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Eine Mutti wird dringend gesucht: Mami 2013 – Familienroman
Von Myra Myrenburg
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Über dieses E-Book
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Im Café Bajazzo saßen sich zwei Damen unbestimmbaren Alters an einem Fenstertisch gegenüber. Die eine trank Tee und aß Schwarzwälder Kirschtorte. Die andere trank Kaffee mit Cognac und rauchte eine Zigarette dazu. Die Teetrinkerin hieß Edith Wohlfahrt. Sie war blondgelockt, üppig und rosig, trug eine weiße Leinenbluse mit Spitzenbesatz im Dirndlstil, ein Goldkettchen mit Kreuzchen um den Hals und zwei Eheringe am Finger, die sie als Witwe auswiesen. Die Kaffeetrinkerin hatte dichtes zimtbraunes, kurz geschnittenes Haar, schmale Wangen und scharf blickende graue Augen unter stark gewölbten Brauen. Sie trug ein jägergrünes Kostüm, eine Sportarmbanduhr und ein geflochtenes Lederbändchen um den Hals, daran eine randlose Brille hing. Sie hieß Vera Schwalbe, war Kinderärztin und unverheiratet. Die beiden Damen kannten sich seit ihrer Jugend. Sie lebten zwischen Rhein und Main, telefonierten gelegentlich miteinander und trafen sich einmal jährlich im Café Bajazzo, einer Künstlerkneipe in Wiesbaden. »Schade, daß deine Nichte in festen Händen ist«, seufzte Edith, »sie würde gut zu meinem Sohn passen.« »Altersmäßig vielleicht, aber sonst – nein, ich glaube nicht. Vor sieben Jahren haben wir das schon einmal besprochen, weißt du noch?« »Ja, aber da war sie noch so jung.« »Allerdings, und dein Sohn hatte sich gerade unsterblich verliebt in eine französische Studentin namens Christine, eine reizende Person, charmant, bildschön, intelligent, nur leider nicht gesund.« »Sie hatte ein schwaches Herz, aber das wußte niemand, nicht einmal sie selbst.« »Sonst hätte sie wahrscheinlich keine drei Kinder hintereinander bekommen«, sagte Vera Schwalbe trocken und nippte an ihrem schwarzen Kaffee. Edith hatte plötzlich Tränen in den Augen.
Im Café Bajazzo saßen sich zwei Damen unbestimmbaren Alters an einem Fenstertisch gegenüber. Die eine trank Tee und aß Schwarzwälder Kirschtorte. Die andere trank Kaffee mit Cognac und rauchte eine Zigarette dazu. Die Teetrinkerin hieß Edith Wohlfahrt. Sie war blondgelockt, üppig und rosig, trug eine weiße Leinenbluse mit Spitzenbesatz im Dirndlstil, ein Goldkettchen mit Kreuzchen um den Hals und zwei Eheringe am Finger, die sie als Witwe auswiesen. Die Kaffeetrinkerin hatte dichtes zimtbraunes, kurz geschnittenes Haar, schmale Wangen und scharf blickende graue Augen unter stark gewölbten Brauen. Sie trug ein jägergrünes Kostüm, eine Sportarmbanduhr und ein geflochtenes Lederbändchen um den Hals, daran eine randlose Brille hing. Sie hieß Vera Schwalbe, war Kinderärztin und unverheiratet. Die beiden Damen kannten sich seit ihrer Jugend. Sie lebten zwischen Rhein und Main, telefonierten gelegentlich miteinander und trafen sich einmal jährlich im Café Bajazzo, einer Künstlerkneipe in Wiesbaden. »Schade, daß deine Nichte in festen Händen ist«, seufzte Edith, »sie würde gut zu meinem Sohn passen.« »Altersmäßig vielleicht, aber sonst – nein, ich glaube nicht. Vor sieben Jahren haben wir das schon einmal besprochen, weißt du noch?« »Ja, aber da war sie noch so jung.« »Allerdings, und dein Sohn hatte sich gerade unsterblich verliebt in eine französische Studentin namens Christine, eine reizende Person, charmant, bildschön, intelligent, nur leider nicht gesund.« »Sie hatte ein schwaches Herz, aber das wußte niemand, nicht einmal sie selbst.« »Sonst hätte sie wahrscheinlich keine drei Kinder hintereinander bekommen«, sagte Vera Schwalbe trocken und nippte an ihrem schwarzen Kaffee. Edith hatte plötzlich Tränen in den Augen.
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