Eine Liebe für Karolina: Fürstenkrone 222 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Der Garten von Schloss Weidenthal war ein kleines Paradies. Samtiger Rasen, umgeben von verschlungenen Weidenhecken, blühende Rosen und verspielte Springbrunnen. Der Lieblingsplatz der jungen Komtess Karolina von Weidenthal aber war die Orangerie. Der ovale sandsteinfarbene Bau mit seinen weiten Fensterfronten schmiegte sich an das Ufer des Sees, der zum Anwesen der Weidenthals gehörte. Im Frühjahr, sobald die Nächte wärmer wurden, trug man die Palmen, Orangenbäumchen und blühenden Kakteen nach draußen, und wenn die Sonne am Mittag hoch am Himmel stand, spiegelten sich die Pflanzen im kristallklaren Wasser. Für die Betrachter schien es dann, als blicke er in eine verwunschene tropische Welt. Karolina hatte sich an diesem sonnigen Morgen auf der mit weißem Marmor gefliesten Terrasse zum See eingerichtet. Sie saß in einem Korbsessel, hatte ihren Laptop vor sich auf einem runden Tischchen stehen und war in ihre Arbeit vertieft. Vor drei Jahren hatte sie ihr Studium der Innenarchitektur abgeschlossen und war seitdem dank ihres Könnens und ihres außergewöhnlichen Ideenreichtums in ihrem Beruf sehr gefragt. Längst hatte sie so viele Anfragen, dass sie sich ihre Aufträge aussuchen konnte. »Guten Morgen, Papa«, begrüßte sie den hoch gewachsenen dunkelhaarigen Mann, der aus dem mit Rosen berankten Laubengang heraustrat, dem direkten Weg vom Schloss zur Orangerie. »Guten Morgen, mein Schatz. Lisbeth sagte mir, dass du bereits seit Sonnenaufgang hier draußen bist und arbeitest. Sie macht sich Sorgen, dass du dir zu wenig Pausen gönnst.« »Manchmal glaube ich, dass unsere liebe gute Köchin noch gar nicht mitbekommen hat, dass ich inzwischen erwachsen bin und selbst die Verantwortung für mich trage«, entgegnete Karolina lächelnd. »Wenn es nach Lisbeth ginge, müsste ich den ganzen Tag in ihrer Küche sitzen, damit sie mich mit meinem Lieblingsessen bekochen kann.« »Sie kennt dich seit deiner Geburt, du bist eben ihr Augenstern. Genau wie ich möchte sie, dass es dir gut geht.«
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Rezensionen für Eine Liebe für Karolina
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Buchvorschau
Eine Liebe für Karolina - Caroline von Steineck
Fürstenkrone
– 222 –
Eine Liebe für Karolina
Wird aus ihr und Laurent ein Paar?
Caroline von Steineck
Der Garten von Schloss Weidenthal war ein kleines Paradies. Samtiger Rasen, umgeben von verschlungenen Weidenhecken, blühende Rosen und verspielte Springbrunnen. Der Lieblingsplatz der jungen Komtess Karolina von Weidenthal aber war die Orangerie. Der ovale sandsteinfarbene Bau mit seinen weiten Fensterfronten schmiegte sich an das Ufer des Sees, der zum Anwesen der Weidenthals gehörte. Im Frühjahr, sobald die Nächte wärmer wurden, trug man die Palmen, Orangenbäumchen und blühenden Kakteen nach draußen, und wenn die Sonne am Mittag hoch am Himmel stand, spiegelten sich die Pflanzen im kristallklaren Wasser. Für die Betrachter schien es dann, als blicke er in eine verwunschene tropische Welt.
Karolina hatte sich an diesem sonnigen Morgen auf der mit weißem Marmor gefliesten Terrasse zum See eingerichtet. Sie saß in einem Korbsessel, hatte ihren Laptop vor sich auf einem runden Tischchen stehen und war in ihre Arbeit vertieft. Vor drei Jahren hatte sie ihr Studium der Innenarchitektur abgeschlossen und war seitdem dank ihres Könnens und ihres außergewöhnlichen Ideenreichtums in ihrem Beruf sehr gefragt. Längst hatte sie so viele Anfragen, dass sie sich ihre Aufträge aussuchen konnte.
»Guten Morgen, Papa«, begrüßte sie den hoch gewachsenen dunkelhaarigen Mann, der aus dem mit Rosen berankten Laubengang heraustrat, dem direkten Weg vom Schloss zur Orangerie.
»Guten Morgen, mein Schatz. Lisbeth sagte mir, dass du bereits seit Sonnenaufgang hier draußen bist und arbeitest. Sie macht sich Sorgen, dass du dir zu wenig Pausen gönnst.«
»Manchmal glaube ich, dass unsere liebe gute Köchin noch gar nicht mitbekommen hat, dass ich inzwischen erwachsen bin und selbst die Verantwortung für mich trage«, entgegnete Karolina lächelnd. »Wenn es nach Lisbeth ginge, müsste ich den ganzen Tag in ihrer Küche sitzen, damit sie mich mit meinem Lieblingsessen bekochen kann.«
»Sie kennt dich seit deiner Geburt, du bist eben ihr Augenstern. Genau wie ich möchte sie, dass es dir gut geht.« Alexander Graf von Weidenthal betrachtete seine Tochter mit einem liebevollen Blick.
Die Komtess war eine schöne junge Frau mit dunklem seidigem Haar, tiefbraunen Augen und zarter elfenbeinfarbener Haut. Aber es war nicht allein ihre Schönheit, die jeden, der sie kannte, für sie einnahm. Karolina achtete die Gefühle ihrer Mitmenschen und behandelte niemanden von oben herab. Standesdünkel war nur etwas für diejenigen, denen es an Selbstbewusstsein mangelte, so hatte es ihr der Vater schon in frühester Jugend beigebracht.
»Hast du dich schon entschieden, welchen Auftrag du als Nächsten annehmen wirst?« Graf Weidenthal holte sich einen zweiten Stuhl aus der Orangerie, nahm neben seiner Tochter Platz und schaute über den im Sonnenlicht glitzernden See.
»Nein, Papa, ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Steht die Renovierung eines Schlosses zur Auswahl?«
»Nein, leider nicht.« Die Inneneinrichtung für ein komplettes Schloss zu übernehmen, das war ihr Traum. Kein wildes Durcheinander der Stileinrichtungen, alles würde sich harmonisch zusammenfügen. Aber zu einer derart aufwendigen und kostspieligen Überholung ihrer Anwesen entschlossen sich nur wenige. Hin und wieder ein paar Räume, das war es dann meistens.
»Hast du morgen Zeit?«
»Um etwas mit dir zu unternehmen?«
»Ja, mein Kind, ich möchte mit dir einen Ausflug machen.«
»Und wohin?«
»Wir werden uns ein Schloss ansehen. Die Eigentümer möchten zunächst den Wohntrakt und den Gästetrakt renovieren, nach und nach dann den gesamten Komplex. Sie würden sich glücklich schätzen, wenn du diese Aufgabe übernimmst.«
»Welches Schloss ist es denn?«
»Ich werde dich morgen auf der Fahrt über alles unterrichten. Plane bitte eine Übernachtung ein.«
»Warum machst du es denn so spannend? Wenn du mir sagst, um welches Schloss es geht, kann ich mich vorab mit der Stilrichtung vertraut machen.«
»Morgen, mein Herz, ich denke, du wirst einige Fragen haben, wenn ich dir sage, um welche Familie es sich handelt. Ich habe heute noch einige Termine im Auktionshaus, ich muss los. Warte heute Abend bitte nicht auf mich, es wird sicher spät werden. Ich wünsche dir einen schönen Tag, mein Kind«, verabschiedete sich der Graf, küsste Karolina auf die Wange und eilte durch den Laubengang zurück zum Schloss.
Welches Schloss mag das denn nur sein, wenn er solch ein Geheimnis daraus macht?, fragte sich Karolina, sah aber schnell ein, dass sie vermutlich nicht darauf kommen würde.
Durch das Auktionshaus besaß ihr Vater Kontakte in aller Welt. Dieses Schloss konnte überall sein. Er hatte von einer Übernachtung gesprochen, das könnte auch bedeuten, dass sie sich mit dem Flugzeug auf den Weg machten. Schon als Kind hatte sie ihren Vater oft auf seinen Reisen begleitet, wenn es darum ging, wertvolle Kunstgegenstände einzuschätzen.
Karolina schaute hinüber zum Schloss, betrachtete die beiden schneeweißen Türme, die sich gegen den stahlblauen Himmel erhoben. Für einen Moment glaubte sie, in einem der Turmzimmer die zarte Gestalt ihrer Mutter zu erkennen, aber es war nur eine duftige weiße Gardine, die sich im Wind bewegte. Ihre Mutter, Marie Gräfin von Weidenthal, war gestorben als Karolina gerade sechs Jahre alt gewesen war, aber in ihrer Erinnerung lebte sie weiter, und manchmal ließ sie es zu, dass ihre Fantasie diese Erinnerung sichtbar machte. Mit einem Seufzer wandte sich Karolina wieder ihrer Arbeit zu, schaute nur hin und wieder auf, um ihren Blick über den See gleiten zu lassen. Das türkisfarbene Wasser im Morgenlicht war zutiefst beruhigend.
Gegen Mittag lief sie durch den Laubengang zurück zum Schloss, ließ sich von den Sonnenstrahlen streicheln, die ihren Weg durch die Rosen fanden. Andächtig verharrte sie vor der weißen Holzbank, die in einer runden Nische des Ganges stand. Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass er dort ihrer Mutter seinen Heiratsantrag gemacht hatte. Genau gegenüber der Bank war eine herzförmige Öffnung, die den Blick auf den See freigab. Ein wundervolles Symbol der Liebe, dachte Karolina, und ihr wurde ganz warm ums Herz, als ihr erneut bewusst wurde, wie sehr ihre Eltern sich geliebt hatten.
Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, wie es ist, wenn man einen Menschen auf diese Weise liebt, dachte sie. Bisher war ihr noch kein Mann begegnet, der sie so sehr beeindruckt hatte, dass sie sich wünschte, ihr Leben mit ihm zu verbringen. Die Ratschläge einiger Freundinnen, dass sie mehr auf den gesellschaftlichen Stand und das Vermögen eines Mannes achten sollte als auf Gefühle, würde sie sicher nicht befolgen. Sie wollte dem Beispiel ihrer Eltern folgen.
Als Karolina kurz darauf die Eingangshalle des Schlosses betrat, betrachtete sie das Ölgemälde, das neben dem Treppenaufgang an der Wand hing. Es zeigte ihre Eltern, die sich an den Händen hielten. Beide lächelten.
»So sieht das Glück aus, Komtesschen«, sagte die kleine rundliche Frau, die ein wenig schnaufte, während sie die Treppe heraufkam, die die Küche im Souterrain mit der Halle verband.
Lisbeth, die Köchin von Weidenthal, trug eine blütenweiße Schürze, hatte ihr silbergraues Haar mit einer großen Spange am Hinterkopf befestigt und schaute Karoline mit ihren fröhlichen Augen an.
Lisbeth wohnte bereits auf dem Schloss, als Graf Alexander noch ein kleiner Junge war. Schon ihn hatte sie mit ihrer köstlichen heißen Schokolade über manchen Kummer hinweggetröstet, und so war es ihr auch bei Karolina stets gelungen.
»Ich wünsche mir sehr, dass auch ich einmal dieses Glück finde«, sagte die Komtess und wandte sich wieder dem Gemälde zu.
»Wer seinem Herzen vertraut, der findet die Liebe.«
»Du meinst, der Verstand ist dabei nicht so wichtig?«
»Wenn der Blitz einschlägt, dann hat er nichts mehr zu sagen.«
»Woher weißt du das so genau?«
»Ich war auch einmal jung.«
»Warum ist nichts daraus geworden?«