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Träumen im Paradiesgarten: Fürstenkrone Classic 75 – Adelsroman
Träumen im Paradiesgarten: Fürstenkrone Classic 75 – Adelsroman
Träumen im Paradiesgarten: Fürstenkrone Classic 75 – Adelsroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Träumen im Paradiesgarten: Fürstenkrone Classic 75 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

Natalie schmunzelte. Was ihre Freundin Marion sich vornahm, das setzte sie auch durch, da mochte kommen, was wollte. Sie war eine bezaubernde Braut, die zierliche Marion, die in einer Wolke schneeweißen Tülls über die Galerie zu schweben schien, leichtfüßig, liebreizend lächelnd und so rührend jung. Alle waren von Marion begeistert, lobten ihre bescheidene Art und ihre Frische. Insbesondere ihre Schwiegermama Hertha, eine ansonsten sehr kritische Dame, war ganz bezaubert gewesen von Marions schüchternem Lächeln und hatte sie mit offenen Armen in der Familie willkommen geheißen. »Wie ein Engel schaut sie aus«, seufzte eine ältere Dame neben Natalie und tupfte sich gerührt ein Tränchen aus dem Augenwinkel. Natalie hätte fast laut losgelacht. Ihre beste Freundin Marion schaute zwar aus wie ein Engel, doch in Wirklichkeit war sie eine knallharte berechnende kleine Person, die genau wusste, was sie wollte. Diese Hochzeit war von ihr genauestens geplant worden, sogar der Schnitt ihres Brautkleides hatte bereits festgestanden, als der Bräutigam noch gar nichts von seinem Glück ahnte. Glück? O doch, dachte Natalie, denn obwohl ewig abwägend, kalkulierend und bis ins Mark durchtrieben, ist Marion doch ein liebenswertes Wesen, treu wie Gold und von unerschütterlicher Courage. Sie wird ihn glücklich machen, ihren frisch gebackenen Ehemann, der noch immer glaubt, er habe sie überreden müssen, ihn zu heiraten. Von wegen! Kinder, ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe ihn gefunden! So war Marion vor einem guten halben Jahr in die Wohnung gekommen, die sie sich mit ihren Freundinnen Natalie und Isabel teilte. Alle drei waren sie Freundinnen seit dem ersten Semester auf der Universität, verstanden sich trotz der verschiedenen Temperamente großartig und wurden von ihren Kommilitonen das »Goldene Kleeblatt« genannt. Kleeblatt war klar, weil sie so treu zusammenhielten, die drei Freundinnen. Das Adjektiv Golden verdankten sie Isabel, vielmehr deren väterlichen Finanzen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Dez. 2020
ISBN9783740974343
Träumen im Paradiesgarten: Fürstenkrone Classic 75 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Träumen im Paradiesgarten - Nina Nicolai

    Fürstenkrone Classic

    – 75 –

    Träumen im Paradiesgarten

    Wartet der Märchenprinz auf Natalie?

    Nina Nicolai

    Lehrerinnen gibt’s wie Sand am Meer, Natalie, gib dich bloß keinen Illusionen hin, uns will niemand, hatte Marion vor einem knappen Vierteljahr zu ihr gesagt und augenzwinkernd hinzugefügt: Sei vernünftig und mach’s wie ich, such dir einen passablen Bräutigam und heirate, mein Schatz, dann bist du aus dem Schneider …

    Natalie schmunzelte. Was ihre Freundin Marion sich vornahm, das setzte sie auch durch, da mochte kommen, was wollte.

    Sie war eine bezaubernde Braut, die zierliche Marion, die in einer Wolke schneeweißen Tülls über die Galerie zu schweben schien, leichtfüßig, liebreizend lächelnd und so rührend jung.

    Alle waren von Marion begeistert, lobten ihre bescheidene Art und ihre Frische. Insbesondere ihre Schwiegermama Hertha, eine ansonsten sehr kritische Dame, war ganz bezaubert gewesen von Marions schüchternem Lächeln und hatte sie mit offenen Armen in der Familie willkommen geheißen.

    »Wie ein Engel schaut sie aus«, seufzte eine ältere Dame neben Natalie und tupfte sich gerührt ein Tränchen aus dem Augenwinkel.

    Natalie hätte fast laut losgelacht. Ihre beste Freundin Marion schaute zwar aus wie ein Engel, doch in Wirklichkeit war sie eine knallharte berechnende kleine Person, die genau wusste, was sie wollte. Diese Hochzeit war von ihr genauestens geplant worden, sogar der Schnitt ihres Brautkleides hatte bereits festgestanden, als der Bräutigam noch gar nichts von seinem Glück ahnte.

    Glück? O doch, dachte Natalie, denn obwohl ewig abwägend, kalkulierend und bis ins Mark durchtrieben, ist Marion doch ein liebenswertes Wesen, treu wie Gold und von unerschütterlicher Courage.

    Sie wird ihn glücklich machen, ihren frisch gebackenen Ehemann, der noch immer glaubt, er habe sie überreden müssen, ihn zu heiraten. Von wegen!

    Kinder, ihr werdet’s nicht glauben, aber ich habe ihn gefunden! So war Marion vor einem guten halben Jahr in die Wohnung gekommen, die sie sich mit ihren Freundinnen Natalie und Isabel teilte. Alle drei waren sie Freundinnen seit dem ersten Semester auf der Universität, verstanden sich trotz der verschiedenen Temperamente großartig und wurden von ihren Kommilitonen das »Goldene Kleeblatt« genannt.

    Kleeblatt war klar, weil sie so treu zusammenhielten, die drei Freundinnen. Das Adjektiv Golden verdankten sie Isabel, vielmehr deren väterlichen Finanzen. Isabels Papa machte in Stahl, das sicherte ihr einen üppigen monatlichen Scheck und erstickte nachhaltig jedweden Anflug von Ehrgeiz. Wer einmal so viel Geld erben würde wie Isabel, der strengte sich nicht an.

    Trotzdem hatte sie ihr Staatsexamen zusammen mit den Freundinnen gemacht. Und zwar gar nicht mal so übel. Was die bildschöne, aber leider unglaublich träge Isabel ihren Wohnungsgenossinnen verdankte. Natalie und Marion hatten die Freundin praktisch durchs Staatsexamen gezogen. Trotz düsterer Prognosen der Professoren hatte Isabel ihren Magister gemacht – und es selbst kaum glauben können. Eine mitreißende Feier war gefolgt.

    Die drei Freundinnen waren selig gewesen, rein aus dem Häuschen vor Freude.

    Die Ernüchterung war auf dem Fuße gefolgt. Nach den Tagen der Freude waren die Wochen der Sorgen gekommen. Vergeblich hatten sich die drei Freundinnen bemüht, in den Schuldienst übernommen zu werden. Es war hoffnungslos bei der derzeitigen Lehrerschwemme.

    Marion hatte als Erste das Handtuch geworfen. Statt Lehrerin wollte sie jetzt Ehefrau werden. Und Mutter natürlich.

    »Aufgepasst!«, rief die Braut und beugte sich übermütig lachend über das aufwändig geschnitzte Geländer der Galerie, die um das gesamte obere Stockwerk lief. »Wer ist die nächste Braut?«

    Sie schwenkte ihren Brautstrauß über der Menge der Hochzeitsgäste hin und her, machte es ordentlich spannend. Ihr Ehemann stand neben ihr und betrachtete seine lebhafte junge Frau mit Wohlgefallen. Kein Zweifel, er beglückwünschte sich insgeheim zu seiner Wahl, seine stolze Miene verriet es …

    Isabel stand direkt neben Natalie.

    Ihre schwarzen Augen glänzten spöttisch. »Sie zieht mal wieder eine richtige Show ab«, murmelte sie mit sachtem Kopfschütteln. »Und alle sind sie begeistert von ihr, schau dir nur mal die Gesichter an! Wie macht Marion das nur – sie schaut aus wie ein Teenager und ist doch gerissen wie ein Fuchs.«

    »Sie ist einfach unglaublich«, sagte Natalie bewundernd. »Sie hat sich immerhin die beste Partie weit und breit geangelt.«

    »Marion und ihr Goldfisch«, flüsterte Isabel und lachte.

    Die bezaubernde Braut in ihrem selbst entworfenen Brautkleid aus zwanzig Metern Seidensatin und zweihundert Metern Tüll holte aus, fixierte ihre beiden Freundinnen – und schleuderte den Brautstrauß in hohem Bogen und bemerkenswert sportlich über die Menge der festlich gekleideten Hochzeitsgäste.

    Viele Hände reckten sich vergeblich nach dem duftenden, apart zusammengestellten Wurfgeschoss. Man sah nicht wenige enttäuschte Mädchengesichter, hörte manch bedauernden Seufzer.

    Der Brautstrauß flog zielsicher in Natalies Richtung.

    »Achtung!«, zischte Isabel und stieß ihr den kräftigen Ellenbogen, der in veilchenfarbener Seide steckte, in die Seite. »Los, fang, Natalie, es bedeutet Unglück, wenn das Ding zu Boden fällt.«

    Natalie streckte automatisch die Hände aus – und fing den Brautstrauß geschickt auf, schaute ihn verdutzt an.

    »Bravo!«, jubilierte die bezaubernde Braut und klatschte in die weiß behandschuhten Hände. »Du bist die nächste Braut, Natalie!«

    Natalie lächelte und kam sich ziemlich albern vor. Die nächste Braut sollte sie sein? Und wo, bitte schön, war der Bräutigam?

    *

    »Sie wird uns fehlen«, murmelte Isabel am folgenden Morgen, als sie mit Natalie frühstückte. »Irgendwie komme ich mir ohne Marion so verlassen vor, geht’s dir nicht auch so?«

    Natalie nickte und wischte sich mit der Rechten eine Strähne ihres festen kastanienbraunen Haares aus dem Gesicht. Vergeblich, es fiel sofort wieder zurück, dieses widerspenstige Haar, das sich um keinen Preis der Welt adrett frisieren ließ.

    Da hatte sich die Natur einen Scherz erlaubt, denn Natalie Golling war ansonsten eine bemerkenswert freundliche junge Dame, die ungern aneckte oder aufmuckte. Und die Neigung zur Rebellion war bei ihr wenig ausgeprägt. Sie liebte die Harmonie, diese sanftmütige Natalie Golling, sie war nachgiebig und geduldig und konnte wundervoll mit Kindern umgehen.

    Deshalb war sie auch Lehrerin geworden. Weil sie am liebsten mit Kindern arbeitete und sich nichts Schöneres vorstellen konnte, als kleinen Menschen etwas beizubringen, sie dahingehend zu fördern, dass dermaleinst lebenstüchtige zufriedene Erwachsene aus ihnen wurden.

    Den Kindern galt ihre Liebe und Fürsorge, nur leider fand sie keine entsprechende Position, die ihr gestattete, ihre vorzügliche Begabung unter Beweis zu stellen.

    Alle möglichen Jobs wurden ihr angeboten, Natalie hätte sofort als Sekretärin oder Sachbearbeiterin anfangen können, auch die sicherlich interessante Tätigkeit einer Immobilienmaklerin war ihr kürzlich angeboten worden, doch die junge Dame mit den feinen Gesichtszügen und den gescheiten, in die Tiefe schauenden grau-blauen Augen hatte immer abgelehnt, höflich, aber bestimmt.

    Natalie, deren starke Persönlichkeit sich erst auf den dritten Blick offenbarte, dachte nicht daran, sich von ihrem geraden Weg abbringen zu lassen. Sie wollte Lehrerin sein, sonst nichts.

    Isabels Zukunft war mehr als gesichert, deshalb bemühte sie sich auch nicht um eine Anstellung. Sie würde in den nächsten Tagen heimfahren und sich in der väterlichen Villa von den Strapazen ihres Studiums ausführlich ausruhen. Es würde sich eine Weltreise anschließen, die Isabel von ihrem erfolgreichen Papa zum Staatsexamen geschenkt bekommen hatte.

    Während Natalie zur Wohnungstür lief, blätterte Isabel mit gelangweilter Miene in der Morgenzeitung. Wirklich interessant fand sie nur den Gesellschaftsteil mit seinen ausführlichen Berichten von Amouretten und Techtelmechteln der High Society.

    Natalie kehrte mit einem Packen Briefe und einer enttäuschten Miene zurück. »Alles nur Absagen«, murmelte sie bedrückt.

    Rasch schlug Isabel die Zeitung zusammen. Sie wusste, wie sehr Natalie diese Klatsch & Tratsch-Artikelchen verabscheute. Isabel seufzte dezent. Einerseits bewunderte sie die Freundin ja, weil stets so

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