Doch ihr Herz war von Adel: Fürstenkrone Classic 77 – Adelsroman
Von Marisa Frank
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Karoline Weimer war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie nicht merkte, dass sich die Tür des Büros geöffnet hatte. Sie hatte sich die Abrechnungen vorgenommen und wollte diese noch vor Feierabend fertig haben. Eifrig glitten ihre Finger über die Tastatur der Schreibmaschine. »Fräulein Weimer!« Die Stimme, die von der Tür herkam, war scharf. »Es wäre sehr nett, wenn Sie meine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen würden.« Karolines Finger blieben in der Luft hängen. Langsam drehte sie sich um. Diese Stimme kannte sie. »Verzeihen Sie …« »Hören Sie auf! Ich habe nicht die Absicht, Sie von der Arbeit abzuhalten, schließlich werden Sie von meinem Verlobten dafür bezahlt. Vielleicht sind Sie aber so nett und sagen mir, wo mein Verlobter sich aufhält.« Mit honigsüßem Lächeln stand Komtess Gunthild von Berlitz in der Tür. Karoline konnte nur wieder eines denken: Diese Frau war schön. Jedem Mann musste bei ihrem Anblick das Blut schneller durch die Adern fließen. »Nun?« Die Mundwinkel der Komtess bogen sich nach unten, sie musterte die Sekretärin arrogant. »Fürst Wilfried ist noch in der Kellerei.« »Sie meinen Seine Durchlaucht Fürst von Liebenau«
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Buchvorschau
Doch ihr Herz war von Adel - Marisa Frank
Fürstenkrone Classic
– 77 –
Doch ihr Herz war von Adel
Warum Fürst Wilfried sein Herz an Karoline verlor...
Marisa Frank
Karoline Weimer war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie nicht merkte, dass sich die Tür des Büros geöffnet hatte. Sie hatte sich die Abrechnungen vorgenommen und wollte diese noch vor Feierabend fertig haben. Eifrig glitten ihre Finger über die Tastatur der Schreibmaschine.
»Fräulein Weimer!« Die Stimme, die von der Tür herkam, war scharf. »Es wäre sehr nett, wenn Sie meine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen würden.«
Karolines Finger blieben in der Luft hängen. Langsam drehte sie sich um. Diese Stimme kannte sie. »Verzeihen Sie …«
»Hören Sie auf! Ich habe nicht die Absicht, Sie von der Arbeit abzuhalten, schließlich werden Sie von meinem Verlobten dafür bezahlt. Vielleicht sind Sie aber so nett und sagen mir, wo mein Verlobter sich aufhält.« Mit honigsüßem Lächeln stand Komtess Gunthild von Berlitz in der Tür. Karoline konnte nur wieder eines denken: Diese Frau war schön. Jedem Mann musste bei ihrem Anblick das Blut schneller durch die Adern fließen.
»Nun?« Die Mundwinkel der Komtess bogen sich nach unten, sie musterte die Sekretärin arrogant.
»Fürst Wilfried ist noch in der Kellerei.«
»Sie meinen Seine Durchlaucht Fürst von Liebenau«, sagte Komtess Gunthild spitz.
Karoline presste die Lippen aufeinander. Es hatte keinen Sinn, die Komtess hatte sicher kein Verständnis, auch wenn sie ihr sagte, dass der Fürst sie gebeten hatte, dass sie ihn bei seinem Vornamen nannte.
»Ich begreife nicht, wieso ist er noch in der Kellerei? Wir sind verabredet.« Das schöne Gesicht der Komtess verzog sich ärgerlich. Karoline rührte sich nicht. Sie wollte diese Frau nicht reizen. Aus Erfahrung wusste sie, wie unberechenbar diese sein konnte.
»Los, Fräulein Weimer, worauf warten Sie noch? Holen Sie meinen Verlobten!«
Karoline erhob sich. Sie senkte den Kopf nicht. Sie arbeitete gern hier, und sie hatte sich vorgenommen, sich von der Komtess von Berlitz nicht demütigen zu lassen. Sie hatte das Büro fast durchquert, als die Stimme der Komtess sie innehalten ließ.
»Danke, Fräulein Weimer! Es ist nicht nötig, dass Sie sich bemühen. Ich werde selbst nach meinem Verlobten sehen. Bitte, kümmern Sie sich wieder um Ihre Arbeit. Ich möchte nicht daran schuld sein, dass Ihnen ein Fehler unterläuft.« Spöttisch blitzte es in den meergrünen Augen auf.
Karolines Wangen röteten sich, aber sie sagte noch immer nichts. Ruhig erwiderte sie den Blick der Komtess. Das ärgerte Gunthild. »Gehen Sie an Ihre Arbeit zurück«, fuhr sie die Sekretärin an, dann drehte sie sich um und verließ ohne Gruß das Büro.
Tief atmete Karoline durch. Sie konnte sich keinen aufmerksameren Chef als Fürst Wilfried wünschen. Er war nett und charmant, die Arroganz anderer Aristokraten fehlte ihm gänzlich. Ein Lächeln erhellte ihre Miene, schon der Gedanke an Fürst Wilfried stimmte sie froh. Über seine Beziehung zu Komtess Gunthild versuchte sie nicht nachzudenken. Noch stand der Hochzeitstermin nicht fest, und zum Glück kam die Komtess nicht allzu oft auf das Weingut.
Während die tüchtige Sekretärin von Fürst von Liebenau sich wieder an die Abrechnung machte, überquerte Komtess Gunthild den Hof. Auf ihrer Stirn stand eine tiefe Falte. Was dachte Wilfried sich eigentlich? Sie steigerte sich immer mehr in ihre Empörung hinein. Ihr Gesicht hatte sich gerötet, als sie den Eingang zum Weinkeller erreichte. Sie riss die Tür auf, stieg einige Stufen hinunter. Von einem Angestellten wurde sie gegrüßt, sie achtete nicht darauf.
»Wilfried!«, rief sie gereizt. »Hättest du die Güte, heraufzukommen?«
Ihre Stimme tönte durch das Gewölbe, und Fürst Wilfried, der gerade die letzte Abfüllung kontrollierte, zuckte zusammen.
»Gunthild, bist du es?«, rief er unnötigerweise zurück.
»Dir scheint nicht bewusst zu sein, dass ich warte«, ertönte die gereizte Stimme erneut.
Fürst Wilfried unterdrückte einen Seufzer. Er wischte sich die Hände an der Arbeitshose ab. »Ich komme!«
»Was tust du hier unten?«, fuhr sie ihn statt einer Begrüßung an.
»Ich arbeite.« Er lächelte verlegen.
»Hast du denn kein Personal?« Ihr Blick streifte den Angestellten, der sich rasch abwandte.
»Nicht genügend!« Die Miene des Fürsten wurde abweisend. Vor drei Jahren hatte er von einem Onkel das Weingut geerbt. Er hatte damals nichts von Weinen verstanden und mehr aus Pietät als aus Interesse hatte er sich in die Arbeit gestürzt. Er hatte nicht nur Bücher gewälzt, er hatte im letzten Jahr auch hart gearbeitet. Sein eigentliches Hobby, die Pferdezucht, hatte er dadurch sehr vernachlässigt.
»Ich verstehe dich nicht!« Geringschätzig musterte ihn Gunthild.
»Der Onkel hat sich kaum noch um das Gut gekümmert. Es war etwas heruntergekommen. Mir ist es gelungen, die Qualität unserer Weine wieder anzuheben. Ich bin sicher, dass dieses Jahr auch einer unserer Weine ausgezeichnet wird. Das ist doch ein Erfolg, nicht wahr?«
Deutlich zeigte ihre Miene, dass sie das alles nicht interessierte. Sie schluckte jedoch eine heftige Erwiderung hinunter. »Würdest du jetzt bitte kommen!«
»Ich kann noch nicht weg. Du musst dich bitte noch etwas gedulden. Wenn du ins Haus zurückgehst, wird Fräulein Karoline sicher dafür sorgen, dass du einen Kaffee bekommst.«
»Darauf kann ich verzichten!« Ihre Augen blitzten, während ihr Mund noch lächelte. »Wie lange brauchst du, bis du umgezogen bist?«
»Gunthild, ich habe gerade ein neues Fass geöffnet.«
»Ich bin nicht hier, um mit dir über deine Arbeit zu diskutieren. Du scheinst zu vergessen, dass ich davon nichts verstehe. Wir müssen uns beeilen, mein Lieber.« Sie drehte sich um und stieg die steinernen Stufen wieder hinauf. Tief atmete sie durch, als sie wieder im Freien standen.
Fürst Wilfried war ihr gefolgt. Sie wandte sich ihm zu. »Eigentlich müsste ich beleidigt sein!« Sie zog den ihm nur zu gut bekannten Schmollmund. »Aber ich habe mir vorgenommen, mich heute zu amüsieren. Bernhard versteht es, Feste zu feiern.« Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. »Nun, mein Schatz, sieh zu, dass du dich in ein menschliches Wesen verwandelst.«
So war es immer. Sie war gewohnt, ihren Willen zu bekommen, seinen Einwand nahm sie einfach nicht zur Kenntnis. Er konnte jetzt nicht weg, auch wenn er es gewollt hätte. So trat er einen Schritt zurück, ihre Hand sank herab.
»Gunthild, ich muss noch einmal in den Keller. Ich werde mich beeilen.« Das Lächeln wollte ihm nicht so recht gelingen, denn er sah, wie sich ihre Augen verengten.
»Du mutest mir zu, hier zu warten?«, fragte sie, und ihre Stimme klang gefährlich ruhig.
»Ich bringe dich selbstverständlich ins Haus.« Fürst Wilfried streckte die Hand nach ihrem Arm aus, doch nun wich sie zurück.
»Was soll ich dort? Mich erneut der Unfreundlichkeit deiner Sekretärin aussetzen?«
Fürst Wilfried presste die Lippen aufeinander. Es war nicht das erste Mal, dass seine Verlobte sich über Fräulein Weimer beklagte.
»Es ist nicht gerade schmeichelhaft für mich, dass du unsere Verabredung vergessen hast.«
»Ich habe zu viel um die Ohren«, murmelte Wilfried, dann griff er jedoch nach ihrer Hand, zog sie an die Lippen. »Ich kann dich nur um Entschuldigung bitten. Ich werde dich auch zu dieser Party begleiten, du musst dich nur noch etwas gedulden. Vielleicht setzt du dich so lange in die Bibliothek?«
»Ich denke nicht daran!« Gunthild entzog ihm ihre Hand. »Entweder ziehst du dich sofort um oder ich fahre allein zu Bernhard.«
»Ich kann noch nicht! Ich muss den Wein fertig abfüllen. So kann ich dich