Graf Michael und die Malerin: Fürstenkrone 120 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Felix ist schon wieder verschwunden«, rief Gräfin Johanna aufgeregt. Inmitten einer Unmenge von Papieren und Aktenordnern saß Graf Michael von Sternberg an dem großen Eichenschreibtisch in seinem Arbeitszimmer und sah noch nicht einmal auf. Gräfin Johanna versuchte es erneut: »Dein Sohn hat sich mal wieder versteckt! Du musst uns suchen helfen.Unwillig legte Michael von Sternberg die Stirn in Falten. »Du siehst doch, dass ich zu tun habe, Mutter. Was ist mit dem Kindermädchen, warum weiß sie nicht, wo er ist? Schließlich haben wir sie dafür eingestellt, das ist ihre Aufgabe.Gräfin Johanna setzte sich entschlossen in den Besucherstuhl. Sie hatte nicht vor, sich so leicht abspeisen zu lassen. »Es ist die Aufgabe eines Vaters, sich um sein Kind zu kümmern!Jetzt sah Graf Michael endlich hoch: »Es ist meine Aufgabe als Familienoberhaupt, das Gestüt zu erhalten. Ich muss mich um Reithalle, Stallungen und die Zucht unserer Pferde kümmern, die, wie du weißt, regelmäßig auf Eliteschauen im ganzen Land vertreten sind. Ich bin für das Personal verantwortlich und für den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäftes. Das ist eine Menge Arbeit, da kann ich nicht auch noch einem kleinen Jungen hinterherrennen, der gerne Verstecken spielt. Ganz zu schweigen davon, dass es mit den Finanzen nicht zum Besten steht.Gräfin Johanna seufzte leise. Seit dem Tod ihrer Schwiegertochter Christine, die bei einem schweren Autounfall ums Leben kam, vergrub sich ihr Sohn in seiner Arbeit und vernachlässigte darüber alles andere. Am meisten litt darunter der kleine Felix.»Michael, er ist bereits seit drei Stunden fort.
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Buchvorschau
Graf Michael und die Malerin - Karola von Wolffhausen
Fürstenkrone
– 120–
Graf Michael und die Malerin
Findet eine heimliche Liebe Erfüllung?
Karola von Wolffhausen
»Felix ist schon wieder verschwunden«, rief Gräfin Johanna aufgeregt. Inmitten einer Unmenge von Papieren und Aktenordnern saß Graf Michael von Sternberg an dem großen Eichenschreibtisch in seinem Arbeitszimmer und sah noch nicht einmal auf. Gräfin Johanna versuchte es erneut: »Dein Sohn hat sich mal wieder versteckt! Du musst uns suchen helfen.«
Unwillig legte Michael von Sternberg die Stirn in Falten. »Du siehst doch, dass ich zu tun habe, Mutter. Was ist mit dem Kindermädchen, warum weiß sie nicht, wo er ist? Schließlich haben wir sie dafür eingestellt, das ist ihre Aufgabe.«
Gräfin Johanna setzte sich entschlossen in den Besucherstuhl. Sie hatte nicht vor, sich so leicht abspeisen zu lassen. »Es ist die Aufgabe eines Vaters, sich um sein Kind zu kümmern!«
Jetzt sah Graf Michael endlich hoch: »Es ist meine Aufgabe als Familienoberhaupt, das Gestüt zu erhalten. Ich muss mich um Reithalle, Stallungen und die Zucht unserer Pferde kümmern, die, wie du weißt, regelmäßig auf Eliteschauen im ganzen Land vertreten sind. Ich bin für das Personal verantwortlich und für den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäftes. Das ist eine Menge Arbeit, da kann ich nicht auch noch einem kleinen Jungen hinterherrennen, der gerne Verstecken spielt. Ganz zu schweigen davon, dass es mit den Finanzen nicht zum Besten steht.«
Gräfin Johanna seufzte leise. Seit dem Tod ihrer Schwiegertochter Christine, die bei einem schweren Autounfall ums Leben kam, vergrub sich ihr Sohn in seiner Arbeit und vernachlässigte darüber alles andere. Am meisten litt darunter der kleine Felix.
»Michael, er ist bereits seit drei Stunden fort. Dein Sohn ist erst sieben Jahre alt, und es wird langsam dunkel.«
»Tatsächlich, ist es schon so spät?« Der Graf sah aus dem Fenster in die hereinbrechende Abenddämmerung. Dann rieb er sich die müden Augen, schob den schweren Ledersessel zur Seite und stand auf. »Also gut, ich werde dir helfen.«
Erleichtert erhob Gräfin Johanna sich ebenfalls.
»Wir fangen bei den Ställen an. Dort gibt es neue Fohlen, die streichelt er so gerne«, sagte sie.
Graf Michael runzelte die Stirn. »Ich habe ihm doch verboten, dort zu spielen. Er macht mir nur die Pferde scheu.«
Mit weit ausgreifenden Schritten eilte er aus dem Arbeitszimmer hinaus über die Terrasse und dann zu den Stallungen hinunter. Gräfin Johanna hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Verstohlen sah sie ihren Sohn von der Seite an. Sein Gesicht war blass, und feine Sorgenfalten hatten sich bereits in die Stirn eingegraben. Die breiten Schultern waren leicht gebeugt, und ein bitterer Zug lag um seinen Mund. Wann hatte ihr Sohn das letzte Mal gelächelt? Johanna wusste es nicht, und sie machte sich große Sorgen.
»Graf von Sternberg, was für ein Zufall. Ich wollte gerade zu Ihnen!«
Eine schmale, schlanke Gestalt in einem eleganten Reitdress kam ihnen von den Ställen her entgegen.
Gräfin Johanna hatte sie sofort erkannt: Baroness Chantal von Kronburg. Die junge Frau hatte vor einiger Zeit ein exklusives Reitpferd erworben, das hier in den Ställen untergebracht war und durch seine Nervosität für ständige Aufregung sorgte.
»Ich muss wirklich dringend mit Ihnen reden. Stellen Sie sich vor, Isabel wollte mich umrennen!«
»Tatsächlich?« Graf Michael lebte auf. Er betrachtete die aufgeregte junge Frau, die sich nervös durch die blonden Locken fuhr, und ihn mit weit aufgerissenen blauen Augen Hilfe suchend ansah.
»Eindeutig ein Dominanzproblem, Baroness. Sollte das wieder vorkommen, geben Sie der Stute einen Klaps vor die Brust und sagen laut ›nein‹.«
»Sie sind so geschickt mit Tieren, Herr Graf.«
»Pferde sind mein Leben«, erwiderte von Sternberg ernst.
»O ja, ich liebe das Reiten auch«, hauchte Baroness Chantal.
Wenn es um seine Tiere ging, war der Graf nicht zu bremsen. Gräfin Johanna hatte ihre Zweifel, was die Motive der Baroness anging, doch ihr Sohn Michael war nur an den Pferden interessiert. Der kleine Felix war vergessen.
Johanna sah ihrem Sohn und der Baroness nach, wie sie zur Box des aufsässigen Pferdes gingen. Sie seufzte leise.
Nun galt es, erst einmal den kleinen Erbgrafen zu finden. Und sie hatte da sogar eine Idee. In der letzten Box, ganz am Ende, war eine braune Stute mit ihrem Fohlen untergebracht. Gräfin Johanna wagte sich leise heran. Zuerst sah sie nur Stroh und ein kleines, unsicheres Tier. Dann, in einer Ecke, Felix. Er stand ganz still da und beobachtete, wie die Stute sich liebevoll mit ihrem Nachwuchs beschäftigte. Er hatte seine Großmutter noch nicht bemerkt, und diese nahm die Gelegenheit wahr, ihren Enkel zu betrachten. Felix kam ganz nach der Mutter. Zart, blond, durchdringend blaue Augen und ein sensibles Gemüt. Das ganze Gegenteil seines dunkelhaarigen, kräftigen und energischen Vaters. Vielleicht verstanden die beiden sich deshalb nicht so gut? Gräfin Johanna stellte sich neben Felix, der erschrocken zusammenzuckte. Doch Johanna legte ihm begütigend die Hand auf den Kopf.
»Da bist du ja«, sagte sie. »Du darfst uns nicht immer fortlaufen. Wir machen uns Sorgen, dein Papa und ich.«
»Papa ist auch hier?«, fragte Felix sofort und sah sich erwartungsvoll um.
»Er sucht dich da vorne«, flunkerte Johanna, und ihr wurde das Herz schwer, als sie die freudige Erwartung in Felix’ Stimme hörte.
Jetzt wandte der Kleine sich wieder dem Fohlen zu.
»Ein schönes Tier«, sagte Johanna.
»Seine Mutter hat ihn lieb«, sagte Felix versonnen. »Sie ist immer für ihn da. Wenn er hinfällt, dann hilft sie ihm, wieder aufzustehen. Und da draußen, da sind die anderen Pferde und sein Vater. Er kann auf der Weide im Sonnenschein herumspringen, und er ist nie alleine.«
Gräfin Johanna fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Sie räusperte sich und legte einen Arm um die schmalen Schultern des Jungen. »Du hast ja bald Geburtstag, mein Kind. Vielleicht kannst du dir ein Pferd wünschen? Ich bin sicher, es würde deinen Vater stolz machen, dich reiten zu sehen.«
Felix sah zweifelnd die große Stute an, die leise schnaubte. »Ich traue mich nicht«, gestand er leise.
Gräfin Johanna drückte den Jungen an sich. »Du wirst sehen, das ist gar nicht so schwer. Und Spaß macht es außerdem.«
»Glaubst du wirklich? Wird Papa mich dann wieder lieb haben, wenn ich reiten lerne?«
Er sah so viel Hoffnung im Blick zu ihr hoch, dass die Gräfin wieder ihre Tränen herunterschlucken musste. »Aber dein Papa hat dich doch lieb, mein Junge. Ganz