Bau nicht dein Glück auf fremdes Leid: Fürstenkrone 129 – Adelsroman
Von Charlotte Berg
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Tilo von Ayff schnitt im Park die Rosensträucher. Gisa wusste, dass er dabei nicht gern gestört wurde, dennoch ging sie auf ihn zu.»Papa, ich möchte gern mit dir sprechen«, bat sie.Tilo von Ayff hob den Kopf und streifte seine hübsche Tochter mit einem prüfenden Blick.»Du weißt doch, dass ich nicht gestört werden will, wenn ich an den Rosen arbeite«, gab er ihr zur Antwort, denn er hatte erkannt, was Gisa ihm sagen wollte.»Aber es ist sehr dringend!«, beharrte Gisa.Herr von Ayff kräuselte ärgerlich die Stirn.»Kind, was könnte es schon sein?«, fragte er ungeduldig. »Geh und sprich mit deiner Mutter.»Nein, ich muss es mit dir besprechen«, erwiderte Gisa, entschlossen, die entscheidende Aussprache mit dem Vater nicht mehr länger hinauszuschieben.»Ich möchte heiraten!«, eröffnete sie ihm, ohne ihm eine Gelegenheit zu geben, sie nochmals abzuweisen.»Alle jungen Mädchen möchten das«, erwiderte der Graf.»Nein, du missverstehst mich, Papa«, entgegnete Gisa ungeduldig. »Ich habe mich verlobt.Der Graf zwang sich zu einem Schmunzeln.»Da schau her! Der Fratz hat sich verlobt.
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Buchvorschau
Bau nicht dein Glück auf fremdes Leid - Charlotte Berg
Fürstenkrone
– 129–
Bau nicht dein Glück auf fremdes Leid
Warum Komtess Gis an ihrer großen Liebe zweifeln musste ...
Charlotte Berg
Tilo von Ayff schnitt im Park die Rosensträucher. Gisa wusste, dass er dabei nicht gern gestört wurde, dennoch ging sie auf ihn zu.
»Papa, ich möchte gern mit dir sprechen«, bat sie.
Tilo von Ayff hob den Kopf und streifte seine hübsche Tochter mit einem prüfenden Blick.
»Du weißt doch, dass ich nicht gestört werden will, wenn ich an den Rosen arbeite«, gab er ihr zur Antwort, denn er hatte erkannt, was Gisa ihm sagen wollte.
»Aber es ist sehr dringend!«, beharrte Gisa.
Herr von Ayff kräuselte ärgerlich die Stirn.
»Kind, was könnte es schon sein?«, fragte er ungeduldig. »Geh und sprich mit deiner Mutter.«
»Nein, ich muss es mit dir besprechen«, erwiderte Gisa, entschlossen, die entscheidende Aussprache mit dem Vater nicht mehr länger hinauszuschieben.
»Ich möchte heiraten!«, eröffnete sie ihm, ohne ihm eine Gelegenheit zu geben, sie nochmals abzuweisen.
»Alle jungen Mädchen möchten das«, erwiderte der Graf.
»Nein, du missverstehst mich, Papa«, entgegnete Gisa ungeduldig. »Ich habe mich verlobt.«
Der Graf zwang sich zu einem Schmunzeln.
»Da schau her! Der Fratz hat sich verlobt. Malte von Loewis hat dir auch lange genug den Hof gemacht. Herzlichen Glückwunsch!«
Gisa war das Blut bis unter die Haarwurzeln gestiegen.
»Nein, es ist nicht Malte von Loewis, Papa«, bekannte sie. »Es ist Dr. Friedmar Sutter.«
Tilo von Ayff spielte seine Rolle ausgezeichnet.
»Sutter? – Sutter? – Ich könnte mich gar nicht erinnern, ihm schon einmal begegnet zu sein«, sagte er.
»Aber er war schon einmal hier und hat dir einen Besuch gemacht«, half Gisa seinem Gedächtnis nach. »Er ist groß, schlank, ganz hellblond und hat große blaue Augen. Er hat ein schmales rassiges Gesicht und …«
Graf von Ayff wehrte lachend ab.
»So wie du ihn beschreibst, muss er aussehen wie ein junger Gott. Und was ist er? Aus welcher Familie stammt er?«
»Er ist noch sehr jung«, antwortete Gisa. »Aber er hat schon eine ganz gute Position, und er wird bestimmt Karriere machen«, versicherte sie begeistert.
»So wie du sprechen alle jungen Mädchen, die sich in einen Mann verliebt haben. Er ist der Schönste, der Beste, der Klügste und der Liebste. Aber das alles reicht nicht zu einer Ehe, mein Liebling. Du solltest dich einmal eingehend nach seinen Finanzen erkundigen.«
Gisa bog das Gespräch schnell ab.
»Darf er dir einen Besuch machen, Papa?«, fragte sie, als hätte sie all seine Einwände nicht gehört.
»Einen Besuch?« Graf von Ayff tat sehr überrascht. »Nun, darüber können wir noch sprechen. Zunächst fährst du ja morgen mit deiner Mutter nach Baden-Baden. Wenn du zurückkommst, werden wir weitersehen.«
Er wandte sich seinen Rosen wieder zu. »So, und jetzt lasse mich bitte in Ruhe arbeiten.«
Gisa hatte sich von dieser Aussprache weit mehr erhofft, dennoch war sie voller Zuversicht, als sie zurück zum Haus ging. Der Vater hatte Friedmar nicht von vornherein abgelehnt.
Sie dachte an den Mann, den sie so sehr liebte.
Sie werden versuchen, dich mit einem anderen Mann zu verheiraten, hatte er gesagt.
Gisa lächelte vor sich hin.
Niemals wird ihnen das gelingen, dachte sie.
*
Herr Eichberg ging seinem Freund entgegen und reichte ihm die Hand.
»Nett von dir, mich hier zu besuchen«, sagte er. »Wie geht es deinen beiden Damen?«
»Danke, Viktor.« Tilo von Ayff ließ sich zu einem Sessel führen. »Ich habe Gisa und Maria gerade zur Bahn gebracht. Das Mädchen braucht dringend Luftveränderung.«
Herr Eichberg sah ihn besorgt an.
»Gisa ist doch nicht etwa krank?«, erkundigte er sich.
Herr von Ayff wiegte den Kopf.
»Vielleicht ist es eine Krankheit. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, diesen – diesen Sutter zu heiraten! Du weißt ja, dass ich ganz und gar dagegen bin.«
»Weil du möchtest, dass sie den Loewis heiratet«, warf Herr Eichberg ein.
»Ich möchte mein Kind in den Händen eines Mannes wissen, der eine gesicherte Zukunft hat«, verteidigte er sich. »Deshalb musst du mir helfen, Viktor. Dieser Dr. Sutter muss aus der Stadt verschwinden. Schicke ihn möglichst weit weg. Ich sagte dir bereits, Geld spielt dabei keine Rolle.«
Eichberg schüttelte den Kopf.
»Dass du so hartnäckig darauf bestehst, Tilo!« Er bot dem Freund Zigaretten an. »Im Übrigen ist die Sache nicht ganz so einfach, wie du sie dir vorstellst. Ich kann Dr. Sutter unmöglich verschicken wie ein kleines Kind.«
»Ich hatte gedacht, du könntest vielleicht einen Geschäftsfreund um Übernahme Doktor Sutters bitten. Er könnte ihm ein sehr günstiges Angebot unterbreiten. Du sagtest ja selbst, er wäre sehr tüchtig – und die finanzielle Seite würde ich regeln.«
Herr Eichberg zog die Stirn in Falten.
»Ich weiß nicht, Tilo. Ich kann mich jetzt noch nicht festlegen. Schließlich verliere ich in Doktor Sutter auch einen befähigten Mitarbeiter, das darfst du nicht vergessen.«
Graf Ayff erhob sich.
»Bis wann wirst du es dir überlegt haben, Viktor?«, fragte er.
»Ich rufe dich an«, wich Eichberg aus und reichte dem Freund die Hand zum Abschied.
*
Friedmar stand vor seinem Arbeitstisch und beobachtete eine Flüssigkeit über dem Bunsenbrenner. So ganz war er mit seinen Gedanken nicht bei der Sache. Seit vierzehn Tagen war Gisa schon in Baden-Baden, und er hatte erst zwei Ansichtskarten bekommen, die noch dazu – man konnte es sehen – in Eile geschrieben waren. Sollte Gisa ihn wirklich so bald vergessen haben? Er wollte es nicht glauben.
Nein, es war viel wahrscheinlicher, dass Gisa dauernd unter Aufsicht gehalten wurde und so keine Zeit fand, ihm zu schreiben – oder ihn gar einmal anzurufen, wie er es sich wünschte.
Man müsste reich sein, grübelte er. Wenn ich reich wäre, könnte ich vor den Grafen hintreten und sagen: Gib mir deine Tochter. Ich liebe sie.
Aber so?
Er würde mich nur auslachen und mich zur Tür hinausweisen, und dann wäre alles aus. Ein für alle Mal wäre es aus, und ich könnte Gisa nicht mehr wiedersehen – auch heimlich nicht mehr.
In diese Gedanken hinein rasselte das Telefon.
Friedmar zuckte erschrocken zusammen. Mit einer linkischen, unsicheren Bewegung hob Friedmar den Hörer auf.
»Sutter?«, meldete er sich.
»Eichberg. Herr Doktor Sutter, kommen Sie doch bitte in mein Büro. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen«, vernahm er die Stimme seines Chefs.
»Ich komme sofort, Herr Eichberg«, antwortete er hastig und legte auf.
Wenige Minuten später saß Friedmar Sutter seinem Chef gegenüber.
»Herr Doktor Sutter, ich habe hier den Brief eines Geschäftsfreundes aus Argentinien, Gonzales. Ich weiß nicht, ob Ihnen der Name ein Begriff ist?« Viktor Eichberg sah Friedmar fragend an.
Friedmar verneigte sich leicht im Sitzen.
»Eine befreundete Firma, nicht wahr?«, sagte er.
Eichberg nickte befriedigt.
»Ganz recht«, bestätigte er. »Nun – die Firma Gonzales hat vielleicht sogar eine größere Zukunft als wir.« Er räusperte sich abermals. Es war wirklich nicht so einfach, die Bitte des Geschäftsfreundes zu erfüllen, ohne allzu viel zu verraten. »Die Firma Gonzales also bittet mich um meine Hilfe. Sie sucht einen deutschen Chemiker – einen jungen begabten Chemiker, der nach Einarbeitung drüben eine verantwortliche Stelle übernehmen soll – wenn nicht gar in absehbarer Zeit die gesamte Leitung der Werke – stellvertretend für Herrn Gonzales, natürlich.« Er hielt den Atem an und blickte Friedmar fest an. »Ich dachte dabei an Sie. Sie wären für diese Position wie geschaffen – jung, begabt, fleißig und zu den besten Hoffnungen berechtigend. Ich brauche Ihnen nicht erst zu sagen, dass Sie drüben die Gelegenheit hätten, bedeutend mehr zu verdienen, als ich Ihnen trotz Ihrer guten Leistungen zahlen kann. Ganz abgesehen davon, dass Sie, so weit dies jetzt vorauszusehen ist, in den nächsten fünf bis zehn Jahren kaum die Möglichkeit haben würden, in meinem Betrieb aufzurücken.« Er zuckte bedauernd die Schultern. »Ganz einfach deshalb, weil niemand anders Platz macht für Sie.«
Friedmar hatte in seiner begreiflichen Erregung Halt gesucht