Sieh dich vor, Eliza: Eine Erzählung nach Motiven von Jane Austen
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Über dieses E-Book
Elizabeth Bennet und ihre Schwestern sind Töchter einer der reichsten und angesehensten Familien des Landes und fristen ein sorgloses Dasein auf Netherfield Park.
Der mittellose William Darcy hingegen lebt gemeinsam mit dem Gaukler Charles Bingley und dessen Schwester Caroline in einer Hütte im Pächterviertel Pemberley.
Was geschieht, wenn diese beiden Welten unverhofft aufeinandertreffen und dabei mehr als nur eine nicht standesgemäße Liebe entbrennt?
Eine Novelle, frei nach den Motiven von Jane Austen, bittersüß und schwer, voller Sehnsucht und verbotener Gefühle.
Julia K. Hilgenberg
Julia K. Hilgenberg wurde 1987 in Frankfurt am Main geboren und hat sich nach dem Abitur kopfüber in den deutschen Medienzirkus gestürzt. Nach rund zwölf Jahren Film & Fernsehen und drei eigenen Büchern hat sie ihren Job als Technikerin schließlich an den Nagel gehängt und das Schreiben zu ihrem Beruf erklärt. Sie lebt derzeit in München und arbeitet als freie Autorin, Lektorin, Korrektorin und Ghostwriterin. www.faselwesen.de
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Buchvorschau
Sieh dich vor, Eliza - Julia K. Hilgenberg
Inhalt
Vorwort
Sommer
Kapitel 1 Juni
Kapitel 2 Juli
Kapitel 3 August
Herbst
Kapitel 4 September
Kapitel 5 Oktober
Kapitel 6 November
Winter
Kapitel 7 Dezember
Kapitel 8 Januar
Kapitel 9 Februar
Frühjahr
Kapitel 10 März
Kapitel 11 April
Kapitel 12 Mai
In tiefer Dunkelheit
Kapitel 13 Den Sommer im Herzen
Vorwort
Drehen wir den Spieß der gesellschaftlichen Begebenheiten aus Jane Austens Klassiker »Stolz und Vorurteil« doch einmal um:
Elizabeth Bennet und ihre Schwestern sind Töchter einer der reichsten und angesehensten Familien des Landes und fristen ein sorgloses Dasein auf Netherfield Park.
Der mittellose William Darcy hingegen lebt gemeinsam mit dem Gaukler Charles Bingley und dessen Schwester Caroline in einer Hütte im Pächterviertel Pemberley.
Was geschieht, wenn diese beiden Welten unverhofft aufeinandertreffen und dabei mehr als nur eine nicht standesgemäße Liebe entbrennt?
Eine Erzählung, frei nach den Motiven von Jane Austen, bittersüß und schwer, voller Sehnsucht und verbotener Gefühle.
Sommer
Kapitel 1 Juni
»Mylady?«
Ein Paar blauer Augen zwinkerte sie an, fröhlich, schalkhaft, und doch mit einer ungeahnten Tiefe. Jane erschrak, jedoch nicht so sehr, dass ihr der Funke der Aufrichtigkeit hinter dem Lachen entging. Mit einem Lächeln nahm sie den blütenbesetzten Zweig entgegen. Der Duft von Sommerjasmin stieg ihr in die Nase.
Der Gaukler deutete eine Verbeugung an, dann zauberte er mit einer schnellen Bewegung einen weiteren Zweig hervor und begann, ihn auf der Nase zu balancieren.
Die älteste Tochter aus dem Hause Bennet warf einen schnellen Blick zu ihrer Schwester Elizabeth, die neben ihr stand und das Schauspiel amüsiert verfolgte.
Als der Zweig aus dem Gleichgewicht geriet, ließ der Gaukler ihn fallen, fing ihn kurz über dem Boden elegant auf und reichte ihn abermals Jane. Ein paar Umstehende applaudierten, und der Gaukler verbeugte sich in alle Richtungen. Jane griff in ihren Lederbeutel und nahm eine Münze heraus, um die Darbietung zu belohnen. Der Gaukler zögerte. Sein Blick ruhte auf dem Geldstück, jedoch machte er keine Anstalten, es anzunehmen, und über sein eben noch so fröhliches Gesicht legte sich ein Schatten.
»Bitte«, sagte Jane mit einem aufmunternden Lächeln, und als dieses endlich die blauen Augen erreichte, verflog der Schatten ebenso schnell, wie er gekommen war.
Urplötzlich zerriss ein heller Aufschrei die Luft, und als Jane sich umwandte, sah sie gerade noch, wie eine hochgewachsene Gestalt durch die Menschenmenge hastete und hinter einem Marktstand verschwand.
»Er hat mein Geld!« Elizabeth drängte sich vehement durch die Zuschauer.
Hinter dem Marktstand ertönte ein dumpfer Schlag, gefolgt von einem Schmerzenslaut.
»Liza, warte!«
Als Jane den Stand endlich erreichte, blieb sie respektvoll einen Schritt hinter ihrer Schwester stehen. Vor ihnen auf dem Boden kniete ein Mann. Er hustete und hielt sich die Seite. In seiner Hand hatte er Elizabeths Lederbeutel.
»Das gehört mir«, sagte Elizabeth mit lauter Stimme.
Der Mann nickte, ohne aufzusehen, und erhob sich langsam.
Jane betrachtete ihn aufmerksam. Sein Leinenhemd war verdreckt, die Hose an den Knien zerrissen, und sein Gesicht war von einem üblen Kratzer gezeichnet.
Elizabeth blickte ihm direkt in die Augen. Sie wirkte furchtlos, obgleich sie gut einen Kopf kleiner war als er, und sie streckte forsch die Hand aus. Der Mann reichte ihr den Geldbeutel widerstandslos.
»Sie müssen vorsichtig sein auf diesem Jahrmarkt«, sagte er leise.
»Ich lasse mir von einem Dieb nicht drohen.«
»Ich bin kein Dieb.« Der Mann klopfte sich energisch den Staub von der Hose.
»Sie haben mein Geld gestohlen«, beharrte Elizabeth.
»Das habe ich nicht.«
»Sie hätten mich wenigstens um etwas bitten können, so wie andere auch …«
»Ich bin kein Bettler!«, fuhr der Mann sie an, und seine dunklen Augen schienen