Endlich glücklich – nach langer Zeit: Toni der Hüttenwirt 234 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Es ging auf Mitternacht zu, als das Taxi vor dem Pfarrhaus hielt. Helene Träutlein, die Haushälterin von Pfarrer Zandler, stieg eilig aus und betrat das Pfarrhaus. Schnell stellte sie ihre Tasche im Flur ab. Pfarrer Zandler kam aus seinem Arbeitszimmer. »Herr Pfarrer, gut, dass Sie noch net schlafen sind, sonst hätte ich sie geweckt. Sie müssen sofort etwas unternehmen! Die Buben sind narrisch. Was suchen die nachts auf der Landstraße? Der Taxifahrer wollte net anhalten, sonst hätte ich sie zur Rede gestellt. Es ist gleich Mitternacht. Die Burschen gehören ins Bett. Und alle hatten Rucksäcke dabei«, stieß sie aufgeregt hervor. »Also, auf einer Nachtwanderung sind die net, des steht schon mal fest. Da geht man durch den Wald und net die Landstraße nach Kirchwalden entlang.« Helene Träutlein ging in die Küche und setzte sich auf einen Stuhl. »Mir zittern die Knie vor Aufregung. Es schaut aus, als wollten sie abhauen. Sie müssen sie aufhalten, Herr Pfarrer«, sagte sie.
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Buchvorschau
Endlich glücklich – nach langer Zeit - Friederike von Buchner
Leseprobe:
Ein Lord für alle Fälle
LeseprobeLord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«
Toni der Hüttenwirt
– 234 –
Endlich glücklich – nach langer Zeit
Wie Franzi ihnen das Lachen zurückbrachte
Friederike von Buchner
Es ging auf Mitternacht zu, als das Taxi vor dem Pfarrhaus hielt.
Helene Träutlein, die Haushälterin von Pfarrer Zandler, stieg eilig aus und betrat das Pfarrhaus. Schnell stellte sie ihre Tasche im Flur ab. Pfarrer Zandler kam aus seinem Arbeitszimmer.
»Herr Pfarrer, gut, dass Sie noch net schlafen sind, sonst hätte ich sie geweckt. Sie müssen sofort etwas unternehmen! Die Buben sind narrisch. Was suchen die nachts auf der Landstraße? Der Taxifahrer wollte net anhalten, sonst hätte ich sie zur Rede gestellt. Es ist gleich Mitternacht. Die Burschen gehören ins Bett. Und alle hatten Rucksäcke dabei«, stieß sie aufgeregt hervor. »Also, auf einer Nachtwanderung sind die net, des steht schon mal fest. Da geht man durch den Wald und net die Landstraße nach Kirchwalden entlang.«
Helene Träutlein ging in die Küche und setzte sich auf einen Stuhl.
»Mir zittern die Knie vor Aufregung. Es schaut aus, als wollten sie abhauen. Sie müssen sie aufhalten, Herr Pfarrer«, sagte sie.
Pfarrer Heiner Zandler stand in der Küchentür.
»Nun mal ganz langsam! Was hast du gesehen, Träutlein?«
Helen Träutlein holte tief Luft.
»Also, es ist ein bisserl später geworden, beim Landfrauentreffen. Deshalb habe ich mir ein Taxi genommen. Auf dem Heimweg habe ich die Buben gesehen. Es war ungefähr auf dem halben Weg zwischen Waldkogel und Kirchwalden. Sie gingen die Straße entlang. Als das Taxi näherkam, versteckten sie sich. Aber ich habe sie genau gesehen. Das sind doch noch Kinder. Da stimmt etwas nicht.«
»Wer war es?«
»Der Bacher-Simon, der Sonnthaler-Felix und der Markus Höfl. Die drei Buben hängen ohnehin immer zusammen.«
»Bist du sicher, Träutlein?«, fragte Zandler nach.
»Ja, Herr Pfarrer, ich bin mir absolut sicher. Des bilde ich mir net ein«, fügte sie leicht beleidigt hinzu. »Es war so! Ich weiß doch, was ich gesehen habe.«
Pfarrer Zandler rieb sich das Kinn.
»Sie sollten Wolfi oder Chris auf der Polizeistation anrufen. Die sollen ausrücken und die Ausreißer einsammeln«, forderte sie den Geistlichen auf.
»Du meinst, die Buben sind ausgerissen?«
»Sicher, was denn sonst? Sie hatten ihre Rucksäcke dabei. Da waren Isomatten und Schlafsäcke draufgeschnallt. Wo wollen die hin? Wenn sie nach Kirchwalden zu Freunden gewollt hätten, hätten sie den Bus nehmen können, oder ihre Eltern hätten sie mit dem Auto gefahren. Also, ich kenne ihre Mütter gut vom Kaffeekränzchen. Die würden es nie erlauben, dass die Buben nachts nach Kirchwalden laufen.«
Pfarrer Zandler überlegt. Helene Träutlein drängte ihn weiter, die Polizei anzurufen.
»Des kommt nicht infrage, Träutlein. Es wäre nicht gut, die Pferde scheu zu machen. Ich suche sie, und bringe sie her. Decke den Tisch im Arbeitszimmer, und setz schon mal Teewasser auf!«
Pfarrer Zandler ging in die Garage und stieg in sein etwas altersschwaches Auto. Als der Motor gleich ansprang, schickte er ein kurzes Dankgebet zum Himmel.
Langsam fuhr er die Landstraße entlang. Auf der halben Strecke sah er im Lichtkegel die drei Buben. Sie warfen sich neben der Straße ins hohe Gras. Pfarrer Zandler fuhr weiter. Nach der nächsten Kurve bog er in einen Feldweg ein und parkte sein Auto. Er machte die Lichter aus und wartete hinter einem Busch. Es dauerte nicht lange, da kamen Simon, Felix und Markus im Gänsemarsch die Straße entlang.
Pfarrer Zandler stellt sich ihnen mit ausgebreiteten Armen in den Weg.
Wie angewurzelt bleiben die Buben stehen.
»Grüß Gott! Wo wollt ihr hin? Macht ihr eine Nachtwanderung? Warum geht ihr die Straße entlang? Der Weg durch die Felder und das Wäldchen ist schöner und nicht so gefährlich. Nicht dass ihr angefahren werdet.«
»Der ist aber weiter«, sagte Simon.
»Sag nix«, zischte ihn Felix an und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen.
Pfarrer Zandler unterdrückte ein Schmunzeln.
»Kinder, Kinder, mir kommt da ein Verdacht. Sieht aus, als hättet ihr mächtig Ärger. Aber ich sage euch, Weglaufen ist keine Lösung.«
Sie schwiegen.
»Also, hört mal, ich war auch mal in eurem Alter, und ich kann mich noch gut daran erinnern. Ich bin auf eurer Seite. Als Geistlicher darf ich keinem weitersagen, was ihr mir anvertraut. Wollt ihr mir nicht sagen, was los ist?«
Sie wechselten Blicke und traten unruhig von einem Fuß auf den anderen. Pfarrer Zandler übte sich in Geduld und wartete.
Markus sah den Pfarrer an. »Sagen Sie, wie ist das mit der Beichte? Was passiert, wenn man etwas beichtet, was man gar nicht gemacht hat?«
»Das hat mich noch niemand gefragt, Markus. Darüber muss ich auch erst mal nachdenken. Hm! Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas beichten will, was er nicht gemacht hat. Es sei denn, er will jemand schützen und dessen Schuld auf sich nehmen. Das wäre zwar sehr edel, aber auch sehr dumm.«
Die drei Buben warfen sich Blicke zu. Dann steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten.
Pfarrer Zandler räusperte sich.
»Darf ich euch einen Vorschlag machen? Ich nehme euch mit ins Pfarrhaus. Dort reden wir, wie das Männer machen, wenn sie unter sich sind.«
Dass Pfarrer Zandler sie als Erwachsene betrachtete, gefiel ihnen. Sie nickten. Gemeinsam ging sie zum Auto des Geistlichen und stiegen ein.
Pfarrer Zandler wendete und fuhr zurück nach Waldkogel. Er parkte auf dem Marktplatz.
»Lasst die Rucksäcke im Auto! Wir müssen leise sein, damit wir meine Haushälterin nicht aufwecken. Geht durch die Gartenpforte in den Pfarrgarten. Ich schaue nach, ob sie schon schläft. Dann lasse ich euch über die Hintertür herein.«
Die Buben schlichen zur Gartenpforte und verschwanden in der Dunkelheit des großen Pfarrgartens, mit seinen schönen alten Bäumen.
Pfarrer Zandler betrat das Pfarrhaus durch die Haustür. Helene Träutlein war noch nicht zu Bett gegangen.
»Haben Sie sie nicht gefunden?«, fragte sie sofort.
»Doch, ich habe sie gefunden. Ich rede jetzt mit ihnen, und du gehst schlafen. Und zu niemandem ein Wort, Träutlein!«, sagte der Geistliche streng.
»Bitte, dann gehe ich schlafen. Gute Nacht«, brummte Helene Träutlein.
Sie war neugierig und etwas beleidigt, weil sie es gewesen war, die die Buben gesehen hatte.
Pfarrer Zandler tat, als hätte er nicht gesehen, wie sie das Gesicht verzog.
Er wartete noch einige Minuten, nachdem sie gegangen war, dann holte er die Buben herein.
»Setzt euch! Hier