Eine Prinzessin verliert ihr Herz: Fürstenkrone 138 – Adelsroman
Von Yvonne Bolten
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Prinz Christian von Greifstein hatte gerade sein Studium der Land- und Forstwirtschaft in München abgeschlossen. Die Wochen vor dem Examen waren anstrengend gewesen. Der junge Prinz hatte auch die Wochenenden zum Lernen benutzt. Jetzt kam er zum ersten Mal wieder nach Hause ins Fränkische, nach Schloss Greifstein. Er brachte seinen Freund und ehemaligen Studienkollegen, den Grafen Hans von Lehrfelden mit. Der Prinz pfiff sehr fröhlich vor sich hin und steuerte dabei seinen kleinen weißen Sportwagen die Serpentinen der Landstraße hoch. Sein Freund war so unmusikalisch, dass er nicht einmal pfeifen konnte. Als sie auf der Kuppe des Hügels angelangt waren, hörte Prinz Christian auf zu pfeifen und bremste seinen Wagen. »Schau mal, dort unten im Tal, dort liegt Schloss Greifstein«, erklärte er dem jungen Grafen. »Ich sehe nur eine große runde Kuppel, Christian.« »Ja, mehr ist von hier aus auch wegen der hohen Bäume nicht zu erkennen. Die Kuppel gehört zum Hauptschloss. Und ein Stück vom grauen Schieferdach schimmert dort auf der linken Seite zwischen den Ästen der alten Rotbuche«, erwiderte Prinz Christian. »Christian, es ist hier wirklich ganz herrlich. Langsam fange ich an zu verstehen, warum du beabsichtigst, dich auf Schloss Greifstein zu verkriechen.« »Nicht verkriechen, mein Lieber. Das gerade nicht. Ich will hier arbeiten, ich will hier leben und glücklich sein.
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Eine Prinzessin verliert ihr Herz - Yvonne Bolten
Fürstenkrone
– 138–
Eine Prinzessin verliert ihr Herz
Auf Greifstein fand Iris die große Liebe ...
Yvonne Bolten
Prinz Christian von Greifstein hatte gerade sein Studium der Land- und Forstwirtschaft in München abgeschlossen. Die Wochen vor dem Examen waren anstrengend gewesen. Der junge Prinz hatte auch die Wochenenden zum Lernen benutzt.
Jetzt kam er zum ersten Mal wieder nach Hause ins Fränkische, nach Schloss Greifstein. Er brachte seinen Freund und ehemaligen Studienkollegen, den Grafen Hans von Lehrfelden mit.
Der Prinz pfiff sehr fröhlich vor sich hin und steuerte dabei seinen kleinen weißen Sportwagen die Serpentinen der Landstraße hoch. Sein Freund war so unmusikalisch, dass er nicht einmal pfeifen konnte.
Als sie auf der Kuppe des Hügels angelangt waren, hörte Prinz Christian auf zu pfeifen und bremste seinen Wagen.
»Schau mal, dort unten im Tal, dort liegt Schloss Greifstein«, erklärte er dem jungen Grafen.
»Ich sehe nur eine große runde Kuppel, Christian.«
»Ja, mehr ist von hier aus auch wegen der hohen Bäume nicht zu erkennen. Die Kuppel gehört zum Hauptschloss. Und ein Stück vom grauen Schieferdach schimmert dort auf der linken Seite zwischen den Ästen der alten Rotbuche«, erwiderte Prinz Christian.
»Christian, es ist hier wirklich ganz herrlich. Langsam fange ich an zu verstehen, warum du beabsichtigst, dich auf Schloss Greifstein zu verkriechen.«
»Nicht verkriechen, mein Lieber. Das gerade nicht. Ich will hier arbeiten, ich will hier leben und glücklich sein. Hier ist meine Heimat, und hier gehöre ich hin«, stellte Prinz Christian richtig.
»Zum Glücklichsein gehört eine Frau. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, ist da in deinem Fall noch keine in Sicht. Aber vielleicht täusche ich mich ja, und du hast schon ein hübsches Mädchen ins Auge gefasst«, meinte der Graf.
»Nein, Hans, du täuschst dich nicht. Es gibt viele, die mir gefallen. Aber die Eine, die Einzige, die schöner, liebevoller, wunderbarer als alle anderen ist, der bin ich bisher noch nicht begegnet«, stimmte Prinz Christian lachend zu.
»Ich glaube, ein solches Wunderwesen, wie du es suchst, gibt es auch nur in Romanen.«
»Sag das nicht.«
»Wenn du genauer hinguckst, dann hat jede etwas, was nicht so schön und nicht so wunderbar ist. Aber Liebe macht ja blind, wie es so schön heißt. Und wenn einem dann die Augen aufgehen, ist es oft schon zu spät.«
»Wenn du das so siehst, wirst du wahrscheinlich nie eine Frau finden«, versicherte Prinz Christian noch immer lachend.
»Das habe ich auch gar nicht vor. Zum Amüsieren – gut. Aber zum Heiraten – nein, nicht mit mir.«
»Armer Hans.«
»Die Zukunft wird noch zeigen, ob nicht du es sein wirst, den ich bedauern muss«, erwiderte der Graf.
Während dieses Gespräches waren die beiden jungen Männer die Straße hinuntergefahren. Vor einem schmiedeeisernen Tor, das verschlossen war, hielt der Prinz seinen Wagen wieder an.
Zu beiden Seiten des Tores zog sich eine hohe Mauer entlang. Sie bestand aus Feldsteinen. Zwischen den Ritzen und oben auf ihrer Rundung wuchs weiches Moos und weiße Steinblumen.
Prinz Christian wollte aussteigen, um das Tor zu öffnen.
In diesem Augenblick trat hinter einer dichten Rosenhecke ein junges Mädchen hervor. Es trug einen naturfarbenen Strohhut mit breiter Krempe, ein übergroßes T-Shirt mit einem breiten Gürtel und Jeans, dazu hohe Schnürstiefel. In der rechten Hand hielt es eine Blumenschere.
»Bleiben Sie im Auto. Ich öffne Ihnen das Tor«, sagte sie. Ihre Stimme klang hell und fröhlich, und sie war sehr deutlich zu hören.
Trotzdem taten Prinz Christian und sein Freund so, als hätten sie ihre Aufforderung, im Auto sitzen zu bleiben, nicht gehört. Sie stiegen aus.
»Guten Tag. Sind Sie die neue Gärtnerin?«, erkundigte sich der Prinz.
Sie schien einen Moment lang zu überlegen. »Ja, das bin ich«, erwiderte sie dann und lachte. Dabei nahm sie den Hut von ihrem Kopf. Zum Vorschein kam eine Fülle hellblonder Locken.
Prinz Christian starrte sie an. Er hatte das seltsame Gefühl, als sei er am helllichten Sommertag vom Blitz getroffen worden. Sein Herz hatte für eine oder sogar zwei Sekunden aufgehört zu schlagen. Gleich darauf war es dann aber in so rasenden Galopp gefallen, dass der Prinz tief Luft schöpfen musste. Er gestand sich ein, dass er noch nie so viel Liebreiz bei einem Menschen vereinigt gesehen hatte.
Das Mädchen war mittelgroß und schlank wie eine jener Birken, die im Schlosspark wuchsen. Ihre Augen strahlten wie der klare und tiefblaue Himmel an diesem Tag, und auf ihren Wangen lag ein zarter rosafarbener Schimmer.
Das ist sie, hörte der Prinz sein Herz sagen. Das ist das Mädchen, nach dem ich mich immer gesehnt und das ich überall gesucht habe. Sie, die schöner und wunderbarer ist als alle anderen.
Sein Freund schien dagegen eher die praktische Seite dieser Begegnung zu sehen. »Würden Sie so liebenswürdig sein und mir eine Rose abschneiden?«, bat er.
»Nur eine?«, fragte sie zurück und lächelte dabei auf eine Art, bei der dem Prinzen das Herz noch weiter aufging.
»Ja, nur eine einzige. Wie Sie wahrscheinlich wissen, feiern wir morgen auf Schloss Greifstein ein Tauffest. Ich möchte die Rose dem kleinen Täufling schenken. Es ist ein Mädchen.«
»Bis morgen ist die Rose aber verblüht«, gab das Mädchen zu bedenken.
»Das stimmt allerdings. Dann werde ich dem kleinen Täufling die Rose schon heute überreichen«, gab der Graf zur Antwort.
Jetzt lachte die Frau. »Ist ein Baby nicht etwas zu jung für rote Rosen?«
»Man kann gar nicht früh genug damit anfangen«, versicherte Hans Graf von Lehrfelden.
Statt einer Antwort nahm das Mädchen jetzt ihre Schere und schnitt eine vollerblühte Rose ab. Bevor sie sie dem Grafen reichte, roch sie daran. »Bitte schön«, sagte sie.
»Vielen Dank.« Nachdem er die Rose in ein Knopfloch seines Polohemdes gesteckt hatte, zog der Graf sein Portemonnaie hervor und reichte dem jungen Mädchen eine Münze.
Sie wirkte für einen Moment sehr erstaunt. Aber dann lachte sie wieder hell auf, nahm die Münze und steckte sie in die Tasche ihrer Jeans.
»Vielen Dank auch. Das ist aber wirklich sehr freundlich von Ihnen«, erklärte sie und machte einen Knicks. Danach setzte sie mit Schwung wieder ihren Gartenhut auf und fuhr fort, die Rosen zu schneiden.
Prinz Christian hätte ihr gerne noch etwas Nettes gesagt. Weil ihm aber nichts Passendes einfiel, setzte er sich wieder in seinen Wagen. Der Graf nahm neben ihm Platz.
Nachdem sie das Tor passiert hatten, meinte der Prinz: »Hast du schon jemals ein so hübsches Mädchen gesehen?«
»Ja, sie sah ganz passabel aus.«
»Passabel. Sie ist eine Schönheit.«
»Sie ist eine schöne Gärtnerin«, erwiderte der Graf.
»Nein, sie ist keine Gärtnerin«, widersprach der Prinz.
»Warum sollte sie es nicht sein?«
»Hans, hast du denn nicht ihre Hände gesehen, als sie dir die Rose gegeben hat? Sie waren schneeweiß. Nein, Hans, das waren wirklich nicht die Hände eines jungen Mädchens, das gewohnt ist, Gartenarbeit auszuführen«, versicherte Prinz Christian.
»Wahrscheinlich trägt sie sonst bei der Arbeit Handschuhe. Du bist schon wieder einmal dabei, dir eine romantische Geschichte zurechtzuzimmern, Christian. Gut, sie ist recht schön und sie hat makellos weiße Hände. Aber sie ist eine Gärtnerin, die sich für ein kleines Trinkgeld sehr artig mit einem ganz reizenden altmodischen Knicks bedankt hat. Ganz so, wie es früher auf dem Lande üblich war.«
Prinz Christian wollte