wir tun, Papa?«

    »Ich habe mir einige Dinge überlegt«, sagte Lord Cardenham ausweichend. »Aber ich werde später mit dir darüber sprechen. Inzwischen sei du freundlich zu unserem Gastgeber.«

    »Du hast mir noch nicht gesagt, wer er ist.«

    »Sein Name ist Fürst Serge Petrowsky«, erwiderte ihr Vater.

    »Ein Russe!« rief Salena.

    »Ja, ein Russe, und ein verdammt wohlhabender dazu. In Monte Carlo wimmelt es von Russen. Sie sind alle so reich wie Krösus und glücklicherweise großzügig.«

    »Der Fürst ist dein Freund. Ich hoffe, es macht ihm nichts aus, auch mich zu Gast bei sich zu haben«, sagte Salena.

    »Ich habe ihm erklärt, daß ich dich nirgends unterbringen kann«, antwortete Lord Cardenham. »Und er sagte sofort, du müßtest in seiner Villa wohnen. Aber wir beide brauchen weit mehr als eine bloße Unterkunft.«

    Salena sah ihren Vater fragend an.

    »Mehr, Papa?«

    »Auch die schönste Frau braucht einen Rahmen.«

    »Papa, du meinst doch nicht...«

    »Ich meine nicht, ich sage dir«, unterbrach sie ihr Vater energisch, »wenn der Fürst nicht bereit ist, dir einige Kleider zu kaufen, mußt du entweder das tragen, was du jetzt anhast, oder im Nachthemd gehen...«

    »Aber... Papa...«

    Es war ein gequälter Aufschrei, doch Lord Cardenham sagte fast grob: »Hör mir zu, Salena, und zwar aufmerksam. Wenn ich sage, ich bin bankrott, dann bin ich es auch. Außerdem habe ich einen Berg Schulden. Um ganz offen zu sein, wir beide müssen von unserem Verstand leben.«

    »Du bist so praktisch und so unterhaltend, Papa. Ich bin sicher, die Leute sind nur allzu bereit, dir ihre Gastfreundschaft anzubieten. Aber bei mir verhält es sich ganz anders. Zu hoffen, daß der Fürst meine Kleider bezahlt, erschreckt mich.«

    »Es gibt keine andere Möglichkeit«, sagte Lord Cardenham mürrisch.

    »Bist du ganz sicher, Papa?«

    »Glaube nicht, daß ich nicht alles gründlich durchdacht hätte. Ich hatte Pech beim Kartenspiel und mußte mir sogar Geld leihen, um den Dienstboten Trinkgelder geben zu können.«

    In der Stimme ihres Vaters lag etwas, das Salena sagte, wie sehr er über diesen Zustand erregt war. Obwohl sie fand, daß es unter diesen Umständen sehr riskant gewesen war zu spielen, sprach sie es nicht aus.

    Stattdessen wandte sie zum ersten Mal, seit sie den Bahnhof verlassen hatten, ihren Blick von dem Gesicht ihres Vaters ab und betrachtete die Landschaft. Sie hatten nun die Stadt verlassen und fuhren eine Straße entlang, auf deren einer Seite das Meer lag und auf der anderen hohe Felsen emporstiegen.

    Purpurne Bougainville bedeckten die Felsen, und üppige, rosarote Geranien und goldgelbe Mimosenbäume schienen den Sonnenschein einzufangen.

    »Es ist wunderschön hier, Papa.«

    Sie blickte über das Meer hinaus.

    »Und was für eine wundervolle Jacht. Schau nur, Papa!«

    Eine weiße Jacht, die als Silhouette vor dem Himmel stand, fuhr durch das azurblaue Wasser und ließ zwei silberne Heckwellen zurück.

    Am Heck flatterte eine weiße Flagge, und das Schiff hatte etwas so Märchenhaftes an sich, daß sie sich fragte, weshalb ihr Vater die Stirn runzelte, als er sagte: »Das ist die Aphrodite. Sie gehört dem Herzog von Templecombe. Verflucht soll er sein!«

    »Warum verfluchst du ihn, Papa?«

    »Aus reinem Neid, mein Püppchen. Templecombe ist nach dem Königshaus einer der wichtigsten Männer von England. Er besitzt Häuser, Pferde und die besten Jagden, alles das, was auch ich besitzen möchte und nicht habe!«

    »Aber, Papa!«

    »Ich besitze aber eines, was er nicht hat«, sagte Lord Cardenham.

    »Und was ist das?« fragte Salena.

    »Eine schöne und reizende Tochter.«

    Salena lachte glücklich und legte ihre Wange an die Schulter ihres Vaters.

    »Ich bin so glücklich, bei dir zu sein«, sagte sie leise.

    »Die Villa des Fürsten wird dir gefallen«, sagte ihr Vater. »Sie ist großartig. Er hat sie nicht selbst gebaut, sondern sie einem armen Teufel abgekauft, der alles am Spieltisch verloren hat und sich lieber erschoß, als in Armut zu leben.«

    Salena schauderte.

    Das entsprach genau den Geschichten, die sie über Monte Carlo gehört hatte.

    Sie dachte, daß sie nicht gern in einem Haus leben würde, dessen früherer Besitzer sich das Leben genommen hatte.

    »Es ist ein Ausweg, den ich selbst schon erwogen habe«, sagte ihr Vater ernst.

    »So etwas darfst du nicht sagen! Es ist nicht richtig. Es ist verworfen!« rief Salena. »Das Leben ist kostbar und ein Geschenk Gottes.«

    »Es ist schlimm, daß Gott nicht auf andere Weise großzügiger ist«, erwiderte Lord Cardenham.

    Er sah Salena an und sagte leise: »Ich glaube, er ist doch großzügig gewesen. Er hat mir eine sehr schöne Tochter

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